Bewässerung mit Tröpfchensystem

Ich möchte in einer Reihe von 35 m meine Pflanzen regelmäßig bewässern.
Kann mir jemand eine Tipp geben, wie das am günstigsten geht?
Eine Zisterne mit 3000L ist vorhanden. Der Wasserhahn im Garten.
Habe schon daran gedacht, einen normalen Gartenschlauch mit den Auslässen zu versehen.?

Am einfachsten dürfte ein Tröpfchenbewässerungssystem vom Marktführer sein, da gibts vom Tropfschlauch bis zur Zeituhr ein Komplettprogramm.

LG

Silberloewe99

Hallo - genau wie Silberlöwe sagt! Im guten Baumarkt wirst du auch betr. Montage beraten. Bei 35 m Länge müssten evtl. 2 - 3 Anschlüsse, oder eine Zuleitung mit entspr. Durchmesser gelegt werden.
Zusätzlich könntest einen Regensensor mit einbauen, damit bei genügend Bodenfeuchtigkeit nicht zusätzlich bewässert wird.
Bei uns funktioniert ein solches System schon viele Jahre!
Gruß Fritz

Servus,

alles steht und fällt damit, wie hoch die Zisterne liegt. Die Kapillarkraft der feinen Schläuche bei Tropfbewässerung ist nicht zu unterschätzen; Perlschläuche kommen (überraschenderweise) ggf. mit weniger Druck aus.

Schöne Grüße

MM

Hallo!

Vorab die Frage: lohnt sich das?
Ich gehe mal davon aus, dass nur wenige einen Hanglage-Garten haben und ganz oben die Zisterne am Gartenlauben-Dach. Der Rest muss pumpen :wink:

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Hauswasserwerk, das den Druck für den Hahn aufbaut, durch die geringe Wassermenge pro Stunde einer Tropfbewässerung in einen sehr uneffizienten Betrieb kommen kann, je nach Größe des Druckausgleichsgefäßes (wenn vorhanden… Ohne Druckgefäß pulst die Pumpe ständig, das hört sich schon ungesund an. Nachbars Pumpe war dann auch bald kaputt).

Wenn ich dann pro Kubikmeter Stromkosten von 2-3€ habe, kann ich Wasser meist auch für <2€ kaufen, wenn es Gartenwasseruhren gibt (Verkauf Wasser ohne Abwassergebühr, Wasserwerke fragen).

Einfach selber mal mit einem Energiekostenmessgerät und einer (alten zwischengeschalteten) Wasseruhr prüfen, was die Stromkosten pro m^3 für den gewünschten Betrieb sind.

Daher kam bei mir und Gartennachbarn der Wunsch auf, dass man aus einem hochliegenden kleinen schwarzen lichtdichten Fass oder Eimer das Wasser herauslaufen lässt und per Gartenwasseruhr, also Zeitschaltuhr, und einer Endabschaltung mit dem Innenleben eines Klospülkastens im Eimer, also per Schwimmer-Ventil, füllt. Unter Umständen auch mehrfach, wenn man keinen zu großen Hochtank bauen will. 2m Höhe über dem höchsten Auslauf wäre schon schön.

(Elektronisch bewanderte Naturen werden einen Microcontroller mit Touchbutton als Wasserfüllstandssensor und Magnetventil oder direkter Ansteuerung der Pumpe nehmen. Der Touchbutton kann dann auch an vielen Stellen im Garten als guter Feuchtesensor eingesetzt werden, Paralleler Draht in Abstand zum Beispiel 1cm, verottungssicher und am Ende zugeschweißt oder als Schlaufe wieder aus der Erde geführt, fertig. :wink:

Dies jedoch ist der sogenannte Niederdruckbetrieb.
Der hat so eigene Probleme.

Druckregelnde Döschen, die ich sonst am Leitungswasseranschluss gerne nehme ([Gardena Microdrip druckausgleichende Reihen- oder Endtropfer]regeln bei kleinem Druck die Durchflussmenge nicht mehr unabhängig vom anliegenden Wasserdruck, auch wenn man immer noch die Wassermenge von Hand einstellen kann.
Wenn man dann im Strang davor mehr entnimmt, sinkt der Druck, und die Menge Wasser, die dann noch kommt, an nachfolgenden Tropfern. So muss man mehrfach über den Strang gehen und jeden Tropfer messen.

Das ist vergleichbar mit den üblichen ungeregelten Tropfschläuchen und Reihentropfern.
Die meide ich seit langem, weil man da ständig nachschauen muss, was der einzelne Auslauf liefert.

Mengenmessung:
( ml / 3,5sec ==> Liter / Stunde :wink:
Das geht mit einer kleinen Einwegspritze vom Artz oder Apotheke gut, 5ml hat sich bewährt.
Man zieht den Stempel heraus, hält den Auslauf zu und das offene dicke Ende an den Tropfer und fängt ca. 3,6 sec. (Einundzwanzig…Zweiundzwanzig…DreiundzwanzigHalb :wink: die Tropfen auf.
Da 3,6sec eine 1/1000 Stunde ist, ist das, was man da in Milliliter misst, die Zahl, die pro Stunde in Liter heraus kommt.

