Hallo,
ich bin mal einer sehr ähnlichen Frage nachgegangen, die im Archiv auch zu finden ist:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Im Laufe der Recherchen habe ich u.a. folgende Publikation gefunden:
MARCELO E. DIAS DE OLIVEIRA, BURTON E. VAUGHAN, AND EDWARD J. RYKIEL JR. (2005) Ethanol as Fuel: Energy, Carbon Dioxide Balances, and Ecological Footprint. BioScience 55(7) 593-602.
Die haben mal die Bilanzen in den USA (haupt. Zuckerrüben und Mais) und in Südamerika (haupts. Zuckerrohr) untersucht (und gegenübergestellt). Was sie für die USA sagen, läßt sich auch ganz gut auf Europa übertragen, wobei in Europa derzeit mehr Ölsaaten als Energietlieferanten angebaut werden.
Zwischenzeitlich habe ich noch andere, ähnliche Publikationen gefunden, deren Kernaussagen sich aber alle mit dem o.g. decken.
Meine diesbezgl. Anfragen bei dem hiesigen Bundesumweltamt und unserem Bundestagsabgeordneten mit dem Alternativen Nobelpreis blieben bisher unbeantwortet
Fazit: Die (politische) Entscheidung für Biokraftstoffe ist m.E. vor allem motiviert durch die damit mögliche größere Unabhängigkeit von Erdöl(importen). Ökologisch macht das keinen Sinn und ist nach Stand der Technik und auf absehbare längere Zeit ökologisch eher kontraproduktiv. Natürlich wäre eine Nutzung von Biokraftstoffen aus extensiv bewirtschafteten Flächen durchaus positiv, aber die so erzeugten Mengen sind viel, viel zu gering und die erreichbaren Preise viel, viel zu hoch. Mit technokratischen Mitteln (Düngung, intensive Landwirtschaft. etc) ist jede Bilanz (Energie, Klima, Sozial) negativ.
Schade eigentlich.
Die Lösung des Problems liegt derzeit im Verzicht auf Verbrauch. Eine Optioon, die nicht vorgesehen ist.
Das zum Einen. Und: gibt es einen Unterschied zwischen Öko-
und Klimabilanz? Wenn ja, was ist er?
War ja schon geklärt: Klima = CO2, die guten untersuchen auch die Bilanzen anderer Klima-aktiver Gase wie Methan; Öko = Alles, Klima+Resourcenverbrauch+Landschaftsverbrauch+Umweltverschmutzung, die besseren beziehen auch soziale Aspekkte mit ein, weil die auf die o.g. Faktoren rückwirken.
LG
Jochen