Das ist aber bei Bio-Kresse auch nicht anders. Oder wurde jetzt die Kresse-Käfighaltung verboten?
Hallo Bufo,
ja, in Sachen Kressefreiheit ist noch viel zu tun!
Es ist ein Jammer.
Jule
Oh, gibts keine Vorschau? Wie schade…
Servus,
à propos:
wenn man auf dem Weg zu einer Bier-Investigationstour bei Euch hinten eine Wein-Investigationstour macht, kommt man gleich hinter Würzburg bei Iphofen vorbei: Im Schatten des Würzburger Juliusspitals weniger bekannt, aber eine der sehr guten Weinadressen am Main.
Bei Iphofen weiden im Wald die Schweine von Hans Huss (jetzt auch noch Gelbvieh und Rothirsche). Die Produkte aus den Huss’schen Eichelschweinen tragen keinen „Bio“-Päpper, aber vor der Schlachtung dürften diese Schweine zu den relativ glücklicheren*) in D zählen, und die Wurst, die aus ihnen gemacht wird, ist ein Gedicht.
Einige hübschen Bilderchen dazu und auch sonst Wissenswertes über den „Eichelschwein“-Betrieb gibt es hier:
Schöne Grüße
MM
*) „glücklicher“ unter der Voraussetzung, dass es ihnen nichts ausmacht, den größten Teil des Tages mit Futtersuche beschäftigt zu sein und zum Fressen nicht einfach bloß mit dem Rüssel bis zum Trog zu müssen wie ihre faulen Artgenossen in Stallhaltung
Dann suche im Supermarktregal mal eine nicht laktosefreie Wurst, in der kein Milchzucker enthalten ist.
Wenn man Schweineschulter für 2,90 das Kilo als Maßstab nimmt, mag das sogar stimmen, aber in der Pauschalität ist die Aussage ganz sicher falsch. Bei unserem REWE findet man in der Auslage Schweinefleisch vom (fast) örtlichen Biobauern, das in der Regel nicht mal einen Euro je Kilo teurer ist als das nicht Bio-Fleisch aus dem Standard-REWE-Sortiment.
Probiere sie und entscheide selbst, ob Dir der bessere Geschmack den Mehrpreis wert ist. Wenn nicht, kaufe sie nicht und lasse die anderen Leute machen, was sie für richtig halten. es gibt nun einmal Leute, die lassen sich ihren Geschmack etwas kosten und es gibt Leute, denen es reicht, wenn sie nach dem Essen satt sind, wobei das ganze natürlich auch mit dem Umfang des Geldbeutels zu tun hat.
Wenn Du so lange laktosefreie Kondome suchst.
Aber BIO natürlich!
Dein vermutlich witzig gemeinter Kommentar geht an der Sache vorbei. Laktose (=Milchzucker) ist nämlich tatsächlich in praktisch allen industriell gefertigten Wurstprodukten enthalten, weil sie u.a. die Bindung der Wurstmasse verbessert ohne gleichzeitig den Brennwert zu erhöhen. Deswegen wird sie auch in erhöhtem Maße in kalorienreduzierten Wurstwaren (schönes Oxymoron) eingesetzt.
Also ich denke nicht, dass Bioschweine ein genauso qualvolles Leben haben wir „normale“ Schweine. Außerdem bekommen sie anderes Futter, und dürfen länger leben. Dennoch werden halt auch sie am Ende geschlachtet. Wer damit nicht klarkommt, dass das auch bei Bio so ist und dem das Fleisch zu teuer ist, der soll (genauso wie ich es tue) Vegetarier oder Veganer werden
Jeder Produzent oder Anbieter verkauft seine Ware in der Regel so, dass er maximalen Gewinn macht.
Entweder sehr viele Tiere zu geringem, bei konv. Bauern teils nicht mal kostendeckendem Preis, oder eben sehr wenige Tiere zu maximal erzielbarem Preis.
Dieser maximale Preis richtet sich auch nach Kaufkraft und Weltanschauung des Käufers, wenn der Produzent diese „bedient“ mit netten Schweinen auf grüner Au (die leider nicht lange grün bleibt), kann er fast Mondpreise erzielen.
