Hallo Experten, hier eine Frage zwischen Religions- und Sprachforschung:
während in anderen (vor allem angelsächsischen) Ländern keine Scheu besteht, seine Kinder mit altestamentarischen Namen zu taufen (Abraham, Isaac, Jesse), in Spanien sogar Jesus möglich ist, halten sich die Deutschen da sehr zurück, während das Neue Testament gerade wieder hoch aktuell ist: Paul, Lukas etc,
bezüglich der angelsächsischen (v. a. US-) Staaten ist die Antwort recht einfach: Die dortigen Einwanderer hatten oftmals aus Glaubengründen Europa verlassen (Kirchenspaltung - Evangelikale), und die meisten ihrer Gemeinschaften legten grossen Wert auf das Alte Testament sowie auf Unterscheidung von den damals in der Kirche üblichen Heiligennamen. D. h. anstatt Antonius oder Bernhard wählte man lieber Elias oder Aaron.
Bezüglich spanischsprachige ist „Jesus“ wohl eine Spezialität, im übrigen sind die Namen denen der restlichen katholischen Welt vergleichbar.
Es dürfte sich somit nicht so sehr um deutsche als vielmehr um angelsächsische und spanische Spezialitäten handeln.
Ein leiser Verdacht: könnte es sein, dass die Vornamen des AT als „belastet“ angesehen werden und daher in christlichen Kreisen Zurückhaltung herrscht?
Es dürfte sich somit nicht so sehr um deutsche als vielmehr um
angelsächsische und spanische Spezialitäten handeln.
eine merkwürdige Spezialität scheinen mir spanische Frauennamen zu sein, z. B. Belen (Bethlehem), Consuelo (Trost), aber auch Emperatriz (Herrscherin).
Mich erinnert das etwas an pietistische deutsche Vornamen wie Leberecht, Traugott, Fürchtegott usw.
während in anderen (vor allem angelsächsischen) Ländern keine
Scheu besteht, seine Kinder mit altestamentarischen Namen zu
taufen (Abraham, Isaac, Jesse), in Spanien sogar Jesus möglich
ist, halten sich die Deutschen da sehr zurück,
hm, binnen weniger Sekunden Nachdenken fiehlen mir zwei Jonase ein, bei Ruth, Sarah, Judith kam auch sofort die eine und andere Person, David, war auch dabei.
Sooo selten sind die Namen also auch in D nicht.
Die erinnerten Personen sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
während in anderen (vor allem angelsächsischen) Ländern keine
Scheu besteht, seine Kinder mit altestamentarischen Namen zu
taufen (Abraham, Isaac, Jesse), in Spanien sogar Jesus möglich
ist, halten sich die Deutschen da sehr zurück,
hm, binnen weniger Sekunden Nachdenken fiehlen mir zwei Jonase
ein, bei Ruth, Sarah, Judith kam auch sofort die eine und
andere Person, David, war auch dabei.
es ist schon so, wie Mike feststellte,daß die Konfessionen die Namensgebung auch
beeinflußten.
Katholische Eltern wollten schon, daß ihr Kind seinen Namenspatron, seinen
Namenstag hatte, welcher oft gleich oder höher bewertet wurde als der Geburtstag.
(einen heiligen David gibt es)
Die Namensgebung ist heute auch bei Katholiken ungebundener.
Der UP hat wohl auch nur das „gefühlte“ Namensvorkommen hier bei uns in
Deutschland angesprochen, was längst nicht mehr der Realität entspricht.
Verbreiteter sind aber noch Namen von Heiligen.
In mehr katholischen Ländern in Europa (und anderswo)werden wohl eher weniger Kinder
mit Namen aus dem AT bedacht.
das liegt am Namenstag, den die Katholen hoch halten:
dann ticken die rheinländischen Katholiken anders.
Aber der Rheinländische Katholizismus ist ja scheinbar etwas Besonderes, wie Jürgen Becker schon feststellte.
Der UP hat wohl auch nur das „gefühlte“ Namensvorkommen hier
bei uns in
Deutschland angesprochen,
also ich bin in einem recht katholischen Umfeld groß geworden.
Aber wie ich schon weiter oben schrieb, scheinen die Rheinländer etwas anders zu ticken als die restlichen Katholiken.
Ich erinnere mich, daß es ab der 2. Hälte der 1970iger Jahre einen richtigen Run auf die „alttestamentlichen“ Namen gab (David, Sarah, Benjamin, Jonas waren damals besonders beliebt) und entsprechende Befürchtungen aus der Großelterngeneration. Bekannte hatten ihren ersten Sohn „Elias“ genannt und die katholische Großtante war entsetzt, weil man den Jungen doch „für einen Juden halten kann“ und sie für das Kind Nachteile befürchtete.
