Biologie studieren, aber was genau?

Hallo,

ich suche noch den richtigen Studiengang für mich und mir fällt es etwas schwer.

Könnt ihr mir helfen die Studiengänge Molekulare Biomedizin/Medizin, Medizinische Biologie, Molekulare Zellbiologie, Molekulare Biowissenschaften und Molekularbiologie voneinander abzugrenzen? Also was die groben Unterschiede sind. Auf den Uni-Seiten hören die sich alle sehr gleich an. Da ich später in die Forschung gehen möchte, eignen sich diese Studiengänge alle denke ich. Aber wo endet man mit welchem Studiengang genau?

Im Bachelorstudium bekommt man ja sehr viel Grundlagenwissen beigebracht. Kann man dann, auch wenn man z.B. den Bachelor in Molekularbiologie macht auch den Master beispielsweise in Molekulare Biomedizin machen?

Vielen Dank schonmal.

Gruß Jay-DoubleU

Hi

Mein Studium ist schon etwas her, (Diplom vor fast 20 Jahren, daher bin ich nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du nach einem Abschluss zwischen den einzelnen Bereichen wechseln kannst. i.d.R. sind die medizinischen Studiengänge, zumindest die Forschung Anwendungsbezogerner. Die Arbeitsgruppen sind auch manchmal besser ausgestattet (mit Geld und demnach auch mit Geräten) aber das kann man nicht immer veralgemeinern.
Viel spaß beim Studieren

Hallo,

die hören sich für BSc Studiengänge alle sehr spezifisch an. Ich würde gerade im BSc einen möglichst breit angelegten Studiengang wählen. Ob man was Molekulares machen will oder was ganz anderes, kann man im Rahmen des Studiums immer noch entscheiden. Der BSc ist auch erst der Einstieg in die akademische Karriere. Eine weitere (Um-)Spezialisierung auf Ebene des Masters bzw. sogar noch auf Ebene des Doktors ist immer möglich.
Bei den spezialisierten Studiengängen würde ich mir das Curriculum anschauen. Bekomme ich einen möglichst breiten Einblick in das Fach Biologie? Was einen am Ende (also nach ca. 2 Jahren) am meisten interessiert kann man zu Beginn nicht immer sicher abschätzen. Das hängt vielfach auch an Persönlichkeiten in der Lehre.

Könnt ihr mir helfen die Studiengänge Molekulare
Biomedizin/Medizin, Medizinische Biologie, Molekulare
Zellbiologie, Molekulare Biowissenschaften und
Molekularbiologie voneinander abzugrenzen?

So, ich hoffe, das hilft weiter.

Beste Grüße

Marcus Wirth

Hallo Jay-DoubleU,

wenn du ganz sicher sein willst, wo genau die Unterschiede zwischen zwei Studiengängen liegen, musst du in die Modulübersicht der einzelnen Studiengänge schauen. Manchmal haben zwei Studiengänge denselben Namen und trotzdem ein paar Unterschiede in der fachlichen Schwerpunktsetzung. Die Studiengänge, die du aufzählst, sind aber tatsächlich alle SEHR stark verwandt. Ich vermute, dass du im Grund-/Bachelorstudium kaum Unterschiede finden wirst und allenfalls die unterschiedlichen Spezialisierungsmöglichkeiten im Haupt-/Masterstudium dann den Ausschlag geben. Ich habe beispielsweise „Molecular Life Science“ studiert, ein Freund von mir „Molekularbiologie“ an einer anderen Uni und unsere Lehrpläne waren nahezu deckungsgleich. In meinem Studium gab es auch einen starken Fokus auf die medizinische Anwendung. Insofern hätte man den Studiengang auch ohne weiteres „Molekulare (Bio-)medizin“ bzw. „Medizinische (Molekular-)biologie“ nennen können. Anfänglich hieß mein Studiengang übrigens „Molekulare Biotechnologie“ und wurde später im Zuge der Akkreditierung umbenannt. Mit der Namensänderung hatte sich nur geändert, dass noch Histologie und (molekulare) Physiologie in den Lehrplan mit aufgenommen wurden. Also wieder: Ganz anderer Name, aber fast gleicher Inhalt. :smile:

Viele Grüße
Björn

Also könnte ich sogar mit einem normalen Biologiestudium anfangen und dann mich später spezialisieren oder ist das zu allgemein dafür?

