Bildungsvorsprung der Mittelstandskinder

Hallo.

Immer wieder wird uns Eltern aus dem Mittelstand mit vorwurfsvollen Blicken gesagt, daß unsere Kinder bessere Chancen auf einen höheren Schulabschluß oder gar Studium haben als die Kinder von Einwanderern und von gering ausgebildeten und deshalb Geringverdienern.
Ich habe Langsam den Eeindruck, als will man uns unterstellen, daß wir unseren Kindern Schulerfolg und damit einen besseren Beruf kaufen!

Was wirft man uns eigentlich vor?

Daß wir unseren kleinen Kindern Bilderbücher kaufen und sie gemeinsam mit ihnen anschauen und besprechen?
Daß wir ihnen Märchen und andere Geschichten erzählen oder vorlesen?
Daß wir mit ihnen in in die Stadtbibliothek gehen?
Daß wir mit ihnen in den Zoo gehen?
Daß wir mit ihnen in Museen gehen?
Daß wir sie Benehmen lehren (jawohl!)?
Daß wir ihnen pädagogisches Spielzeug schenken?
Daß sie bei der Einschulung richtiges Deutsch sprechen können?
Daß wir ihnen bei den Schulaufgaben helfen?
Daß wir Interresse an ihren schulichen Laufbahn zeigen?
Daß wir sie nach Kräften bei ihrer geistigen Entwicklung unterstützen?

Ich könnte so unendlich fortfahren!

Ist es da ein Wunder, daß unsere Kinder bessere Voraussetzungen mitbringen, um in der Schule und Beruf erfolgreicher zu sein als die Kinder von gering gebildeten Eltern?

Gruß an alle.
El Peregrino

Hallo,

Was wirft man uns eigentlich vor?

Man wirft euch gar nichts vor.
Man wirft dem deutschem Schulsystem vor, daß wenn Eltern das

Daß wir unseren kleinen Kindern Bilderbücher kaufen und sie
gemeinsam mit ihnen anschauen und besprechen?
Daß wir ihnen Märchen und andere Geschichten erzählen oder
vorlesen?
Daß wir mit ihnen in in die Stadtbibliothek gehen?
Daß wir mit ihnen in den Zoo gehen?
Daß wir mit ihnen in Museen gehen?
Daß wir sie Benehmen lehren (jawohl!)?
Daß wir ihnen pädagogisches Spielzeug schenken?
Daß sie bei der Einschulung richtiges Deutsch sprechen können?
Daß wir ihnen bei den Schulaufgaben helfen?
Daß wir Interresse an ihren schulichen Laufbahn zeigen?
Daß wir sie nach Kräften bei ihrer geistigen Entwicklung
unterstützen?

nicht tun können / wollen, die Kinder es sehr schwer haben, das in der Schule nachzuholen / auszugleichen.

Gruß

Zusammengefasst

vorwurfsvollen Blicken gesagt,

Neidhammel!

… geistigen Entwicklung unterstützen?

Die Liste kann man auf:

  • Interesse haben
  • Zeit haben
  • keine Glotze als Ersatz

zusammenfassen.

Gruß

Stefan

Mahlzeit!

Wieso erregt dich das Thema so? Solche Statistiken sind doch nicht als persönlicher Vorwurf gegen dich gerichtet. Niemand macht dir einen Vorwurf, dass du fließend Deutsch sprichst und deinen Kindern so bei allen schulischen Belangen helfen kannst. Und das du ein Gehalt hast, welches es dir ermöglicht, deinen Kindern Zoobesuche und ähnlich lehrreiche Ausflüge zu organisieren.

Ebensowenig kann man Eltern mit Migrationshintergrund vorwerfen, dass sie eben nicht so vertraut mit der deutschen Spache sind und ihren Kindern bei den Hausaufgaben dadurch nur schwerlich helfen können. Oder das Eltern als gut ausgebildete, aber schlecht bezahlte Kräfte in der Gastronomie oder im Friseurgewerbe tätig sind und somit pädagogisch wertvolles (teures) Spielzeug oder gar ein Nachhilfelehrer nicht drin sind…

Wenn du also nicht persönlich daran schuld bist, dass Dinge wie Mindestlöhne und Ganztagsschulen sich immer noch nicht durchgesetzt haben, dann wird dir niemand einen „Vorwurf“ machen. :smile:)

Viele Grüße
rosarot-2010

PS: Ja, ja, ich weiß, das Mindestlöhne und Ganztagsschulen kein Allheilmittel sind- aber es wäre zumindest ein Anfang.

