Hallo,
danke für Deine Frage.
Natürlich kann man den Bienen nicht befehlen nur eine bestimmte Sorte Honig zu sammeln, so dass ein 100 prozent reiner Sortenhonig kaum möglich ist.
Jedoch sind Bienen gerne bereit das zu sammeln, was sie leicht erreichen können. Wir bringen sie z.B. im Frühjahr zum Raps und stellen sie mitten in ein Feld. Daraufhin fliegen sie fast ausschließlich auf dem Rapsfeld - es würde viel zu viel Energie kosten und sinnlos sein erst hunderte Meter weiter nach etwas anderem zu schauen. Natürlich würden sie auch Kamille oder ähnliches absammeln wenn z.B. Wildkräuter im oder am Rand des Rapsfeldes wachsen, aber das fällt dann kaum auf. Gleiches gilt für die Linde, wir haben eine Wanderplatz wo eine riesige Lindenallee steht, dort fliegen die Bienen natürlich auf die Linden (der einen großen Honigtau Anteil hat, weil Blattläuse auf den Linden wohnen - daher ist Lindenhonig etwas herber).
So funktioniert das auch mit anderen Sorten. Man kann auf Sonnenblumenfelder fahren, wir hatten sogar schon „Bohnenhonig“, als ein Bauer uns auf ein Bohnenfeld eingeladen hat.
Nur die Früh- und Sommertracht am heimatlichen Bienenstand ist in der Regel ein wildes Gemisch und jedes Jahr anders.
Bienen sind übrigens blütenstet, das heißt, eine Bienen sammelt während eines „Ausflugs“ nur eine einige Blumensorte ab. Eine Bienen, die anfängt, Raps zu sammeln, fliegt also auf ihrer Tour nur Raps an und würde keine Kamille anfliegen. Daher sind sie so wertvoll für die Bestäubung, denn Fremdpollen nützt den Pflanzen nichts, sie sind drauf angewiesen, dass ihre Bestäuber den Pollen ihrer Art mitbringen. Man kann das auch gut am Pollen beobachten, wenn die Bienen am Flugloch landen - der Pollen ist immer einfarbig. Hummeln sind z.B. nicht so wählerisch, deren Pollenhöschen sind schon mal bunt.
In der Regel heißt es, dass der Honig zu mindestens 60 aus der deklarieretn Sorte bestehen muss. Ausführliche Informationen findest Du hier: http://www.deutscherimkerbund.de/phpwcms_ftp/downloa…
Ich hoffe, ich konnte helfen.
Herzliche Grüße,
Tanja Riedel.