Hallo! Ich weiss zwar nicht so genau, ob ich hier beim richtigen Brett bin, aber ich frag einfach mal *g*
Also im Moment lesen wir im Englisch Unterricht das Buch „Saturday Night and Sunday Morning“. Nun müssen wir zu diesem Buch verschiedene Themen ausarbeiten.
Meine Gruppe hat das Thema „Liebesbeziehungen (oder auch freundschaftliche Beziehungen)im Zeitraum der 50er Jahre“. Das bedeutet also die Ansichten der Gesellschaft (besonders der Arbeitergesellschaft) über Liebe, Ehe, Scheidung, usw. Dieses Thema sollten wir hauptsächlich auf England beziehen, da dort auch das Buch spielt.
Nun würde ich mich sehr freuen, wo ich über dieses Thema Informationen bekommen könnte. Ich habe schon im Internet herumgestöbert, kann aber nichts finden. Es ist egal ob die Infos auf Deutsch oder Englisch sind. Über Hilfe würde ich mich echt freuen!
Hallo, Annika,
nun steht Deine Frage schon ein paar Tage unbeantwortet herum. Da will ich es wenigstens mal versuchen.
Zunächst, ich kenne das Buch nicht und ich kann Dir auch wenig zu den Verhältnissen im England der 50er Jahre sagen. Aber allzusehr von den deutschen Verhältnissen können sie sich nicht unterschieden haben
Ich weiß nur, dass es den Briten zumindest zu Beginn der 50er wirtschaftlich schlechter ging als den Deutschen. Lebensmittel-Rationierung gab es dort noch bis zur Mitte des Jahrzehnts, während in der Bundesrepublik bereits Anfangs der 50er die Bewirtschaftung weitgehend aufgehoben war.
Aber Du fragtest speziell nach der Jugend und den Geschlechterbeziehungen. Stelle Dir eine Mangelgesellschaft vor. Ohne Fernsehen, ohne Diskotheken, ohne Pille, Autos nur für die lucky few. Die sog. „Jugendkultur“ entwickelte sich erst zaghaft gegen Ende der 50er (Rock’n Roll, Elvistolle, Blue Jeans, Petticoats und hochtoupierte Frisur mit gaaanz viel Haarspray).
Mangelnde Verhütungsmöglichkeiten: Kondome waren teuer, hatten die Qualität von Fahrradschläuchen und der Jugendliche traute sich kaum solchen „Schweinkram“ zu kaufen oder zu benutzen. Aufklärung in der Schule gab es nicht, in der Familie meist nur als dumpf drohende Andeutungen. Die Moralvorstellungen waren wesentlich straffer und rigider als heute. Vorehelicher Sex beschränkte sich meist auf „Rumknutschen“ und Petting in dunklen Ecken. Schließlich gab es ja noch den Kuppeleiparagraphen, der die Vorschubleistung zur Unzucht unter Strafe stellte. Wirklich zur Sache konnte man nur kommen, wenn man sich des Partners soweit sicher war, dass man ihn im Falle eines Falles auch heiraten konnte. Und die Zahl der „Mußehen“, weil etwas „unterwegs war“ waren dann auch eher die Regel denn die Ausnahme.
Dabei war ja damals an Gleichberechtigung keinesfalls zu denken. Die Ehefrau brauchte die Erlaubnis des Ehemannes, wenn sie arbeiten wollte. So waren die Frauen - selten mit einer wirklichen Ausbildung - meist an Haus, Küche und Kinder und wirtschaftlich und sozial an ihren Mann gebunden. Scheidung bedeutete für die Frau das soziale und wirtschaftliche Aus. Also hielten viele Frauen lieber an der Ehe fest, selbst wenn sie völlig zerrüttet war.
Soviel erstmal aus eigenem Erleben, vielleicht hilft Dir das ja weiter.
Grüße
Eckard
Ich glaube schon das ich damit was anfangen kann. Ich bin schon froh das ich jetzt überhaupt ein bisschen was weiß. Klar, ein bisschen kann man es sich aus so denken, wie es in den 50ern gewesen sein muss. Aber man findet halt nirgends Infos.
Also Danke, ich denke schon, dass ich damit ein bisschen weiter voran komme.