Binnenerzählung oder eingeschobenes Erzählen?

Ich schreibe gerade an einer Hausarbeit über die Kurzgeschichte „Sommerhaus, später“ von Judith Hermann.
Es geht darum, dass ein Ich-Erzähler von einem alten Bekannten abgeholt wird und mit ihm ein Haus besichtigt. Zwischendurch gibt es eine Art Rückblende (auch durch den Ich-Erzähler) die ihre gemeinsame Vergangenenheit beschreibt, inklusive Kennenlernen.
Nun bin ich ein wenig verwirrt, weil ich nicht recht weiß ob diese Rückblende in die Kategorie „eingeschobenes Erzählen“ oder „Binnenerzählung“ fällt. Braucht man für Rahmen- und Binnenerzählung jeweils zwei unterschiedliche Erzähler?

Es ist gut möglich, dass meine Frage ganz simpel zu beantworten ist, aber ich habe das Gefühl ich sehe im Moment den Wald vor lauter Bäumen nicht :wink:
Daher wäre ich dankbar wenn jemand weiterhelfen könnte :smile:

Liebe Grüße

Hallo,
leider kenne ich die Erzählung nicht. Aber vll. ist es wirklich so, dass du den Wald… :wink:
Relativ elegant kommst du raus, wenn du zunächst definierst, was „eingeschobenes Erzählen“ ist und was eine „Binnenerzählung“. Dann begründest du, warum du das so oder so nennst. Letztendlich ist doch eine Binnenerzählung eingeschobenes Erzählen - habe da selbst ehrlich gesagt nie groß unterschieden :wink:
binnenerzählung ist Erzählung in der Erzählung (vgl. z.B. Schimmelreiter) und muss nicht den gleichen Erzähler haben wie die Rahmenerzählung.
Hoffe, ich hab leicht weitergeholfen.

Hallo!

Da ich die Kurzgeschichte nicht kenne kann ich Dir leider keine 100%ige Antwort geben. Deiner kurzen Schilderung nach, würde ich aber sagen, dass es sich um eine Binnenerzählung handelt. Für eine Binnenerzählung ist charakteristisch, dass der Erzähler der BE als Figur in der Rahmenhandlung zu finden ist. Und dies scheint hier der Fall zu sein.

Kleiner Literaturhinweis: Martínez: Erzähltheorie und Lshn: Einführung in die Erzähltextanalyse. Letzterer setzt sich ausführlich mit Binnenerzählungen auseinander (auch mit seriellen Binnenerzählungen und mehrschichtigen Erzählungen).

Liebe Grüße
stonehenge

Hallo,
Es tut mir leid, die frage kann ich leider
Nicht beantworten. Ist etwas für einen
Literaturwissenschaftler.
Ich hoffe, sie finden jemanden, der ihnen
Helfen kann.

Gruß

Caroline Jager

Sorry, liebe Bananaterracottapie, da bin ich leider auch grad überfragt!

Gruß

Maria

Liebe B.,

bei dir ist gerade das Problem, dass du Zeit und Ebene (Zeit: ein. Erz. und Ebene: Binnenerz.) vermischst. Sagen dir die Begriffe Analepse und Prolepse etwas? Denn es stellt sich für mich die Frage, ob es nicht sinnvoller ist, dass du vom Erzählverhalten ausgehst (also es handelt sich ja, wie du sagst, um einen Ich-Erzähler und so stellt sich die Frage, ob dieser erzählend oder erlebend ist ja schonmal, um so die Erzählform genauer zu haben (ich denke aufgrund deiner Beschreibungen, dass es ein erzählendes Ich ist?)) und dann beschreibst, dass er die Geschichte unter Rückgriff auf Analepsen beschreibt und damit hast du ja schon eine bestimmte Struktur. Binnenerzählungen sind Geschichten in der Erzählung, die einen Rahmen brauchen und halt auch in sich geschlossen so sein könnten. Die Rahmenerz. umgibt meistens die Binnenerzählung/erzählungen oder ist zumindest „vorne“. Es wird dann normalerweise eine Situation konstruiert, in welcher erzählt wird von einem anderen Erzähler als dem der Rahmenhandlung (gerne genommen ist der Großvater unter dem Baum, der einigen Zuhörern Geschis von früher erzählt…).
Beim eingeschobenen Erzählen nimmt man oft Menschen, die Briefe schreiben oder Tagebücher. Das, was da dann erzählt/„geschrieben“ wird, ist innerhalb der Geschichte noch nicht beendet. So bspw. bei ständigem Wechsel zw. Vergangenem und Gegenwärtigem.
Wie ist das in deiner Geschichte genau?
Hier auch noch ein guter Tipp an Internetseite: http://www.li-go.de/definitionsansicht/ligostart.html

Lg

Ich hoffe, Dir konnte schon jemand helfen. Aus dem Stegreif weiß ich das leider nicht.