Hallo,

da bin ich leider schon zu lange raus. Bei mir gabs nach das „Old School“-Diplom.

Mein Tipp: Wähle das Studium bzw. das Thema, das

  1. Dich am meisten interessiert.
  2. mit dem breitesten Themenspektrum. Schließlich weiß man als junger Mensch noch nicht, wohin die Berufs- und Lebensreise hingeht.

Gruß,

Hi,

Also bei den Sachen mit Medizin dürfe es eher weniger mit Mikroorganismen zutun haben, d.h. mehr mit Implantaten sowie Beschichtung von diesen.
Die Sachen ohne Medizin gehen dann eher in die Richtung von Bakterien Pilzen aber auch Säugerzellen.
Das ist so im groben echt schwehr zu Sagen weil die bereiche die du genannt hast viele ähnlicheiten haben. Du hast sicher bei allen die möglichkeit in die Forschung zu gehen ( was ich auch tun werde und präferiere) Und bei den Bachelorstudiengängen ist es meist so das ein recht großer Bereich abgedeckt wird, sodass du später sowieso die möglichkeit hast dich in die Richtung zu spezialisieren die du mehr magst !

Sag mal genau was du willst also welches Forschungsgebiet, vielleicht kann ich dir gleich sagen welcher es NICHT sein sollte :smile:
(sorry ich achte nicht auf meine Rechtschreibung!)

Grüße

Also 100% sicher bin ich mir da auch noch nicht. Es soll so in Richtung Medikamentenentwicklung gehen denke ich im Moment. Ja ich weiß, dass ich dann auch mit Pharmazie gut beraten wäre, aber mir gefällt 1. der Studiengang nicht und 2. möchte ich mir mehr Optionen offen halten und ich denke, dass bei Pharmazie die Gefahr zu groß ist in einer Apotheke zu enden und das möchte ich nicht.

Hey,

oh, da kann ich dir leider nicht wirklich weiterhelfen… da ich schon ein paar Jahre in der biologischen Forschung arbeite. Ich glaube aber nicht, dass es so viele Unterschiede gibt, bzw. du dir durch die Wahl einen Weg „verbaust“…
Ich habe Chemie studiert und arbeite jetzt in der Zellbiologie… man kann im Studium immer noch ein bisschen wählen und durch die Praktika / Bachelor und Masterarbeit wirst du merken, in welcher Richtung du dich „wohler“ fühlst und was dir mehr Spaß macht.
Ich würde mich von den verschiedenen Namen nicht verrückt machen lassen! Dir stehen mit egal welchem Abschluss die Türen offen. Wichtig sind die Praktika und die Bs/Ms-Arbeit.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen!

Viel Erfolg und viel Spaß!
Nina

Hallo Jay-DoubleU,

Tatsächlich kann ich dich in deiner Vermutung nur bestätigen: diese Studiengänge werden sich wirklich nur marginal unterscheiden.
Ich vermute stark, dass diese Studiengänge an unterschiedlichen Universitäten angeboten werden - nicht mehrere dieser Studiengänge an einer. Damit hast du dann auch schon die Antwort: Im Wettbewerb um Studienanfänger bemüht sich jeder, möglichst kreative und wohlklingende Titel für ein- und dasselbe zu finden.

Worauf du vielleicht wirklich achten solltest: an welchen Fakultäten sind die Studiengänge angesiedelt? Möglicherweise ist die Molekulare Biomedizin an der medizinischen Fakultät angesiedelt. Dann werden dort vermutlich auch besonders viele medizinisch relevante Inhalte (Anatomie, Humanphysiologie, Histologie, Pathobiochemie) vermittelt. Die medizinische Biologie dagegen wird vermutlich an der biologischen Fakultät angesiedelt sein. Dann kann es gut möglich sein, das Pathobiochemie etc. nur am Rande berüht werden.

Klassische Molekularbiologie hat mit den medizinischen Aspekten recht wenig zu tun. „Molekularbiologie“ beschreibt hier eigentlich mehr einen Methodenschwerpunkt und besagt, dass man sich viel mit Methoden der Manipulation von DNA, RNA, Proteinen, etc. beschäftigt. In so einem Studiengang könnte der Schwerpunkt dann auch auf einer großen Zahl Praktika liegen.

