Beziehungsprobleme der Freundin

Liebe Experten!

Da es kein „Freundschaften“-Brett gibt poste ich mal hier, weil es im Grunde auch um Beziehungsprobleme geht.

Es geht allerdings um die Beziehungsprobleme meiner Freundin.
Ich kenne sie seit 2 Jahren, bin bislang nur mit ihr Rad gefahren in der Saison, im Winter hatten wir selten Kontakt, seit diesem Frühjahr treffen wir uns auch außerhalb des Trainings immer öfter.

Was mir aber von Anfang an auffiel: Ca. 90% der Unterhaltung dreht sich um ihren Freund und die Probleme, die sie mit ihm hat.

Es ist seit 2 Jahren immer das Gleiche und seit wir uns jetzt auch ‚privat‘ treffen, nehmen diese Gespräche manchmal einen Umfang an, dass ich manchmal überlege, ob ich bei einem Anruf von ihr überhaupt rangehen soll, weil ich nicht schon wieder Bock habe auf das ewig gleiche Gejammer.

Ich mag sie trotzdem gern, shoppen gehen macht immer Riesenspaß.

Ich hab ihr meine Meinung dazu schon so krass ins Gesicht gesagt, aber nichtmal das hilft.
Ich gebe ihr viele Ratschläge und erläutere ihr meine Einstellung zu der ganzen Konstellation. Sie ist immer dankbar dafür, wie sie sagt, ich hätte Recht und es verhelfe ihr dazu „wach zu werden“.

Grundsätzlich ändert sich aber in ihrer Beziehung nichts und das Klagen geht immer weiter und weiter.

Allmählich weiß ich nicht mehr richtig, wie ich damit umgehen soll: Ich will ja die Freundschaft bzw. den Kontakt nicht aufgeben, und sie kann mir auch gern mal ihr Herz ausschütten. Wenn sich aber an der Situation nichts ändert, weil sie ihrem Freund gegenüber total inkonsequent ist, manipulativ, kontrollierend, besitzergreifend und dann wieder vielen Wunschvorstellungen anhängt - dann kann ich das bald einfach nicht mehr hören.

Ich habe ihr das alles schon so gesagt, es ändert sich nichts.

Was würdet ihr machen?

Danke und Gruß, Fo

Hallo,

kann mir vorstellen, dass das auf Dauer nervt.

Ich würde wohl den Umgang auf Aktivitäten einschränken, bei denen das Gejammere kaum Chancen hat, also wie Du meinstest Shoppen (ich gehöre zu einer Generation die das Einkaufen nennt und hasse es, aber wenns Euch Spaß macht, machts) oder Radfahren, da kann man ja auch nicht soviel reden.
Erkläre ihr ruhig nochmal, dass Du Dich unter den derzeitigen Umständen mit ihr nicht mehr so gern zu Gesprächen treffen oder telefonieren magst, aber ziehe es auch durch.
Du kannst das sicher so an sie herantragen, dass sie nicht beleidigt ist oder sich prinzipiell abgelehnt fühlt.
Aber dass Du die immer gleichen Themen nicht mehr hören willst, wird sie wohl erst akzeptieren, wenn es Folgen hat.

Mal als Anregung, letztlich kenne ich Euch und euer Verhältniss nicht, kann also nur tippen.

Gruß, Paran

Tassen im Schrank
Es gibt Menschen, die ihre Probleme einfach nur auskotzen wollen. _Mehr_ nicht_ Geteiltes Leid ist halbes Leid, sozusagen. Es besteht da keinerlei Handlungsbedarf, capito?

