Bewerbungsunterlagen vollständig und korrekt zusammenstellen

Liebe Leute, 

da sich die Infos im Netz widersprechen, erhoffe ich mir von euch einheitlichere Antworten bzw. Erfahrungsberichte. 

1) Zählen Nebenjobs/Minijobs als Berufserfahrung oder sind hiermit nur Praktika gemeint? Wenn ja, ist es erforderlich, für jeden Job ein Arbeitszeugnis beizulegen? 
In meinem Fall ist es z.B. so, dass ich seit 8 Jahren in verschiedenen Betrieben als Verkaufshilfe arbeite und damit meinem zukünftigen Arbeitgeber sagen möchte, dass ich den Umgang mit Menschen/ Freundlichkeit/ Kundenorientiertheit gewohnt bin und deshalb sehr wohl über ein gewisses Maß an Berufserfahrung verfüge. Gerade bei meinen Jobs an der Tankstelle musste ich Selbstständigkeit und die Fähigkeit Stresssituationen souverän bewältigen zu können regelmäßig unter Beweis stellen. Das sind doch Erfahrungen und Eigenschaften, die einem Arbeitgeber gefallen würden oder? Nur wenn ich in der Zeit an drei verschiedenen Tankstellen gearbeitet hab, reicht dann nicht auch ein Arbeitszeugnis aus dieser Kategorie? 

2) Ist es richtig, dass ich als Absolventin im Lebenslauf nur meinen Magisterabschluss erwähne und auch nur diese Urkunde/Zeugnis als Anlage beifüge? Ich habe gelesen, dass es sich für den Peronaler von selbst erschließt, dass ich mit nem Magister wohl sicher auch Abitur haben muss. Nur würde ich gern zeigen, dass ich (gerade in Bezug auf die Sprachen) im Abi auch gute/sehr gute Noten erreicht habe. Beim Magister wurde mein ganzes Studium ja auf eine halbe Stunde (mündliche Prüfung) reduziert und die ein oder anderer Note entspricht daher nicht meinen Fähigkeiten. Die meisten Personaler bekommen wahrscheinlich Bachelor-Zeugnisse zu Gesicht, wo die Note ja tatsächlich die gesamten Studienleistung widerspiegelt. Ich finde das verzerrt einiges. 

**3) Sollte die DIN-Norm im Anschreiben tatsächlich eingehalten werden? **Ich hab’s mal gemacht und finde, es wirkt optisch ganz merkwürdig und irgendwie veraltet. Ich möchte das Anschreiben gern mit in mein Gesamtdesign einbinden und etwas freier gestalten. Wie sind da eure Erfahrungen? 

**4) Was die Reihenfolge betrifft bin ich auch etwas unsicher. **Im Internet steht, dass erst das Anschreiben kommt und dann das Deckblatt, Lebenslauf, Arbeitszeugnisse und Magisterurkunde. Ich hätte das Anschreiben nach dem Deckblatt angeordnet und das Magisterzeugnis wiederum nach dem Lebenslauf, da ich es für wesentlich wichtiger erachte, als so ein paar Arbeitszeugnisse aus Nebenjobs. Könnte mir also jemand eine vernünftige Reihenfolge angeben? 

**5) Eine letzte Frage betrifft die Schriftgröße. **12 pt Ist ja immer das Beste. Ich habe mich für die Schriftart „Georgia“ entschieden, welche deutlich größer als „Times“ ist. Ist hier auch 11 pt in Ordnung? 

Ich danke euch für jede Hilfe!

1) Zählen Nebenjobs/Minijobs als Berufserfahrung oder sind
hiermit nur Praktika gemeint? **** Wenn ja, ist es erforderlich,
für jeden Job ein Arbeitszeugnis beizulegen? 

im anschreiben erwähnen und in den lebenslauf einbauen. ohne weitere belege.