Schließlich hättest du auch noch die Möglichkeit, die klassische Biochemie zu studieren. Das sowohl an der chemischen Fakultät, oder aber an der biologischen. Biochemie ist ein „handfestes“, etabliertes Fach. Wie ich das raushöre, interessierst du dich eher für die biologischen Aspekte. Darum wäre eine Universität wie Jena geeignet: dort studiert man drei Jahre Biochemie, angesiedelt an der biologischen Fakultät. Danach kann man sich im Master für Biochemie/Molekularbiologie oder Biomedizin entscheiden.

In Münster beispielsweise würde man dagegen erst 3 Jahre Biowissenschaften studieren. Danach kann man den Master in Biomedizin oben drauf setzen.
Würzburg hat wohl auch einen recht anerkannten Studiengang Biomedizin. Der schmückt sich damit, in englisch abgewickelt zu werden.

Unterm Strich ist es wirklich nicht wichtig, wie der Studiengang heißt. Schau dir lieber die Stundenpläne an und gucke, welche Studiengang inhaltlich welche Schwerpunkte setzt.

Mein Tipp: Verzichte - besonders im Grundstudium (also Bachelor) auf besonders aufregende Titel. Dahinter stecken dann meist unausgegorene Konzepte, mit denen man die Studenten anlocken will. Besser sind Vorlesungen mit klar definierten Inhalten, damit man erst einmal das Handwerkszeug erlernt: Klassische AC, OC, Biochemie, Pathobiochemie, Molekularbiologie, auch Physik und Mathematik, vielleicht Anatomie, (Human-)Physiologie und Histologie. Desto klarer die Inhalte definiert sind, desto weniger riskierst du wilde PowerPoint-Präsentation und Wischi-Waschi-Themen.

Hoffe, das hilft. Beantworte gerne weitere Nachfragen.

Grüße,

Theodoric.

(=Biomedizin)

Sorry. Habe deine zweite Frage übersehen.

Grundsätzlich sinde diese Studiengänge alle zueinander kompatibel. Es sollte keine Rolle spielen, ob du einen Bachelor in Biochemie/ Molekularbiologie/ Biomedizin/ Biowissenschaften/ Biologie oder sonst was machst. Grundsätzlich qualifiziert dich das immer für den Master-Studiengang.

Was du vielleicht noch nicht berücksichtigt hast: all diese Studiengänge (besonders die mit den wohlklingenden Namen) haben in aller Regel internce NCs von 1,1 bis 1,6. Bitte berücksichtige diese Umstand bei deinen Bewerbungen. Heißt: bewirb dich erst einmal kreuz und quer. Schau, wo du dann überhaupt angenommen wirst. Entscheide dich dann - aus dieser Auswahl heraus - für den endgültigen Studienort!

Grüße noch einmal!

Jan.

Genau das würde ich machen. Ihr Studium auch in einem „normalen“ Biologiestudium wird aus Modulen bestehen, die Sie wählen können. Sie müssen sich also im Hauptstudium des BSc Studiums dann sowieso spezialisieren, haben aber den Vorteil, dass Sie in den ersten 4 Semestern eine Ausbildung in der vollen Breite der Biologie erhalten haben.
Wenn Sie etwas im biomedizinischen Bereich machen wollen, können Sie das üblichgerweise auf Ebene des Masterstudiums. Die Kliniken bieten meiner Erfahrung nach selten BSc Arbeiten an.

Also könnte ich sogar mit einem normalen Biologiestudium
anfangen und dann mich später spezialisieren oder ist das zu
allgemein dafür?