Zählt sie dazu? Falls ja, wäre folgende Tasse möglicherweise ein schönes Präsent: http://www.amazon.co.uk/Shut-And-Deal-With-Mug/dp/B0…

~//~

Klare Worte
Guten Morgen Fogari,

ich befand mich einmal in einer ähnlichen Situation, allerdings auf der anderen Seite! :smile:

Ein wirklich sehr, sehr lieber und guter Freund meinte damals zu mir: „Es ist nicht das erste Mal, dass ich heraushöre, dass Du Dich in dieser Beziehung nicht wohl fühlst, dass Du sie eigentlich gar nicht mehr willst. Ich habe mir früher viel Zeit und Energie genommen, auf die Probleme meiner Freunde einzugehen, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass das Gros sich lediglich auskotzen möchte, ohne eine Konsequenz zu ziehen. Versteh’ mich bitte nicht falsch, aber das, was ich dazu jetzt sage, sage ich nur ein Mal. Du sagst, Du willst diese Beziehung nicht mehr, also beende sie, oder verschone mich aufs Weitere mit dieser Problematik. Ich habe genug dazu gesagt!”

Das hat gewirkt! Und nein, ich habe es ihm nicht übel genommen, da er ja recht hatte.

Ich gehöre tendenziell auch zu den Menschen, die sich gern mit den Problemen anderer beschäftigen, aber alles hat eben Grenzen, die man auch deutlich machen muss!

Und wenn die Freundschaft diesbezüglich nicht ausgeglichen ist, entsteht nun einmal ein ungutes Gefühl!

Als es mir nach dem Tod meines Mannes wahrlich nicht gut ging, waren in erster Linie die Menschen da, für die ich zuvor da gewesen bin. Aber auch diese haben mich gestoppt, wenn ich mal wieder nur in meinem „autistischen“ Film war!

Viele Worte, wenig Sinn: Mach es ihr deutlich! Klare Worte bewirken Wunder!

Liebe Sonntagsgrüße

Kathleen

Hallo Fogari,

da du schreibst, du hast ihr das schon ganz deutlich gesagt, kann es gut sein, dass sich an diesem Verhalten gar nichts mehr ändert. Da deine Freundin keine Konsequenzen zieht, solltest du dir überlegen, welche Konsequenz die deine ist: sie hinnehmen, wie sie ist (ich finde das respektlos, einen deutlich formulierten Wunsch zu ignorieren, trotzdem hat sie mit Sicherheit auch ihre Gründe, so zu sein, wie sie ist) oder den Kontakt einschränken oder gar ganz abbrechen. Da solltest du ein bisschen auf dein Bauchgefühl hören: nicht nur, was du willst, sondern auch, was du abkannst. Probleme anderer können ja mitunter auch für einen selbst zur Belastung werden.

Solltest du das Gefühl haben, sie hat wirklich ernsthafte Probleme, mit denen sie nicht umzugehen weiß, kannst du ihr auch ans Herz legen, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen. Das kann ja im ersten Schritt einfach nur beratend sein, viele kirchliche Einrichtungen bieten so Lebens- und Partnerschaftsbeartung kostenlos oder gegen freiwillige Spende an. Aber ein fester Rahmen, der dem Gespräch über ihre Probleme gewidmet ist, hilft vielleicht, sich in anderen Lebenssituationen wieder freier auf andere Anliegen konzentrieren zu können.

Gruß,
Inka

Ergänzung
Oh, und um Missverständnissen vorzubeugen möchte ich ergänzen:

viele kirchliche Einrichtungen bieten so Lebens- und
Partnerschaftsbeartung kostenlos oder gegen freiwillige Spende
an.

Damit ist natürlich nicht die Seelsorge durch Pfarrer gemeint, die ja einen gewissen Glauben bedingt, damit sie einem auch nützt, sondern die Arbeit mit ausgebildeten Psychologen. Ich habe persönlich keine Erfahrung mit dieser Beratung, weiß aber von anderen, dass Kirche und Glaube in ihrer Beratung keine Rolle spielten.

Gruß,
Inka

Hi,

schieß sie in den Wind!
Wie lange soll Deine Leidensfähigkeit noch sein und wann Deine Schmerzgrenze erreicht?
Sie braucht Hilfe und Du kannst diese nicht geben. Dazu benötigt es einen Psychologen.
Das einzige, was Du noch machen kannst ist das, ihr dieses zu empfehlen.

