Ja, das ist so bei uns Kirchturmspolitikern.
Jörg, wer verbigt sich hinter dem Kirchturmspolitiker?
Aber ich finde auch
das grenzwertig und unseriös.
Das ist Deine Meinung.
Gruß
Jörg Zabel
(Die Geschichte kann jetzt noch weiter fortgesetzt werden …)
Lieber Jörg,
warum ich das grenzwertig und unseriös finde? Hier ist meine Meinung:
Natürliche Lebens¬räume verschwinden lautlos und in deren Folge zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere. Die Hauptgründe hierfür sind bekannt: Intensivlandwirtschaft und Zersiedlung durch Neubauge¬biete und damit verbundene Verkehrsströme. In Bezug auf „Flächenfraß“ appellieren Regierungspräsidien, Länder und Bund seit Jahren vergebens an die Verantwortlichen in den Kommunen.
Neubaugebiete mit ihren Infrastrukturen fressen sich wie Kraken in die Landschaft. Natürliche Lebensräume, die uns und nachfolgenden Generationen zustehen, werden Profitstreben und persönlichen Profilierungen geopfert. Kommunen werben sich gegenseitig für neue Gewerbe- und Industriegebiete Investoren ab. Das billige Bauen auf der grünen Wiese wird progressiv beworben. Keine Auflagen auf mehrgeschossige Baumarkt- Handwerks- oder Industriegebäude: Unser Land wird so billig verschleudert, dass sich mehrgeschossiges Bauen nicht rechnet. Und hierbei sind sich alle Bürgermeister einig: Nur keine Auflagen, die für einen Investor Mehrkosten bedeuten; er könnte ja von der Nachbar-kom¬mune abgeworben werden. Ein Teufelskreis.
Zitat: "Um Baulanderschließung zu rechtfertigen, müssen am Standort ausreichend Arbeitsplätze vorhanden sein bzw. neu geschaffen werden(!?!) . . . “. Bei dieser Bürgermeister-Logik dreht sich das Karussell immer weiter.
Bereits 2007 konstatierte der damalige Bundes-Umweltminister: „Rund 72 Prozent aller 690 verschiedenen Lebensraumtypen in Deutschland gelten nach wie vor als gefährdet oder sogar als akut von der Vernichtung bedroht. Der Verlust an Lebensräumen ist in vielen Fällen nicht oder nur mit großem Aufwand rückgängig zu machen. Sterben Tier- und Pflanzenarten aus, ist dies unwiderruflich". Das war 2007! Der Trend geht weiter.
Ist es nicht grotesk, dass bei der maßlosen Bauwut nur dann Rücksicht auf natürliche Lebensräume unserer Heimat genommen wird, wenn Juchtenkäfer, Feldhamster, Westliche Beißschrecke, Ameisenbläuling, Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke, Rebhuhn, Wendehals, Kiebitz und viele, viele andere vom Aussterben bedrohte Arten nachgewiesen werden? Erkennen die Verantwortlichen nicht den Teufelskreis? Oder freuen sie sich gar darüber, dass Schützenswertes in ihren Neubaugebieten endlich verschwunden ist, sodass ungebremst weiter erschlossen werden kann? In Zeiten wie diesen, betoniert man Wiesen: Wenn das Vergangenheit ist und es peinlich ist, auf der grünen Wiese (!) mit fabrikneuem Spaten und Schutzhelm in der Zeitung abgebildet zu werden, sind wir auf dem richtigen Weg.
Das geschilderte Neubaugebiet ist nicht das einzige, das bei uns auf der grünen Wiese erschlossen wurde und es folgen weitere. Deshalb habe ich nach einem Strohhalm gesucht . . .
Viele Grüße
Clothianidin
Link zum Leitfaden „Aktiv für Landschaft und Gemeinde!“:
http://www.euronatur.org/fileadmin/docs/umweltpoliti…