Biodiversivität vs. Kahlschlag

Hallo Atrox,

So scheint sich die Frage, ob hinter den Kahlschlägen ein
System steckt, aufgrund der Tatsache, dass die Eingabe auf
keine größere Resonanz zu trifft, zu erübrigen.

Welches System hast du denn bei der Frage im Sinn? Ich kann
dir irgendwie nicht folgen…

Mein Prolblem ist genau, dass ich eben keines zu erkennen vermag. Oftmals bietet sich der Eindruck des reinen und großflächigen Kahlschlags bis auf die offene Erde. Macht das Sinn, veranlasst mich der Anblick zu fragen?

Kahlschläge scheinen vom Sicherheitsaspekt sogar als rundweg
vernünftig aufgefasst zu werden.

Ja. In vielen Fällen zu recht. In anderen Fällen sicherlich
nicht, weil man Angriffsfläche für Erosion schafft… kommt
immer auf die Situation an. Ich will jedenfalls nicht
unbedingt von herunterfallenden Ästern erschlagen
werden…weder auf der Autobahn noch im Park. Mag dir da
anders gehen…

Nee. Panikmache wäre hier auch völlig fehl am Platze oder?

Biodiversität ist zwar
wünschenswert aber offenkundig lebensgefährlich.

Siehe oben. Was hat deiner Meinung nach ein gesicherter
Randstreifen entlang von Verkehrswegen mit schwindender
Biodiversität zu tun? Welche Vorteile hätte es deiner Meinung
nach, wenn der Randstreifen frei wachsen dürfte?

Eben nicht, aber eben nach einem für Interessierte nachvollziehbaren System bzw. Konzept bittesehr.

Es fragt sich daher, ob das Sicherheitsargument, soweit
öffentliche Zuständigkeiten und Aufgaben betroffen zu sein
scheinen, missbräuchlich angewendet wird.

Um welches infernalische Ziel genau zu vertuschen?

Bleibt erst einmal dahingestellt. Habe ich das nicht gesagt?

Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Todschlagargument zu werden.

In welchem Sinne widersprüchlich? Wenn jemand sagt, er
beschneidet Bäume
entlang von Straßen, aus Sicherheitsgründen,
wo liegt der der innere Widerspruch?

Ganz andere Sachlage. Ich kritisiere Kahlschläge.

Ein Widerspruch wäre,
wenn man behaupten würde, man würde in erster Linie für ein
naturschutzfachliches Ziel eingreifen, aber EIGENTLICH die
Sicherheit anstreben.

Genau.

Denn was im
Zusammenhang mit der Natur als vernünftig gilt,

… das ist in deinen Augen was genau?

Rückschnitte statt Kahlschläge.

Da gibt es selbst unter den Naturschützern sehr
unterschiedliche Auffassungen zu. Würde mich interessieren,
auf welche Seite du dich da beziehst.

Welche gibt es?

gilt sozialgesellschaftlich, z.B. bei der Überwachung öffentlicher
Räume als unvernünftig;

Ja, das kann unter Umständen passieren. Wobei mir dein
angerissenes Thema dazu jetzt nicht als erstes in den Sinn
käme. Eher so Geschichten wie Millardenteuere Lurchtunnel oder
Wildtierbrücken von fraglichem Nutzen… da können die
Vorstellungen verschiedener Gruppierungen tatsächlich weit
auseinander driften…

Verstehe. Das halte ich oft auch nicht für nachvollziehbar. Soll aber grundsätzlich nichts heißen. Ich lasse mich gerne belehren.

Biodiversität steht auch für nichts anderes als für die
weitgehende Freihaltung öffentlicher Räume von menschlichen
und selbstgefälligen Eingriffen.

Nein. Biodiveristät steht in erster Linie dafür, wie
artenreich ein Lebenraum ist.

Das ist der vordergründige Zweck. Er macht erst Sinn, wenn er nicht grundsätzlich im Widerspruch steht zu anderen Aspekten.

Überlässt man zB. einen
artenreichen Trockenrasen sichsebst, wird er zunehmend
verbuschen und einer eher einseitigen Pionierflora platz
machen, bis irgendwann einer der üblichen Mischwälder
entsteht.

Wo es Sinn macht, ja.

Man kann freilich darüber diskutieren, für wie sinnvoll man
das eine oder andere hält. da gibts berechtigterweise
verschiedene Standpunkte zu.

Je nach den Umständen, ja, aber nicht unbedingt grundsätzlich.

Aber das will anscheinend niemand kapieren. Plakativ gesagt
aber das trifft genau den Punkt.

Mir kommt deine Einstellung etwas militant vor. Solchen
Pauschalaussagen stehe ich grundsätzlich skeptisch gegenüber.

Verstehe. Aber kein Anlass zur Sorge.

Oft ist das ein zeichen dafür, dass eine Thematik nicht
wirklich verstanden wurde.

Ich behaupte auch jetzt nicht, die Thematik als einziger verstanden zu haben. Dafür ist das ganze zu komplex.

Es gibt sicherlich auch fragwürdige Aktionen, das will ich gar
nicht abstreiten, aber diese Pauschalisierung, die du hier
zeigst kann ich nicht nachvollziehen.

Verstehe. Ich beziehe mich nicht nur auf Straßenbereiche sondern auch auf innerstädtische Bereiche. Parkanlagen aber jetzt fragst Du:

Welche Arten genau meinst du, würden von ungehinderter
Verbuschung von Parkanlagen profitieren?

Heimische Vögel und Fluchttierarten.

Ich weiß gerade nicht so genau, was du eigentlich willst?
Scheinbar bist du pro Prozessschutz? Also am besten alles
Verwalden lassen bis irgendwann überall der gleiche
Einheitsbrei herrscht?

Ih, um alles auf der Welt. NEIN.

Was stört ein 5m Randtsreifen, wenn sich dahinter ein
geeigneter Lebensraum für die „Biodiversität“ befindet? Was
nützt ein 5m verbuschter Randstreifen, wenn das nicht der Fall
ist? Das Problem liegt sicherlich woanders, als bei ein paar
Metern gerodeter Fläche entlang von Autobahnen…

Ja. Alle Achtung für Dein vielseitiges Statement.

Gruß mki

Hallo deconstruct,

Offenkundig
scheinst du das Wort „System“ jedoch mit etwas negativem zu
assoziieren.

Schon dann, wenn ich einfach danach frage, einem System?

Bei der Anlage und dem Erhalt
baumfreier Schneisen z.B. entlang von Autobahnen denkt sich
natürlich jemand was, und er denkt dabei nichts schlechtes.

Ja, was könnte es sein, ist meine Frage? Es erscheint mitunter als völlig sinnfrei. Die Behörden scheinen recht eigenständig und ohne kontrolle handeln zu können.

Kahlschläge scheinen vom Sicherheitsaspekt sogar als rundweg
vernünftig aufgefasst zu werden.

