Servus,
die Mineralien sind das Harmloseste daran: Was die Hauptnährstoffe N, P, K betrifft, gibt es weder bei Soja (für konventionelles Mastfutter - dort übrigens in der Rindermast nur dort sinnvoll eingesetzt, wo bedeutende Flächenausstattung und damit hoher Grundfutteranteil vorhanden ist; d.h. in Deutschland recht wenig, im Vergleich z.B. zu Frankreich; in D wird bei weniger flächenabhängiger Mast viel mehr Rapsextraktionsschrot, Nebenprodukt aus der idiotischen Treibstoffgewinnung aus Raps, eingesetzt) noch bei Ackerbohnen, Erbsen, Lupinen (aus denen wird Mastfutter in der „Bio“-Wirtschaft erzeugt; wichtige Lieferanten sind Estland, Lettland, Litauen, Ukraine, Bielarus) Probleme:
N fixieren alle Körnerleguminosen unter Symbiose mit Knöllchenbakterien aus der Luft. P gibt es überall auf der Welt, Europa importiert übrigens Rohphosphat vor allem aus Nordafrika, und K muss höchst selten überhaupt ergänzend gedüngt werden - wo Tonminerale sind, ist es in aller Regel genügend vorhanden.
Wesentlicher Pflanzennährstoff in Gülle ist Ammonium-Stickstoff. Der fehlt dort, wo Soja für Tierfutter angebaut wird (für „gentechnikfreie“ Produktion in den Donauländern zwischen Österreich und Moldawien, für andere vorwiegend Brasilien, Argentinien, USA) nicht, weil ihn die Sojapflanzen aus der Luft gewinnen.
In einzelnen Anbaugebieten (Teile Brasiliens und Argentiniens) ist der Sojaanbau nicht wegen des Nährstoffbedarfs problematisch, sondern weil der unter Regenwald sehr wenig stabile Humus während der nach Rodung folgenden Soja-Jahre regelrecht „verbrannt“ wird, so dass der Sojaanbau nur eine Zeit lang möglich ist, danach folgt extensive Weidewirtschaft, weil außer einem steppenartigen Grasland nichts mehr gedeiht.
D.h. nachdem eine Zeit lang französische Rindviecher von dem gerodeten Land gefüttert worden sind, sind es nachher brasilianische.
d.h. verbesserte Dreifelderwirtschaft mit Leguminosen nach Getreide lassen sich in D Nahrungsmittel für etwa 10 - 15 Millionen Menschen erzeugen. Die heute viel höheren Erträge entstammen der Nutzung fossiler Energieträger (Erdgas) zur Gewinnung von N-Dünger im Haber-Bosch-Verfahren.
Moral: Reduzierung der Erdbevölkerung auf ein nachhaltig erträgliches Maß hilft viel mehr als Brennesselpizza, Halbierung des Klopapierverbrauchs, säuerliche Askese und Schuleschwänzen.
Schöne Grüße
MM