Servus,
heißt, dass Du dem Teig nicht genug Zeit gelassen hast, den Effekt des in einem Brotteig von Roggen unvermeidlich vorhandenen Enzyms Alpha-Amylase aufzuheben: Dieses Enzym zerstört das Stärkegerüst im Teig und lässt ihn zu einem schweren Pudding zusammenbacken, egal wie hübsch er vorher aufgegangen ist.
Das Freundliche daran: Alpha-Amylase wirkt nicht in sauerem Milieu. Moderne Bäckereien helfen sich bei Roggenbrot und Roggenmischbrot mit Zitronensäure (im besten Fall), um den Teig auf einen ausreichend niedrigen pH-Wert einzustellen. Das braucht man aber nicht - es genügt, wenn man die im Sauerteig lebenden Milchsäurebildner zum Zug kommen lässt.
Deswegen: Bei Roggenteigen immer mit lebendem Sauer arbeiten und Zeit genug dafür lassen, dass das alles wirklich gesäuert ist.
Es gibt noch die Alternative des ganz klassischen Roggen-Vollkornbrots Pumpernickel, das freilich ganz anders funktioniert: Pumpernickel hat seine Struktur von den extrem grob gemahlenen, fast ganzen Körnern; er wird (zumindest in seiner traditionellen Form, heute noch z.b. bei Haverland erhältlich) bei 90 Grad ungefähr zwanzig Stunden lang eher gedünstet als gebacken.
Schöne Grüße
MM