Hallo Metapher,
vielen Dank für Deine Erklärungen.
Leider ist mir nicht alles klar was Du schreibst:
Was versteht man denn unter einem mythologischen Sinnzusammenhang?
Wie kommst Du darauf, dass die Bibel ein solcher sein soll?Zumächst: Nicht von „der Bibel“ ist ja die Rede, sondern von
den beiden in der Torah enthaltenen Schöpfungserzählungen.
Also doch von der Bibel, weil die Thora ja auf der Grundlage der Bibel entstanden ist, oder?
Welche zwei Schöpfungsberichte enthält denn die Bibel? Ich kenne nur eine.
Diese sind zunächst Mythen - mit zahlreichen, bis zu tausend
Jahre älteren Vorläufern.
Als Mythos sind sie aber nur aus theologischer resp.
religionswissenschaftlicher Perspektive betrachtbar.
Die Vorläufer haben ihren Ursprung doch in der Bibel, oder?
Inwiefern kann man bei der Bibel denn von einem Mythos sprechen, wenn sie doch die von Gott geoffenbarte wahrheitsgemäßeErkenntnis enthält?
Das unterscheidet sich von der religionsimmanenten
Perspektive eines Gläubigen.Für diesen ist es irrelevant, ob der Inhalt der Erzählung im
historischen, biologischen oder physikalischen Sinne „real“
ist. Zumindest wäre das für einen konsequent denkenden
Gläubigen so. Was aber, wie man an den untenstehenden
Diskussionen sieht und an dem gesamten „Kreationismus“-Kram,
meist nicht der Fall.
Für mich als gläubigen Christen ist es sehr wohl von Bedeutung, dass mein Glauben auf historischen, biologischen und physikalisch realen Tatsachen beruht, was auch der Fall ist, weil die Bibel ebndiese vermittelt.
Dasselbe gilt für die Generationen von Menschen, unter denen
sich dieser Mythos entwickelt hat. Ein Mythos hat nicht die
Intention, eine historische, biologisch, physikalische
Wahrheit zu formulieren, sondern eine anthropologische
Bestimmung des " Hier und Jetzt" zu machen, die für
diesen Kult bzw. diese Kultur grundlegend ist.Daß dies immer wieder in späteren Zeiten von verschiedenen
Perspektiven aus verwechselt wird, ist das Schicksal der
meisten Religionen.
Wie gesagt, die Bibel enthält IMHO keine Mythen und ist auch nicht für eine bestimmte Kultur bzw. Generation, sondern für alle Menschen als maßgebliche und reale Offenbarung Gottes gedacht.
Zu behaupten, eine Wissenschaft habe eine solche „Geschichte“
widerlegt, ist somit unsinnig, weil es eine
Kategorienverwechslung ist. Es ist umgekehrt ebenso eine
Kategorienverwechslung, wenn ein Gläubiger eine religiöse
„Wahrheit“ als wissenschaftliche „Wahrheit“ mißdeutet und
behauptet, sie widerlege diese.
Aber doch nicht, wenn die Bibel auf wissenschaftliche Themen eingeht, oder doch?
Liebe Grüße
Torsten