Hallo Anja,
neulich hat sich eine Diskussion darüber entwickelt, ob Wiki,
google & co dazu geeignet sind, sich Bildung anzueignen.
Ich möchte jetzt gar nicht im Detail den Bildungsbegriff diskutieren, sondern eher zur Fragestellung, ob und inwieweit man sich Wissen aus Wiki, google und Co erschließen kann, eingehen.
Meine Meinung dazu ist, dass entsprechende Recherchen im
Internet sehr wohl dafür gut sind, schnelle Informationen,
ich stimme Dir beim Punkt „schnelle Informationen“ voll zu, also wenn es um bestimmte Fakten geht, wie eine Verkehrsverbindung, das Auffinden einer Straße in einer Stadt bzw. ähnliches.
Erklärungen bzw. Antworten zu bestimmten Themenbereichen zu
erhalten,
und schon da wird es schwieriger. Wenn Du soviel Vorwissen hast, um einordnen zu können, was da geschrieben wird, ja - ansonsten nicht unbedingt. Es wäre zu fragen, wer mit welchem Interesse welche Informationen zur Verfügung stellt. Und da ist das Internet als demokratisches Medium durchaus auch manipulierbar (Firmen, die ihre Standpunkte zu ihren Produkten verdeckt als „objektive Info“ unters Volk bringen).
Aber so weit brauchen wir gar nicht gehen. Wenn ich mir anschaue, was im Internet - auch und gerade in der deutschsprachigen Wiki.pedia zu jüdischen Themen zu lesen ist, dann ist das teilweise bodenlos.
Man bekommt dann immer wieder gesagt, ja dann mach(t) es besser. Tragt Euer Wissen und Eure Infos ein. Nur - das wird nicht gewünscht und wird gelöscht. Die Wikipedia repräsentiert also - zumindest im geisteswissenschaftlichen Bereich, denn in den Naturwissenschaften soll das anders sein - Mehrheitswissen bzw. die Bilder der Mehrheit zu etwas. Da setzen sich dann eben auch Fehlwahrnehmungen durch - und da haben schon unzählige Juden versucht sich abzuarbeiten. Von Angehörigen anderer Minderheiten weiß ich, dass die ähnlich frustriert sind.
Deshalb kursiert in manchen Kreisen ja auch die Rede von „Wikiblödia“.
nicht aber, um das, was ich unter Bildung verstehe,
zu erreichen. Bildung ist für mich komplexer als die reine
Aufzählung von Fakten.
Das obendrein. Ich denke ein solcher Bildungsanspruch läßt sich sowieso nicht virtuell realisieren und finde, wenn man um die Begrenzungen vom Internet weiß und damit bewußt umgeht (Medienpädagogik), dann kann und soll man es nutzen.
Was nützt es mir (als ein Beispiel, wenn ich bei Wiki
alles über H.Hesse lese - seine Biografie und welche Bücher er
geschrieben hat, wenn ich selbst kein einziges Buch von ihm
lese?
Das wäre nur ein Aspekt.
Viele Grüße
Iris