Hallo,

und nicht zu vergessen, dass es Statistiken gibt, dass Kinder aus Mittelstandfamilien leichter eine Gymnasialempfehlung bekommen (bei gleichen Noten) wie Kinder, deren Eltern Arbeiterberufsangaben haben oder gar einen ausländisch klingenden Namen.

Gruß
Elke

PS: Wobei ich die Tirade auch nicht nachvollziehen kann.
Es ist wunderschön, wenn Eltern ihren Kindern all diese Vorteile bieten können. Aber es ist schade - und volkswirtschaftlich nachgerade dumm - wenn Kindern, die das gleiche Potential hätten, Bildungschancen entgehen.

3 Like

Moin,

Immer wieder wird uns Eltern aus dem Mittelstand mit
vorwurfsvollen Blicken gesagt,

OK, ich bin schwerhörig und trage Hörgeräte, aber als Vorwurf direkt an ‚uns‘ (= Eltern aus dem Mittelstand) hab ich das noch nie formuliert gehört.

Was wirft man uns eigentlich vor?

Frag ich mich auch.
Wie gesagt, gehört hab ich noch nichts.

Aber selbst wenn man mir so etwas vorwerfen würde, ginge es mir ziemlich am Gesäß vorbei.
Ich frage mich, wie Du Dir diesen Schuh anziehen kannst?!

Gandalf

Hallo,

auch wenn es sich jetzt ein wenig blöd anhören mag, aber das

Und das du ein Gehalt hast, welches es dir ermöglicht,
deinen Kindern Zoobesuche und ähnlich lehrreiche Ausflüge zu
organisieren.

Oder das Eltern als gut
ausgebildete, aber schlecht bezahlte Kräfte in der Gastronomie
oder im Friseurgewerbe tätig sind und somit pädagogisch
wertvolles (teures) Spielzeug oder gar ein Nachhilfelehrer
nicht drin sind…

stimmt nun zumindest nicht vollumfänglich. Die materiellen Aspekte sind nämlich zumindest nicht vorrangig wichtig und pädagogisch wertvolles Spielzeug bringt nichts, wenn es nicht entsprechend instruiert und verwendet wird.

Ich selbst bin beispielsweise auch in äußerst bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und hatte ebenfalls nicht kein „wertvolles Spielzeug“.
Ich hatte aber Eltern, die mir beim Waldspaziergang erzählten „Schau mal, Bub, das Ding da nennt man Baum, das ist dies und das ist jenes“. Sie erklärten mir, wie man die Gemeindebücherei benutzt. Und Fernsehen gab es erst, wenn die Hausaufgaben erledigt waren.
Das geht alles auch ohne Reichtümer.

Die Darstellung im Ausgangspost geht m.E. genau in diese Richtung (nur halt mit Geld) und findet daher meine Anerkennung.

MFG Cleaner

1 Like

… meine Zustimmung! (o.w.T)
… genau.

Hallo CLEANER,

Ich selbst bin beispielsweise auch in äußerst bescheidenen
Verhältnissen aufgewachsen und hatte ebenfalls nicht kein
„wertvolles Spielzeug“.
Ich hatte aber Eltern, die mir beim Waldspaziergang erzählten
„Schau mal, Bub, das Ding da nennt man Baum, das ist dies und
das ist jenes“. Sie erklärten mir, wie man die
Gemeindebücherei benutzt. Und Fernsehen gab es erst, wenn die
Hausaufgaben erledigt waren.
Das geht alles auch ohne Reichtümer.

dem kann ich nur zustimmen :smile: Vergleichbar war es bei mir auch.
Spielzeug gab’s zwar relativ viel und pädagogisch wertvoll, aber nix Teures - es kam tendentiell vom Flohmarkt oder war selbstgemacht (z.B. Puppenhaus aus zwei Schachteln mit Möbeln aus Pappe, selbstgebasteltes Memory-Spiel etc.).

Und: Auch, wenn mehr Geld vorhanden ist, ist nicht sicher, dass es tatsächlich in pädagogisch wertvolles Spielzeug, Freizeitaktivitäten wie Zoo- oder Museumsbesuche u.ä. investiert wird!

Manche meiner Mitschüler sind, trotz sicherlich mehr vorhandenem Geld (grob ablesbar: Berufe der Eltern, rückblickend geschätzter Wert von Geburtstags- und Weihnachtsgeschenken, Anzahl der Urlaubsreisen), „geistig ärmer“ aufgewachsen. Letzteres fiel z.B. darin auf, dass sie wenig bis nichts aus der Natur benennen konnten (… trotz Aufwachsen auf dem Land), Tätigkeiten wie Plätzchenbacken nicht von zu Hause kannten, Dinge wie Abzählreime oder irgendwelche Basteleien (Kastanienmännchen, Münzen mit Bleistift auf Papier durchrubbeln, aus 'ner 2 einen Schwan malen etc.) nur spärlich kannten und sie z.B. die Gemeindebücherei nicht nutzten, in der sich eigentlich für jede Interessenlage etwas fand. Alles Dinge, die nichts oder fast gar nichts kosten, außer etwas Zeit und den Willen, zu erklären.

