Bildungslücke

Hallo, liebe Erziehungsberechtigte,
zunächst möchte ich mich für eure ehrlichen und hilfreichen Antworten weiter unten bedanken. Jetzt darf ich noch einmal nach euren Meinungen zur Bildungssituation unserer Kinder fragen. In diesen Tagen ist es auch offiziell geworden, dass es schlecht mit der Kinderbildung in unserem Lande aussieht, wie ich schon die letzten Jahre durch verschiedene Beobachtungen befürchtete. Wenn Kinder früher als vorgeschrieben Fremdsprachen lernen können, regen sich manche Eltern darüber auf mit Äußerungen wie: „Mein Kind ist doch viel zu klein dafür!“ Oder wenn Kinder im Vorschulalter zufällig die Gelegenheit haben, etwas mehr zu lernen, z. B. beim Einkaufen, dann heißt es lapidar: „Das verstehst du noch nicht“ oder „Wart ab, bis du in die Schule kommst.“
Beste Grüße
Franz

Hallo Franz,

ich bin keine Erziehungsberechtigte, darf ich trotzdem was sagen?

zunächst möchte ich mich für eure ehrlichen und hilfreichen
Antworten weiter unten bedanken. Jetzt darf ich noch einmal
nach euren Meinungen zur Bildungssituation unserer Kinder
fragen. In diesen Tagen ist es auch offiziell geworden, dass
es schlecht mit der Kinderbildung in unserem Lande aussieht,
wie ich schon die letzten Jahre durch verschiedene
Beobachtungen befürchtete.

Echt? Wo steht denn das? Wer hat das behauptet? (Nur aus Neugierde, ich zweifel es ja nicht mal an.)

Wenn Kinder früher als
vorgeschrieben Fremdsprachen lernen können, regen sich manche
Eltern darüber auf mit Äußerungen wie: „Mein Kind ist doch
viel zu klein dafür!“

Komisch, dass kenn ich so aber gar nicht. Mein Mutter hat mich damals bereits in der Grundschule zum privaten Englischunterricht geschickt. Mein Cousin bekam das Angebot Französisch zu machen und es wurde auch begeistert aufgenommen. Ich dachte eher, dass Eltern solche Dinge unterstützen. Lieg ich da so falsch? *wunder* Von welchem Alter reden wir? 2 Jahre? Jünger?
Wäre ich Mutter würde ich mich freuen, wenn es solche Angebote für Kinder gäbe. Kinder wollen ja lernen (zumindest die Kleinen haben meist noch nicht aufgegeben) also würde ich sowas auch unterstützen.

Oder wenn Kinder im Vorschulalter
zufällig die Gelegenheit haben, etwas mehr zu lernen, z. B.
beim Einkaufen, dann heißt es lapidar: „Das verstehst du noch
nicht“ oder „Wart ab, bis du in die Schule kommst.“

Das kommt vielleicht einfach auf die Einstellung der Eltern an und wieviel Zeit sie ihrem Kind widmen. Mein Cousin ist noch nicht mal 3 und kennt bereits sämtliche Beeren in unserem Garten mit Namen, alle möglichen Farben (und zwar nicht nur die Wörter, sondern auch „die Raffe [Giraffe] ist gelb und der Lefant [Elefant] ist blau“). Andererseits kenne ich aber auch ein kleines Mädchen (5 Jahre) die zwar die Wörter kennt, dir aber nicht sagen könnte ob ihre Jacke nun pink oder blau ist.

Persönlich würde ich Kindern solche Antworten wohl nicht an den Kopf schmeissen, wenn sie Fragen stellen, sondern versuchen es so gut wie möglich zu erklären. Dachte, das wäre normal. Vielleicht hab ich ja aber auch einfach nur den Luxus, nicht die gestresste Mami zu sein sondern der Babysitter und die große Cousine. *lächel*

Lieben Gruß
Kel :smile:

