Hallo cr4zy4fun,
wenn Du mehrere gleichartige und unabhängige Versuche durchführst (in Deinem Beispiel sind das mehrere Würfe mit dem Würfel) und Du dann Deine jeweiligen Ergebnisse in lediglich zwei Kategorien nämlich „Erfolg“ und „Misserfolg“ einsortieren kannst, dann gibt Dir die Binomialverteilung die Anzahl der „Erfolge“ an.
Wie kann man dies nun für Deine Aufgabe sinnvoll nutzen?
Für die Aufgabe heißt das jetzt, dass Du das Würfelexperiment gedanklich erstmal so formulieren musst, dass die Ergebnisse in der Form „Erfolg“ bzw. „Misserfolg“ erscheinen.
Hier ist es so, dass es bei einem Wurf ein „Erfolg“ ist, wenn eine 6 gewürfelt wird und es ein „Misserfolg“ ist, wenn eine der Zahlen zwischen 1 und 5 herauskommt.
Die Wahrscheinlichkeit bei einem Wurf für „Erfolg“ ist also p=1/6 und für „Misserfolg“ (1-p)=1-1/6=5/6
Falls ihr Baumdiagramme schon hattet, könnte man jetzt theoretisch ein mehrstufiges zeichnen, zuerst mit zwei Armen „6“ und „nicht 6“ für den ersten Wurf, dann an jedes Ende wieder je zwei Möglichkeiten für den zweiten Wurf usw. Bei 60 Würfen gäbe es dann am Ende ziemlich viel Zweige (etwas mehr als 1,15 Trillionen - was das Zeichnen dann doch etwas unpraktisch macht). Allerdings könnte man jetzt jeden Zweig entlang gehen, der die jeweiligen Ereignisse aus Deiner Aufgabe betrifft.
Dann würde man sehen, dass alle möglichen Zweige für Ereignis A die sind, bei denen man 10 mal Erfolg und 50 mal „Misserfolg“ hatte. Daher auch p^k=(1/6)^10 und (1-p)^(n-k)=(1-1/6)^(60-10)=(5/6)^50.
Die Wahrscheinlichkeit für EINEN solchen Zweig ist also p^k(1-p)^(n-k)=(1/6)^10*(5/6)^50 = 1,81…*10^(-12)
Jetzt gibt es aber sehr viele solcher Wege, die alle diese Wahrscheinlichkeit besitzen.
Die Wahrscheinlichkeit für Ereignis A ist nun die Anzahl aller dieser möglichen Wege mal ihrer Wahrscheinlichkeit geteilt durch die Anzahl ALLER Wege
p(A) = (Anzahl möglicher Wege)/(Anzahl aller Wege) * p(eines Weges)
Der Faktor (n über k) gibt nun genau dieses Verhältnis „Mögliche Wege durch alle Wege“ an.
p(A) = (60 über 10) * (1/6)^10 * (5/6)^50
Wolframalpha ergibt dann:
[http://www.wolframalpha.com/input/?i=Binomial60%2C+…
p(A)=0,137… Also eine Wahrscheinlichkeit von ca. 13,7% für Ereignis A
Ereignis B und C hängen zusammen.
Um p© zu berechnen, muss man die Wahrscheinlichkeiten folgendermaßen addieren: p©=p(1 mal 6 werfen)+p(2 mal 6 werfen)+p(3 mal 6 werfen)+… +p(10 mal 6 werfen).
Für jede einzelne Wahrscheinlichkeit geht man vor wie beim Ereignis A, also:
p(0) = (60 über 0) * (1/6)^0 * (5/6)^60 = 0,000017747
p(1) = (60 über 1) * (1/6)^1 * (5/6)^59 = 0,000212964
…
Bekommt man auch bei Wolframalpha:
[http://www.wolframalpha.com/input/?i=PDFBinomialDis…
In der Summe kommt dann p©=0,583… heraus
http://www.wolframalpha.com/input/?i=Sum+i%3D0+to+10…
Die Wahrscheinlichkeit für B ist dann die Gegenwahrscheinlichkeit für C plus die Wahrscheinlichkeit für A:
p(B)=(1-p©)+p(A) = 1-0,583+0,137=0,554
Ereignis D wird genauso berechnet: Wieder summiert man die Einzelwahrscheinlichkeiten auf, diesmal von 6 bis 12. Auch das wieder von Wolframalpha ergibt dann:
http://www.wolframalpha.com/input/?i=Sum+i%3D6+to+12…
p(D)=p(6)+p(7)+…+p(12)=0,758…
Hoffe das hilft Dir weiter.
Schöne Grüße,
dacem
P.S.: Hier gibts noch eine gute Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten bei Binomialproblemen:
http://brinkmann-du.de/mathe/gost/stoch_01_11.htm