Auch bzgl. dem genannten Aspekt „Zeit haben“:
Hier kommt es auch sehr darauf an, wie die Zeit genutzt wird (bzw. mit wem die Kinder ihre Zeit verbringen, wenn die Eltern keine Zeit für die Betreuung haben). Und bzgl. der prinzipiell zur Verfügung stehenden Zeit dürften gerade arbeitslose Eltern gut abschneiden (mir ist bewusst, dass auch Behördengänge, Bewerbungen schreiben etc. ihre Zeit brauchen, aber damit wird kaum eine 40-Stunden-Woche ausgefüllt sein).

Viele Grüße,
Nina

1 Like

Hallo Nina,

Spielzeug gab’s zwar relativ viel und pädagogisch wertvoll,
aber nix Teures - es kam tendentiell vom Flohmarkt oder war
selbstgemacht (z.B. Puppenhaus aus zwei Schachteln mit Möbeln
aus Pappe, selbstgebasteltes Memory-Spiel etc.).

So etwas hatte ich nun ausgeklammert, aber das gab es natürlich auch. Und darin sehe ich eigentlich sogar einen Vorteil. Um ein Puppenhaus aus Pappe zu bauen, ein Memory-Spiel selbst zu entwickeln - oder wie bei uns aus einem schlichten Loch im Boden und ein paar Stöcken eine Ritterburg zu bauen oder einen Bach aufzustauen usw. bedarf es nämlcih einer enormen kreativen Anstrengung. Man muß sich was überlegen, Gedanken anstellen und diese umsetzen. Das hat man nicht, wenn das Spielzeug schon selbst Form, Idee und Verwendung vorgibt.

Auch ansonsten natürlich absolute Zustimmung

MFG Cleaner

Moin,

Ich habe Langsam den Eeindruck, als will man uns unterstellen,
daß wir unseren Kindern Schulerfolg und damit einen besseren
Beruf kaufen!

Das ist sicher ein Punkt. Bei 7. bis 9.-Klässlern an Gymnasien erhält bereits jeder Vierte Nachhilfeunterricht. Das sind vermutlich nicht die Kinder aus einkommensschwachen Familien. Ich würde zwar nicht unbedingt sagen, dass das Abitur dann erkauft wird, aber gleiche Chancen für Kinder aus Familien, die sich keine Nachhilfe leisten können, sind das sicher nicht. Und zur Not kann man den Nachwuchs dann auch noch auf eine Privatschule schicken, die dann irgenwie zum Abitur führt. Wenn man es sich leisten kann.

Zudem gibt es immer noch viele Bundesländer, in denen Eltern ihre Kinder auch gegen die Empfehlung von z.B. Lehrern zum Gymnasium schicken (um sie dann mittels Nachhilfe durch Abitur zu drücken). Das sind vermutlich auch nicht gerade die Kinder von Einwandererfamilien.

Gruß
Marion

Ich kann dich verstehen
Hallo El Peregrino,

du solltest dir zwar klar machen, dass diese Statistiken für dein persönliches Leben mit deinen Kindern piff-egal sind. Aber dein Unmut zeigt ganz eindeutig, dass die Diskussion in Deutschland in eine falsche Richtung geht.

Bei der Volksentscheid in Hamburg wurde ja auch mit dem Finger auf die Eltern gezeigt, die es wagten, an ihr eigenes Kind zu denken (was ganz normal und richti ist), anstatt alle Gedanken darauf zu richten, wie man Kinder aus bildungsfernen Elternhäusern bloß aufs Gymnasium kriegt!

Als Lehrer an einer Brennpunktschule bin ich übrigens in einer umgekehrten, aber auch unerfreuliches Situation: Dauernd wird mir suggeriert, dass ich alles falsch mache, weil aus meiner Schule nur ca. 10 % aller Kinder eine Gymnasialempfehlung erreichen.

Gruß!
Karl

Immer wieder wird uns Eltern aus dem Mittelstand mit
vorwurfsvollen Blicken gesagt, daß unsere Kinder bessere
Chancen auf einen höheren Schulabschluß oder gar Studium haben
als die Kinder von Einwanderern und von gering ausgebildeten
und deshalb Geringverdienern.
Ich habe Langsam den Eeindruck, als will man uns unterstellen,
daß wir unseren Kindern Schulerfolg und damit einen besseren
Beruf kaufen!