Was wäre denn die Alternative? Fändest du es sinnvoller, wenn
ein vollbesetzter ICE demnächst bei Tempo 250 entgleist, weil
irgendjemand wie du dachte, dass es eine gute Idee wäre,
Bäume, die bei Schneebruch oder Sturm auf die Schienen fallen
können, direkt neben den Schienen zu belassen?

Das wird der letzte Urwaldverfechter einsehen.

Es fragt sich daher, ob das Sicherheitsargument, soweit
öffentliche Zuständigkeiten und Aufgaben betroffen zu sein
scheinen, missbräuchlich angewendet wird. Welche Art
Missbrauch betrieben wird sei dahingestellt.

Großes Kino… Einfach mal irgendjemanden Amtsmissbrauch

na,na

vorwerfen, aber nicht mal den Anstand zu haben darzustellen,
wer hier etwas wie missbrauchen sollte.

So lange der „Täter“ nicht bekannt ist. Vielleicht ist es die schweigende Masse?

Der Gebrauch des Wortes „Biodiversität“ ohne die geringste
Ahnung davon zu haben, scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Totschlagargument zu werden.

Aber das will mki anscheinend nicht kapieren. Plakativ gesagt,
aber das trifft genau den Punkt.

Du richtest meine Waffen gegen mich. Recht so. Aber so ist das nicht.

vg,

dito mki

Naja, ich kann zwar deinen Gedankengang irgendwie
nachvollziehen, aber nur wenn man Natur so grob fasst, dass
damit auch eine Steinwüste wie der Mond ohne Leben Natur ist.
Wenn du die Erde in eine solche Steinwüste verwandeln würdest,
dann mag das natürlich noch „Natur“ im weiteren Sinne sein,
aber es wäre ganz objektiv schlecht für alles Leben auf dieser
Erde.

Jo, aber das haben wir effektiv noch nirgends wirklich geschafft. Soweit ich sehen kann, hat der Mensch noch keine toten Zonen geschaffen. Auch Steinwüsten auf der Erden sind für eine ganze Menge Tiere Lebensraum. Für die ‚Natur‘ ist erstmal ein Lebensraum wie der andere. Wir sind es, die eine hohe Biodiversität oder eine hohe Biomasse pro Fläche zu etwas Positivem erklärt haben (Eine Haltung, die ich durchaus teile). Du hast meine Aussage über die Lebensräume zu seinem Extrem extrapoliert… :smile:

Für den Luchs oder Wolf z.B. ist die dichte Besiedlung und
forstwirtschaftliche Nutzung z.B. auch ganz objektiv
„schlecht“.

Genau das ist der Punkt. Für das Indiviuum oder für eine Gattung kann eine Änderung des Lebensraums positiv oder negativ sein. Für die „Natur“ ist sie nur eine Änderung. Für uns sind vor allem die Konsequenzen sichtbar, aber auch die entziehen sich meist einer objektiven Kategorisierung.

Also ganz ehrlich: Ich stimme mki in keinster Weise zu, aber
auch ich halte das Gleichgewicht der Natur für etwas positives
und schützenswertes.

Ich glaube, ich habe mich da mißverständlich ausgedrückt. Das Gleichgewicht der Natur kann man nicht schützen, weil es etwas ist, was sich automatisch einstellt und immer existent ist. Was wir meinen wenn wir das ‚Gleichgewicht‘ schützen wollen ist das blanke Gegenteil. Wir wollen einen Zustand erhalten, den wir für positiv erachten. Wenn wir beispielsweise Wölfe wieder in Brandenburg ansiedeln, so beeinflussen wir damit das bestehende Gleichgewicht und es stellt sich ein neues Gleichgewicht ein. Auch ein umgekippter Tümpel, indem nur noch wenig Leben ist, ist ein Gleichgewicht. Ihn zu renaturieren heisst in sein Gleichgewicht einzugreifen und ein neues Gleichgewicht zu schaffen.

Unsere Umweltschutzbemühungen gehen also in der Regel dahin einen Zustand herbeizuführen, den wir für positiv erachten. Im Normalfall wird angestrebt den Zustand wieder herzustellen, der vor dem Eingreifen des Menschen geherrscht hat (was für die Arten die inzwischen in einem betreffenden Lebensraum existieren in der Regel negative Konsequenzen hat und, lustigerweise, gegebenenfalls wiederum Umweltschützer für diese auf den Plan rufen kann). Aber ein Gleichgewicht der Natur sind alle diese Zustände.

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Hallo Zerschmetterling,

Verwunderlich finde ich, dass du gleich beleidigend wirst.

Wer darf das nicht, wenn dabei niemand persönlich genannt ist?

Du
hast in deinem Ursprungsposting nicht nach einer
differenzierten Diskussion des Für und Wider von Kahlschlägen
gefragt, sondern nach möglichen Gründen, die einen Kahlschlag
sinnvoll machen. Keiner der Antwortenden hat in irgendeiner
Weise Stellung bezogen ob er das gut oder schlecht findet!

Ja. Ich fragte sowohl nach dem Zweck, als auch nach dem Sinn. Also auch nach gut oder schlecht.

Eine Wiese
kann ein ebenso diverser Lebensraum sein, wie ein Wald.

Viele Grünstreifen in Parkanlagen oder Uferböschungen haben nur noch die Qualität von Rasen.

Menschen wie du gehen immer von der Grundannahme aus, dass das
Gleichgewicht der Natur etwas positives und schützenswertes
darstellt. Die Wahrheit ist, dass das Gleichgewicht der Natur
sich automatisch von selber einstellt, ganz egal was wir tun.

Dann ist, wie es schon ein anderer sagte, der Mond ebenfalls ein Naturschutzgebiet. Das wüsste ich daher gerne etwas mehr eingegrenzt und beziehe mich ausdrücklich auf öffentliche inner- und außerstädtische Grünflächen in den Bereichen von Parks, Seen, und Straßen.

Grundsätzlich bin ich allerdings auch dafür möglichst viele
Waldflächen zu erhalten, weil sie eine ganze Reihe positiver
Synergieeffekte mit sich bringen - aber nicht auf Kosten der
Sicherheit.

Sicherheit ist überaus dehnbar.

Deine letzten paar Absätze sind dann irgendwie Geschwurbel.

Nicht persönlich gemeint, ich weiß.

Du
haust da ziemlich beliebig Themen durcheinander, die zwar
beide irgendwie mit ‚Sicherheit‘ zu tun haben, aber wenig
miteinander.

Das müssen die Themen nicht. Ich kritisiere dabei die uneinheitliche Auslegung des Sicherheitsbegriffs. Das sollte trotz thematischer Unterschiedlichkeit in sich stimmig bleiben.

Wir Ingenieure
können da ein Lied von singen.

Ich nehme das ja bloß nur noch in Anspruch, ich weiß…

Wenn du gelernt hast, zu diskutieren ohne beleidigend zu
werden, findet sich hier bestimmt mancher, mit du dich zu dem
Thema, dass dir am Herzen liegt austauschen kannst.

Ththththt… Jetzt komm´ bitte wieder runter auf die Erde.

Grüße mki

Ich schon wieder ^^

Mein Prolblem ist genau, dass ich eben keines zu erkennen
vermag. Oftmals bietet sich der Eindruck des reinen und
großflächigen Kahlschlags bis auf die offene Erde. Macht das
Sinn, veranlasst mich der Anblick zu fragen?

Ja, schon. Ökonomisch sicherlich den, dass weniger häufig ausgerückt werden muss.
Ökologisch proftieren davon die sogenannten Pionierarten, die andernfalls schnell von nachrückenden Arten der Sukzessionstsufen verdrängt würden. Bis „auf die offene Erde“ würde für mich bedeuten, dass Brandrodung oder massiver Chemikalieneinsatz stattfindet :wink: Nur weil durch schweres Gerät auch offene Bodenflächen entstehen, heißt das nicht, dass dort alles Leben neu anrücken muss (und ganz ehrlich, ich weiß nicht, welche Kahlschläge du so beoabchtest… meist geht es dabei um Gehölzpflanzen… der Boden wird unter Umständen durch Maschinen teils aufgewühlt, aber es entstehen dabei ja keine Meterlangen toten Einöden)
Ich hatte gerade im letzten Jahr die Gelegenheit beeindruckende Beobachtungen zu machen, wie schnell sich das Leben die „nackte Erde“ wieder zurückerobert. Durch MeckPomm zog sich eine Kilometerlange „offene Wunde“ durch die Landschaft, weil die Russlandpipeline verlegt wurde. Unter anderem durch eine alte Ackerbrache, auf der ich den Sommer über Artenaufnahmen machte, und so jede Woche dort war. Es handelte sich um eine gut 30m breite Schneiße, links und rechts von 3m hohen Erdaufschüttungen gesäumt. Kaum 2 Monate Später waren die einst kahlen Erdwälle dicht grün bewachsen… freilich mit anderen Artenzuammensetzungen, als auf dem umgebenden Gebiet, aber alles andere als tot. Die Schneiße wurde nun erst Ende Herbst zugeschüttet, also nach der Vegetationsperiode. Aber ich habe vor den Sukzessionsverlauf weiter zu beobachten.

Ich will jedenfalls nicht
unbedingt von herunterfallenden Ästern erschlagen
werden…weder auf der Autobahn noch im Park. Mag dir da
anders gehen…

Nee. Panikmache wäre hier auch völlig fehl am Platze oder?

Was hat das mit Panikmache zu tun? Tatsache ist, dass der Aufruhr groß ist, wenn solche Unfälle passieren und sich dann rausstellt, dass die zuständigen Stellen eben keine Pflegemaßnahmen durchgeführt haben.

Eben nicht, aber eben nach einem für Interessierte
nachvollziehbaren System bzw. Konzept bittesehr.

Mal andersrum gefragt: Was verstehst du denn nicht? Ich habe dein Problem immernoch nicht so richtig verstanden? Was ist daran unverständlich? Was wäre denn ein System für dich, was für dich verständlich wäre?

Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Todschlagargument zu werden.

In welchem Sinne widersprüchlich? Wenn jemand sagt, er
beschneidet Bäume
entlang von Straßen, aus Sicherheitsgründen,
wo liegt der der innere Widerspruch?

Ganz andere Sachlage. Ich kritisiere Kahlschläge.

Nein, keine andere Sachlage. Du kannst oben auch gerne statt „beschneidet Bäume“ „schafft eine baumfreie Zone“ einsetzen, ist doch völlig unerheblich. Ich sehe immernoch keinen Widerspruch darin, wenn jemand sagt, er macht etwas der Sicherheit wegen, und es dann auchd er Sicherheit wegen macht. Widerspruch?

Ein Widerspruch wäre,
wenn man behaupten würde, man würde in erster Linie für ein
naturschutzfachliches Ziel eingreifen, aber EIGENTLICH die
Sicherheit anstreben.

Genau.

? Also ehrlich, du solltest dich mal der Diskussion zuliebe bemühen klar zu definieren, was dich jetzt eigentlich stört. Das Leute sagen, sie machen etwas für den Naturschutz, und es dann eigentlich aus ganz anderen Gründen machen? Das wäre dann zumindest aus deinen ersten Beiträgen gar nicht rausgekommen…

Denn was im
Zusammenhang mit der Natur als vernünftig gilt,

… das ist in deinen Augen was genau?

Rückschnitte statt Kahlschläge.

Wieder extrem Pauschal.
Die knapp 13.000 Kilometer Autobahnen in Deutschland zweimal im Jahr abzufahren, zu kontrollieren und bei Bedarf zurückzuschneiden ist ein extremer Aufwandt, der mit Zeit, Personal und Kosten verbunden wäre. Wer die am Ende trägt ist klar. Zudem geht es wie gesagt nicht nur um eventuell herunterfallende Äste und ähnliches. Auch die Gefahren von Wildwechsel können dadurch gedämpft werden. Die finanziellen Mittel für den Umweltschutz sind eh schon extrem limitiert, ich weiß nicht, ob man dann wirklich an dieser Stelle als erstes ansetzen sollte oder müsste. Wie gesagt, was stört dich am Kahlschlag? Was befürchtest du?

Da gibt es selbst unter den Naturschützern sehr
unterschiedliche Auffassungen zu. Würde mich interessieren,
auf welche Seite du dich da beziehst.

Welche gibt es?

Es gibt zum Beispiel den Erhaltungsnaturschutz. Hier liegt der Fokus darauf, für den Naturschutzaspekt interessante Lebensräume (wie die bereits genannte Lüneburger Heide, Trockenrasen usw) oder gezielte Arten zu erhalten (diesbezüglich gibt e sdann auch wieder Diskussionen, ob es besser ist gezielt Arten zu erhalten, oder nur spezielle Lebensräume etc.). Hierfür sind in der Regel gezielte Pflegemaßnahmen notwendig.
Der krasse Gegenpol ist der Prozesschutz. Den Anhängern dieser Richtung geht es darum, die Natur sich selbst zu überlassen und sie sich dahin entwickeln zu lassen, wo sie eben unter natürlichen Bedingungen ohne menschliche Eingriffe hingeht. Dabei soll der Einfluss des Menschen auf 0 reduziert werden, das Aussterben von Arten wird unter Umständen in Kauf genommen.
Dazwischen gibt es freilich alle möglichen Abstufungen

Man kann freilich darüber diskutieren, für wie sinnvoll man
das eine oder andere hält. da gibts berechtigterweise
verschiedene Standpunkte zu.

Je nach den Umständen, ja, aber nicht unbedingt grundsätzlich.