Hallo,

also, ich bin mir nicht so sicher ob frühe Fremdsprachenangebote die Bildungsmängel in deutschen Grundschulen (oder Kindergärten) beheben - soweit ich weiss, mangelt es doch schon an den Grundfähigkeiten wie Lesen und Schreiben, und ein viel gehörtes Argument ist ja, dass man heute so viel in den Lehrplan quetscht, dass nicht mehr genug Zeit für diese Grundkenntnisse bleibt, von „Schönschreiben“ wollen wir mal gar nicht reden (aber das darf man ja heute ohnehin nicht mehr verlangen, dieser schreckliche Leistungsdruck…:smile:…Wenn jetzt noch Fremdsprachen in der Grundschule dazukommen, die ja bei kleinen Kindern fast ausschließlich mündlich unterrichtet werden, sehe ich da eher ein Abfolge- bzw. eben Zeitproblem: sicher lernen Kinder bis 6 Jahren am besten Sprachen, aber zu dem Zeitpunkt können sie dabei logisch noch nichts erfassesn oder aufschreiben. Insofern haben Kinder, die mit 6 Jahren angefangen haben, und Kinder, die erst mit 10 Jahren angefangen haben, mit 12 Jahren ein sehr ähnliches Niveau (je nach Unterricht natürlich). Daher halte ich es für unnötig, so früh mit Fremdsprachen anzufangen, und bin ziemlich sicher, dass man damit nicht die bestehenden Bildungsmängel beheben wird.

Gruß
Lisa

Hallo auch, :smile:

also, ich bin mir nicht so sicher ob frühe
Fremdsprachenangebote die Bildungsmängel in deutschen
Grundschulen (oder Kindergärten) beheben - soweit ich weiss,
mangelt es doch schon an den Grundfähigkeiten wie Lesen und
Schreiben, und ein viel gehörtes Argument ist ja, dass man
heute so viel in den Lehrplan quetscht, dass nicht mehr genug
Zeit für diese Grundkenntnisse bleibt, von „Schönschreiben“
wollen wir mal gar nicht reden (aber das darf man ja heute
ohnehin nicht mehr verlangen, dieser schreckliche
Leistungsdruck…:smile:…Wenn jetzt noch Fremdsprachen in der
Grundschule dazukommen, die ja bei kleinen Kindern fast
ausschließlich mündlich unterrichtet werden, sehe ich da eher
ein Abfolge- bzw. eben Zeitproblem: sicher lernen Kinder bis 6
Jahren am besten Sprachen, aber zu dem Zeitpunkt können sie
dabei logisch noch nichts erfassesn oder aufschreiben.
Insofern haben Kinder, die mit 6 Jahren angefangen haben, und
Kinder, die erst mit 10 Jahren angefangen haben, mit 12 Jahren
ein sehr ähnliches Niveau (je nach Unterricht natürlich).
Daher halte ich es für unnötig, so früh mit Fremdsprachen
anzufangen, und bin ziemlich sicher, dass man damit nicht die
bestehenden Bildungsmängel beheben wird.

Sicher, Fremdsprachen kann man auch später noch gut lernen. Das kommt einfach auf einen guten Lehrer und vor allem auf die eigene Einstellung an. Das es so früh wie möglich sein muss, finde ich auch nicht. Wenn aber die Möglichkeit da ist, kann man es zumindest versuchen, sollte das Kind absolut keinen Spass daran haben, lässt man es halt bleiben. Aber Sprachen sind ja nicht nur zum Schreiben da. (Deswegen heisst das Ding auch Sprache, nicht Schreibe.) Daher finde ich es nicht falsch, Kindern anfangs nur sprachlich zu schulen und das vor allem spielerisch. Sie sollen dadurch ja nicht auf das Niveau eines Muttersprachlers gebracht werden, sondern einfach Freude daran haben neue Dinge zu erlernen. Du kann mit ihnen auch Eier bemalen oder Einkaufen gehen und Geld zählen. Solange es ihnen Spass macht.

