Bin ich mit 53 zu alt für eine Ausbildung?

Guten Tag, hier spreche ich nicht nur die älteren Semester an: Ich bin mir so unsicher, ob ich mich bei unserer Bezirksveraltung als „Verwaltungsfachangestellte“ bewerben soll. Mit dem zuständigen Herrn des Personalbüros habe ich schon gesprochen und der sagte mir, dass ich mich doch ruhig bewerben sollte.
Nun frage ich mich, ob ich dadurch nicht einem jungen Menschen den Ausbildungsplatz wegnehme. Andererseits muss ich ja bis 67 arbeiten und wäre mit 56 fertig (die Ausbildung dauert 3 Jahre) und könnte dann in der Verwaltung arbeiten. Seit fast 30 Jahren habe ich immer beruflich im weitesten Sinne mit Büroarbeiten zu tun gehabt. Erst selbstständig, dann hauptberuflich zuletzt in Teilzeit (in der anderen Hälfte der Zeit habe ich 3 Kinder großgezogen, den Haushalt gemacht, Haus und Garten gepflegt und Hund und Katze versorgt…). Ich habe allerdings keinerlei „Ausbildungsnachweise“. Alles, was ich beruflich gearbeitet habe, habe ich mir selbst beigebracht oder angelesen oder ich konnte auf Erfahrungen zurückgreifen. Ich lebe seit 3 Jahren von meinem Mann getrennt und habe seit der Trennung immer versucht irgendwo eine Arbeitsstelle zu finden. In allen Fällen wurde von mir eine entsprechende Ausbildung als Nachweis für meine Befähigung verlangt. Ich habe all die 30 Jahre lang im Betrieb meines Mannes gearbeitet. Nach der Scheidung kam natürlich auch die berufliche Kündigung…
Nun meine Frage: könntet ihr mir schlagende Argumente liefern, die ich anbringen kann, warum ich als „alte“ Frau die Richtige für den Ausbildungsplatz wäre? Oder sollte ich das Ganze als verrückte Idee lieber lassen? Ach, ich bin so unsicher. Würde die Ausbildung aber so sehr gerne machen, um danach DEN Job schlechthin zu haben… Mein Traum würde sich erfüllen! Was würdet ihr tun?
Für eure Antworten schon im Voraus herzlichen Dank, Sabine

Hoi,

Nun frage ich mich, ob ich dadurch nicht einem jungen Menschen
den Ausbildungsplatz wegnehme.

Nobler Gedanke…aber unnütz. Was ist wenn der Azubi nach 2 Monaten abbrechen würde?
Würde er sich darüber Gedanken machen, einem anderem dem Platz weggenommen zu haben? Da sollte man erstmal an sich denken! 10 Jahre sind noch eine lange Zeit.

Nun meine Frage: könntet ihr mir schlagende Argumente liefern,
die ich anbringen kann, warum ich als „alte“ Frau die Richtige
für den Ausbildungsplatz wäre? Oder sollte ich das Ganze als
verrückte Idee lieber lassen? Ach, ich bin so unsicher. Würde
die Ausbildung aber so sehr gerne machen, um danach DEN Job
schlechthin zu haben… Mein Traum würde sich erfüllen! Was
würdet ihr tun?

Verrückte Idee bestimmt nicht!
Ist schon bissl her, aber gab mal einen Artikel im Spiegel dazu „Senior-Azubis“
Vielleicht hilft der ja deine Zweifel zu beseitigen!
Ich würd mich auf jedenfall bewerben.

Viel Erfolg!

MfG

Hallo,

Guten Tag, hier spreche ich nicht nur die älteren Semester an:
Ich bin mir so unsicher, ob ich mich bei unserer
Bezirksveraltung als „Verwaltungsfachangestellte“ bewerben
soll. Mit dem zuständigen Herrn des Personalbüros habe ich
schon gesprochen und der sagte mir, dass ich mich doch ruhig
bewerben sollte.
Nun frage ich mich, ob ich dadurch nicht einem jungen Menschen
den Ausbildungsplatz wegnehme.

Die Azubis werden knapp, und in vielen Bereichen können gar nicht alle Stellen besetzt werden. Deshalb würde ich mir da keine Sorgen machen.

Alles Gute, Felix

Hallo Sabine,

wie stellt eine Frau fest, dass sie zu alt ist.

Was wird dafür berücksichtigt ?

Das Geburtsdatum, die Gebrechlichkeit, die Bequemlichkeit oder was ?

Das alter definiert wohl jeder anders.

Ich bin so alt wie ich mich fühle - also nach meiner Lust, Laune, Freude am Leben,
usw. fühle ich mich immer noch wie ein vierzigjähriger.

Das Geburtsdatum, das zählt bei mir nicht.

Wenn Du es genau so siehst, sofort anmelden zur Ausbildung.

Viele Grüße! aus dem Süden.

Mach es!!! owT
Mach es!!! owT

Moin,

grundsätzlich ist es ja nie zu spät … und bewerben solltest du dich auf jeden Fall.

Parallel wäre es ggf. sinnvoll, einmal Informtionen bei z.B. IHK einzuholen, Thema: Berufsabschlussprüfung für Externe. Es gibt - unter bestimmten VOraussetzungen - als Externe an Abschlussprüfungen teilzunehmen, auch ohne eine Standardausbildung absolviert zu haben. Das geht u.a. für Bürotätigkeiten, z.B. zur Kauffrau Bürokommunikation und was es da nicht alles gibt.

Einfach mal schlau machen hinsichtlich der Voraussetzungen? Und es bleibt ja AUCH immer noch der Weg via Fernunterricht bzw. 2. Bildungsweg, also neben einer beruflichen Tätigkeit. Alles recherchieren und in Erfahrung bringen. Ein Plan B schadet ja nicht und ein paar INformationen auch nicht :smile: Nur für den Fall der Fälle …

Viel Erfolg

Ex.

Hallo,

Parallel wäre es ggf. sinnvoll, einmal Informtionen bei z.B.
IHK einzuholen,

Dort sollte es eine Person geben, die sich „Ausbildugnsberaterin“ nennt.

Thema: Berufsabschlussprüfung für Externe. Es
gibt - unter bestimmten VOraussetzungen - als Externe an
Abschlussprüfungen teilzunehmen, auch ohne eine
Standardausbildung absolviert zu haben. Das geht u.a. für
Bürotätigkeiten, z.B. zur Kauffrau Bürokommunikation und was
es da nicht alles gibt.

Aus Erfahrung: Das ist nicht immer ganz einfach. Mach Dir ein Bild über Alles, was Du zur Prüfung wissen musst.
Die Möglichkeiten der Verkürzung der Berufsausbildung könnten für Dich auch interessant sein.

Gruß
Jörg Zabel

Lass dir erst mal von deinem Exmann ein extrem gutes Zeugniss erstellen (ich denke du hast genug Druckmaterial das zu erreichen) und bewirb dich damit.

Gerade bei Behörden hast du evtl. Chancen, weil diese über zahlreiche Gleichstellungsbeauftragte verfügen…

Ansonsten hast du evtl. die Möglichkeit über Eingleiderungsprogramme wie Jobfit was zu bekommen…

Moin,

ich spreche jetzt mal einen Aspekt an, der bisher unerwähnt geblieben ist.

für den Ausbildungsplatz wäre? Oder sollte ich das Ganze als verrückte Idee lieber lassen?

Hst Du Dir Gedanken zu deinem Einkommen während dieser Zeit gemacht ? Kannst Du von der Ausbildungsvergütung leben ?

die Ausbildung aber so sehr gerne machen, um danach DEN Job schlechthin zu haben…

Bist Du sicher, dass Du nach der Ausbildung übernommen wirst ?

Gruß

Nordlicht

Hallo liebe Antworter, ich danke euch für die vielen netten aufmunternden Worte und die vielen Ratschläge und Tipps. Ja, ich habe meine Bewerbung heute Morgen persönlich abgegeben. Parallel dazu bin ich am wirbeln und mitten im umsetzen eurer Tipps. Manchmal ist man aber auch wirklich wie vor den Kopf geschlagen… Auf diese Ideen hätte ich auch selber kommen können :wink:. Also, drückt mir die Daumen und nochmals herzlichen Dank an Alle! LG, Sabine

Moin,

Daumen drücken steht im Terminkalender :wink: Viel Erfolg :smile:

Gruß
Ex.

Hallo Sabine.

Mein Mann hat mit 34 seine Erstausbildung angefangen, hat sie jetzt im Juli erfolgreich bestanden und ist nun IHK-geprüfter Technischer Produktdesigner mit Fachrichtung Produktgestaltung und -konstruktion! *freu freu*

Ich kann dir nur den Tip geben…informier dich mal bei der Agentur für Arbeit über eine Umschulungsmaßnahme! Mein Mann hat, wie oben erwähnt, durch eine solche Maßnahme seine Erstausbildung machen können, und da eine solche Umschulung (Respektive Erstausbildung) „nur“ 2 Jahre dauert und evtl. von der Agentur für Arbeit unterstützt bzw. „gesponsort“ wird, wäre das vielleicht eine akzeptable Alternative.

Wir (mein Göttergatte und ich) drücken dir ganz fest die Daumen, dass du „DEN Job schlechthin“ für dich bekommst und du weiterhin in ihm arbeiten kannst.

Liebe Grüße aus dem wolkenverhangenen Süden,

das Gürkchen

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DO IT!!!