Bibelstelle zu Bar Mizwa

Hallo zusammen, könnt ihr mir sagen, auf welche Bibelstelle die Feier der Bar Mizwa zurückgeht? Das muss doch irgendwas mit den 5 Büchern Mose zu tun haben, oder?
LG,
Schneewittchen

Bar-Mizwa bedeutet wörtlich „Sohn des Gebots“ und „bezeichnet die religiöse und gesetzliche Mündigkeit, die ein Junge erreicht, sobald er 13 Jahre und 1 Tag alt ist“. Dieser jüdische Brauch kam erst im 15. Jahrhundert u. Z. auf (Encyclopaedia Judaica). Folglich gibt es dazu keine Bibelstelle
LG
Wolfgang

Hallo zusammen, könnt ihr mir sagen, auf welche Bibelstelle
die Feier der Bar Mizwa zurückgeht? Das muss doch irgendwas
mit den 5 Büchern Mose zu tun haben, oder?
LG,
Schneewittchen

In der Encyclopaedia Judaica heißt es nur, das dieser Brauch erst im 15 Jahrhundert u.Z. aufkam.
Der Ausdruck GEBOT[E] ist die Übersetzung des hebräischen Wortes mizwáh. Wenn ein jüdischer Knabe religiös mündig wird — gemäß dem jüdischen Gesetz im Alter von dreizehn Jahren —, feiert seine Familie mit ihm Bar-Mizwa, weil er nun ein „Sohn des Gebotes“ geworden, das heißt dem Gebot gegenüber verantwortlich ist
Eine Grundlage für dieses Fest in biblischen Sinn finde ich nicht.

Hallo Schneewittchen777
Bar Mi(t)zwa ist das Ereignis mit dem die „religiöse Mündigkeit“ eines jüdischen Jungen festgestellt und gefeiert wird, d.h. ab dem Zeitpunkt gilt er als Glied der Gemeinde und es gelten die religiösen Rechte und Pflichten für ihn (zumindest traditionell ist das nur für Jungen vorgesehen, nicht für Mädchen …).
Zu Deiner konkreten Frage: Nein, dieser Ritus hat keine biblische Grundlage; er beruht auf Tradition, und es lässt sich offensichtlich nicht genau ergründen, wann und wie er eingeführt wurde.
Laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Bar_Mitzwa) geschah das im 13./14.Jahrhundert, also relativ spät- nicht etwa zu „biblischen“ Zeiten.
Vergleichbar ist Bar-Mitzwa evtl. mit der Firmung oder Konfirmation- dafür gibt es ja auch keine biblische Grundlage. Aber die großen Kirchen haben sich so etwas „ausgedacht“, nachdem sie mit der -ganz und gar unbiblischen- Kindstaufe die Aufnahme eines Kindes in die Gemeinde ja schon „vorgezogen“ hatten.
Gruß Marcel

Vielen Dank, Wolfgang. Und ich hab mir echt die Finger wund gesucht…

Folglich gibt es dazu keine
Bibelstelle
LG
Wolfgang

Eine Grundlage für dieses Fest in biblischen Sinn finde ich
nicht.

Vielen Dank für diese Antwort! Schade, eigentlich, dass es dafür keine biblische Grundlage gibt…

Vergleichbar ist Bar-Mitzwa evtl. mit der Firmung oder
Konfirmation- dafür gibt es ja auch keine biblische Grundlage.
Aber die großen Kirchen haben sich so etwas „ausgedacht“,
nachdem sie mit der -ganz und gar unbiblischen- Kindstaufe die
Aufnahme eines Kindes in die Gemeinde ja schon „vorgezogen“
hatten.
Gruß Marcel