Trotzdem hab ich grad erst was gelesen (bitte nicht hauen, wenn ihr es für falsch haltet):

„Die Klagen darüber, dass Kinder heute weniger lernen als früher, sind jedoch sehr differenziert zu beurteilen. In einigen Bereichen zeigen sie heute etwas schlechtere Leistungen, etwa im reproduktiven Rechnen oder im Rechtschreiben. Auf anderen Gebieten sind höhere Leistungen zu verzeichnen. So hat das Niveu der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, so wie sie in Intelligenztests gemessen werden, erheblich zugenommen. Eine Leistung, die in den 50er-Jahren Durchschnitt darstellte, wird heute als Sonderschulniveau klassifiziert, das 5% der Getesteten erreichen.“

„Diejenigen, die heute Schülerinnen und Schüler wegen ihrer Bildungsferne kritisieren, wiesen zur eigenen Schulzeit im internationalen Vergleich auch keine besseren Leistungen auf. So belegte Deutschland Mitte der 60er-Jahre in einer Mathematikstudie, an der sich zwölf Industriestaaten beteiligten, lediglich den 11. Platz.“

Hi,

ich bin auch noch ohne Nachwuchs, habe aber ne Schwester, die 12 Jahre jünger ist, und konnte da so einiges beobachten…

In diesen Tagen ist es auch offiziell geworden, dass
es schlecht mit der Kinderbildung in unserem Lande aussieht,
wie ich schon die letzten Jahre durch verschiedene
Beobachtungen befürchtete.

Echt? Wo steht denn das? Wer hat das behauptet? (Nur aus
Neugierde, ich zweifel es ja nicht mal an.)

Die OECD-Studie sagt aus, daß in D der Schlüssel Betreuer: Betreuten im Kindergarten und Grundschule etwas ungünstig ist, was die Angst aufkommen läßt, daß der einzelne zu wenig berücksichtigt werden kann.

Wenn Kinder früher als
vorgeschrieben Fremdsprachen lernen können, regen sich manche
Eltern darüber auf mit Äußerungen wie: „Mein Kind ist doch
viel zu klein dafür!“

Komisch, dass kenn ich so aber gar nicht. Mein Mutter hat mich
damals bereits in der Grundschule zum privaten
Englischunterricht geschickt. Mein Cousin bekam das Angebot
Französisch zu machen und es wurde auch begeistert
aufgenommen. Ich dachte eher, dass Eltern solche Dinge
unterstützen. Lieg ich da so falsch? *wunder* Von welchem
Alter reden wir? 2 Jahre? Jünger?

Ja, aber da haben die Eltern den Wunsch…
Ich habe mit knapp 5 mit er musikalischen Früherziehung angefangen und ein Jahr später mit Geige angefangen, aber da haben sich die Eltern gekümmert, daß die Angebote wahrgenommen werden. (ok, in der DDR hats nicht viel gekostet, aber auch meine Schwester hat damals mit Flöte begonnen)
Und nicht alle Eltern wollen das, wobei ich nicht nach Gründen frage.

Wäre ich Mutter würde ich mich freuen, wenn es solche Angebote
für Kinder gäbe. Kinder wollen ja lernen (zumindest die
Kleinen haben meist noch nicht aufgegeben) also würde ich
sowas auch unterstützen.

Genau, das Interesse wecken, sich um Kinder kümmern, sich mit denen auseinandersetzen, statt sie mit dem Babysitter TV ruhig zu stellen.

Oder wenn Kinder im Vorschulalter
zufällig die Gelegenheit haben, etwas mehr zu lernen, z. B.
beim Einkaufen, dann heißt es lapidar: „Das verstehst du noch
nicht“ oder „Wart ab, bis du in die Schule kommst.“

Das kommt vielleicht einfach auf die Einstellung der Eltern an
und wieviel Zeit sie ihrem Kind widmen. Mein Cousin ist noch
nicht mal 3 und kennt bereits sämtliche Beeren in unserem
Garten mit Namen, alle möglichen Farben (und zwar nicht nur
die Wörter, sondern auch „die Raffe [Giraffe] ist gelb und der
Lefant [Elefant] ist blau“). Andererseits kenne ich aber auch
ein kleines Mädchen (5 Jahre) die zwar die Wörter kennt, dir
aber nicht sagen könnte ob ihre Jacke nun pink oder blau ist.