Was wirft man uns eigentlich vor?

Daß wir unseren kleinen Kindern Bilderbücher kaufen und sie
gemeinsam mit ihnen anschauen und besprechen?
Daß wir ihnen Märchen und andere Geschichten erzählen oder
vorlesen?
Daß wir mit ihnen in in die Stadtbibliothek gehen?
Daß wir mit ihnen in den Zoo gehen?
Daß wir mit ihnen in Museen gehen?
Daß wir sie Benehmen lehren (jawohl!)?
Daß wir ihnen pädagogisches Spielzeug schenken?
Daß sie bei der Einschulung richtiges Deutsch sprechen können?
Daß wir ihnen bei den Schulaufgaben helfen?
Daß wir Interresse an ihren schulichen Laufbahn zeigen?
Daß wir sie nach Kräften bei ihrer geistigen Entwicklung
unterstützen?

Ich könnte so unendlich fortfahren!

Ist es da ein Wunder, daß unsere Kinder bessere
Voraussetzungen mitbringen, um in der Schule und Beruf
erfolgreicher zu sein als die Kinder von gering gebildeten
Eltern?

Gruß an alle.
El Peregrino

Hallo CLEANER,

So etwas hatte ich nun ausgeklammert, aber das gab es
natürlich auch. Und darin sehe ich eigentlich sogar einen
Vorteil. Um ein Puppenhaus aus Pappe zu bauen, ein
Memory-Spiel selbst zu entwickeln - oder wie bei uns aus einem
schlichten Loch im Boden und ein paar Stöcken eine Ritterburg
zu bauen oder einen Bach aufzustauen usw. bedarf es nämlcih
einer enormen kreativen Anstrengung. Man muß sich was
überlegen, Gedanken anstellen und diese umsetzen. Das hat man
nicht, wenn das Spielzeug schon selbst Form, Idee und
Verwendung vorgibt.

ganz richtig :smile:
Und: Man lernt, wie etwas entsteht (wie wichtig z.B. umknickbare Klebeecken beim Basteln sind), altersgerecht und praxisnah Dinge aus dem Bereich Physik/Technik (maßstäblich umrechnen, rechte Winkel, bisschen Statik…), man lernt zu improvisieren, schult die Feinmotorik, man lernt auch, dass nicht alles, was man sich vorstellt, umsetzbar ist (Perpetuum mobile :wink:)… ein fertig hingestelltes Spielzeug bietet das nicht (in dem Rahmen), das ist schon „perfekt“. Auch mit genügend Geld zur Verfügung würde ich ein Kind möglichst häufig solche Erfahrungen machen lassen, und nicht zu viel mittels „perfektem“ Spielzeug vorgeben.

Klar ist es schön, wenn auch extra Geld da ist für spezielle Bücher die die Dorf- oder Stadtbücherei nicht hat, wenn ein Zoobesuch keine große Ausgabe darstellen muss, auch das Erlernen von Instrumenten die teurer als eine Blockflöte sind möglich ist oder wenn man sinnvolle Dinge, die man beileibe nicht selber machen oder durch andere ersetzen kann, kaufen kann (z.B. ein Mikroskop, bestimmte Lernspiele, Elektronik-Experimentierkasten…).
Aber was ich damit sagen will: Wenig Geld ist beileibe kein KO-Kriterium für Förderung. Genauso wie anders rum viel Geld ebenso kein Garant für Förderung ist.
Klar ist natürlich auch, wie die Sache tendentiell aussieht, wenn wenig Geld _und_ wenig (umsetzbare) Ideen zusammenkommen…
Genauso, wie wenig eigene Bildung mit genügend Einsatz noch kompensierbar ist (die Eltern meiner besten Freundin konnten z.B. kein Englisch, sodass ihr stattdessen ich und auch teils meine Eltern beim Abfragen/Lernen halfen - kein Problem), die Sache aber natürlich ganz anders aussieht, wenn es hier am Einsatz fehlt…

Viele Grüße,
Nina

Hallo Marion,

Das ist sicher ein Punkt. Bei 7. bis 9.-Klässlern an Gymnasien
erhält bereits jeder Vierte Nachhilfeunterricht. Das sind
vermutlich nicht die Kinder aus einkommensschwachen Familien.
Ich würde zwar nicht unbedingt sagen, dass das Abitur dann
erkauft wird, aber gleiche Chancen für Kinder aus Familien,
die sich keine Nachhilfe leisten können, sind das sicher
nicht. Und zur Not kann man den Nachwuchs dann auch noch auf
eine Privatschule schicken, die dann irgenwie zum Abitur
führt. Wenn man es sich leisten kann.