Vielen Dank, Marcel! Ja, genauso ist es… leider. Was mich wundert, ist, dass die Juden eine Tradition haben, die jeglicher biblischen Grundlage entbehrt! Was ist denn mit der klaren Gebot, keines Wort der Bibel zuzufügen oder wegzunehmen?
5 Mose 4,2: ihr sollt nichts hinzufügen zu dem Wort das ich euch gebiete, und sollt auch nichts davon wegnehmen, damit ihr die Gebote des Herrn, eures Gottes, haltet, die ich euch gebiete.
Die Mosebücher sind doch verbindlich für die Juden, oder irre ich mich?
Gruß,Schneewittchen777

Hallo „Schneewittchen777“
Naja, mit dem „nichts hinzufügen“ -und ebenso natürlich „nichts wegnehmen“ (was zB in Bezug auf die christlichen Wahrheiten als Mahnung in Offenbarung 22:18,19 steht) ist das so eine Sache. Wenn man völlig „am Buchstaben“ irgendwelcher Ge- oder Verbote klebt, kommt meist nichts Gutes heraus.
Denn natürlich ändern sich Zeiten und Umstände, und so sind manche „Anpassungen“ sicherlich nötig, aber es geht meines Erachtens darum, dass diese „ehrlich“ und „authentisch“ bleiben, und eben die gegebenen Weisungen des Wortes Gottes nicht verfälschen.
Was mich zu dieser Haltung veranlasst, ist vor allem das Beispiel Jesu- und einen besseren „Beleg“ gibt es ja wohl nicht: Gemäß Johannes 10:22 ist Jesus zum „Fest der Einweihung“ nach Jerusalem gegangen. Man ist sich allgemein einig, dass damit das als „Hanukkah“/„Chanukka“ bezeichnete Fest gemeint ist, welches zur Erinnerung der Wieder-Einweihung des Tempels in der Makkabäer-Zeit eingeführt wurde- siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Chanukka .
Das muss nicht heißen, dass Jesus alle Bräuche, die sich in Verbindung mit „Chanukka“ damals und mittlerweile ausgeprägt haben, guthieß und/oder sogar mitgemacht hat, aber immerhin: wenn er dieses Fest als etwas „nicht Gebotenes“ missachtet hätte, wäre er dazu nicht eigens nach Jersualem und in den Tempel gegangen.

Eben gerade feiert die Christenheit Ostern. Jesus hat geboten, das Abendmahl- die Opferung seines Leibes und Blutes- „immer wieder zur Erinnerung an mich“ zu feiern. Heisst „immer wieder“ einmal im Jahr, einmal im Monat, einmal in der Woche, jeden Tag?
Das hat Jesus offen gelassen- und deshalb- so glaube ich- sollte und darf man daraus auch kein Dogma machen, wie häufig diese Feier zu begehen ist.
Noch ein Beispiel: Jesus hat seinen Jüngern so gut wie gar nichts in Bezug auf die „Organisation“ seiner Nachfolger hinterlassen- es hinterließ die Apostel und wies sie an, das Evangelium zu verkünden und sich um die (neuen) Jünger zu kümmern. Über Paulus hat er freilich eine gewisse „Gemeinde-Organisation“ eingeführt, mit „Ältesten“, „Diakonen“ und anderen speziellen Aufgaben (Epheser 4:11).
Daraus kann man nun wieder verschiedene Schlussfolgerungen ziehen:

  • die „strenge“ und „enge“ wäre die, sich genau an die „Rollen“ und „Ämter“ zu klammern, die im NT erwähnt sind;
  • die „offenere“ wäre die, aus der Apostelgeschichte und den Paulus-Briefen zu folgern, dass die junge Christengemeinde diesbezüglich sehr anpassungsfähig und flexibel war, und somit auch heute „neue“ Rollen und Aufgaben möglich sind, von denen man zu biblischen Zeiten nichts wusste.
    Ich könnte mit beidem leben, aber wichtig ist einfach, dass man „ehrlich“ dem Geist Jesu treu bleibt, und damit dem „Geist“, der hinter einer bestimmten Sache oder Regelung zu Anfang gestanden hat.
    Somit halte ich persönlich jetzt die Einrichtung der Bar-Mitzwa (wie auch zB einer „Konfirmation“) an sich für grenzwertig- und nicht streng unbliblisch.
    Happig wird es natürlich, wenn diese als pure Tradition, fest verknüpft mit dem Lebensalter der „Kandidaten“ stattfindet, und wenig bis gar nichts mit einer persönlichen Entscheidung der Betreffenden zu tun hat.
    Krass und „eindeutig“ ist die Sache bei der Kindstaufe: die christliche Taufe ist ganz klar Ausdruck des persönlichen Bekenntnisses, der persönlichen „Hingabe“ des Täuflings an die Nachfolge Christi- und die ist einem Säugling eben nicht möglich.