Naja, ein gesundes Mittelmaß sollte gefunden werden. Wenn Kinder sich für was interessieren, sollte man es versuchen zu fördern. Wir 3 Kinder konnten alle zur Einschulung lesen, obwohl nur in diesem Falle die Eltern etwas gebremst haben und nicht lesen geübt haben.

Persönlich würde ich Kindern solche Antworten wohl nicht an
den Kopf schmeissen, wenn sie Fragen stellen, sondern
versuchen es so gut wie möglich zu erklären. Dachte, das wäre
normal. Vielleicht hab ich ja aber auch einfach nur den Luxus,
nicht die gestresste Mami zu sein sondern der Babysitter und
die große Cousine. *lächel*

Genau, Menschen, die Kinder als Bereicherung empfinden und nicht als Hemmklotz auf dem Selbsterfahrungstrip. Und Kinder, denen man sich zuwendet, die lohnen das dann auch und versuchen auch, sich anzustrengen.

Meine Eltern waren immer vollzeitbeschäftigt, außer eben in der Erziehungszeit und wir waren dann in Kinderkrippe und Kindergarten, wo dann aber auch schon 2 Jahre vor der Einschulung jeden Tag eine Stunde (später dann 2) „Beschäftigung“ war. Hier wurde dann eben gelernt, sich mal ne Stunde mit einer Sache (malen, basteln, Schuhe zubinden üben u.a.) zu befassen.
Ich würde gerne den Kindergarten als „Vorschule“ verpflichtend machen, wobei die Eltern damit nicht aus ihrer Verantwortung entlassen sind.

Gruß

Winni

Hallo Franz,

aus der Sicht eines „Elter“ beklage ich vorallem die hohen Unterrichtsausfälle, und sehe darin mit einen Grund, warum Bildungslücken zu verzeichnen sind. In der 5.Klasse der Realschule hatte meine Tochter seit Pfingsten keinen Mathe-Unterricht mehr. Die Lehrerin war ein paar Wochen krank, dann für die Aufsicht und Korrektur der Prüfungen zuständig, und danach auf Fortbildung. Ersatzlehrer haben mit den Kindern in der Zeit Spiele gespielt oder Videos angeschaut.
Ich habe mich am Ende des Schuljahrs erkundigt, warum das so verlaufen ist (ich habe Woche für Woche damit gerechnet, dass endlich wieder Unterricht in Mathe stattfindet), und bekam von der Klassenlehrerin die Auskunft, dass sie davon gar nichts wußte. Wenn wir so in unserer Firma arbeiten würden…!

Von einigen Lehrern habe ich erfahren, dass nicht wenige Schulen latent unterbesetzt sind, und dass Unterrichtsausfallzeiten von 20 % der geplanten Zeit ungut aber normal sein kann. Ich verstehe nur nicht, warum zwar Ersatzlehrer einspringen aber der Unterricht nicht fortgesetzt wird.
Und wenn ich an die vielen Wochen Ferienzeit denke (Herbstferien im November, Weihnachtsferien im Dezember, Februar Fasching, März Ostern, Mai Pfingsten, und im Juli geht das Schuljahr zuende, der sehr lauer Unterricht gegeben wird), dann kommt mir der Gedanke, dass übers Jahr gesehen zu wenige Stunden Unterricht stattfindet. btw: in der Schule hat meine Tochter Free Willy geguckt, und ich habe zwischen Berufstätigkeit und Hausarbeit mit ihr Mathe geübt, damit sie den Anschluß im nächsten Jahr nicht verliert.

Meiner Ansicht nach ist der Lehrplan nicht verbesserungswürdig, aber es hapert an einer professionellen Personalpolitik in den Schulen, was für mich mitverantwortlich für die Bildungslücken sind.

viele Grüße
claren

Hallo

Komisch, dass kenn ich so aber gar nicht. Mein Mutter hat mich
damals bereits in der Grundschule zum privaten
Englischunterricht geschickt. Mein Cousin bekam das Angebot
Französisch zu machen und es wurde auch begeistert
aufgenommen. Ich dachte eher, dass Eltern solche Dinge
unterstützen. Lieg ich da so falsch? *wunder* Von welchem
Alter reden wir? 2 Jahre? Jünger?

kann es sein, das englisch deine Muttersprache ist und du zweisprachig aufgewachsen bist? Bei mir war das so.
Aber die meisten kids können nicht mal den namen ihrer schule richtig schreiben und dass macht doch eigentlich angst…

Wäre ich Mutter würde ich mich freuen, wenn es solche Angebote
für Kinder gäbe. Kinder wollen ja lernen (zumindest die
Kleinen haben meist noch nicht aufgegeben) also würde ich
sowas auch unterstützen.