2) Ist es richtig, dass ich als Absolventin im Lebenslauf nur
meinen Magisterabschluss erwähne und auch nur diese
Urkunde/Zeugnis als Anlage beifüge?

abizeugnis mit reinnehmen. im anschreiben kurz auf sprachen eingehen.

3) Sollte die DIN-Norm im Anschreiben tatsächlich eingehalten
werden? 

das ist vollkommen irrelevant.
es soll einladend sein und interesse wecken.

4) Was die Reihenfolge betrifft bin ich auch etwas unsi
cher. 

auch das interessiert keinen.

5) Eine letzte Frage betrifft die Schriftgröße. 

alles was zum (weiter)lesen einlädt ist in ordnung.

Hallo pm1950,

danke für Deine schnelle Antwort! Darf ich fragen, worauf Deine Aussagen gründen? Sie wirken, als hättest Du täglich mit genau diesen Dingen zu tun. Resultieren sie aus Erfahrungen, bist Du vielleicht selbst Personaler oder handelt es hierbei um Deine Meinung (welche mir natürlich auch weiter hilft)?

Hallo Loreen,

ich gehe mal auf die verschiedenen Punkte ein:

  1. Grundsätzlich solltest du alle Tätigkeiten aufzählen und auch ausweisen können. Allerdings musst du auf weniger relevante Berufsstationen nicht so detailliert eingehen.

  2. Neben dem Studienzeugnis würde ich auch mein Abiturzeugnis beilegen.

  3. Die Form und der Aufbau der Bewerbung kann durchaus variieren und hängt auch vom Berufsbild ab. So sieht die Bewerbung eines Designers meist anders aus, als die einer Bürokauffrau.

  4. Ich denke, ein Deckblatt ist garnicht zwingend notwendig. An erster Stelle kommt das Anschreiben, dann folgt der Lebenslauf und abschließend die relevanten Zeugnisse. Das Deckblatt würde in diesem Fall nach dem Anschreiben kommen.

  5. Auch bei der Schriftart gibt es verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich sollte sie zum Gesamtbild der Bewerbung passen.

Viel Erfolg!

Liebe Grüße,
Himbeerschokolade

Liebe Himbeerschokolade,

danke auch Dir für Deine Antwort :smile:!

Zu Punkt 3): Ich habe vor mich entweder im humanitären/sozialen Bereich oder als Fremdsprachensekretärin zu bewerben. Muss ich mich hier an die DIN-Norm halten?

Und zu Punkt 4): Ich finde ein Deckblatt persönlich sehr ansprechend. Das macht die Sache irgendwie rund und man kann zeigen, dass man sich mit verschiedenen Programmen auskennt (beim Design).
Du schreibst: Lebenslauf und abschließend die relevanten Zeugnisse. In welcher Reihenfolge würdest Du Studienzeugnis, Abizeugnis und Arbeitszeugnisse anordnen?

Liebe Grüße,
Loreen

Hallo,

ich finde es gut, dass Sie sich nicht zu schade sind, auch Minijobs anzunehmen. 

Berufserfahrung direkt ist das nicht. Aber der neue Arbeitgeber kann daran viel erkennen:

  1. dass Sie gewillt sind und

  2. dass Sie Erfahrung im Umgang mit Menschen haben, die für die Stelle nicht schaden können, im Gegenteil.

und 3) wenn es möglich ist, z. B. wenn der Nebenjob länger ging, vielleicht können eine Art Emofehlung oder Zeugnis die Bewerbung positiv beeinflussen.

(Meine Nichte will Ärztin werden. Sie hat viele Minijobs angenommen, an einer Supermarktkasse z. B. Da kann sie sagen, dass sie den Umgang mit Menschen geübt hat. Natürlich hat sie auch in verschiedenen Krankenhäusern gearbeitet, das wirkt sich immer positiv aus.)

ich hoffe, ein wenig geholfenzz haben und wünsche Frohe Ostern.

S. Werner