Ich schon wieder ^^
Mein Prolblem ist genau, dass ich eben keines zu erkennen
vermag. Oftmals bietet sich der Eindruck des reinen und
großflächigen Kahlschlags bis auf die offene Erde. Macht das
Sinn, veranlasst mich der Anblick zu fragen?
Ja, schon. Ökonomisch sicherlich den, dass weniger häufig ausgerückt werden muss.
Ökologisch proftieren davon die sogenannten Pionierarten, die andernfalls schnell von nachrückenden Arten der Sukzessionstsufen verdrängt würden. Bis „auf die offene Erde“ würde für mich bedeuten, dass Brandrodung oder massiver Chemikalieneinsatz stattfindet Nur weil durch schweres Gerät auch offene Bodenflächen entstehen, heißt das nicht, dass dort alles Leben neu anrücken muss (und ganz ehrlich, ich weiß nicht, welche Kahlschläge du so beoabchtest… meist geht es dabei um Gehölzpflanzen… der Boden wird unter Umständen durch Maschinen teils aufgewühlt, aber es entstehen dabei ja keine Meterlangen toten Einöden)
Ich hatte gerade im letzten Jahr die Gelegenheit beeindruckende Beobachtungen zu machen, wie schnell sich das Leben die „nackte Erde“ wieder zurückerobert. Durch MeckPomm zog sich eine Kilometerlange „offene Wunde“ durch die Landschaft, weil die Russlandpipeline verlegt wurde. Unter anderem durch eine alte Ackerbrache, auf der ich den Sommer über Artenaufnahmen machte, und so jede Woche dort war. Es handelte sich um eine gut 30m breite Schneiße, links und rechts von 3m hohen Erdaufschüttungen gesäumt. Kaum 2 Monate Später waren die einst kahlen Erdwälle dicht grün bewachsen… freilich mit anderen Artenzuammensetzungen, als auf dem umgebenden Gebiet, aber alles andere als tot. Die Schneiße wurde nun erst Ende Herbst zugeschüttet, also nach der Vegetationsperiode. Aber ich habe vor den Sukzessionsverlauf weiter zu beobachten.
Ich will jedenfalls nicht
unbedingt von herunterfallenden Ästern erschlagen
werden…weder auf der Autobahn noch im Park. Mag dir da
anders gehen…
Nee. Panikmache wäre hier auch völlig fehl am Platze oder?
Was hat das mit Panikmache zu tun? Tatsache ist, dass der Aufruhr groß ist, wenn solche Unfälle passieren und sich dann rausstellt, dass die zuständigen Stellen eben keine Pflegemaßnahmen durchgeführt haben.
Eben nicht, aber eben nach einem für Interessierte
nachvollziehbaren System bzw. Konzept bittesehr.
Mal andersrum gefragt: Was verstehst du denn nicht? Ich habe dein Problem immernoch nicht so richtig verstanden? Was ist daran unverständlich? Was wäre denn ein System für dich, was für dich verständlich wäre?
Der Sicherheitsaspekt scheint zu einem beliebigem und
widersprüchlichen Todschlagargument zu werden.
In welchem Sinne widersprüchlich? Wenn jemand sagt, er
beschneidet Bäume
entlang von Straßen, aus Sicherheitsgründen,
wo liegt der der innere Widerspruch?
Ganz andere Sachlage. Ich kritisiere Kahlschläge.
Nein, keine andere Sachlage. Du kannst oben auch gerne statt „beschneidet Bäume“ „schafft eine baumfreie Zone“ einsetzen, ist doch völlig unerheblich. Ich sehe immernoch keinen Widerspruch darin, wenn jemand sagt, er macht etwas der Sicherheit wegen, und es dann auchd er Sicherheit wegen macht. Widerspruch?
Ein Widerspruch wäre,
wenn man behaupten würde, man würde in erster Linie für ein
naturschutzfachliches Ziel eingreifen, aber EIGENTLICH die
Sicherheit anstreben.
Genau.
