Bin als Briefzustellerin (Postbotin) zu langsam

Hallo, ich arbeite als Briefzustellerin bei der Deutschen Post, bringe Briefe und kleine Päckchen mit dem Lastenfahrrad.

Ich mache das jetzt 1 1/2 Jahre und ich schaffe die geforderten Zeiten einfach nicht, anstatt der veranschlagten 4, 5 Stunden brauche ich 6, 5 Stunden für die Tour, oft noch länger.

Ist das normal, dass man bei der Tätigkeit nach 1 1/2 Jahren noch immer ein Anfänger ist, der halt länger braucht? Oder bin ich für die Tätigkeit einfach ungeeignet?

Am Besten wäre es natürlich, wenn es hier Kolleg*innen im Forum gäbe, die würde ich fragen, wie lange habt ihr gebraucht, bis Ihr schnell genug wart?

Viele Grüße
Carina

Schaffen denn alle anderen die Tour in der vorgesehenen Zeit?

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Ja, die schaffen es.
Ich muss dazu sagen, meine Kollegen arbeiten alle schon mehr als 10 Jahre als Postbote.

Dann wäre es doch einfach naheliegend, sie zu fragen

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Hallo,

sind die Touren denn vergleichbar? Also in Distanz, Zugangsmöglichkeiten zu den Häusern usw?

Oder hast Du eine Idee, warum Du langsamer bist?

Gruß,
Paran

Hallo

Ok, ich geb mal einen allgemeinen Tipp: Auf Kleinigkeiten achten, auf Handgriffe. Wenn ein Handgriff umständlich ausgeführt wird, dann passiert das ja wahrscheinlich 1000 Mal während der Arbeitszeit, und das läppert sich.

Überleg dir, wo und an welchen Stellen du ein bisschen Zeit einsparen könntest. Ich meine besonders Stellen, die immer wieder vorkommen, viele hunderte Male täglich.

Besonders wichtig ist, sich da nicht zu hetzen, sondern überflüssige Wege oder Bewegungen wegzulassen. Nur so wird man schneller.

Ansonsten weiß ich ja nicht, woran es liegt. Versuche da einfach mal drüber nachzudenken, woran es genau liegen könnte. -

Noch eine Frage: Glaubst du eher, dass es die Wege sind, die die anderen schneller zurücklegen, oder die Namen, die die anderen schneller lesen können? D. h. hast du viele Hochhäuser, oder eher nicht?

Viele Grüße

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Hallo Simsy Mone, Danke dass Du Dir Zeit nimmst zu antworten, Danke dafür :slight_smile: . Ja, da versuche ich bereits darauf zu achten, welche Handgriffe sich vermeiden lassen, so dass es nicht passiert, dass man ein Adressfeld zwei Mal anguckt oder einen Brief zwei Mal zur Hand nimmt. Ich versuche da bereits darauf zu achten. Aber vielleicht sollte ich mich auch bei der Arbeit einfach mehr konzentrieren.

Am Wege zurück legen liegt es bei mir nicht, es ist eher das Namen lesen und stecken wo ich langsam bin. Vor der Arbeit als Postbotin habe ich nachts die Tageszeitungen an die Abonnenten ausgetragen und da hatte ich kein Problem damit, die veranschlagten Zeiten zu schaffen. Montags beim Post austragen, wenn es eher um Strecke zurück legen geht, da bin ich auch normal schnell.

Die Größe von Bezirken wird ja an der Anzahl Briefkästen bemessen. Und da habe ich festgestellt, dass ich z.B. mit einer Briefkastenanlage mit 6 Briefkästen wesentlich schneller durch bin als mit einer Reihenhauszeile mit 6 Häusern. Mehrfamilienhäuser liegen mir eher als so Reihenhaus Gegenden. Aus dem Grund hätte ich sogar gerne ein Stadtviertel mit Hochhäusern, wenn ich da die Briefkastenanlagen gut kenne nach 2 Monaten, das würde mir glaube ich mehr liegen als die Viertel, wo ich jetzt meistens bin.

Ich arbeite in einem Vorort, der quasi durchgehend aus Reihenhäusern besteht. Ich habe mir auch schon überlegt, ob ich die Personalabteilung frage, ob ich in der größeren Stadt nebendran arbeiten kann, in einem Bezirk mit Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern.

Und was mich auch sehr aufhält, ist wenn Werbung zur Post beigelegt wird, dieses zusätzliche Gefuddel mit der Werbung liegt mir gar nicht. Leider habe ich es da mit dem Ort wo ich arbeite auch schlecht erwischt, da wird häufiger Werbung beigelegt als woanders. (Ich wohne da auch und stelle wirklich fest, dass man da mit Werbung so richtig überschwemmt wird in dem Ort. Wo ich vorher gewohnt habe war das nicht so ausgeprägt. Na ja, als PostKUNDE habe ich das Werbungs-Problem ganz einfach gelöst, „Bitte keine Werbung“-Schild und Ruhe ist.)

Ich hätte gerne einen Bezirk mit Hochhäusern und Mehrfamilienhäusern, wo nicht ganz so viel Werbung ist. Da käme ich wohl besser zurecht in so einem Bezirk.

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Das ist doch logisch, denn da hast du 6 Briefkästen vor der Nase und muss nicht von Hausbriefkasten zu Hausbriefkasten rennen!

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Ich finde das auch total logisch, aber habe mal eine Diskussion mitbekommen, dass viele Kollegen das anders sehen. Ich weiß auch nicht warum.

Vielleicht finden die einfach die Gegenden mit Einfamilienhäusern schöner als Gegenden mit Mietkasernen. Oder vielleicht wollen die lieber laufen als rumstehen.

Hallo Carina,
ich kenne seit 16 Jahren die Postboten für meine Ecke teilweise auch persönlich gut.
Nach einem Eindruck wird ihnen seit Jahren durch ständig neu gewechselte Zustellbezirke und gleichzeitig geänderte Spielregeln das Leben schwer gemacht.
Diejenigen, die sich das ausdenken, haben von vielen praktischen Abläufen fast keine Ahnung. Es macht halt Unterschiede, ob sich die gleiche Anzahl an Briefkästen

  • vor oder direkt an einzeln stehenden Häusern der Adressaten befindet,
  • ob sich in Mehrfamilienhäusern die Briefkästen vor dem Haus oder erst im Innen Flur befinden,
  • ob Adressaten häufig wechseln etc.

Mir scheint also das Postsystem insgesamt sehr fragwürdig zu sein. Das hilft Dir konkret nicht weiter.
Vielleicht hast Du nun aber mehr zum Argumentieren.
Viel Glück und LG
Amokoma1