So- jetzt hoffe ich, dass ich mit dieser Abhandlung nicht zu sehr von der ursprünglichen Thematik abgewichen bin …
Liebe Grüße - Marcel

Hallo,
soweit mir bekannt ist, geht die Bar Mizma direkt auf keine Bibelstelle zurück. Sie ist ja erst viel später in den jüdischen Gemeinden eingeführt worden.
Ich denke aber, dass dir das jemand aus einer jüdischen Gemeinde besser erläutern kann.
MfG

Hallo Schneewittchen777!Im Israelnetz.com findest du eine ausführliche Beschreibung über das traditionelle Fest der Juden auf dem Weg zum Erwachsenwerden.Bar und Bat Mitzwa bezeichnet sowohl den Status als auch den Tag und die Feier,an dem die Religionsmündigkeit eintritt,ähnlich wie bei uns die Kommunion.Herzliche Grüsse,Letznew

So- jetzt hoffe ich, dass ich mit dieser Abhandlung nicht zu
sehr von der ursprünglichen Thematik abgewichen bin

Lieber Marcel,
vielen Dank für Deine ausführlichen Erläuterungen. ICH SELBER bin eher „frei“ eingestellt und denke, dass Gott auch heute noch über die Bibel hinaus DIREKT mit den Gläubigen durch den Heiligen Geist redet. Dabei wird dieses Reden niemals im Gegensatz zur Bibel stehen und wird das in der Bibel Gesagte „ergänzen“.

Was ich so krass finde - und daher auch meine Nachfrage - ist, dass die Juden offensichtlich einer Tradition nachgehen, die ihnen nicht von Gott aufgetragen wurde und keinerlei biblischen Hintergrund hat. Da die Juden sich ja sehr genau an die Gebote und Gesetze halten müssen, verwundert es mich, wie so eine Tradition Einzug halten konnte.
Mich hat das auch nur deshalb interessiert, weil ich meinem Patenkind zur Konfirmation mitgeben wollte, was BIBLISCH gesehen hinter seiner Konfirmation steht (Religionsmündigkeit, Einstehen für eigene religiöse Entscheidungen Gott gegenüber und damit auch Verantwortung für sich selber in der geistlichen, nicht sichbaren Welt).
Naja, egal… wir sind uns offensichtlich einig :wink:
War schön, von Dir gehört zu haben - vielen Dank dass Du Dir so viel Zeit für die Beantwortung meiner Frage genommen hast!
Be blessed,
Schneewittchen777

Hi,

tut mir leid, dass ich erst jetzt zum antworten komme.

Fast hätte ich jetzt etwas von Beschneidung erzählt, die kommt nämlich sehr früh in der Bibel vor, allerdings schon bei Säuglingen.

Die Bar Mizwa ist sehr viel jünger als die Bibel und wird bei Heranwachsenden durchgeführt. Mit der körperlichen Reife soll auch die Reife als Teil der religiösen Gemeinschaft gefeiert werden, inklusive dem Lesen vor der Gemeinde aus der Heiligen Schrift.

Klar muss irgendwann der Zeitpunkt kommen, wo man das wie die Erwachsenen auch machen muss oder darf. Im Gegensatz zur Beschneidung ist mir zu diesem Zeitpunkt aus der Bibel aber nichts bekannt.

beste Grüße,

Marco

Hallo Schneewittchen, dazu kann ich leider nichts sagen.