Beziehung zu behindertem?

hallo,

ich habe seit einem unfall eine kaputte hüfte, die irgendwann operiert werden muss (künstliches gelenk),und hinke daher leicht, muss außerdem einen 4 cm absatz unter dem rechten schuh tragen,
das ist eigentlich das auffälligste an der sache
Ist dies wohl für frauen die sportlich aktiv sind ein hindernis? (mache selber viel sport, ausdauer/krafttraining)
ein mann soll ja auch immer den status einer frau repräsentieren und da heisst es dann schnell; .: „Hat die keinen anderen abbekommen?“
würdet ihr, um die 20 jahre alt, eine beziehung eingehen, wenn der typ passt? was währen eure sorgen/gedanken?

danke

Hallo!

Dass ich mir überhaupt nichts darüber denken würde, wäre natürlich gelogen. Aber ich kenne in meinem Bekanntenkreis so viele Frauen, die mit „nicht perfekten“ Männern zusammen und glücklich sind. Mein Partner ist in den Augen meines Umfeldes zu alt. Der vorige war zu dick. Der von meiner Schwester sieht zu schlecht (wird z.B. nie Autofahren können) und der von einer Freundin ist querschnittgelähmt.
Alle haben wir mit Vorurteilen aus unserem Umfeld zu kämpfen. Irgendwas ist an jedem Partner auszusetzen. Männer sind auch nur Menschen und wer den absolut perfekten Mann sucht, wird ihn niemals finden. Und trotzdem führe ich, führen meine Schwester und meine Freundin glückliche Beziehungen. Denn: Wenn die Liebe „zuschlägt“, wenn man sich als Paar richtig gut versteht und sich gemeinsam stark fühlt, dann ist man auch stark genug, um Vorurteile von außen abwehren zu können.

Liebe Grüße und alles Gute
igel

Wo die Liebe hinfällt!
Hallo,
wenn ich nochmal 20 wäre, und der Typ passt-warum nicht? Nur weil er Absätze trägt?

Aber vielleicht solltest du deine Ansprüche auch etwas reduzieren: sportlich…

Mir ist aufgefallen, da musst du dich bitte nicht angesprochen fühlen, wenn ein Mann dick ist, oder irgendetwas hat, was vielleicht nicht ganz ansprechend ist, der sucht sich die schönste, schlankeste ect. Frau aus.

Ich drück dir die Daumen:wink:

Es gibt doch so viele Qualitäten!
Mein Mann ist weder besonders hübsch noch elegant, ist zu groß und etwas linkisch, er stottert und schämt sich vor fremden Menschen - entsprechend ist sein Auftreten, entsprechend die Verachtung von den Menschen, die ihn nicht kennen und ihr „Mitleid“ für mich.
Aber: Er kocht gut, kann Wäsche waschen, geht nach dem Dienst mit beiden Kindern stundenlang auf den Spielplatz, massiert mir ausdauernd stundenlang den Rücken und erträgt es stoisch, wenn ich ihm beim Lernen das 5. Mal meinen Vortrag fehlerhaft aufsage…
Siehst Du Dein Problem? Denkt man an einen fremden/fiktiven/unbekannten Menschen, beurteilt man ihn nach seinem Äußeren. Dabei gibt es eine ganze Menge anderer Werte und Fähigkeiten, die einen mit diesem Menschen sehr glücklich machen. Ich möchte keinen Mann, der mit den Playboys mithalten könnte und mich dafür mit Kindern und Haushalt sitzen lässt…
LG Leni

hallo togee,

ich habe mal in den unergründlichen weiten des internets gelesen, dass es ausreicht, wenn man nur eine kleine sache an seinem gegenüber gut findet.
dort kristallisiert die liebe, wächst und bedeckt alles ‚unschöne‘
viele grüße

pirat

ps: und was andere denken, ist in dem fall sowieso egal…

Hi,

wenn alle Männer solche Ego-Probleme hätten, wäre
die Menschheit schon lange ausgestorben.

LG Alex

Hall Togee,
Jeder Pott findet seinen Deckel - das hat sich bislang noch (fast) immer bewahrheitet. Fast jeder hat doch eine Art „Behinderung“ oder Fehler. Sei es ein emotionales Problem oder seelische Narben aus der Vergangenheit, Ängste usw. oder eben eine körperliche Behinderung. Wo liegt da der Unterschied? Richtig! Die inneren „Behinderungen“ sieht man nicht gleich, sie können aber unter Umständen noch schlimmer sein als die körperlichen. Ich für meinen Teil würde einen Partner mit körperlichen Behinderungen durchaus in Betracht ziehen, einen mit schweren inneren Defiziten oder sozialer Inkompetenz eher nicht(=hypothetisch gesehen natürlich!)

Liebe Grüße
Inge2

Warum nicht . Habe selbst eine " Behinderung " und einen Partner. Wenn man jemanden liebt ist eine " Behinderung " kein Problem .

Der „Behinderte“ (jedesmal dicke Gänsefüße) entspricht nicht der Norm, aber die Beziehung braucht es auch nicht. Die Behinderung ist nicht egal, das Äußere ist nicht egal. Zum Glück nicht. Ist doch schön, wenn was nicht egal ist. Die Nachteile von Normabweichungen liegen auf der Hand. Die Vorteile eigentlich auch, aber ich habe Anlass, auf sie hinzuweisen. Kein Mensch denkt ganz freiwillig nach. Behinderte sind eher dazu gezwungen, und bei manchen hat das ziemlich gute Ergebnisse gebracht. Natürlich gibt es unter den Behinderten genau so zynische oder ignorante etc. Menschen wie unter den Nichtbehinderten, aber nach meiner nicht unbeträchtlichen Erfahrung kann Behinderung ein größerer Vorteil für eine Partnerschaft sein als Blondheit. Das Gefühl braucht sich gar nicht an dem ausgesucht Schönen, Netten zu kristallisieren, wie es hieß, sondern dieses wunderbare kleine helle Wohlgefühl stellt sich nach einer Weile der Partnerschaft ausgerechnet angesichts des Fehlers, der Abweichung ein. Tatsache. Das Problem bei Neubehinderten ist nur das Umlernen, das gelingt wirklich nicht so leicht.