Bio und warum ist es so viel teurer

Warum ist Bio so viel teurer?

Ich habe Videos gesehen von Bio Schweine-Ställen. Die werden fast genauso qualvoll gehalten, bei Bewusstsein kastriert usw wie konventionelle Schweine aber das Fleisch ist grundsätzlich 3Mal so teuer! Warum?!

Oder nimmt man Nudel. Fuck es gibt Nudeln da kosten 500Gramm 5€ !!! Sind die bescheuert! Sind die vom Papst persönlich abgesegnet oder was!?

Was ich gerne mal wüsste ist einfach: Warum ist Bio so viel teurer? Was wisst ihr über Bio-Landwirtschaft was ich nicht weiß?

Danke :slight_smile:
Und liebe Grüße

Die Ställe sind nicht genauso voll wie konventionelle Ställe. jedenfalls nicht wenn das „Bioschwein“ auch noch aus Höfen der bekannten Bioverbände wie „bioland“ oder „demeter“ stammt.
Da ist die max. Tierzahl und die Ausstattung des Stalls vorgeschrieben.

Aber das wesentliche ist doch das Futter. Das macht die Kosten aus, warum Biofleisch teurer ist als Massenhaltung.

Das Futter muss also ebenfalls Bioqualität haben oder sogar (bei den genannten Verbänden) auf dem eigenen Hof angebaut werden. Und da die Flächen knapp sind, kann man dann gar nicht so viel Tiere halten, weil man das Futter dafür nicht anbauen kann.

Bioschweine leben länger bis sie schlachtreif sein, auch ein wichtiger Kostenfaktor.
je kürzer, desto weniger muss man ja füttern.
Bioschweine sind oft auch andere Schweinerassen, die in Massentierhaltung nicht verwendet werden, weil sie dort Nachteile haben (fetter, wachsen langsamer…)

es gibt noch mehr, aber das sollte für den Anfang reichen.

Nudeln ? Der Preis sagt wenig aus. Das ist doch auch größtenteils reines Marketing. Es gibt genug hochpreisiges was nicht Bio ist.
Daran kann man es nicht festmachen.

Und Bio ist natürlich nicht Bio. Es gibt ja auch einfache Biosiegel der EU, die nicht all das vorschreiben was z. B. einige Oeko-Verbände vorschreiben (Tierzahl, Auslauf usw).
Nur deshalb gibt es ja auch Bio im Supermarkt oder Discounter. Das sind dann aber fast immer die nicht so strengen EU-Siegel.

MfG
duck313

Du vergleichst da Äpfel mit Glühbirnen.

Die Kennzeichnung BIO erfordert nur Mindestmaßstäbe. Das Fleisch bei Aldi, das diese erfüllt, kostet nur unwesentlich mehr, als das mit billiger Energie und Handelskriegen subventionierte sogenannte konventionelle.

Wenn Fleisch energetisch neutral, tiergerecht und unsubventioniert erzeugt würde, so wäre der Preis ein vielfaches höher. Und dazwischen tummeln sich zahlreiche Verbände und Zertifikate, die alle BIO labeln.

Am Ende wird aber auch das BIO-Schwein nicht in frieden sterben sondern geschlachtet. Wieweit man da Fleischerzeugung überhaupt jemals als tiergerecht bezeichnen kann, sollen andere ausfechten.

Zu den Mondpreisen: Vergleich doch mal Qualität und Preis für Wasser aus dem Kran (<1Cent/Liter) mit den verschiedensten Sorten aus der Flasche (15Cent/Liter - 250Cent und mehr) und mit dem Preis bei MC-Doof (~500Cent)

Bioland und speziell Demeter liegen voll im Negativtrend.

Fast richtig. Abfahrt Limburg/Lahn von der BAB ist ein Stück Land mit dem Schild „Hier werden Erzeugnisse für unsere Biobauern erzeugt:joy:

Und nicht nur die Schweine. Geben dafür aber auch wesentlich mehr Gase ab, was die Umwelt bestimmt nicht schont, abgesehen von der Gülle.

