Bibliotheksverwaltung mit Transpondern

Hallo, ich habe eine Sammlung alter Bücher, die mit Nummern versehen in einer Excel Datei gelistet sind. Die Suche nach einem bestimmten Buch ist schwierig, ich will keine Nummernschildchen auf den Buchrücken kleben. Ich habe mich erkundigt und bin auf Bibliothekssysteme gestoßen, die mit Transpondern arbeiten. Das ist professionell, aufwändig und teuer. Auf der anderen Seite gibt es günstige Kartenlesegeräte, die aber nur über kurze Entfernungen anwendbar sind. Ich möchte mit einem schnuckeligen kleinen Handlesegerät an dem ich die Buchnummer eingestellt habe an meinem Regal entlang fahren, Abstand vom Buchrücken so um die 50 cm und das Gerät piepst oder blinkt, wenn ich an meiner Buchnummer vorbei komme. Der Transponder könnte unsichtbar am Inneneinband eingeklebt sein.
Gibt es sowas und wie komme ich zu so etwas ? Ich muss hinzufügen, dass ich wenig Ahnung von der Elektronik bzw Softwareseite habe.
Danke Udo Becker

Hallo Udo,

ich kann dir zwar nicht helfen, wollte aber sagen, dass das

sehr cool klingt. :slight_smile:

Ich habe allerdings gerade nach Transponder Lesegerät bei Amazon geguckt und habe so etwas gefunden, könnte das evtl. deinen Vorstellungen entsprechen?


oder mehr, aber auch teurer:

Wenn ich das richtig verstehe, bräuchtest du ein NFC-fähiges Handy dafür.

Gruß
Christa

Ja, das könnte - ehm… Nö!

Wie @Christa schrieb, gibt es NFC-Tags, die mit nem NFC-fähigen Smartphone (sind eigentlich alle) ausgelesen werden können.
Damit das funktioniert, muß das Tag aber flach ans Handy gehalten werden, in nicht mehr als 1-2cm Entfernung.

Klebt man die Tags einfach innen in die Buchdeckel, muß man jedes Buch einzeln aus dem Regal nehmen, und das Handy drauf halten. Das ist nicht das, was man will.

Oder doch wie in der Bibliothek außen auf den Buchrücken kleben? Bei dünnen Büchern muß man die Tags dann um den Buchrücken herum kleben, denn sie haben ne gewisse Breite. Dadurch lassen sie sich nicht mehr so gut auslesen, wenn überhaupt. Und nach mehrfachem Biegen beim Öffnen und Schließen des Buches ist so ein Tag dann auch hinüber.
Selbst, wenn das kein Problem ist, das Erkennen und Auslesen dauert so 1-2 Sekunden oder mehr. Da ist man mit Lesen schneller.

Falls man mal mit NFC spielen will, kann man sich ne App wie die unten verlinkte aufs Handy packen, und damit die EC-Karte auslesen. Denn das Bezahlen „durch Drüberhalten“, was aktuell so in Mode ist, nutzt auch NFC.

Noch was anderes, generelles…

Wie habe ich mir das vorzustellen… Zwei Meter Bücherregal durchsucht man recht fix manuell. Hat man ne kleine Bibliothek daheim, will man dann jedes mal, wenn man ein Buch sucht, alle Bücher mit dem Gerät abscannen? Das macht doch auch wenig Sinn.

Auch wüsste ich nicht, daß eine Bibliothek ein Transpondersystem zum Orten von Büchern in den Regalen hat. Vielmehr dient es dazu, ein Buch schnell und maschinenlesbar zu identifizieren, damit die Ausleihe und Rückgabe schnell und zuverlässig funktioniert. Im System mag noch Fach und Regal hinterlegt sein, damit man schnell herausfinden kann, wo es denn hingehört. Aber das geht im einfachsten Fall auch mit Excel.
Übrigens, das, was Bibliotheken so verwenden, ist im Prinzip nicht viel anders als NFC. Ein Aufkleber, der in den Buchdeckel geklebt wird, und durch Auflegen des Scanners gelesen werden kann.

Es gibt auch Transponder, die bis 1 Meter weit funktionieren. Sie werden in Kaufhäusern zum Diebstahlschutz benutzt. Preis hab ich auf die Schnelle nicht gefunden. Sind sicher teuer. Insbesondere wenn tausende Bücher in der Bibliothek hast.

Alles richtig was Du sagst: Bei meinen Erkundigungen habe ich das System der Bibliotheken gefunden, die übrigens Lesbarkeit aus mindestens 35 cm fordern. Es dient primär der Ausleiheverwaltung wie Du schon sagst, nicht zum Auffinden im Regal. Auf der anderen Seite gibt es die Kartenlesegeräte billig, aber sie überbrücken nur wenige cm.
In Kaufhäusern sind Detektoren die mindestens einen Meter überbrücken. Aus den 3 Systemen wünsche ich mir eine Synthese für eines meiner Hobbies: Alte Bücher. Rückenschildchen mit Nummern sind nicht schön auf wertvollen alten Buchrücken. Wenn man sie klein macht muss man auch suchen, Regalfach-Höhen sind verschieden und Buchformate auch. Es geht nicht um 2 m, eher um 15 m in verschiedenen Regalen an mehreren Orten.
Bisher ist das offenbar kein Markt. Im Logistik/Warenbereich, auch Apotheken wird das offenbar durch andere Lösungen realisiert. Kontaktloses Bezahlen im Supermarkt wurde zeitweise so diskutiert, dass Betrüger im Abstand von 1 m Daten abgreifen können. Das war wohl nicht so.
Danke für deine Gedanken. Vielleicht hast Du noch eine Idee.
Udo Becker

