Bio Milch schäumt ganz schlecht

Hallo,
mich würde mal interessieren wieso diverse Bio Milch ganz schlecht schäumt.
Wir machen sehr oft Cappuccino mit unserer DeLonghi PrimaDonna 6600. Mit 1,5 % fetthaltiger Frisch-Milch klappt es immer sehr gut. Nun haben wir 2 verschiedene Bio Milch 1,5% gekauft und seltsamerweise schäumt die Milch so gut wie gar nicht. Der Schaum fällt nach kurzer Zeit in sich zusammen. Mist, ich dachte, dass die Maschine was hat, kann ja sein.
Bevor ich das Ding auseinander nehme haben wir unsere gewohnte Milch 1,5% von Weihenstephan gekauft und siehe da, alles wir zuvor. Ich habe mir die Werte aus den Packungen angeschaut. Beide Milch sind pasteurisiert und haben 1,5 % Fett. Der Eiweißgehalt weicht nur um 0,1% ab.
Habt Ihr eine Erklärung?
Gruß Klaus

Hallo Klaus,

das hat mit der Biomilch nicht zu tun, aber guck mal hier:

Je höher der Fettgehalt der Milch, desto dichter und cremiger wird der Schaum und desto vollmundiger schmeckt er.

Auch hier z. B. steht für Capuccino, dass ebenfalls 3,5 %ige Milch empfohlen wird:

1,5 % sind also allgemein nicht so gut geeignet, um den notwendigen Milchschaum zu produzieren.

Auf der anderen Seite schreibst du auch

Inwiefern? Hat Biomilch mehr oder weniger? Das könnte auch eine Ursache sein, denn in dieser Produktbeschreibung:
https://www.frischli.de/produkte/index.htm?showrange=67295&showproduct=67680

steht u. a.:

Der Milchschaum gelingt optimal durch den erhöhten Eiweißanteil

Gruß
Christa

Hallo Christa,
danke für die Infos. Das Verhältnis zwischen Eiweiß zum Fettgehalt war bei den genannten Milch sehr identisch, jedoch nur bei Weihenstephan funktioniert der Milchschaum sehr gut. Maschine kann ich nun ausschließen.
Keine Ahnung was bei den zwei Bio-Milch anders war, aber kaufen werde ich die nicht mehr.
Gruß Klaus

Hallo,
ich vermute mal, dass @Christa s Antwort nicht auf praktischen Erfahrungen sondern rein theoretischen Überlegungen beruht. Leider kann ich Deine Frage nicht beantworten, aber ich kann Deine Erfahrung bestätigen. Mit zwei verschiedenen Marken von Bio-H-Milch: Arla und Schwarzwaldmilch. Wobei ich die 3,5% - Version versucht habe und von Schwarzwaldmilch zusätzlich auch einmal die 1,5% (versehentlicher Fehlkauf). Beide sowohl von Hand (Dampfstrahl) aufgeschäumt als auch mit einem automatischen (Induktions-)Aufschäumer. Ergebnis unbefriedigend. Auf eine nachvollziehbare Erklärung dieses eigenartigen Phänomens wäre ich auch gespannt.

Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Klaus,

ich will dich nicht zum Kauf von Biomilch bewegen :smile:, aber du hattest geschrieben, dass der Eiweißgehalt um 0,1 % abweicht, deshalb fragte ich, ob die Biomilch die mit mehr oder mit weniger Eiweiß war, weil Frischli die eigene Capuccinomilch (auch so‘n neumodischer Kram!) damit anpreist, dass sie einen erhöhten Eiweißanteil habe, was für den Milchschaum angeblich besser sein soll.

Ich bin z. B. nicht besonders anspruchsvoll, was Milch angeht, aber die von Weihenstephan mochte ich überhaupt nicht, als ich sie mal gekauft habe.

Viele Grüße
Christa

Wie Du schon geschrieben hast, ist ihr Eiweißgehalt niedriger, und zwar nicht um 0,1 %, sondern um 0,1 Prozentpunkte, also knapp drei Prozent. Das könnte durchaus einen Einfluss haben. Vielleicht auch die Zusammensetzung der Proteine, die bei Bio-Milch wahrscheinlich anders ist, weil die Aminosäuren, die dafür zur Verfügung stehen, anders sind - Milchleistungsfutter für „Bio“ stammt vorwiegend von Ackerbohnen und Lupinen, solches für konventionell erzeugte Milch von Soja und Raps.

Ferner die Zeit, die seit dem Melken vergangen ist - das kann je nach Gegend der Produktion und Gegend des Konsums schon einiges ausmachen. Und zuletzt die Temperatur beim Pasteurisieren. Waren alle Milchsorten, die Du verglichen hast, ESL-Milch („länger haltbar“), oder war da auch eine klassisch pasteurisierte dabei?