eben dies sehe ich auch kritisch - und zwar auch für die Kinder, die regelrecht durchs Gymnasium gepaukt werden.
Auffällig auch z.B. der Unterschied zwischen Kindern, die - trotz eigentlich nicht vorhandener Gymnasialfähigkeit - entsprechend hochgepäppelt und durchgepaukt werden (teils noch entsprechend im Studium) und jenen eigentlich gymnasial- und studierfähigen Kindern/Jugendlichen, die sich ihre Bildung gegen den Willen der Eltern erkämpfen müssen.
Auffällig und klar natürlich auch, wozu jeweils bei Unsicherheiten der Kinder (Jugendlichen) bzgl. Berufs- oder Studienwahl tendentiell geraten wird. Ein kürzliches Gespräch mit einer Kommilitonin brachte das sehr gut zum Ausdruck: Sie sagte, nach dem Abitur war sie sich nicht sicher, was sie machen wollte. Physik, sagte sie, fand sie interessant, aber es wirkte ihr zu schwer; sie hätte sich für eine Ausbildung als Bürokauffrau entschieden. Ihr Vater, Ingenieur, redete ihr aber nochmal ins Gewissen (wie sehr das nun „drüber reden“ oder doch „zwingen“ war, weiß ich nicht), sie solle sich doch für Physik einschreiben. Letztendlich erwies sich für sie Physik als eine gute Wahl (was in einer solchen Konstellation ja nicht hätte sein müssen), sagt sie auch selbst, nächstes Semester wird sie fertig, hat super Noten.
Ihre Unsicherheit bzgl. Berufs-/Studienwahl wäre sicherlich bei Eltern, die selbst nicht studiert hätten und Physik als unschaffbar schwer empfinden würden, in andere Bahnen geleitet worden.

Gibt es eigentlich auch Stipendien für Schüler, nicht nur für Studenten? (Dass es ggf. entsprechende Zuschüsse von der Schule (oder von der Stadt?) zu z.B. Klassenfahrten gibt, ist mir bekannt.)

Viele Grüße,
Nina

Als Lehrer an einer Brennpunktschule bin ich übrigens in einer
umgekehrten, aber auch unerfreuliches Situation: Dauernd wird
mir suggeriert, dass ich alles falsch mache, weil aus meiner
Schule nur ca. 10 % aller Kinder eine Gymnasialempfehlung
erreichen.

Hallo,

was mich an so etwas verwundert, ist, dass solche Vorhaltungen zur „Erfolgsquote“ tatächlich oftmals sogar aus den ADDen selbst kommen, wo man es eigentlich besser wissen müßte. Wo man eigentlich wissen müßte, wie es ist, wenn man sich einen Wolf differenziert, um 47 individuelle Arbeitsblätter zum gleichen Thema zu entwerfen. Und wenn die lieben Kleinen dann daraus nichts machen, als Papierflieger zu basteln, schreibt man ins Klassenbuch halt „Experimente zur Avionik“, damit’s der ADD paßt.

MFG Cleaner

Hallo

Gibt es eigentlich auch Stipendien für Schüler, nicht nur für
Studenten? (Dass es ggf. entsprechende Zuschüsse von der
Schule (oder von der Stadt?) zu z.B. Klassenfahrten gibt, ist
mir bekannt.)

Früher war es garnicht mal so selten, daß ein großherziger Dorfpfarrer einem begabten Kind aus seiner Gemeinde einen Ausbildungszuschuß spendierte. Manchmal sogar gegen den Widerstand der Eltern!
Viele Grüße,
Jochen

Hallo.
Gerhard Schröder hat es vorgemacht. Seine Mutter war eine arme Kriegerwitwe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Schr%C3%B6der#J…
Trotzdem ist er bis an die Spitze unserer Republik gekommen!!!
Gruß
El Peregrino

Ja, und…
… was willst du uns jetzt damit sagen?

dass, wenn es vor 50 Jahren funktioniert hat, es heute kein Problem sein kann.
dass, wenn es einer schafft, sich die anderen nur blöd anstellen.
oder…

ich_vogel wundert sich

2 Like

Hi,

Gibt es eigentlich auch Stipendien für Schüler, nicht nur für
Studenten?

ich habe damals als Schüler Begabtenförderung vom Staat (BW) bekommen.

Gruss,
Herb

Hallo,

was für ein Problem hast du eigentlich?

Gruß
Elke