Gruß vom Raben

Hallo Fogari,

letztlich ist sie doch deine Freundin und da ist es doch normal, dass man auch mal über ähnliche Probleme spricht, nicht selten sind das Beziehungsprobleme.

Ich kann verstehen, dass es auf Dauer auch für dich nicht ganz einfach wird, dir immer wieder ihre Probleme mit ihrem Partner anzuhören.

Oftmals ist es aber auch nicht so einfach, eine Beziehung zu beenden, wenn eben Gefühle im Spiel sind.

Hast du sie denn mal direkt darauf angesprochen?
Wichtig ist eben, dass ihr euch gegenseitig bei Problemen zuhört und auch offen miteinander sprechen könnt, wenn euch was stört.

Liebe Grüße,
Stellina

Moin!

letztlich ist sie doch deine Freundin und da ist es doch
normal, dass man auch mal über ähnliche Probleme spricht,
nicht selten sind das Beziehungsprobleme.

Hast du eigentlich mein Posting gelesen?
90% unserer Gespräche drehen sich ausschließlich um ihre Beziehung.
Nicht „mal“!
Bei jedem Gespräch kommt das Thema und dominiert dann.

Ich kann verstehen, dass es auf Dauer auch für dich nicht ganz
einfach wird, dir immer wieder ihre Probleme mit ihrem Partner
anzuhören.

Grundsätzlich bin ich eine gute Zuhörerin, und meine andere Freundin hat auch ständig Probleme. Bei der sehe ich aber eine Weiterentwicklung. Bei dieser Freundin geht es um die immer gleichen Probleme, immer und immer wieder.

Oftmals ist es aber auch nicht so einfach, eine Beziehung zu
beenden, wenn eben Gefühle im Spiel sind.

Oftmals ist es aber auch nicht so einfach, eine Beziehung zu
beenden, wenn man dem Wunschdenken erliegt, man könne den Partner noch auf links drehen

Hast du sie denn mal direkt darauf angesprochen?

Hier ein Zitat aus meinem UP:
"Ich hab ihr meine Meinung dazu schon so krass ins Gesicht gesagt, aber nichtmal das hilft. … "mehr auf http://w-w-w.ms/a4d5sv

Wichtig ist eben, dass ihr euch gegenseitig bei Problemen
zuhört und auch offen miteinander sprechen könnt, wenn euch
was stört.

Offener als ich kann man wohl kaum kommunizieren.
Das ist aber offenbar kein Garant dafür, dass der andere sein Kommunikationsverhalten ändert.

Trotzdem danke!

Danke!
Ihr Lieben!

Danke für eure Meinungen.

Die letzten drei Telefongespräche sind schon wieder genauso verlaufen, es ging eigentlich um einen Lippenstift und zack: waren 1,5 h zum Thema „Dietmar“ rum.

Ich werde ihr beim nächsten persönliche Gespräch sagen, dass ich momentan keine Nerven für Beziehungsprobleme habe und wir mal 4 Wochen von anderen Dingen sprechen.
Wenn sie sich nicht daran hält werde ich gehen oder auflegen.

Manchmal brauch man doch mal Input von außen, um etwas durchzuziehen, was man längst als sinnvoll erkannt hat.

Liebe Grüße

Branden, Kundschaft! owt
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Hallo Fogari,

was mich ganz konkret interessiert:

Geht es in euren Gesprächen immer nur um ihre Beziehungsprobleme oder sprecht ihr euch über euch?

Stört es dich, dass sie dir wenig zuhört oder dass sie sich nicht trennt?

Liegt der erste Fall vor, kann ich dich gut verstehen, letztlich sollte sich nicht alles nur um ihren Freund drehen.

Wenn dich aber lediglich stört, dass sie sich nicht trennt, ist das eine andere Sache.
Natürlich fragt man sich als Außenstehender, warum man eine solche Beziehung dann nicht beendet.

Letztlich wird es aber neben den Problemen auch noch gute Seiten geben, sonst wären beide nicht zusammen.

Wie hat sie denn konkret reagiert, als du mal ganz direkt wurdest?
Was hat sie dazu gesagt?

Liebe Grüße,
Stellina