Bewässerungsspieß:
Thema: trainiere die Pflanze, Wunzeln in die Tiefe zu machen.
Benötigt: ein Markierungsnagel vom Tiefbauer als Einschlagspieß, den man rührend wieder aus der Erde holt. (Tut nicht bei reinem Sandboden…)

Bewässerungsspieß:
Die regelnden Microdrip-Druckdösentropfer haben einen weiteren Vorteil, sie haben einen Ausgang, auf den man den dünnen Microdripschlauch stopfen kann, um einen Bewässerungsspieß für Büsche und neue Bäume zu bauen, was sonst knapp 100€/Spieß kosten würde.
Einfach das ein Stück Microdrip-Schläuchlein 4,6 / 6mm (innen außen) abschneiden als „Spieß“, vorne zu schweißen (heiß machen und platt quetschen, geht in Teflonpfanne, mit Feuerzeug, etc., ich nehme gern Heißluftpistole & Parallel-Flachzange (mit glatten Backen).
Dann seitlich mit einem Spieß (Dosenöffner, Schaschlick, Spitze Gabel) gegen Ende 2-3 Paare Löcher so 0,5-2mm rein drücken. Etwas rauh schmirgeln im Bereich der Löcher.
In die Löcher würde Lehm eindringen und die Sache wäre verstöpft. Das kann man einfach mit einem Vlies verhindern, das man als 2-3cm breiter Streifen im Bereich eines Lochpaares um den Schlauch wickelt / umklebt.
Einfach links und rechts vom Loch einen Ring Pattex oder Uhu Kraft auf den Schlauch auftragen, und einen kleinen Streifen 2-4cm Pollenschutzvlies vom Supermarkt 3-4 Lagen drum rum wickeln, und das Ende mit wenig Kleber quer fixieren an die darunter liegende Lage Vlies. Tiefbauervlies oder ähnliches verottungssicheres geht auch, hatte gutes Tiefbauervlies schon als Tasche drum rum geklebt, geht ev. schneller.

Regenwasserbetrieb mit niedrigem Druck:
Die Microdrip Druckregulierenden Reihentropfer tun zwar ohne Regelung bereits am ein paar dm Wassersäule.
Man tut gut daran, trotzdem ab und an mit hohem Druck die Tropfer zu spülen.

Ansonsten ist das eine Frage der Langzeitstabilität.
Mit ein bisschen gebremstem Auslauf zu bewässern ist keine Kunst.
Aber jahrelang und das mit Regenwasser und niedrigem Druck? Wow.

Mein Microdrip an der Gartenwasseruhr der Stadtwerke tut aber seit 8 Jahren, und außer 1x Nagerbiss und 2x an der falschen Stelle unachtsam geharkt war das System ohne Wartung zu betreiben. Ich habe aber keine Algen im Wasserwerke-Wasser.

Beim Regenfass ist die Herausforderung, mehrfach gestuft so gut zu filtern, dass man in den schwarzen warmen Schläuchen keine Algenkulturen hat bzw. diese nicht so massiv werden, dass alles verstopft.

Idealerweise hätte man einen selbstspülenden Wasserdieb im Regenfallrohr mit 0,1 mm Filtermaschenweite. Das Wasser rutscht da drüber, was nicht durch will, geht in den Überlauf. Üblicherweise gehen da nur 5-10% Wasser verloren. Anfangs mehr, wenn Pollen und Regenrinnenablagerungen am Anfang des Regens angerutscht kommen, aber das will man auch nicht im Fass haben!)

Danach als weitere Filterstufe einen Gazeschlauch wie einen Damenstrumpf als Filterkerze, der als wesentlichen Effekt einen beruhigten Einlauf in die Zisterne gewährleistet (und den man bei Bedarf in die Waschmaschine stopft, so 1-2mal im Jahr).
Vielleicht kann man wirklich einen Damenstrumpf oder Stützstrumpf dafür recyclen. Vielleicht beim linken Bein den Fuß abschneiden und damit das rechte Bein mit Kleber verlängern.

Dann am Ausgang des Fasses einen Feinfilter mit Rückspülmöglichkeit (zu Rückspülen braucht es u,U. eine Druckpumpe oder einen Leitungswasseranschluss)

Eine zweite Firma mag ich als „Profifirma“ noch nennen: Netafim.
Siehe dieses Starterset mit Filter, für Pumpenlosen Fassbetrieb auch mit dem oben skizzzierten "hochlager) geeignet:
biogartenversand.de/product_info.php?products_id=3602

Dort ist auch Langzeitbetrieb zu erwarten
Netafim aus Israel ist schließlich mit 1/2 Jahrhundert Erfahrung dabei.

Wenn jemand das eine oder andere konkret machen will, gehe ich auch mal mit Kamera bewaffnet los und mache Doku-Fotos und Filmclips.
Worte reichen oft nicht, auch wenns viele geworden sind. Uff.

Gutes Gelingen!

Andi

[Beitrag editiert - www Team]

Hallo Andi,

dass dabei

auch die Pflanzen ein Wörtlein mitzureden haben, ist Dir aber schon klar, denke ich?

Schöne Grüße

MM