Wir hatten einige Zeit Freilandschweine zum Verkauf, die brachten pro Tier mehrere Hundert Euro und viel Arbeit. Agroindustrielle Schweinemäster verdienen, wenn sie Glück haben, 5 Euro an einem Tier - darum haben sie auch so viele davon.
Und, ich würde das wieder so machen: glückliche Schweine halten, die man auch selber essen würde und einige davon an dekadente Städter, die auf der Terrasse ihrer Schuldenburg den Webergrill in Szene setzen wollen, zu Maximalpreisen verkauft. Eine Win-Win-Win - Situation:
Das Schwein hat es gut
Der Käufer kann voller Stolz „sein eigenes Schwein“ von „seinem Bauern“ servieren
Unsere Schweinehaltung wirft was ab - auch wenn der Mindestlohn lang nicht erreicht wird. Immerhin zahlen wir nicht drauf, wie die abhängigen Bauern und haben selber was Anständiges auf dem teller.
Wer bio essen will für den gibt es nur eine Lösung: selber machen.
Johanna
Wow, auf den Gedanken, so respektlos von seinen Kunden, von denen man schließlich lebt, zu sprechen, muß man erst einmal kommen. Mal abgesehen davon, daß es sich beim Großteil dessen, was Du da zusammenschreibst, um reine Vorurteile handelt. Wie Du darauf kommst, daß jemand dekadent ist, nur weil er glückliche Schweine statt industrielle gezüchtete essen will, wird wohl auch Dein Geheimnis bleiben.
Immerhin ist mal wieder eine neue Theorie der ‚Economies of scale‘ präsentiert worden, die endlich eine schlüssige Erklärung für das ‚inverse Angebotsverhalten‘ der pösen Agroindustriellen (ab wie vielen Mastplätzen ein Landwirt dieses Kompliment verdient, bleibt mal wieder offen) liefert.
Und auch endlich eine Lösung für die Tierhalter, die dabei sind, angesichts der Erzeugerpreise die Grätsche zu machen: Es genügt völlig, wenn einer seine tausend Mastplätze leerstehen lässt und nur ein halbes Dutzend Läufer pro Durchgang aufstellt, und schwupps! verdient er wieder eine Menge Geld mit der Schweinemast. Wenn auch vielleicht nicht den Mindestlohn.
Schöne Grüße
MM
Servus,
hmmm - ich hätte da noch mehrere andere.
Bei uns gibt es nämlich eine ganz praktische Erfindung, das sind die sogenannten Lebensmittelgeschäfte: Man thut ein Quantum Geldes in sein Säckel, geht da hin und nimmt sich in einer Art großem Saal, in dem allerlei Würste, Kuchen, Mehl, Kohl, Bohnen, Wein und anderes aufgetürmt liegen, was das Herz begehrt. Am Ausgang des Saals sitzen einige Jungfern, die einem die Zahl von Hellern zurufen, die sie für die Dinge erheischen, die man an sich genommen hat und bei sich trägt. Man überreicht der Liebreizendsten unter ihnen den geforderten Betrag und kann, auf diese Weise mit allem Nötigen versehen, ganz ohne die täglichen Mühen des Landmanns nach Herzenslust essen und trinken, sobald man Heim und Herd wieder erreicht hat.
Schöne Grüße
MM
Das Problem ist in gewisser Weise die Intransparenz. Es ist leicht, auf Lebensmitteldiscounter einzuschlagen und sie wegen dem billig verpackten Fleisch anzugehen. Aber Massentierhaltung wird unabhängig von der Filiale von der Nachfrage bestimmt und Lidl, Aldi sind sogar die Unternehmen, die neue Lebensmittelstandards setzen, die der Umwelt nutzen.
Hi,
Weil Bioprodukte mit einem unverhältnismäßig höheren Aufwand hergestellt werden! Und weil die Lebenmittelindustrie mit diesem „Label“ richtig viel Geld verdienen will. Weil die Silbe „Bio“ Gesundheit, Vitalität und Umweltbewusstsein vermittelt und es deshalb einen Run in den letzten Jahren auf diese Produkte gibt.
Hi,
Weil auch Bio-Bauern vom Verkauf ihrer Produkte leben wollen.