Aha :heavy_exclamation_mark:
Aber: Wer 50 Jahre mit angeblichen Bio-Produkten zu tun hatte, kann dir mehr als es dir lieb ist aus seinem dicken Hals bieten.
Da helfen keine Recherchen bei Wikipedia oder sonst wo, sondern nur die Tatsachen.

.

ich glaube, Ihr meint das Gleiche.
„Echt bio“ ist nochmal anders als handelsübliches Bio…

Beatrix

Hi,

Bio bedeutet auch höhere Erzeugungskosten. Weil die Tiere langsamer wachsen, kann man pro Jahr bei gleichen Kosten weniger Tiere verkaufen. Weil man bei medizinischer Behandlung der Tiere Beschränkungen unterliegt, sterben mehr Tiere, die aber trotzdem voirhergefüttert wurden und Stallplatz wegnahmen - aber man darf sie nicht verkaufen. Pestizide und Insektizide sind verboten - die Schädlinge fressen aber nicht nur Unkräuter - das reduziert den Ertrag. Plus, trotzdem müssen Leute davon ernährt werden, die füttern, pflanzen, ernten, schlachten, … Je weniger Stückzahl, desto höher der Preis.

die Franzi

Für BIO muss eine Lebensmittel gewisse Anforderungen erfüllen, diese sind aber nicht so hoch, wie es scheint. Der Rest ist eigentlich nur Marketing. So lange die Leute bereit sind, wesentlich mehr dafür zu bezahlen, so lange wird der Preis auch verlangt werden.
So ist es auch bei anderen Dingen, wie zB bei „laktosefrei“. Da wird zB laktosefreie Wurst verkauft, wobei es noch nie laktosehaltige Wurst gab!


und

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hi,

und was hat das mit meinem Artikel zu tun?

die Franzi

Hi!
Wenn Du bitte Kraftausdrücke vermeiden könntest - das macht so ein Forengespräche gleich viel netter.

Informiere Dich mal umfassend.
Irgendwelche Skandal-Videos sind keine besonders gute Informationsquelle, sind eher Anstoss, da nochmal genauer nachzufragen (was Du ja gerade tust :slight_smile: )

Natürlich gibt es gute Gründe, die gängige „Bio“-Etikettierung zu hinterfragen und zu kritisieren. Aber bitte ein wenig fundiert, manche Antworten hier sind ziemlich pauschal - so einfach ist das alles nicht.

https://www.oekolandbau.de/verbraucher/demonstrationsbetriebe/
Das ist ein Link, an dem du vielleicht weiter kommst. Da kannst du selbst und live und in Farbe Bio-Betriebe anschauen, Fragen stellen, Dich informieren.

Auf der Seite kannst du auch genau nachlesen, welche Kriterien ein Produkt erfüllen muss, um ein offizielles Bio-Siegel zu erhalten.
Hier ( http://biodukte.de/biosiegel ) kannst Du nachlesen, welche Bedingungen die verschiedenen Verbände da noch draufsatteln.
Da steht es etwas vereinfacht: http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/news/bio-siegel-im-vergleich-was-die-verschiedenen-oeko-label-sagen_aid_921933.html

Wenn Du das so liest, wird dir selbst klar werden, warum Bio-Produkte teurer sind als konventionelle. Im Übrigen kostet schon die Zertifizierung Geld - das man dann erstmal wieder verdienen muss.

Niemand wird - nebenbei bemerkt - gezwungen, sie zu kaufen.

Dann darf man bei der Abwägung nicht vergessen: Klar läuft man auch bei einem Bio-Schwein Gefahr, dass da vielleicht ein Tier gequält wurde. Bei einem konventionellen kann man sich da sicher sein. Ist eben eine Sache der persönlichen Abwägung, ob man das kaufen möchte oder nicht.

