Bewegungen des Fixsternhimmels

Hallo,

ich habe das immer so verstanden, dass die Fixsterne so weit weg sind und sich vergleichsweise so langsam bewegen, dass sich auch mit den größten Ferngläsern im Laufe eines Menschenlebens keine Veränderungen am Fixsternhimmel feststellen lassen. Stimmt diese Aussage auch für extrem schnelle Objekte wie kollodierende Galaxien und Gasnebel?

Gruß Ernesto

Hallo,

ich habe das immer so verstanden, dass die Fixsterne so weit
weg sind und sich vergleichsweise so langsam bewegen, dass
sich auch mit den größten Ferngläsern im Laufe eines
Menschenlebens keine Veränderungen am Fixsternhimmel
feststellen lassen.

Sie lassen sich sehr wohl feststellen.
Das hat aber weniger mit der Größe der Teleskope zu tun
als vielmehr der Auflösung der Bilder, die man macht.
Anderfalls hätte die Astronomie in den letzten
Jahrzehnten nicht so viele Erkenntisse gewonnen.

Stimmt diese Aussage auch für extrem
schnelle Objekte wie kollodierende Galaxien

Das sind schon mal völlig unterschiedliche Objekte.
Galaxien haben Abmessungen von einigen 10 bis einige
100 Tausend Lichtjahre.
Bei relativen Geschwindigkeiten von einigen 10 bis
einige hundert km/s dauert es tatsächlich etwas
länger, bis da klar sichtbare Änderungen der
Konstellation eintreten.

Gasnebel?

Quellen können unterschiedlich sein.
Z.B. die Überreste einer Supernova sind eher klein
im galaktischen Maßstab und paar Jahre können schon
deutlich sichtbare Unterschiede ausmachen, vor allem
wenn die Nova erst kürzlich eintrat.
Gruß Uwi

Hallo Ernesto

Bei näherliegenden Fixsternen,z.B. Sirius, Alpha Centauri oder Prokyon lässt sich durchaus eine sehr gut messbare scheinbare Eigenbewegung feststellen, die im Bereich weniger Bogensekunden im Jahr liegt.
Absoluter Spitzenreiter ist hier Barnards Pfeilstern der allerdings mit blossem Auge nicht sichtbar ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Barnards_Pfeilstern
Im Laufe eines 80 -jährigen Menschenlebens würde dieser Stern also immer hin eine knappe halbe Vollmomdbreite (ca 13 Bogenminuten) am Himmel zurücklegen.
Bei Fixsternen die im Abstandsbereich einiger 100 oder gar 1000 Lichtjahre liegen, werden diese Beträge natürlich immer kleiner,und liegen dann nur noch im Grössenbereich von 1/100 Bogensekunden/Jahr.

Bezugnehmend auf deine Frage zu den Gasnebeln, wobei sicherlich Supernovaeüberreste gemeint sind, kannst Du ich hier schlau machen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Supernova%C3%BCberrest
http://de.wikipedia.org/wiki/Krebsnebel

und für Galaxien hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Messier_87

LG
Hajo

Erstmal vielen Dank.

Die Bewegungen ausgewählter Fixsterne leuchten mir jetzt schon ein.

Bei den Nebel dachte ich eher an solche, die auf Bildern so dynamisch aussehen, wei z.B. der Große Pferdekopfnebel.

Viele Grüße
Ernesto

Hallo,

Bei den Nebel dachte ich eher an solche, die auf Bildern so
dynamisch aussehen, wei z.B. der Große Pferdekopfnebel.

Dazu gibt es doch genug Infos im Internet.
Schau dir das mal an:
http://www.youtube.com/watch?v=bvjkF13OzPQ
Gruß Uwi

Hallo,

ich habe das immer so verstanden, dass die Fixsterne so weit
weg sind und sich vergleichsweise so langsam bewegen, dass
sich auch mit den größten Ferngläsern im Laufe eines
Menschenlebens keine Veränderungen am Fixsternhimmel
feststellen lassen. Stimmt diese Aussage auch für extrem
schnelle Objekte wie kollodierende Galaxien und Gasnebel?

Bei kollidierenden Galaxien weiß ich es nicht, würde aber darauf tippen, dass man dort keine Bewegung „sehen“ (z.B. beim Vergleich zweier Bilder) wird, weil sich die zwar u.U. sehr schnell auf sich zu bewegen, aber dafür ja extrem weit weg sind.

Gasnebel und Sterne in unserer Galaxie sind im Vergleich dazu quasi in unserem Vorgarten und dort kannst du sehr wohl Bewegungen und Veränderungen sehen. Beispiele dafür die mir jetzt einfallen würden wären:

  • Bewegung von Sternen in unserer Umgebung wie z.B. die Veränderung der Position von Baranard’s Star hier.

  • Bewegung der Sterne um das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie, siehe z.B. hier.

  • Bewegung von Sternen in Sternhaufen z.B. hier.

  • Expansion von Gasnebeln. Siehe z.B. die Veränderung der Größe des Cat’s Eye Nebel im Laufe der Zeit hier oder im Nebel Cassiopeia A hier.

  • Veränderungen innerhalb von Gasnebeln, z.B. das Freiblasen einer Gegend durch den Wind eines neuen Sterns oder Veränderung der Dichte-Struktur in einem Nebel z.B. im Krebsnebel hier.

Diese Bewegungen siehst du natürlich alle nur, dass du (je nach Objekt) Aufnahmen im Abstand von einigen Tagen, Monaten oder gar Jahren) machst und diese dann vergleichst. Dafür brauchst du in vielen Fällen auch nicht mal ein riesiges Teleskop wie es nur große Sternwarten haben, sondern das lässt sich durchaus teilweise auch mit fotografie-tauglichen Amateurgeräten machen.

vg,
d.