Ich möchte mal einen Kommentar aus der Rheinischen Post in Auszügen zitieren:
„All das kann eine Volkswirtschaft mit 80 Mio. Einwohnern und 3000 Milliarden Euro Wirtschaftsleistung verkraften. Nur: man wüsste ganz gerne, wie. Welche Jobs gibt es für Tausende Unausgebildete? Wo sind die neuen Lehrer? Wie sollen Muslime unsere Werte lernen? Wo sind die Städtebaukonzepte, die Parallelgesellschaften verhindern? Und natürlich: Deutschland muss seine Grenzen und damit seine Rechtsordnung wieder sichern. Besorgte Bürger, die das sagen, sind keine rechten Spinner. Wenn die politische Elite diese Stimmen nicht ernst nimmt, agiert sie arrogant und unklug. Die rechten Rattenfänger würden sich freuen.“
Michael Bröcker, 30.11.2015
Im übrigen: Deutschland kann eine Million Flüchtlinge verkraften, 10 Mio. Flüchtlinge und wahrscheinlich auch 100 Mio. Die Zahl wird lediglich über das Ausmaß entscheiden, wie viel unseres Wohlstandes, unserer Kultur und unserer gewachsenen Strukturen erhalten bleiben.
Auch ohne Flüchtlinge befinden sich in Deutschland Bereiche von Gesellschaft und Verwaltung an der Grenze der Leistungsfähigkeit: Betreuungsplätze in Kitas und Schulen, Verkehrsinfrastruktur, Wohnungsmarkt, Justiz, innere Sicherheit (namentlich Personalausstattung der Polizei), Finanzierbarkeit der kommunalen Haushalte usw. Das alles wird sicherlich nicht dadurch besser, daß wir auf einen Schlag eine sieben- oder achtstellige Zahl von Personen aufnehmen. Und ja: diese Zahl innerhalb eines Zeitraumes von 1-2 Jahre entspricht „auf einen Schlag“.
Natürlich lassen sich Probleme aussitzen oder ganz gemächlich lösen (so wird die neue Software für den Abgleich der Ersterfassungsdaten ja schon Mitte 2016 einsatzbereit sein und der Ausweis für Flüchtlinge kommt vielleicht noch eher), aber davon wird die Sache nicht besser. Aber auch kurzfristig kann man da nicht viel machen. Leute einstellen geht nicht so schnell und wo sollen die wieder hin, wenn die Flüchtlinge zu einem großen Teil nach und nach wieder abrücken (wie seinerzeit nach den Jugoslawienkriegen)?
Das Problem ist also praktisch kaum zu lösen, wenn die Flüchtlinge erst einmal hier sind. Sie sind hier und es ist nicht absehbar, daß die Zahl derjenigen, die zu uns kommen wollen, in den nächsten Monaten drastisch sinkt. Alle Probleme waren schon für normale Menschen absehbar. Nur die Politik (oder Frau Merkel) war dazu nicht willens oder in der Lage. Angesichts des Beraterstabes und der zuständigen Behörden ist kaum anzunehmen, daß ihr nicht zumindest der ein oder andere eine realistische Einschätzung hinsichtlich der wahrscheinlichen Entwicklung nähergebracht hat. Will sagen: sie hat die Situation wissentlich herbeigeführt bzw. in Kauf genommen - aus welchem Grunde auch immer.
Ja, das kann man einer Bevölkerung zumuten, darf sich aber dann nicht wundern, wenn sich Teile von dieser dann ob der vielen offenen Fragen und des Gefühl des Verarschtwerdens radikaleren Parteien zuwenden. Nachdem die Regierung jeden Kritiker an ihrer Flüchtlingspolitik sowieso schon reflexhaft in die rechte Ecke stellt, hat man ja eh nichts mehr zu verlieren und wenn man schon den Eindruck vermittelt bekommt, daß man mit einer solchen Einstellung in der SPD und der CDU eh keine politische Heimat mehr hat…