Du unterstützt das vielleicht, aber ein großtil der eltern ist doch schon mit den täglichen hausaufgaben überfordert…
Beste aussagen wenn sie ihre kids zur nachhilfe schicken: mei, ich kann das net mit ihm üben!! des funktioniert net!!

…dabei ging es damals um ein kleines tägliches diktat.

Aber ich denke nicht, dass sie zu früh mit Dingen zu gemüllt werden sollen, die sie später nicht brauchen… warum muss eine Verkäuferin im supermarkt perfekt englisch können? wären wir doch alle manchmal mmit einem netten bitte und danke und evetl. einem läheln schon mehr als bedient (positiv gesagt). oder ein kfz- mechaniker französisch, dafür kann er aber nichts berechnen? Denke das gaht doch an den bedürfnissen voll vorbei…

LG

PS:sorry eine hand out of order und deswegen alles klein

Hallo auch :smile:

kann es sein, das englisch deine Muttersprache ist und du
zweisprachig aufgewachsen bist? Bei mir war das so.

Nee, meine Eltern können beide gerade genug Englisch um sich mit meinem Freund zu verständigen. Was allerdings schon ne Leistung ist, wenn man bedenkt, dass sie nur Russisch in der Schule hatten.

Aber die meisten kids können nicht mal den namen ihrer schule
richtig schreiben und dass macht doch eigentlich angst…

Stimmt schon, das macht Angst.

Du unterstützt das vielleicht, aber ein großtil der eltern ist
doch schon mit den täglichen hausaufgaben überfordert…
Beste aussagen wenn sie ihre kids zur nachhilfe schicken: mei,
ich kann das net mit ihm üben!! des funktioniert net!!

Ich schätze, es kommt wirklich auf die Eltern an. Meine waren, was schulische Dinge und die Bildung ihrer Kinder angeht, immer sehr hinterher und konnten uns auch mit den Hausaufgaben helfen. Und das obwohl sie beide voll berufstätig waren/sind. Nachhilfe hatte ich allerdings auch.

…dabei ging es damals um ein kleines tägliches diktat.

Ok, bei mir war es nach dem Wechsel von der Realschule aufs Gymnasium, da ich in Mathe einiges nachholen musste.

Aber ich denke nicht, dass sie zu früh mit Dingen zu gemüllt
werden sollen, die sie später nicht brauchen… warum muss eine
Verkäuferin im supermarkt perfekt englisch können? wären wir
doch alle manchmal mmit einem netten bitte und danke und
evetl. einem läheln schon mehr als bedient (positiv gesagt).
oder ein kfz- mechaniker französisch, dafür kann er aber
nichts berechnen? Denke das gaht doch an den bedürfnissen voll
vorbei…

Stimmt. Zumüllen muss man keinen. Aber das Lernen von Kindern zu behindern ist doch auch nicht nötig. Was soll es denn bringen, wenn man ihren natürlichen Wunsch neue Dinge zu erkunden einfach unterdrückt? Wenn ein Kind etwas sieht und Fragen dazu hat, muss man doch nicht sagen „Nee, lass mal, das verstehst du noch nicht“ oder „Ach was, das musst du nicht wissen, wirst später eh nur Verkäuferin“. Woher willst du wissen, was mal aus dem Kind wird?
Natürlich müssen die meisten Verkäuferinnen nicht fließend Englisch sprechen und KFZ-Mechaniker brauchen nicht unbedingt Französisch (die haben oft aber schon als Kinder angefangen Autos zu reparieren oder zumindest dabei zugesehen). Aber die Grundfertigkeiten wie Rechnen, Lesen und Schreiben werden in der Grundschule allen vermittelt. Ganz gleich, ob sie nun nebenbei noch irgendwelche Hobbies haben, Computer auseinander nehmen, Sprachen lernen, reiten, im Wald rumrennen oder den ganzen Tag vor der Playstation sitzen.