Danke, lies mal meine Antwort an SWeber. 1000de Bücher sind es nicht, aber schon viele. Die Idee war, man könnte ein existierendes System finden, das für eine ganz andere Anwendung entwickelt wurde und hier genau passt.
Udo Becker

Christa, das ist genau mein Problem: Es werden Transponder aufgerollt als Streifen angeboten, aber ich weiß nicht wie sie verwendet, gelesen, programmiert werden und wozu diese verwendet werden.
Uudo Becker

Die Diebstahlschutz-Etiketten funktionieren aber anders. Da wird keine ID übermittelt, sondern es sind einfache Resonanzschwingkreise, die auf die Sender am Ausgang reagieren. Es wird also nur erkannt, dass da überhaupt was ist.

An der Kasse lässt man den Schwingkreis durch ein starkes Feld durchbrennen, er ist dann zerstört.

Bei anderen Systemen lässt er sich deaktivieren und wieder aktivieren. Das nutzt man naheliegenderweise tatsächlich in Bibliotheken. Aber auch hier: Keine ID.

Es ist nicht undenkbar, sowas auch mit ID zu bauen. Für Diebstahlschutz macht es wenig Sinn, denn es ist teurer, und hat wenig zusätzlichen Nutzen.

Für die Privatbibliothek braucht man aber ne ID. Und dann braucht man noch ne Möglichkeit, die ID bereits aus großer Entfernung zu detektieren, und dann präzise zu orten. Das können die Diebstahlschutz-Systeme übrigens auch nicht so richtig.

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Ich auch nicht, aber das könnte man in Erfahrung bringen. :slight_smile: Das scheint jedoch sowieso nicht das Richtige zu sein, ich habe die (zu) geringe mögliche Entfernung nicht bedacht.

Ich habe einen Bücherschrank mit über 1000 Büchern, der hat oben vier Türen (Vitrine) und unten 4 (geschlossen; da sind z. T. auch Bücher, aber nur wenige, die habe ich nicht erfasst). Ich habe mir eine Excel-Datei angelegt und auf entsprechende Tabellenblätter die Inhalte der verschiedenen Regalböden (5 hinter jeder Tür im oberen Bereich) nach Tür getrennt erfasst. Wenn ich einen Titel oder einen Autor suche, durchsuche ich die Mappe und bekomme dann das Tabellenblatt mit dem Ergebnis angezeigt, dort kann ich die Regalnr. ablesen.
Insofern, wie @sweber auch schon schrieb:

Moin,

Die ganz primitiven können nur das. Aber: Das war einmal, Modernere RFID Tags können mittlerweile sehr viel mehr. Ob das dem Fragesteller hilft, ist fraglich. Denn wenn mehrere Tags im Erfassungsbereich des Lesegerätes sind, was dann? Die einfachen können nur sagen: das ist was, modernere Systeme können auch dafür eingesetzt werden, in einem Karton die Anzahl der Produkte mit RFID Tags zu bestimmen und auch deren ID.
Aber die gibt es nicht im Versand für 20 Euro. :wink:

Das sollen sie ja auch gar nicht, aber zunehmend fallen den Tags zunehmend weitergehende logistische Aufgaben zu.

-Luno

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Es immer schwer, die Nichtexistenz zu beweisen, aber meines Wissens gibt es das nicht.

Das Problem ist die Übertragungsentfernung. Wenn man 50cm Entfernung fordert, dann werden sich stets viele Transponder im Bereich des Scanners befinden. Sobald einem Transponder die notwendige Sendeleistung übertragen wird, sendet der seine ID. Dadurch kommt es zu Kollisionen mehrerer gleichzeitig übertragener Datentelegramme, die eine Auswertung verhindern.

Danke an Alle die sich beteiligt haben ! Was ich suche gibt es entweder nicht oder es ist zumindest kein günstig zu erwerbendes Massenprodukt. Ich habe jedenfalls einiges zum Thema gelernt: Bei größerem Abstand könnten mehrere Transponder gleichzeitig aktiviert werden. Das wäre wie in dem Witz vom schielenden Richter: 3 Angeklagte stehen vor ihm. Der Richter fragt den ersten „Wie heißen Sie ?“ „Adolf Kreideweiss“ sagt der Zweite. „Sie habe ich garnicht gefragt“ sagt der Richter streng. „Ich hab’ auch nix gsacht“ sagt der dritte.
In meiner Excel Tabelle lege ich neben der schon vorhandenen ID Nummer nun noch eine Regal/Regalboden- Kennung an.
Udo Becker

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Das könnte man vielleicht noch eine Stufe weit rechnergestützt machen: einen Strichcode an jedes Buch und an jedes Regalbrett, eine App mit der man jedesmal, wenn ein Buch ins Regal zurückgestellt wird, nacheinander den Code des Buchs und den Code des Regalbretts scannt und die beides in einer Datenbank speichert, und eine App, mit der man die Daten durchsuchen kann.

Hmm, das könnte schwierig werden. :wink: