Bindungsangst - Angst vorm Allein sein - Scheidungskind

Ich habe vor zwei Monaten einen sehr netten Mann kennen gelernt. Nur schafft er es nicht ein Wochenende mal bei mir bzw. bei sich zuhause zu bleiben.
Es ist so das er schon ewig Single war. Aber ein wichtiger Grund ist denke ich, dass er Scheidungskind ist und mit Zuneigung/Nähe und neue Situationen im Leben nur schwer umgehen kann. Bisher ist es so dass er jedes Wochenende zu seinen Freunden fährt. Das ist sein bester Kumpel mit Frau und zwei Kindern (was auch seine Patenkinder sind). Oder ein Wochenende war auch auch schon mit anderen Freunden unterwegs. Aber ich kenne kein Wochenende wo er daheim war.
Nun meine Frage, wie bekomme ich ihn dazu auch mal ein Wochenende bei mir zu verbringen? Vielleicht scheut er sich ja in seiner Wohnung zu sein. Weil er sich dann einsam vorkommen würde. Ich komme nicht so richtig an ihn ran, was das angeht. Vielleicht stelle ich ihm auch die falschen Fragen, weil ich da nicht zu viel Erfahrung mit solch einer Situation habe.
Einerseits will er ja seine eigene Familie gründen, aber andererseits kommt er auch nicht auch seiner Routine raus.
Ich will ihn ja auch zu nix zwingen, er muss ja wollen.

Könnt ihr mir helfen?

Möglicherweise möchte der Mann nur so viel Zeit wie nötig und so wenig Zeit wie möglich mit dir verbringen. Für eine halbwegs glückliche Beziehung ist das eine eher ungünstige Basis.

PS: Ich persönlich glaube ja dass er die Scheidung seiner Eltern noch nicht verarbeitet hat und er sich deswegen so an die „Ersatzfamilie“, die Freunde (Kumpel mit Frau und zwei Kindern) hängt, wo er ja auch jedes WE zu sein scheint.

Mit welchen Fragen, komm ich so ein bisschen an seine „Seelenwunden“ ran?

LG Katrin

Meinst Du ich sollte jetzt schon die Flinte ins Korn werfen :-/ …

Einerseits will er ja seine eigene Familie gründen, aber
andererseits kommt er auch nicht auch seiner Routine raus.

Ob er eine eigene Familie gründet oder nicht, er wird beides bereuen.

Nein, den Korn über die Flinte gießen.
Im Ernst, Katrinchen

das ist womöglich eine Nummer zu groß für dich, weil du nach Erreichen einer Bindung diene Energie verpulvert hast.

Nimm erstmal zur Kenntnis, dass es Menschen gibt, die nicht mehr umzukrempeln sind.
Dann solltest du deine Erwartungen überdenken. Lass dir Zeit damit, und ihn währendessen draußen.

Wenn du dich dann noch unglücklicher machen willst, als du es jetzt schon bist, dann binde ihn fest an dich oder umgekehrt.

Gruß
R.

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Auch ohne „Guten Tag“!

Ich habe vor zwei Monaten einen sehr netten Mann kennen
gelernt. Nur schafft er es nicht ein Wochenende mal bei mir
bzw. bei sich zuhause zu bleiben.

Was gibt es daran zu „schaffen“? Ist das was schwieriges?
Oder interpretierst du das so?
Könnte ja einfach sein, dass er es einfach nicht will.

Es ist so das er schon ewig Single war. Aber ein wichtiger
Grund ist denke ich , dass er Scheidungskind ist und mit
Zuneigung/Nähe und neue Situationen im Leben nur schwer
umgehen kann.

Du hast ihn also schon komplett durchanalysiert?
Ist das deine Interpretation oder sagt er das selbst so?

Bisher ist es so dass er jedes Wochenende zu
seinen Freunden fährt. Das ist sein bester Kumpel mit Frau und
zwei Kindern (was auch seine Patenkinder sind). Oder ein
Wochenende war auch auch schon mit anderen Freunden unterwegs.
Aber ich kenne kein Wochenende wo er daheim war.

Er ist ein freier Mann.

Nun meine Frage, wie bekomme ich ihn dazu auch mal ein
Wochenende bei mir zu verbringen?

Wie wäre es mit fragen? Oder redet ihr nicht miteinander?
Das wäre doch der einfachste Weg!

Vielleicht scheut er sich ja
in seiner Wohnung zu sein.
Weil er sich dann einsam vorkommen
würde.

Interpretierst du das so? Oder sagt er das so?
Welche Anhaltspunkte hast du?

Ich komme nicht so richtig an ihn ran, was das angeht.

Dann will er darüber wohl nicht reden.

Vielleicht stelle ich ihm auch die falschen Fragen, weil ich
da nicht zu viel Erfahrung mit solch einer Situation habe.
Einerseits will er ja seine eigene Familie gründen, aber
andererseits kommt er auch nicht auch seiner Routine raus.
Ich will ihn ja auch zu nix zwingen, er muss ja wollen.

Könnt ihr mir helfen?

Grundsätzlich bin ich dagegen, jemanden zu seinem Glück zwingen zu wollen.

In einer intakten Kommunikation kann man fragen, dann kann der andere antworten. Ist man dann unterschiedlicher Meinung, kann man sich über das Für und Wider verständigen und eine Lösung aushandeln.

Was überhaupt nicht klappt ist Manipulation: Ihn ‚dazu bekommen‘ etwas zu tun, was er gar nicht will - was bringt dir das? Nix!

Um mit ihm eine Familie zu gründen, sollte zunächst mal die Kommunikation zwischen euch stimmen. Bis jetzt weißt du nicht, ob er tatsächlich mal ne Familie will und auch nicht, ob er sie schon bald will und ob er sie mit dir will.

Du kannst dich also jetzt entscheiden, ob du aufhörst davon zu träumen, dir einen Mann hinbiegen zu können und den Absprung schaffst - oder du nimmst dir die Zeit und Geduld, um ihm das reden beizubringen und hoffst, dass es gut ausgeht.

Romantisieren ist bei Männern, die nicht reden, zwecklos.

Gruß, Fo

Hallo,

ich bin jetzt weder Scheidungskind, noch hab ich Angst vorm Alleinsein. Dennoch passiert es mir höchst selten, dass ich am Wochenende mal NUR zu Hause bin. Das kann ja machen, wer will, aber für mich ist das einfach nicht erstrebenswert. Ich will am Wochenende rausgehen, meine Freunde treffen, meinen Hobbys nachgehen usw.
Deshalb befremdet mich auch nach dreimaligem Lesen deines Postings der Grund für deine Anfrage. Wieso ist es denn für dich anscheinend so das Nonplusultra, das Wochenende zu Hause/alleine zu verbringen? Oder anders: Wieso kommt dir bei jemandem, der das Wochenende für soziale Aktionen außerhalb der eigenen vier Wände nutzt, sofort die Assoziation, dass mit dem was nicht stimmen kann? Mir wäre da jetzt weder bei einem Wochenend-Stubenhocker noch bei dessen völligem Gegenteil der Gedanke gekommen, dass das nicht normal sein könnte.

Gruß

Hallo,

die Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Nähe, und auch die „lange Leine*“ betreffend.

Da kann man nichts machen.

Wo sich das nicht unter einen Hut bringen lässt, passen diese Menschen nicht zusammen.

Grüße

To.i

* Damit ist nicht der Fluss in Niedersachsen gemeint. Das ist ein Sinnbild. Hofhunde sind oft angeleint. Hat der eine lange leine, gestattet man ihm große Freiheiten zu.

Hai!

Aber ich kenne kein Wochenende wo er daheim war.

Warum sollte er auch, hat er Stubenarrest?

Was hast du ihm denn vorgeschlagen zu unternehmen?

Der Plem

Hallo,

Ich persönlich glaube ja dass er

Könnte sein.
Aber es kann auch gaaanz anders sein.

Ich persönlich bin immer sehr, sehr vorsichtig bei Leuten, die meine Empfindungen besser als ich selbst kennen wollen.

Gruß
Jörg Zabel

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Hallo Katrin,

um ehrlich zu sein, kommt mir deine ganze Frage recht „komisch“ vor. Das kann natürlich auch daran liegen, dass es nicht leicht ist, sich in dich bzw. in euch reinzuversetzen. Deshalb hoffe ich, dass du nicht enttäuscht bist, ob des ziemlich geballten Uverständnisses hier. Vielleicht wäre es leichter, wenn du einfach manches noch genauer beschreibst. Ich kann mir eure „Beziehung“ noch gar nicht vorstellen.

Ich habe vor zwei Monaten einen sehr netten Mann kennen
gelernt. Nur schafft er es nicht ein Wochenende mal bei mir
bzw. bei sich zuhause zu bleiben.

Wie gut habt ihr euch in diesen zwei Monaten kennengelernt? Wie oft seht ihr euch? Was macht ihr zusammen? Worüber redet ihr?
Mir scheint es nicht ungewöhnlich, dass man nach zwei Monaten Bekanntschaft/Beziehung, noch kein ganzes Wochenende zusammen verbringt. Vielleicht ist das zwischen euch für ihn einfach noch nicht so fest… Und warum es dir offensichtlich richtig und wichtig erscheint, dass er auch mal ein Wochenende ganz allein daheim ist, versteh ich erst recht nicht.

Nun meine Frage, wie bekomme ich ihn dazu auch mal ein
Wochenende bei mir zu verbringen?

Hast du ihn denn mal gefragt? Ihn einfach (unverbindlich) eingeladen oder so? Wenn ja, was sagt er dazu? Wenn nein, warum nicht? (Dieses „Warum nicht?“ soll keine provokante Frage sein. Es kann gute Gründe geben, warum du ihn noch nicht gefragt hast, aber die wären hier m. E. wichtig, um dir einen Rat geben zu können.)

Vielleicht scheut er sich ja
in seiner Wohnung zu sein. Weil er sich dann einsam vorkommen
würde. Ich komme nicht so richtig an ihn ran, was das angeht.
Vielleicht stelle ich ihm auch die falschen Fragen, weil ich
da nicht zu viel Erfahrung mit solch einer Situation habe.
Einerseits will er ja seine eigene Familie gründen, aber
andererseits kommt er auch nicht auch seiner Routine raus.
Ich will ihn ja auch zu nix zwingen, er muss ja wollen.

Das und dein PS von weiter unten:

PS: Ich persönlich glaube ja dass er die Scheidung seiner
Eltern noch nicht verarbeitet hat und er sich deswegen so an
die „Ersatzfamilie“, die Freunde (Kumpel mit Frau und zwei
Kindern) hängt, wo er ja auch jedes WE zu sein scheint.

Mit welchen Fragen, komm ich so ein bisschen an seine
„Seelenwunden“ ran?

Kommt mir seehhr seltsam vor… Was bezweckst du mit diesen Fragen? Warum willst du an seine (vermeintlichen) „Seelenwunden“ heran? Warum psychologisierst du sein Verhalten so stark? Und was heißt denn, dass er ja eine Familie gründen will, aber nicht aus seiner Routine raus kommt? Dass man sich nach zwei Monaten schon über Familiengründung Gedanken macht, kommt mir reichlich verfrüht vor… Was willst und erwartest du denn von ihm?

Meines Erachtens ist es der Tod jeder Beziehung, wenn man in das Verhalten des anderen so unglaublich viel hineininterpretiert, wie du das tust. Noch dazu in der Form, dass du anscheinend meinst, ihn besser zu kennen, und zu verstehen, als er sich selbst und dich selbst damit zu einer Art „Retter“ machst. Wenn er für dich vor allem der ist, dem du helfen möchtest (aus seinem Leben das zu machen, was er sich wünscht z. B.), ist das meistens eine sehr schlechte Grundlage für eine Beziehung.

Wenn es dir allerdings nicht darum geht, ihn zu therapieren, sondern es um deine Wünsche, Bedürfnisse und Ängste geht. Dann ist das was anderes. (Nur schreibst du davon nichts.) Dann mach dir erst mal klar, was du dir wünschst oder was du befürchtest und wenn du denkst, dass es an der Zeit ist, dann sag ihm das auch. Aber nicht in der Form, wie du das oben darstellst, dass mit ihm was nicht stimmt, sondern aus der Perspektive deiner Wünsche.

Nicht, dass du es irgendwie komisch findest, dass er dauernd bei diesem Kumpel ist, sondern dass du dir mehr Zeit mit ihm wünscht und gern mal ein ganzes Wochenende mit ihm verbringen würdest. Und schon gar nicht finde ich es richtig, wenn du ihm vermittelst, dass er aus seiner Routine rauskommen muss, wenn er eine Familie gründen möchte. Erzähl ihm einfach (jetzt ist das vielleicht noch zu früh, aber das musst du wissen), wie du dir die Routine und den Alltag mit Familie vorstellst und frag ihn, ob das auch seinen Vorstellungen entspricht. Aber bitte nicht mit diesem missbilligenden Unterton, dass er sich dann aber „bessern“ muss.

Kurz: Erzähle von deinen Wünschen, Vorstellungen, Hoffnungen, Befürchtungen und Ängsten und frag ihn entsprechend nach seinen. Wenn es dir gelingt, seinen Wünschen gegenüber offen eingestellt zu sein und nicht deine als das Non-Plus-Ultra darzustellen, wird er sich auch leichter öffnen können und von sich reden, ganz ohne dass du bestimmte Fragen stellst, um an seine „Seelenwunden“ ranzukommen. Willst du seine Partnerin, oder seine Therapeutin sein?

Gruß
M.