Schöne Grüße

MM

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@MM,
deine Erklärung klingt logisch. Das Verhältnis zwischen Eiweiß und Fett ist wohl für vernünftigen Milchschaum wichtig.
Zu Deiner Frage:
Sowohl die zwei Bio Milch Sorten als auch die von Weihenstephan ist Frischmilch und pasteurisiert, sprich keine haltbare Milch.

Welche der beiden hatte nun mehr Eiweiß?

Hallo Klaus,

Vorsicht mit den Begriffen!

Sehr kurze Zeit hoch erhitzte Milch darf als „Frischmilch, pasteurisiert“ bezeichnet werden. Klassisch pasteurisierte Milch ganz ohne Kochgeschmack gibt es fast nicht mehr, das ist nur noch die, die als „traditionell hergestellt“ bezeichnet wird. Sonst steht bei pasteurisierter Frischmilch fast immer „länger haltbar“ drauf, das ist dann ESL-Milch.

Wenn die Milch, mit der das Aufschäumen gut funktioniert hat, allerdings Weihenstephan (= Müller Milch) war, spielt das allerdings keine Rolle: Von Weihenstephan gibt es sicherlich keine klassisch pasteurisierte Milch mehr, das dürfte alles ESL-Milch sein.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Ralf,

deine Vermutung ist insofern richtig, als dass das nicht auf MEINE, sondern auf die Erfahrungen anderer beruht. :smiley:

Was meine Erfahrung angeht: ich habe im Kühlschrank noch eine Milch von vor 3 Tagen mit 3,8 % Fett. „Frische Weidemilch, traditionell hergestellt, pasteurisiert“, und eine Rohmilch, heute gekauft, Fettgehalt habe ich vergessen, darauf zu achten, hat aber, wenn ich mich vom letzten Mal richtig erinnere, auch mindestens 3,8 % Fett. Ich werde morgen-übermorgen beide testen und dann berichten!

Wenn ich mir die Produktseite von denen angucke, hast du Recht. :smile:

Der Klassiker für ernährungsbewusste Genießer: Die Frische Milch mit 1,5
% Fett. Entdecken Sie mit jedem Schluck den herrlich vollen Geschmack.
Wie jede Frischmilch wird auch unsere Frische Milch erhitzt. Dank
unseres speziellen Erhitzungsverfahrens, mit dem die Milch sehr schonend
verarbeitet wird, bleiben der volle Geschmack und die wertvollen
Inhaltsstoffe besonders lange erhalten.

Selbst deren Bio-Milch!

Wie jede Frischmilch wird auch unsere Bio-Frischmilch erhitzt.

Bei der haltbaren Milch mit 3,5 % Fett schreiben sie allerdings:

Durch unsere besonders qualitätsschonende Erwärmung können wir die
Hitzebelastung gegenüber herkömmlichen Verfahren um 80 % reduzieren.

Meinen sie damit nur den Unterschied zwischen „hocherhitzt“ und „ultrahocherhitzt“ und betreiben Augenwischerei, oder erhitzen sie die tatsächlich weniger? Denn lt. Wikipedia beträgt der Unterschied zwischen den beiden Arten nur 30 °C.

Es steht aber bei keinem der Milchprodukten, dass irgendwas pasteurisiert sei.

Viele Grüße
Christa

Sicher die konventionell produzierte.

„Bio“-Milch hat etwas weniger Protein, weil es keine bezahlbaren „Bio“-Futtermittel gibt, mit denen man Protein in die Milchkühe in der Konzentration hineindrücken könnte, in der das mit Soja möglich ist. Das äußerste, was bei „Bio“-Produktion in Frage kommt, sind Ackerbohnen und Lupinen, und bei denen wird die Proteinzufuhr durch das Fassungsvermögen der Kuh eher begrenzt als bei Soja. Wenn man „Bio“-Soja an Milchvieh verfüttern wollte, bräuchte man einen Erzeugerpreis in der Gegend von 60 - 70 Cent / L.

Schöne Grüße

MM

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So, erster Bericht von heute: die traditionell hergestellte Milch mit 3,8 % Fett, wie vielfach beschrieben auch „frisch gekühlt“, schäumte so gut wie gar nicht. Morgen teste ich die Rohmilch … Wobei mir jetzt auffällt, @Tychiades schreibt von Bio-H-Milch Schwarzwaldmilch. Meine traditionell hergestellte pasteurisierte Milch (die eben so gut wie gar nicht geschäumt hat) war auch Schwarzwaldmilch, aber ich habe mir alle Etiketten nochmal angeschaut, da sehe ich nichts von bio.
Ich habe auf deren Seite nachgeschaut, wir haben diese hier:
https://www.schwarzwaldmilch.de/sortiment/produkte/Frische_Weidemilch_38_1l_Mehrwegflasche/

Wenn also bei Ralf die Bio-Milch und bei mir die Nicht-Biomilch derselben Molkerei nicht geschäumt hat, hat das nichts mit „bio“ zu tun. :stuck_out_tongue:

