Hallo Eisblumi,
dass einige Leute sich von deiner Lebensform und wie du sie hier propagierst, angegriffen fühlen, ist verständlich, muß dir klar sein und ist dir ja auch, wie du selbst schreibst, nicht das erste Mal passiert.
Keiner kann immer tun und lassen was er will, und jeder muß irgendwie malochen, das kommt also nicht so gut rüber.
Deshalb bleibt das Motiv deiner Freundin auch unklar.
Wichtig ist, wie du selber über dich denkst.
Soll nicht heißen, dass ich besonders tolerant wäre, aber was deinen Text betrifft, zumindest schmerzfrei. Deshalb schreibe ich verspätet noch.
Du hast aber scheinbar doch einen gewissen Pflichterfüllungsdruck (vielleicht umso mehr) oder Rechtfertigungsdruck, wenigstens den Personen gegenüber, zu denen du eine persönliche Bindung hast. Einschließlich deiner selbst.
Wie tief deine selbstauferlegten Einschränkungen deinen Selbstwert oder deine Selbstakzeptanz beeinflussen, mußt du selbst kritisch überlegen.
Auch, ob dein Kind oder dein Mann vielleicht deine schon recht egoistischen ursprünglichen Motive spüren in ihrer Beziehung zu dir. Alleine das Wissen darum stelle ich mir als Partner nicht besonders angenehm vor.
Klar, jeden Tag aufstehen, in eine Arbeit marschieren, sich Vorschriften machen lassen, mag keiner gern.
Aber trotzdem lassen deine extremen gesundheitlichen Beschwerden die Idee aufkommen, dass bei dir vielleicht eine tieferliegende Angst vor den Anforderungen des Arbeitslebens eine Rolle spielen könnte.
Oder eben irgendwas, das dich mit Menschen außerhalb deines engeren Kreises nicht gut zurecht kommen lässt.
Nebst schon früh erlernter und erfolgreicher Drückebergerei durch Krankheitssimulation, in die du immer wieder zurück fällst.
Dein Schema hat sich vielleicht verselbstständigt.
Das kann bedeuten, dass durch die Sicherheit die du nun durch deine Behinderung erhältst, den wegfallenden Druck ins Arbeitsleben gedrängt zu werden, paradoxerweise die Kopfschmerzen weniger werden
Weil dann wird mir die behinderung evtl abgesprochen
Dann wird die Migräne wieder schlimmer!?
Migräne ist ja auch sowas wie Druck.
Was der Psychologe/Therapeut zu deiner Thematik gesagt hat, würde mich mal interessieren.
Wie dem auch sei, dass dich nun so eine „Kleinigkeit“ wie die Meinung deiner Freundin hier verunsichert auf den Plan ruft, ist seltsam.
Natürlich darfst du mal nicht putzen wollen oder dein Kind bei der Oma lassen. Und das sogar völlig grundlos.
Dich stört dein Zwang zur Ausrede und Unehrlichkeit in einer geringfügigen Nebensächlichkeit, aber dass du dein ganzes Leben auf dieses Konzept ausgerichtet hast, stört dich nicht.
Das wirkt auf mich nicht besonders glaubwürdig. Du bist da m.E. in einer multiplen Bindungskonstellation gefangen.
Ich verstehe auch nicht ganz, warum deine Mitschüler alle „Kacke“ waren, und warum du ein Arbeitsleben mit Menschen verbringen musst, „die du nicht magst“. Das wusstest du ja scheinbar vorher unbesehen. Das muss aber doch so nicht zwangsläufig sein.
Gruß
Heidi