Der UP hat wohl auch nur das „gefühlte“ Namensvorkommen hier
bei uns in
Deutschland angesprochen,
also ich bin in einem recht katholischen Umfeld groß geworden.
Aber wie ich schon weiter oben schrieb, scheinen die
Rheinländer etwas anders zu ticken als die restlichen
Katholiken.
ich denke hierzu kaum.
Aber vielleicht Du ?
Auch Deine Antwort basiert auf „gefühltem Wissen“ statt auf realen Gegebenheiten.
Du kannst ja mal hier http://www.gen-evolu.de/index.php?id=80
ein bisschen rumspielen und verschiedene Namen einsetzen.Hier kannst Du
Namensverteilungen in Deutschland (Telefonbuch) erfahren.
Da wirst Du überrascht sein.
Auch hier http://www.beliebte-vornamen.de/455-namensstatistik.htm
müßtest Du fündig werden.(teils kostenpflichtig)
So belegten Sara(h) und Daniel tatsächlich teilweise Spitzenplätze der Namensgebung bei
den Neugeburten.
Aber dies sind Modeerscheinungen wie auch vor einigen Jahren die nordischen Namen.
Moin Andreas
Zunächst möchte ich mich Iris (direkt eins drunter) anschließen. Vielleicht kann ich noch ergänzen, dass der den Deutschen eingefleischte Antisemitismus noch bis Ende der 60er Jahre deutlich anhielt und erst mit der 68er Generation sich aufzulösen begann, so dass ab den 70er Jahren erst alttestamentarische Namen wieder en vogue wurden.
Gruß,
Branden
diese „seltsamen“ spanischen Frauennamen sind Verkürzungen von María + Ergänzung - ein sprachwissenschaftlicher Terminus fällt mir nicht ein.
Die Ergänzungen können Orte der Marienverehrung (wegen Erscheinungen der Jungfrau) sein, Marienfeste, Beinamen für die Mutter Gottes, usw.
Ein paar Beispiele: Orte
María Belén - Betlehem
Fátima, Lourdes - ist klar
María del Pilar - Maria vom Pfeiler, Zaragoza
Begoña - topographische Bezeichnung im Baskenland
María del Mar - Maria vom Meer, Almería
María de Guadalupe - Fluss und Ort in der Provinz Cáceres
Beinamen
María de las Mercedes - die Gnadenreiche
María de la Paz - die Friedenstifterin
María Consuelo - die Trostreiche
Hierhin gehört wohl auch der von Dir genannte Name Emperatriz, der vom lateinischen Maria imperatrix abgeleitet sein dürfte.
Und nicht zu vergessen der Städtename Los Angeles: Die Stadt wurde am 4. September 1781 offiziell von Gouverneur Felipe de Neve als „El Pueblo de la Reina de Los Ángeles“ (Spanisch „Das Dorf der Königin der Engel”) gegründet. Der gegenwärtige Name „Los Angeles“ ist eine Verkürzung des Gründungsnamens auf „die Engel”. http://de.wikipedia.org/wiki/Los_Angeles#Der_Name_de…
Grüße
Pit
P.S.: Für eine Frau mit dem Namen Concepción (Koseform: Conchi, Conchita) verbietet sich eigentlich die Benutzung von antikonzeptionellen Teufelswerkzeugen
Hallo zusammen,
bei „Jesus“ im Spanischen drängt sich mir der Verdacht auf, dass dies indirekt mit der islamischen Vergangenheit zusammenhängen könnte. Vielleicht wollten manche neu - und nicht immer ganz freiwillig - bekehrten Mauren gerade damit ihre Christlichkeit unter Beweis stellen; vielleicht aber waren es auch die bekannten „Krypto-Moslems“, die mit einem vermeintlich christlich klingenden Namen einfach einen ihrer Propheten unterbrachten.
Lustig ist auch, dass gerade der „urjüdische“ Name Esther sehr, sehr „arisch“ ist: altpersisch für „Stern“; die Frau hieß eigentlich Hadassa.
Über den Namenstag brauchen sich die Katholiken übrigens keine Sorgen zu machen, wenn sie diese Regel denn ernst nehmen: So gut wie jeder gängige heutige Name ist irgendwie einem Heiligen oder Seligen zuordenbar, und im Fall des Falles genügt auch ein Zweitname …
Gruß
Sepp (= Josef, Ziehvater Jesu, 19. März)