Lange Rede, kurzer Sinn. Es geht nicht darum, Kinder die ganze Woche lang mit Zeug zuzumüllen, sondern ihnen gelegentlich einfach mal zuzuhören. Manche Eltern sollten sich wirklich mal Zeit nehmen auf die Fragen ihrer Kinder einzugehen und auch ihre Interessen zu fördern. Das endet normalerweise nicht in einer Überforderung. Man kann schließlich nicht alles der Schule überlassen.
Dort sitzen dann 30 Knirpse in einer Klasse, wie sollen die da denn individuell gefördert werden?

PS:sorry eine hand out of order und deswegen alles klein

Hoffentlich geht es deiner Hand bald besser. Mein Denken ist momentan fast nur noch auf Englisch und ich muss mich auch ganz schön konzentrieren. *grins* Vielleicht vergess ich deswegen ständig irgendwelche Buchstaben.

Schönen Gruß
Kel :smile:

Hallo auch :smile:

Aber die Grundfertigkeiten wie Rechnen, Lesen und Schreiben werden in
der Grundschule allen vermittelt. Ganz gleich, ob sie nun
nebenbei noch irgendwelche Hobbies haben, Computer auseinander
nehmen, Sprachen lernen, reiten, im Wald rumrennen oder den
ganzen Tag vor der Playstation sitzen.

zwischen vermittelt und gelernt besteht doch ein riesen unterschied… viele eltern interessiert es doch gar nicht und es kommen kinder raus, die weder richtig rechnen noch schreiben können, ausdruck ganz zu schweigen… mir fällt spontan mein cousin ein (wie unterschiedlich brüber doch sein können)… irgendwann in der hauptschule rausgeworfen und die mutter meinte nur:" Bruchrechnen, ich kann ihm gar nicht mehr helfen, was die alles verlangen, der soll doch nicht doktor werden… der kerl kann nicht mal 2 x 2 ausrechnen… "
Meine eltern waren auch immer dahinter, dass ich etwas lerne und bemüht alle meine fragen zu beantworten…
Freunde unterrichten an der Berufschule und jammerm jedes jahr aufs neue, dass die meisten lehrlinge nicht schreiben und rechnen können… also statt zu berechnen wie man eine semmel bäckt fängt der lehrer wieder mit dem 1x1 an und statt der verkäuferin den abrechnungsbogen zu erklären muss diese erst einmal die verwendeten wörter verstehen… und da wundert es noch jemanden, dass viele betriebe mind. realschule fordern? Denke dass ist doch das Problem, interessen fördern schön und gut, aber die grundlagen sollten nicht vernachlässigt werden.

Lange Rede, kurzer Sinn. Es geht nicht darum, Kinder die ganze
Woche lang mit Zeug zuzumüllen, sondern ihnen gelegentlich
einfach mal zuzuhören. Manche Eltern sollten sich wirklich mal
Zeit nehmen auf die Fragen ihrer Kinder einzugehen und auch
ihre Interessen zu fördern. Das endet normalerweise nicht in
einer Überforderung. Man kann schließlich nicht alles der
Schule überlassen.

Viele eltern überlassen es aber ausschließlich den schulen und werfen den lehrern dafür dann auch noch untätigkeit vor…

Dort sitzen dann 30 Knirpse in einer Klasse, wie sollen die da
denn individuell gefördert werden?

vor allem wenn sie oft noch nicht einmal eine grunderziehung haben??

Du hast mal erzählt dein freund ist lehrer? mein beileid für ihn und respekt vor seiner aufgabe, die mit sinkendem bildungsniveau sicher nicht leichter wird.
LG

Hallo, Kel und Shyra,
mit großem Interesse habe ich Eueren Dialog gelesen.
Was ich dabei halt feststelle, ist, dass das Grundübel darin liegt, dass nicht genügend Lehrer zur Verfügung stehen. Das ist auch der Grundtenor im Thread eins weiter unten.