? Also ehrlich, du solltest dich mal der Diskussion zuliebe bemühen klar zu definieren, was dich jetzt eigentlich stört. Das Leute sagen, sie machen etwas für den Naturschutz, und es dann eigentlich aus ganz anderen Gründen machen? Das wäre dann zumindest aus deinen ersten Beiträgen gar nicht rausgekommen…
Denn was im
Zusammenhang mit der Natur als vernünftig gilt,
… das ist in deinen Augen was genau?
Rückschnitte statt Kahlschläge.
Wieder extrem Pauschal.
Die knapp 13.000 Kilometer Autobahnen in Deutschland zweimal im Jahr abzufahren, zu kontrollieren und bei Bedarf zurückzuschneiden ist ein extremer Aufwandt, der mit Zeit, Personal und Kosten verbunden wäre. Wer die am Ende trägt ist klar. Zudem geht es wie gesagt nicht nur um eventuell herunterfallende Äste und ähnliches. Auch die Gefahren von Wildwechsel können dadurch gedämpft werden. Die finanziellen Mittel für den Umweltschutz sind eh schon extrem limitiert, ich weiß nicht, ob man dann wirklich an dieser Stelle als erstes ansetzen sollte oder müsste. Wie gesagt, was stört dich am Kahlschlag? Was befürchtest du?
Da gibt es selbst unter den Naturschützern sehr
unterschiedliche Auffassungen zu. Würde mich interessieren,
auf welche Seite du dich da beziehst.
Welche gibt es?
Es gibt zum Beispiel den Erhaltungsnaturschutz. Hier liegt der Fokus darauf, für den Naturschutzaspekt interessante Lebensräume (wie die bereits genannte Lüneburger Heide, Trockenrasen usw) oder gezielte Arten zu erhalten (diesbezüglich gibt e sdann auch wieder Diskussionen, ob es besser ist gezielt Arten zu erhalten, oder nur spezielle Lebensräume etc.). Hierfür sind in der Regel gezielte Pflegemaßnahmen notwendig.
Der krasse Gegenpol ist der Prozesschutz. Den Anhängern dieser Richtung geht es darum, die Natur sich selbst zu überlassen und sie sich dahin entwickeln zu lassen, wo sie eben unter natürlichen Bedingungen ohne menschliche Eingriffe hingeht. Dabei soll der Einfluss des Menschen auf 0 reduziert werden, das Aussterben von Arten wird unter Umständen in Kauf genommen.
Dazwischen gibt es freilich alle möglichen Abstufungen
Man kann freilich darüber diskutieren, für wie sinnvoll man
das eine oder andere hält. da gibts berechtigterweise
verschiedene Standpunkte zu.
Je nach den Umständen, ja, aber nicht unbedingt grundsätzlich.
Hä? Was? Auf welchen Teil der Aussage beziehst du dich?
Verstehe. Ich beziehe mich nicht nur auf Straßenbereiche
sondern auch auf innerstädtische Bereiche. Parkanlagen aber
jetzt fragst Du:
Welche Arten genau meinst du, würden von ungehinderter
Verbuschung von Parkanlagen profitieren?
Heimische Vögel und Fluchttierarten.
Die meisten der Arten, die für solche (meist ja auch ganz gut frequentierten) Parkanlagen in Frage kommen sind eher nicht gefährdet. Ich denke hier ist übermäßige Sorge unbegründet. Ich sage nicht, dass ein differenzierter Park mit Unterbuschvegetation gegenüber einer aufgeräumten Parklandschaft nicht vorzuziehen ist. Aber nur weil auch die von dir kritisierte Praxis angewendet wird, gehört ein Park ja nicht autmatisch zu einer der beiden Kategorien.
Was stört ein 5m Randtsreifen, wenn sich dahinter ein
geeigneter Lebensraum für die „Biodiversität“ befindet? Was
nützt ein 5m verbuschter Randstreifen, wenn das nicht der Fall
ist? Das Problem liegt sicherlich woanders, als bei ein paar
Metern gerodeter Fläche entlang von Autobahnen…
Ja. Alle Achtung für Dein vielseitiges Statement.
hmm… ich kann gerade nicht recht deuten, ob das ernst oder ironisch gemeint ist. Ist letzteres der Fall bitte ich um Aufklärung, was dir genau zu einseitig ist. Ansonsten: danke
Gruß
Aj