Die Diskussion um „glaubst Du das, dass das wirklich Bio ist“ halte ich für eine ziemlich faule Ausrede. Verbraucher, die sonst jede Kröte kaufen und schlucken, die die Industrie ihnen in der Werbung vorgaukelt (von Fruchtzwergen über Wäscheparfüm über Wasser in Sprühdosen) werden, wenn es um Bio-Lebensmittel geht, regelmäßig zum „Verbraucher investigativ - superkritisch und alles hinterfragend“. Würde mir wünschen, dass diese Leute auch bei konventionellen Lebensmitteln genauer hinschauten.

Viele Grüße
Bufo Bufo

Bio wird auf natürlicher basis hergestellt. also auch keine massenproduktion wo sie 1000 pflanzehn auf 2 quadratmeter quetschen. Mehr platz wird also benötigt also auch teurer.

Ja, sorry. Ich kann den Beitrag jetzt auch leider nicht mehr editieren.
Danke für die Infos, ich werd mich mal schlauc machen.

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Servus,

die Flächenerträge sind einer der nicht ganz so wichtigen Faktoren für höhere Kosten der Bio-Produktion. Für die Tierproduktion, von der in der Frage vor allem die Rede ist, spielen sie überhaupt keine Rolle.

Und jetzt erzähl mal: In welcher Kultur stehen im konventionellen Ackerbau 1.000 Pflanzen auf 2 Quadratmetern? Das entspricht einem Standraum von zwei cm² pro Pflanze.

Gespannt

MM

Pfaltsch

Pfaltsch

Pfaltsch

Pfaltsch

Und nu?

Servus,

dafür muss man überhaupt nichts über Bio-Landwirtschaft wissen. Es ist ganz schlicht deswegen teurer („grundsätzlich 3mal“ zeigt, dass Du Dich nicht einmal in rudimentären Ansätzen selber informiert hast), weil es genügend Leute gibt, die bereit sind, den Preis zu bezahlen, so dass der bei einer Preissenkung hinzugewonnene Absatz den wegen der Preissenkung sinkenden Umsatz nicht wettmachen kann.

Gilt übrigens genauso für Persil, Porsche 911, Pelikan B M200 und viele andere Sachen, die mit P beginnen.

Wenn Du Dich für Erträge, Erzeugerpreise und Kosten in der Bio-Landwirtschaft interessierst, sag einfach Bescheid. Auf konkrete Fragen gibt es auch konkrete Antworten.

Fuck-Nudeln kenne ich nicht. Sind die irgendwie für Mikrowelle vorgekocht oder sowas?

Schöne Grüße

MM

Das stimmt einfach nicht. Bio ist Orthogonal zur Qual der Schweine. (Und weitgehend auch zur Qualität)

Darum

Hallo,

Kresse?

Freiheitsliebende Grüße,

Jule

2 Like

Hi,

ich checke es immer noch nicht. Ich sprach von den Kosten, die entstehen, wenn man etwas produziert, in den Verkauf bringt und verkauft. Der Preis, den wir zahlen, zahlen wir nicht nur für die Milch, aus der unser Joghurt gemacht wurde, sondern auch für die Arbeitszeit (= Gehalt) derer, die die Kühe melken, den Joghurt machen, die Verpackung herstellen, alles von A nach B und schließlich in den Supermarkt bringen, und das Gehalt derer, die unseren Joghurt dann über die Kasse ziehen.
Oder weißt du nicht, dass man das auch „ernähren“ nennt?

die Franzi

  1. Bitte nochmal versuchen zu verstehen, was ich meine. Und dabei spden Kontext miteinbeziehen und auch einen Gedanken daran verschwenden, dass da wo es vielnGeld zu verdienen ist, sich natürlich auch Betrüger finden lassen (wie überall)
  2. Orthogonal? Die Schweine stehen senkrecht? :wink: Bitte belegen und begründen