Hä? Was? Auf welchen Teil der Aussage beziehst du dich?

Verstehe. Ich beziehe mich nicht nur auf Straßenbereiche
sondern auch auf innerstädtische Bereiche. Parkanlagen aber
jetzt fragst Du:

Welche Arten genau meinst du, würden von ungehinderter
Verbuschung von Parkanlagen profitieren?

Heimische Vögel und Fluchttierarten.

Die meisten der Arten, die für solche (meist ja auch ganz gut frequentierten) Parkanlagen in Frage kommen sind eher nicht gefährdet. Ich denke hier ist übermäßige Sorge unbegründet. Ich sage nicht, dass ein differenzierter Park mit Unterbuschvegetation gegenüber einer aufgeräumten Parklandschaft nicht vorzuziehen ist. Aber nur weil auch die von dir kritisierte Praxis angewendet wird, gehört ein Park ja nicht autmatisch zu einer der beiden Kategorien.

Was stört ein 5m Randtsreifen, wenn sich dahinter ein
geeigneter Lebensraum für die „Biodiversität“ befindet? Was
nützt ein 5m verbuschter Randstreifen, wenn das nicht der Fall
ist? Das Problem liegt sicherlich woanders, als bei ein paar
Metern gerodeter Fläche entlang von Autobahnen…

Ja. Alle Achtung für Dein vielseitiges Statement.

hmm… ich kann gerade nicht recht deuten, ob das ernst oder ironisch gemeint ist. Ist letzteres der Fall bitte ich um Aufklärung, was dir genau zu einseitig ist. Ansonsten: danke :wink:

Gruß
Aj

Mallo mki,

Biodiversität steht auch für nichts anderes als für die
weitgehende Freihaltung öffentlicher Räume von menschlichen
und selbstgefälligen Eingriffen. Biodiversität ist ein Garant

Gegen Biodiversität steht das Alte Testament: „Macht Euch die Erde untertan“, Genesis 1,28.

Die Vernichtung unserer Umwelt ist also durch die Bibel gedeckt.

Gruß

watergolf

OT Gleichgewicht

Ich glaube, ich habe mich da mißverständlich ausgedrückt. Das
Gleichgewicht der Natur kann man nicht schützen, weil es etwas
ist, was sich automatisch einstellt und immer existent ist.

hehe, finde ich lustig. Meine Profs drücken es genau anders aus… dass es nämlich kein „natürliches Gleichgewicht“ gibt. Die Natur ist seit jeher ständig dabei sich zu wandeln, ein Sukzessionsstadium wird vom nächsten abgelöst und irgendwann kommt der natürliche lokale Kahlschlag (seien es nun irgendwelche Parasiten, Stürme, Fluten, Brände usw) und alles geht von vorne los. Über sehr lange Zeiträume immer den gleichen lebensraum auf einem Fleck ist eher was unnatürliches (selbst im alten Regenwald, Stichwort Mosaikwald)
Aber gemeint ist wohl genau das gleiche, was du beschrieben hast :wink:

liebe Grüße
Aj

Bei der Anlage und dem Erhalt
baumfreier Schneisen z.B. entlang von Autobahnen denkt sich
natürlich jemand was, und er denkt dabei nichts schlechtes.

Ja, was könnte es sein, ist meine Frage? Es erscheint mitunter
als völlig sinnfrei. Die Behörden scheinen recht eigenständig
und ohne kontrolle handeln zu können.

Es wurden dir doch nun schon mehrere Gründe genannt. Die behördlichen Stellen haben die Auflagen, durch entsprechende Pflegemaßnahmen unter anderem die Sicherheit auf verschiedenen Ebenen zu gewährleisten.

Mal noch ein ganz anderes Aspekt. Ein Volk setzt sich aus vielen Einheiten zusammen, die ganz unterschiedliche Ziele verfolgen, unterschiedliche Ansprüche stellen und alle ernst genommen werden wollen. Staat und Behörden haben im große betrachtet die Aufgabe, alle soweit unter einen Hut zu bringen. Der Umweltschutz ist nur ein Interessenfeld, welches berücksichtigt werden muss. Andere Interessen, die zum Beispiel für Parkanlagen zum Tragen kommen können sind Denkmalschutz und Rekreationsinteressen. Das erhalten historischer Strukturen kann unter Umständen im Widerspruch mit dem Naturschutz stehen.
Entsprechende Richtlinien werden in speziellen Gesetzen wie Umweltschutzgesetze, Denkmalschutzgesetze, Baugesetzen usw festgehalten. An die müssen sich die Behörend genauso halten, wie private Grundstückseigentümer bestimmte Regelungen einhalten müssen.

Das wird der letzte Urwaldverfechter einsehen.

Es geht nicht darum, es jedem recht zu machen…Gott sei Dank. Auf den Segen versprengter Fundamentalisten wird man dann halt verzichten müssen. Macht man es dem Urwaldverfechter recht, stehen ganz schnell irgendwelche militanten Humanisten auf den Plan… so ist das halt.
Es geht nun mal nicht darum, was du oder ich oder der Urwaldverfechter zu jedem beliebigen Thema denken, sondern am Ende muss man versuchen einen akzeptablen Mittelweg zwischen allen Interessen zu finden, der dem sogenannten Wohl der Allgemeinheit dient.

tata
Aj

Huhu,

Gegen Biodiversität steht das Alte Testament: „Macht Euch die
Erde untertan“, Genesis 1,28.

Die Vernichtung unserer Umwelt ist also durch die Bibel
gedeckt.

Das ist Auslegungssache! Mittlerweile gibt es verschiedene Interpretationsansätze dieser Textzeile.
Das fängt damit an, dass einige hebräische Worte, die in der Genesis benutzt werden ganz unterschiedlich übersetzt werden können. Man kann „kabasch“ in diesem Zusammenhang als „Macht euch die Erde untertan“ verstehen. Es gibt aber auch Übersetzungsvarianten, die „kabasch“ als „nutzbar machen“ übersetzt. Das Wort „radah“ wird inzwischen auch so gedeutet, dass man als „Hirte auftreten soll“.
Insgesamt kann man die Textzeile auch so verstehen, dass man als eine Art Pflegeeinheit für die Schöpfung Gottes auftreten soll, nicht als rücksichtsloser Machthaber. Zudem kann man auch argumentieren, dass es mehr Sinn macht, dass man als Gläubiger Christ, rücksichtsvoll mit der Schöpfung Gottes umzugehen hat, und sie nicht mit Füßen treten soll.

http://weltenpunkt.blogspot.com/2011/03/machet-euch-…

Also aus meiner Sicht gibt es auch für einen strengen Christen keinen Grund, sich in der Natur wie ein randalierender Jugendlicher aufzuführen nach dem Motte „Nach uns die Sinnflut“ :wink:

lieben gruß
Aj

Hallo,

ich schrieb, für was die Biodiversität steht, nicht, was sie
heißt.

Du schriebst also, was Du Dir dazu ausgedacht hast. Es ist nicht sonderlich sinnvoll, einfach Begriffe neu zu definieren und daraus dann irgendwelche Schlüsse zu ziehen. Man gerät dann heftig ins Abseits.
Melde Dich einfach, wenn Du wieder dazu gehören möchtest. Bis dahin hat es für mich genau gar keinen Sinn, mir Deine vorgefassten Meinungen anzutun.

Gruß
loderunner

Hallo zusammen,

die Meinungen zur Kahlschlagsproblematik sind vielfältiger als gedacht. Grund sind die unterschiedlichen Erfahrungen und Ansichten.

Respekt.

Die von mir kritisierte Kahlschlagsproblematik wird offenkundig nicht geteilt, was nicht heißt, dass diese Missstände nicht doch örtlich vorkommen. Aber wo in Deutschland als Teil Europas? In innerstädtischen Bereichen vielleicht? kommt es tatsächlich nicht vor, dass dort die Biodiversität planmäßig und massiv zurückgedrängt wird, z.B. in Parks aufgrund neuester planerischer Gewichtungen, wie historische Aspekte und nebulöser Sicherheitsaspekte sowie rein ästhetische Überlegungen (Sichtachsen)? Was geschieht in Uferbereichen von Flüssen und Seen? Dazu kamen keine Äußerungen. Offenkundig aufgrund anderer Erkenntnishorizonte aber auch aufgrund ganz anderer Wertekoordinaten.

Die Diskussion ist einerseits darauf begrenzt, dass die radikale Rückschnitte die Biodiversität erst begünstigen würde, gerade was innerhalb von Kulturlandschaften (Grüß mir die Heidi) und Randstreifen entlang der BABs abläuft. Zu der Mutmaßung, dass die Rückschnitte stellenweise das Ausmaß von brutalen Kahlschlägen angenommen haben, sieht sich kaum einer veranlasst. Doch es viel einmal das Wort Ökonomie bzw. wirtschaftliche Gründe. Feststellungen von mir, mehr nicht.

Unverständlich ist für mich jedoch teilweise, dass manche die Biodiversität und die Natur weitreichend als sehr relativ auffassen, sei es was diese Begriffe umfassen, ob diese letztlich bloßen Phänomäne noch einen Eigenwert besitzen (oder nicht) als auch, wofür die Begriffe eigentlich stehen. Manche Haltung scheint religiös (Macht Euch die Erde Untertan) und manche sogar wissenschaftlich begründet zu sein (Die Natur ist seit jeher ständig dabei sich zu wandeln, ein Sukzessionsstadium wird vom nächsten abgelöst und irgendwann kommt der natürliche lokale Kahlschlag (seien es nun irgendwelche Parasiten, Stürme, Fluten, Brände usw) und alles geht von vorne los.).

Finden sich alle Lager wieder zu einem Klumpatch zusammen? Letztlich entscheidet auch das jeder für sich selbst. Ganz klar. So lange es möglich ist, sich in diesem Brett genauso und unvoreingenommen mit der Frage zu beschäftigen, ob die Qualität der Kahlschläge auch andere Ziele verfolgt, als Biodiversitäten zu schaffen (Der SF-Roman Fahrenheit 431 wäre ein literarisches Beispiel für ein entsprechendes Szenario) und ob das Sicherheitsargument nicht stärker in Frage gestellt werden sollte, vor allem öffentlich, so lange ist dagegen nichts zu sagen.

Grüße mki

Hallo,

Das ist Auslegungssache! Mittlerweile gibt es verschiedene
Interpretationsansätze dieser Textzeile.

Zu dieser Textzeile siehe auch im Archiv von www:
/t/macht-euch-die-erde-untertan/1541400

daraus:

  1. Antwort von d а t а f ο х nach 27 Minuten
    Re: Macht euch die Erde untertan
    hi, Ich habe gehört, dass es ursprünglich „bewahren“ statt
    „untertan machen“

davon kann ich nichts sehen. vchiwschuha urdu … heißt so ziemlich genau das was du oben sagtest ("… macht sie euch untertan (oder erobert sie)… bewältigt…")

gruß datafox

Hast du dich bemüht, daß in Zukunft die deiner Ansicht nach „richtige“ Interpretation in die Bibel aufgenommen wird?

Gruß

watergolf

OT Dominium terrae
Einen wunderschönen gute Morgen wünsche ich!

Zu dieser Textzeile siehe auch im Archiv von www:
/t/macht-euch-die-erde-untertan/1541400

Hast du dich bemüht, daß in Zukunft die deiner Ansicht nach
„richtige“ Interpretation in die Bibel aufgenommen wird?

Hehe, nee, das haben schon genug andere getan, der alternative Interpretationsansatz ist ja auch kein neuer Hut (http://de.wikipedia.org/wiki/Dominium_terrae)
Um ehrlich zu sein, ist mir die „richtige Interpretation“ aber recht egal. Für mich ist die Bibel nicht mehr als eine Geschichte, und sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich brauche die nicht, um meine Ansichten zum richtigen Umgang mit der Natur zu rechtfertigen.
Man kann sich da sicherlich trefflich drüber streiten, was diese oder jene Textstelle tatsächlich aussagen soll. Ich finde es aber schon vermessen, wenn der ein oder andere so überzeugt von seiner Auslegung ist. Die Bibel ist eines der ältesten Werke der Menschheitsgeschichte, seither hat sich enorm viel auch im Sprachgebrauch getan… wer behauptet, genau zu wissen, was der Verfasser der Bibel damals im Sinn hatte, ist in meinen Augen schon sehr vermessen. Am Ende kann das immer nur der Autor selbst festnageln… aber den kann man kaum mehr fragen.

Aber mal ehrlich: Who cares, was der Autor der Bibel oder sonst eines Buches meinte, wenn es aus heutiger Sicht einfach überholt ist? … Die Welt dreht sie weiter, es werden ständig neue Erkenntnisse gewonnen, und ich meine in den letzten gut 2000 Jahren sind viele Zusammenhänge klarer geworden (wobei nach es wie vor erschreckend viel gibt, was man nicht versteht)

Ich als Nichtchrist finde es aber ganz laienhaft doch immer erstaunlich, wenn manche Personen tatsächlich einem Wesen so huldigen, aber meinen es sei ok, dessen vermeindliches Werk dann mit Füßen treten. So eine Einstellung ist auch recht einzigartig wenn man diverse Religionen vergleicht.
Wobei die Mehrheit der religiösen Leute die ich kennengelernt habe erfreulicherweise für sich doch lieber beschlossen haben, Gottes Schöpfung zu achten, nicht auszubeuten.

Worum es mir mit dem Einwand eigentlich ging: Eine Textstelle aus einem Buch allein ist sicherlich keine geeignete Rechtfertigung für das eigene Handeln :wink:

liebe Grüße
Aj

In innerstädtischen Bereichen
vielleicht? kommt es tatsächlich nicht vor, dass dort die
Biodiversität planmäßig und massiv zurückgedrängt wird, z.B.
in Parks aufgrund neuester planerischer Gewichtungen

a)
Warum sollte jemand „planmäßig“ die Biodiversität zurückdrängen? Das gibt doch keinen Sinn, weil mir kein einziger vernünftiger Grund einfallen würde, warum man das machen würde. Natürlich kann Biodiversität aufgrund anderer Ziele sozusagen als Nebenwirkung abnehmen, z.B. wenn jemand ein Moor trocken legt um Torf zu stechen. Dann macht er das aber nicht „planmäßig“ um die Biodiversität zu verringern, sondern um Torf zu stechen. Hier muss also - wie überall im Leben - eine Interessensabwägung gemacht werden (z.B. Naturschutz vs. wirtschaftlichen Nutzen), für die wir eben entsprechende Gesetze haben die diese Interessensabwägung möglichst gerecht zu machen.

c)
Die Biodiversität in einem städtischen Park ist doch fast völlig irrelevant. Der Park ist ein künstliches Produkt von Menschen, kein naturbelassener Lebensraum. Wenn du in dem Park gern Pinguine und Eisbären nebeneinander haben willst, dann kannst du das dort machen. Das wäre ein Zustand, der in der Natur jedoch nie vorkommen würde. Sowas gibt es sogar und wird meist Zoo oder Tierpark genannt. Das hat nur gar nichts mit der Biodiversität zu tun, die wir z.B. in unberührter Natur finden und die man versucht durch Naturschutzgebiete, Nationalparks usw zu erhalten. Hier mit Biodiversität zu argumentieren, ist wie wenn ich sage, dass eine Wohnung ein geeigneter Lebensraum für Schlangen ist, weil du dort ein Terrarium aufstellen und die Schlange dort füttern kannst.

Unverständlich ist für mich jedoch teilweise, dass manche die
Biodiversität und die Natur weitreichend als sehr relativ
auffassen, sei es was diese Begriffe umfassen, ob diese
letztlich bloßen Phänomäne noch einen Eigenwert besitzen (oder
nicht) als auch, wofür die Begriffe eigentlich stehen.

Was ist daran unverständlich. Definiere doch mal das Wort Natur. Und dann definiere den Eigenwert der Natur. Und dann überlege, ob dies die einzig möglichen Definitionen dieser Begriffe sind.

Es wäre mal Zeit, dass DU deine Scheuklappen ablegst und mal etwas breiter über das Thema nachdenkst. Denn du scheinst dir - sorry um das so zu sagen - in meiner Wahrnehmung über viele Aspekten dieser Sache noch nicht wirklich viele Gedanken gemacht zu haben.

Manche Haltung scheint […] sogar wissenschaftlich begründet zu sein

Ja wie denn sonst? „Wissenschaftlich“ im Sinne von logischen Argumenten, die mit der Realität in Einklang stehen, ist doch der einzige Weg, hier irgendwas objektiv aussagen zu können.

Letztlich entscheidet auch das jeder für sich selbst.

Nein, tut er nicht. Weil es gibt Gesetze und Regeln in unserer Gemeinschaft, an die man sich auch halten muss, selbst wenn man diese nicht gut findet. Wenn z.B. jemand in einem Naturschutzgebiet Torf stechen will, dann wird er das wohl in nahezu allen Fällen nicht dürfen, selbst wenn er Naturschutz für völlig überflüssig hält (was natürlich sein gutes Recht ist, die Gedanken sind schließlich frei).

vg,
d.

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Hallo,

Worum es mir mit dem Einwand eigentlich ging: Eine Textstelle
aus einem Buch allein ist sicherlich keine geeignete
Rechtfertigung für das eigene Handeln :wink:

Das ist unbestritten. Mein Hinweis auf eine Textstelle der Bibel bezog sich lediglich auf eine Möglichkeit die Frage von Autor mki im UP vom 1.2.2012

„ist Euch bekannt, was für ein System hinter den Rodungen entlang von öffentlichen Flächen stehen, …“

zu beantworten.

Gruß

watergolf

Hallo deco,

Die Biodiversität in einem städtischen Park ist doch fast
völlig irrelevant.

Widerspruch. Denn die Gefahr verpasster Chancen, das Angenehme mit dem biologisch, kulturell und gesellschaftlich Nützlichen zu verbinden, ist gegeben. Wenn auch nicht akut. Die Tatsache reicht indes.

Hier mit Biodiversität zu
argumentieren, ist wie wenn ich sage, dass eine Wohnung ein
geeigneter Lebensraum für Schlangen ist, weil du dort ein
Terrarium aufstellen und die Schlange dort füttern kannst.

Jeder Vergleich hinkt etwas, aber dieser eiert total. Hoppla.

Definiere doch mal das Wort
Natur. Und dann definiere den Eigenwert der Natur. Und dann
überlege, ob dies die einzig möglichen Definitionen dieser
Begriffe sind.

Wenn´s darum ginge, nachzuweisen, dass die Bedingungen überall unterschiedlich sind. Behauptet jemand gegenteiliges?

Es wäre mal Zeit, dass DU deine Scheuklappen ablegst und mal
etwas breiter über das Thema nachdenkst. Denn du scheinst dir

  • sorry um das so zu sagen - in meiner Wahrnehmung über viele
    Aspekten dieser Sache noch nicht wirklich viele Gedanken
    gemacht zu haben.

Ich gehe davon aus, dass es Dir sicher recht wäre, wenn wir grundsätzlich darauf verzichten würden, unseren angeblichen Wissensvorsprung zum Gegenstand der Erörterung zu machen und uns mehr der Eingangsfrage zuwenden. Das würde mich sehr freuen.

Manche Haltung scheint […] sogar wissenschaftlich begründet
zu sein

Ja wie denn sonst? „Wissenschaftlich“ im Sinne von logischen
Argumenten, die mit der Realität in Einklang stehen, ist doch
der einzige Weg, hier irgendwas objektiv aussagen zu können.

Die reine Lehre berücksichtigt leider nur unzureichend die Bedürfnisse nach einer intakten Umwelt (bilogisch, kulturell, gesellschaftlich).

Letztlich entscheidet auch das jeder für sich selbst.

Nein, tut er nicht.

Meinen Satz hast Du aus dem Zusammenhang (Religion/Wissenschaft) herausgerissen. Warum sollte es (das Verhältnis von Religion und Wissenschaft) nicht jeder für sich selbst entscheiden können?

Gruß mki

Die Biodiversität in einem städtischen Park ist doch fast
völlig irrelevant.

Widerspruch. Denn die Gefahr verpasster Chancen, das Angenehme
mit dem biologisch, kulturell und gesellschaftlich Nützlichen
zu verbinden, ist gegeben. Wenn auch nicht akut. Die Tatsache
reicht indes.

Welche Chancen liegen denn für die Natur in einem städtischen Park. Diese werden gepflegt, geschnitte, es werden Blumen gepflanzt usw. Welche Fauna und Flora es dort gibt, ist eine pure Entscheidung des Menschen, der den Park anlegt, und keine Entwicklung der Natur. Du behauptest einfach, dass die Biodiversität in einem städtischen Park wichtig ist. Frage: Warum? Was sind die Belege dafür? Du stellst hier ständig Behauptungen auf, ohne dass auch nur im Ansatz erkennbar ist, wie du diese begründest oder durch was diese belegt sein sollen.

Hier mit Biodiversität zu
argumentieren, ist wie wenn ich sage, dass eine Wohnung ein
geeigneter Lebensraum für Schlangen ist, weil du dort ein
Terrarium aufstellen und die Schlange dort füttern kannst.

Jeder Vergleich hinkt etwas, aber dieser eiert total. Hoppla.

Nein, tut er nicht. Beides sind künstlich vom Menschen angelegte Lebensräume. Was darin kreucht und fleucht, bestimmte nicht die Natur, sondern der Mensch. Oder etwa nicht?

Definiere doch mal das Wort
Natur. Und dann definiere den Eigenwert der Natur. Und dann
überlege, ob dies die einzig möglichen Definitionen dieser
Begriffe sind.

Wenn´s darum ginge, nachzuweisen, dass die Bedingungen überall
unterschiedlich sind. Behauptet jemand gegenteiliges?

Bitte keine Ausflüchte. Du hast gesagt, dass es für dich unverständlich ist, dass es offenbar Leute hier gibt, die eine andere Begriffsvorstellung von „Biodiversität“ oder „Natur“ haben. Wenn es so einfach und universell in deinen Augen ist, was diese Begriffe bedeuten, bitte lass uns doch dann erst mal wissen, was DU unter diesen Begriffen verstehst. Wie sollen wir eine Diskussion mit dir haben, wenn du vielleicht völlig andere Dinge unter Begriffen verstehst, als viele der anderen Mitdiskutanten hier?

Ja wie denn sonst? „Wissenschaftlich“ im Sinne von logischen
Argumenten, die mit der Realität in Einklang stehen, ist doch
der einzige Weg, hier irgendwas objektiv aussagen zu können.

Die reine Lehre berücksichtigt leider nur unzureichend die
Bedürfnisse nach einer intakten Umwelt (bilogisch, kulturell,
gesellschaftlich).

Unsinn. Wissenschaft beschäftigt sich mit allen Dingen, z.B. auch den biologischen, kulturellen oder gesellschaftlichen Aspekten einer intakten Umwelt.

Meinen Satz hast Du aus dem Zusammenhang
(Religion/Wissenschaft) herausgerissen. Warum sollte es (das
Verhältnis von Religion und Wissenschaft) nicht jeder für sich
selbst entscheiden können?

Wenn du das meintest: Das kann natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Aber es wäre wohl besser, hier Religion bitte komplett aus dem Spiel zu lassen. Erstens gibt es keinen Grund damit das ganze noch zu komplizieren und zweitens sind wir in einem naturwissenschaftlichen Forum, in dem religiöse Ansichten keine Rolle spielen sollten.

vg,
d.

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Die von mir kritisierte Kahlschlagsproblematik wird
offenkundig nicht geteilt

Um ehrlich zu sein, hast du mir immernoch nicht wirklich klar machen können, worin für dich genau die Problematik besteht. Das manchmal unnötigerweise Kahlschläge aus niederen Beweggründen durchgeführt werden? ja, das kommt vor. Ich finds auch furchtbar, das manche Eltern ihre Kinder nicht gut behandeln - das ist definitiv diskussionswürdig, sollte aber nicht zu Pauschalaussagen über Pflegemaßnahmen/Eltern führen…

was nicht heißt, dass diese
Missstände nicht doch örtlich vorkommen.

Wie ich auch schon eingeräumt habe, gibt es sicherlich aus naturschutzfachlicher Sicht unsinnige Eingriffe in diesem Bereich, die man sicherlich auch anders hätte lösen können. Aber im Vergleich zu Anzahl der Parks und Straßen usw, wo Pflegemaßnahmen stattfinden sehe ich da jetzt keinen Grund zu übermäßiger Beunruhigung.

Was geschieht in
Uferbereichen von Flüssen und Seen?

Wie soll man das denn pauschalisieren? Manchmal gar nichts, manchmal zu viel.

Die Diskussion ist einerseits darauf begrenzt…

Mag nicht unwesentlich daran liegen, dass du dich zu unkongret ausdrückst und es schwer ist, da gezielter drauf einzugehen…

dass die
radikale Rückschnitte die Biodiversität erst begünstigen
würde, gerade was innerhalb von Kulturlandschaften (Grüß mir
die Heidi) und Randstreifen entlang der BABs abläuft.

Freilich ist auch das nicht zu Pauschalisieren. Es ist aber ein wichtiger Gegenpol zu deiner Radikalaussage, die Kahlschläge als ökologisch unzumutbar verteufelt

Zu der Mutmaßung, dass die Rückschnitte stellenweise das Ausmaß von
brutalen Kahlschlägen angenommen haben, sieht sich kaum einer
veranlasst.

Klar kommt das immer wieder mal vor. Aber ist das Rechtfertigung genug, Pflegemaßnahmen dieser Art generell so negativ zu belegen wie du es tust? Es gibt auch Handwerker, die schlechte Arbeit leisten, Grund genug, die ganze Zunft mies zu machen?

Doch es viel einmal das Wort Ökonomie bzw.
wirtschaftliche Gründe. Feststellungen von mir, mehr nicht.

Ja, und? Es ist Augenwischerei anzunehmen, man könnte Umweltschutz losgelöst von allem praktizieren. Versucht man nicht auch ökonomischen und soziale Aspekte zu berücksichtigen, schafft man mit dem Umweltschutz nur eine tickende Zeitbombe.
Sinnvoll ist Naturschutz nur dann, wenn man den Versuch startet, langfristig eine Änderung der Geisteshaltung zu erzielen. Es bringt nichts, auf Teufel komm raus irgendwelche rein ökologisch betrachtet sinnvollen Maßnahmen durchzudrücken, und dabei die Interessen der Bevölkerung (und ja, dazu gehört auch die Gruppe der Arbeitnehmer, die ihr Leben finanzieren müssen, der Arbeitgeber, die ökonomisch wirtschaften müssen, Landwirtschaftler, die beides in sich vereinen usw) völlig zu übergehen. Ökologisch wäre es zum beispiel klasse, wenn der Liter Sprit zukünftig 5 Euro kostet… dann wird sich 3mal überlegt, ob man wirklich mit dem Auto fahren muss. Mit einer solchen ernsthaft vorgebrachten Forderung würde sich die Naturschutzlobby aber selbst das Wasser abgraben.
Umweltschutz funktoniert nur, wenn die Bevölkerung mitmacht, und das erreicht man nicht, wenn konzequent gegen deren Interessen gearbeitet wird.

Unverständlich ist für mich jedoch teilweise, dass manche die
Biodiversität und die Natur weitreichend als sehr relativ
auffassen, sei es was diese Begriffe umfassen, ob diese
letztlich bloßen Phänomäne noch einen Eigenwert besitzen (oder
nicht) als auch, wofür die Begriffe eigentlich stehen.

Der Begriff Biodiversität ist genauso wie die Natur recht klar definiert. Ich bin gespannt, auf welcher Grundlage man deiner Ansicht nach Dingen einen Eigenwert zurechnet, und wo du mit welche Begründung deine Grenzen ziehen würdest. Du scheinst ja sicher zu sein, dass deine Ansicht dazu allgemeingültig sein sollte? Solltest dann deine Argumente umbedingt mal den Umweltethikern vortragen, das bringt sie beim Inklusionsproblem vielleicht endlich auf einen Nenner.

Grüße
auch
Aj

Jeder Vergleich hinkt etwas, aber dieser eiert total. Hoppla.

Nein, tut er nicht. Beides sind künstlich vom Menschen
angelegte Lebensräume. Was darin kreucht und fleucht,
bestimmte nicht die Natur, sondern der Mensch. Oder etwa
nicht?

Nunja, also hier gibt es schon noch gewisse Unterschiede. Aus einem Wohnraum lässt sich die Natur sicher nicht vollständig, aber massiv verbannen. Ein Park ist ein offener Lebensraum, der selbstständige (natürliche!) Zu- und Abwanderung von Tierarten ermöglicht. Die Ansiedlung von Tierarten gelingt hier nur dauerhaft, wenn entsprechende Lebensbedingungen geschaffen werden (im Gegensatz zur Schlange im Terrarium, die keine Möglichkeit zum Abwandern hat). Das völlige Verbannen von ungeliebten Tierarten gelingt hier nur allzuoft nicht. Die Ausgestaltung einer Parkanlage kann maßgeblich für die darin lebenden Arten sein.
ABER, wie du denke ich im allgemeinen wird die Intensität von Pflegemaßnahmen nicht dazu führen, dass naturschutzfachlich besonders interessante Arten irgendwie beeinflusst werden, denn diese erwählen einen Park so oder so nicht als Lebensraum…

Ja wie denn sonst? „Wissenschaftlich“ im Sinne von logischen
Argumenten, die mit der Realität in Einklang stehen, ist doch
der einzige Weg, hier irgendwas objektiv aussagen zu können.

Die reine Lehre berücksichtigt leider nur unzureichend die
Bedürfnisse nach einer intakten Umwelt (bilogisch, kulturell,
gesellschaftlich).

Unsinn. Wissenschaft beschäftigt sich mit allen Dingen, z.B.
auch den biologischen, kulturellen oder gesellschaftlichen
Aspekten einer intakten Umwelt.

Na sagen wir mal so: die Wissenschaft wertet nicht, sie arbeitet wertneutral. Es ist auch gar nicht die Aufgabe der Wissenschaft, vor verschiedenen Hintergründen wie Kultur oder Gesellschaft zu werten oder Entscheidungen zu treffen. Aber sie gibt die Daten an die Hand, aufgrund derer überhaupt erst nachhaltige Entscheidungen getroffen werden können.

Gruß,
Aj

Hallo zusammen,

an der Kritik, dass ich pauschalisiere, ist was drann. Dafür gibt´s Gründe. Entspannt Euch. Das stellenweise verlautbarte Verständnis macht es mit etwas leichter. Vielen Dank.

So viel aber doch: Die Grünflächenpflege in meiner Stadt ist aufgrund wiederholter und teils großflächiger Kahlschläge auffällig geworden.

Die Ämter speisen Interessierte aus den Reihen der Bürgerschaft mit Pauschalaussagen ab. Das sind zum Beispiel die erwähnten historischen Aspekte, Sicherheitserwägungen sowie rein ästhetische Überlegungen (Sichtachsen), explizit sogar auf besonderem Wünsche diverser Bürger. Hase-Igel-Spiel. Dazu muss nichts gesagt werden oder? Der Aspekt der Wirtschaftlichkeit wurde seltsamerweise noch nicht genannt. Kommt aber noch. Ist von auszugehen.

Der größte Klops ist die Aussge: „Ein Park ist kein Wald“. Überkommenes, bräsiges Wissen. Um genau so viel, was ein Park nicht ist. Keine Anstalten, was Parklandschaften unter Berücksichtigung der besonderen Umweltbelastungen in einem von sehr viel Straßen- und Flugverkehr belasteten Ballungsraum sein könnte. Aber insgeheim und fern ab von jeder parlamentarischen Kontrolle oder Anfragen der Bürgerschaft schon mal machen… Fakten schaffen. Es soll ein Umweltpreis winken, tönt es auf reich bebilderten Werbefleyern. Zu sehen sind sogar dicht belaubte Uferbepflanzungen. Real gibt es diese Landschaftseindrücke gar nicht mehr ohne weiteres. Real werden die öffentlichen Flächen regelmäßig, mitunter bis auf die offene Erde großflächig zurückgeschnitten. Auch in der Zeit von März bis Oktober. Schönfärberei mit Geldern der Stadt.

Ein Konzept seitens der Stadt exitiert nicht. Die Stadt versucht, die Zuständigkeit in Händen zu behalten, in dem sie sich gerne zu Bürgerfragestunden befragen lässt. Salonpolitik, schwarz-grüner Biedermeier. Verbindlichere Nachfragen führen zu nichts. Es scheint so, dass Parlamente, Bürgerschaft und Medien der Stadt lieber aus der Hand fressen sollen. Ein Redakteur hat sich tatsächlich als Hofberichterstatter einspannen lassen.

Die Burgenmentalität der Stadt veranlasst mich, in diesem Brett zu fragen, ob das Bundesweit auch anderswo, in Städten zum Beispiel, der Fall ist. Ob es Leute gibt, mit denen man sich austauschen kann. So hat mir sicher geholfen, auszuschließen, dass es sich eventuell bloß um eine wiederholt handwerkliche Schlechtleistung handelt. Ich will ausdrücklich ausschließen, dass ich meine Ansicht als allgemeingültig ansehe. Dank der regen Diskussion hat sich insoweit mein Instinkt verfeinert. Ich fühle mich bestätigt, um jedenfalls zu sagen:

Ein Park ist (auch) kein Terrarium. :wink:

Um es nicht noch unnötig länger werden zu lassen sage ich an dieser Stelle zunächst einmal

Schöne Grüße mki