Hallo Christa,
Danke für Deinen Testbericht. Die von mir genannten Produkte sind diese hier:
image


Freundliche Grüße,
Ralf

Hallo Ralf,

ich habe gesehen, dass Schwarzwaldmilch auch Biomilch hat, deswegen schrieb ich, dass es anscheinend nicht an bio-nichtbio sondern an etwas anderem liegen muss. :smile:

An die genannte Rohmilch komme ich allerdings nur, wenn ich meine Mutter besuche, weil das ca. 200 km entfernt ist, deswegen hoffe ich irgendwie, dass sie auch nicht richtig schäumt, sonst ärgere ich mich, dass ich sie nicht regelmäßig kaufen kann. :wink:

Viele Grüße
Christa

Hallo Ralf,

habe vergessen, den zweiten Testbericht einzustellen. :smiley: Auch die Rohmilch brachte kein zufriedenstellendes Ergebnis, um nicht zu sagen, dass sie gar nicht schäumte. Ergänzend sei gesagt, dass ich beide Milchsorten mit dem Kaffeevollautomaten aufschäumen wollte, also mit heißem Dampf. Ich habe noch einen „Handaufschäumer“, damit könnte ich es mit der Rohmilch noch probieren.
Womit es eigentlich immer geklappt hat war 3,5%ige H-Milch, ich denke, ich werde dabei bleiben (müssen).

Viele Grüße
Christa

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thx…

Ganz am Rande, bei Weihenstephan klingelt es mir in den Ohren und ich schäme auch gern Milch auf, frage mich aber gerade, ist optimales Schäumen so viel wichtiger als Gesundheit (und Verantwortung für alle)? Bei greenpeace.de steht: " Die Hersteller der konventionellen Milchmarken Weihenstephan (Müller-Milch), Bärenmarke oder Allgäuland schließen Gen-Pflanzen im Futter ihrer Milchkühe nicht aus. Die Gefahr dabei: Fremde Gene in Lebensmitteln können neue Giftstoffe produzieren oder Allergien verursachen. Der Anbau von Gen-Pflanzen gefährdet zudem die biologische Vielfalt und führt zu einem vermehrten Pestizideinsatz.

Und die Verbraucher erfahren nichts davon, denn tierische Produkte müssen nicht gekennzeichnet werden, wenn Gen-Pflanzen im Futtertrog der Tiere landen. Im Ratgeber Essen ohne Gentechnik können Sie sich informieren, welche Hersteller Gentechnik im Tierfutter ausschließen."
Sorry für den moralisierenden Nebenbeitrag, aber vielleicht inspiriert er manch einen auch :slight_smile: (mir würden die Veganer dann antworten, wozu brauchst du überhaupt Milch? :rofl:). GLG

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Liebe OoC,

dieses:

ist mit Verlaub Unsinn.

Für besonders passionierte Paranoiker gibt es ein sehr breites Sortiment von Milchprodukten, auf denen das bekannte VLOG-Siegel „Ohne Gentechnik“ prangt - weil es sehr viel kostengünstiger ist, Milch „gentechnikfrei“ zu produzieren als „Bio“, somit auch die Verbraucherpreise für diese Milchprodukte deutlich günstiger sind, werden übrigens ungefähr sechzig Prozent der Milch in Deutschland „ohne Gentechnik“ produziert.

Die Proteinfuttermittel dafür werden teils mit Rapsexpellerschrot, teils mit Sojaschrot aus den Donauländern von Österreich bis Moldawien hergestellt. (Das am Rande, um gleich auch noch dem üblichen Holzhammer zu begegnen, angeblich würden die Milchkühe in Deutschland mit gerodetem Regenwald aus Brasilien gefüttert).

Schöne Grüße

MM

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Das ist alles andere, als Unsinn.
Es macht einen großen Unterschied, ob drauf steht „ohne Gentechnik“ oder „mit Gentechnik“. Wer nämlich um die beschriebenen Umstände nicht weiss wird sich nicht sicher sein können, wenn er auf seinem Tetra Pak gar nichts = „nicht sicher frei von Gentechnik“ findet.
Aber wäre eindeutig, wenn drauf stünde „mit Gentechnik“. Dann würden die Verbraucher auch eindeutig und ohne danach zu suchen davon erfahren.

Und auch das :

ist hier völlig fehl am Platz, es wurde ja sogar begründet, was gegen Gen-Futterpflanzen spricht.

Dass „Weihenstefan“ zur Müllergruppe gehört und was die so alles an Sonderbarem getrieben haben ist doch inzwischen auch bekannt, oder ist es das gar nur bei „Paranoikern“?

Dass Milch dieser Herkunft gar nicht geht ist eigentlich keine Neuigkeit mehr unter Ernährungsbewussten.
Wenn sie denn überhaupt noch Milch trinken.Aber das ist ein anderes Thema.

Über die Herkunft des Futtersojas hätte ich gerne noch einen Beleg.Wenn es schon mal behauptet wird.