Zu wenig Lehrer bedeuten zu viel Schüler in einer Klasse. Und das wiederum bedeutet, dass der einzelne Schüler zu wenig nach seinen persönlichen individuellen Bedürfnissen gefördert uund/oder gefordert werden kann.

Es macht schon einen Unterschied, ob ein Schüler 3% (30 Schüler je Klasse) oder 6% (15 Schüler je Klasse) der Aufmerksamkeit des Lehrers beanspruchen kann. Hinzu kommt, dass je größer die Klassen, bereits zur Herstellung des Lernklimas ein um so größerer Aufwand getrieben werden muß, der natürlich dann wieder von der reinen Lernzeit abgeht.

In kleineren Klasseneinheiten ist es auch einfacher zu differenzieren zwischen leistungsstärkeren und leistungsschwächeren Schülern. Da ist eben einfach mehr Zeit dafür da, den Schüler als Einzelperson wahrzunehmen.

Gruß
Eckard

Hallo, Kel und Shyra, Eckard und alle anderen!
Wie heißt es so schön? Nicht für die Schule lernen wir! Wir sollten nicht alles auf die Schule schieben, wenn unsere Kinder nicht richtig unterrichtet werden. Es fängt doch alles im Elternhaus an. Hier werden die Grundlagen für einen späteren Erfolg gelegt. Wenn ich neugierige Kinder beobachte, die viele Fragen stellen, welche aber oft unbeantwortet bleiben, dann kann man doch nicht warten, bis sie in die Schule kommen, wo die meisten Fragen wieder vergessen sind. Außerdem verstehe ich nicht, dass manche Kinder nicht Englisch lernen dürfen, wenn schon der Vater Amerikaner ist. Das hat mich schon sehr verwundert, als ich eine deutsch-amerikanische Familie in Englisch ansprach und die Töchter nicht wussten, was ich sagte.
Noch einen schönen Abend
Franz

mit großem Interesse habe ich Eueren Dialog gelesen.
Was ich dabei halt feststelle, ist, dass das Grundübel darin
liegt, dass nicht genügend Lehrer zur Verfügung stehen. Das
ist auch der Grundtenor im Thread eins weiter unten.

Zu wenig Lehrer bedeuten zu viel Schüler in einer Klasse. Und
das wiederum bedeutet, dass der einzelne Schüler zu wenig nach
seinen persönlichen individuellen Bedürfnissen gefördert
uund/oder gefordert werden kann.

Es macht schon einen Unterschied, ob ein Schüler 3% (30
Schüler je Klasse) oder 6% (15 Schüler je Klasse) der
Aufmerksamkeit des Lehrers beanspruchen kann. Hinzu kommt,
dass je größer die Klassen, bereits zur Herstellung des
Lernklimas ein um so größerer Aufwand getrieben werden muß,
der natürlich dann wieder von der reinen Lernzeit abgeht.

In kleineren Klasseneinheiten ist es auch einfacher zu
differenzieren zwischen leistungsstärkeren und
leistungsschwächeren Schülern. Da ist eben einfach mehr Zeit
dafür da, den Schüler als Einzelperson wahrzunehmen.

Gruß
Eckard

Hallo Franz,

im großen und ganzen kann ich dir hier zustimmen.

Allerdings möchte ich dir mitteilen, dass sich seit deiner Zeit einiges geändert hat. Es gibt zwischenzeitlich Englisch in der Grundschule. Zumindest hier in Friedrichshafen, Ba-Wü.

Gruß Ivo

Danke, Ivo, für die Zustimmung!

im großen und ganzen kann ich dir hier zustimmen.

Allerdings möchte ich dir mitteilen, dass sich seit deiner
Zeit einiges geändert hat. Es gibt zwischenzeitlich Englisch
in der Grundschule. Zumindest hier in Friedrichshafen, Ba-Wü.
Gruß Ivo

Es ist schon zum Haareraufen, dass man wegen jeder Kleinigkeit zum Duden greifen muss. Jetzt habe ich den neuesten Duden gekauft, aber am besten wäre es natürlich, alles klein mit wenigen Ausnahmen zu schreiben.
Grüße
Franz