Guten Morgen JW,

Die Antwort auf Deine Frage ist für mich ziemlich eindeutig: es ist weitgehend egal, welchen den von Dir genannten Studiengaängen man wählt. Sie unterscheiden sich vermutlich nur in ein paar Fächern. Willst Du eher was über Medizin lernen oder eher was über Tiere/Pflanzen? Molekularbio, Mathe, Chemie und Physik wird in allen Studenfächern auf dem gleichen Level sein und in den ersten Semestern eh den Grossteil Deiner Vorlesungszeit ausmachen.
Wenn es zum Bachelor kommt, dann macsht Du die Arbeit eh an EINEM Lehrstuhl. Und da ist es schon egal, welchen der molBio-Studiengänge man gemacht hat. Falls Dich dann Pflanzen interessieren und Du Bio-Medizin gemacht hast, hast Du halt die menschliche Anatomie „umsonst gelernt“.
Den Master und eine Doktorarbeit kann man dann eh in einem aneren Institut machen, wenn ma ndas möchte; und wie der Studiengang heisst, ist völlig egal: sowohl für eine akademische Laufbahn, wie für eine Industrie-Stelle.
Ich habe 1985 in Bayreuth (kleine Uni => wenig wartezeiten auf Praktika) Biologie zu studieren begonnen, ohne zu wissen, dass in dem Jahr auch der Studiengang Biochemie eröffnet wurde und ich sogar mit meinen Noten einen Studienplatz bekommen hätte. Anfangs hat mich meine Dummheit (im Sinne von nicht-genug-nachgefragt-haben)geärgert, weil ich mir mit „Biochemie“ bessere Berufschancen ausgerechnet habe als mit „Biologie“. Im Nachhinein war ich froh, weil ich weniger Anorganische und Physikalische Chemie hatte…
und bei den Diplomarbeiten war es egal, ob jemand Biologe oder Biochemiker war.

viel Erfolg beim Studieren!
Gruss
Yps

Hi,
ok. Dann denke ich würden am ehesten
Molekularbiologie, Biotechnologie und Evtl. Molekulare Zellbiologie passen.
Ich studiere (industrielle Biotechnologie) und möchte wie gesagt auch in die Forschung (evtl. Medikamente)
Grade bin ich bei einer Frima die in der Krebsforschung tätig ist und auch ein Medikament gegen Krebs entwickelt ( es hilft auch :smile: )
Am besten wärst du mitwarscheinlich Molekularbiologie beraten… verbauen tust du dir damit auf jeden fall nichts was du dir wünschst.
Grüße

1 Like

Hallo Jay,

das ist eine gute Frage, aber da ich leider nur an einer Uni studiert habe, weiß ich leider nicht so viel über die Unterschiede.
Ich habe mein Diplom im Schwerpunkt Zell- und Molekularbiologie, Genetik, Mikrobiologie und Stoffwechselphysiologie gemacht und damals durch meine Diplomarnbeit in einem Schwerpunkt dieses Bereiches diverse interessante Erfahrungen und Kontakte gesammelt, die mir geholfen haben auch nach dem Studium diese Arbeiten eine Weile fortzusetzen.
Wo man mit welchem Studiengang genau endet, ist eine Frage, die sich nur schwer beantworten läst. Meiner Erfahrung nach mußt Du Dich im Laufe des Studiums entscheiden für etwas was Dich interessiert und in diesen Bereich Deine Zeit und Motivation investieren. Gerade in der Forschung gibt es viele hochmotivierte Bewerber, die oft beste Vorraussetzungen haben um eine Stelle zu besetzen, deshalb reicht ein Abschluß allein oft nicht, um seine Wunschstelle nach dem Studium zu bekommen. Normalerweise ist eine überdurchschnittliche Motivation und ein Wissensstand, der über dem der normalen Kurse liegt gefragt und der Konkurrenzdruck kann bei gefragten Positionen sehr groß sein…
Vielleicht solltest Du mal eine Firma oder ein Institut, dass Dich interressiert, besuchen oder dort ein kurzes Praktikum machen, um Dir ein besseres Bild zu machen von der Arbeit, die Dich erwarten könnte.
Mir wären auch einige verschiedene Berufswege nach meinem Studium möglich gewesen, einer sogar in der Forschung, aber dieser hing nicht mit meinem Diplom zusammen, sondern mit den Erfahrungen, die ich während des Studiums gesammelt habe. Nicht alle meine Erfahrungen waren dabei Bestandteil eines Kurses, viele Sachen, die ich gelernt habe, waren freiwillige Arbeiten, die nicht mit einem Schein zusammenhingen.

Zum zweiten Teil Deiner Nachricht: Generell sollte man zwischen verschiedenen Universitäten wechseln können, jedoch könnten zur Anerkennung eines Bachelors unter Umständen Scheine von Kursen an der neuen Uni auferlegt werden, wenn diese als wichtiger Bestandteil der Ausbildung angesehen werden und der Bachelor von einer anderen Uni keine vergleichbaren Kurse enthielt. Zumindest war es bei uns damals bezüglich des Vordiploms so. Hier solltest Du Dich jedoch mal bei einer Studienberatung einer Uni Deiner Wahl erkundigen, da es auch Einschränkungen bezüglich der Studentenzahl oder andere wichtige Faktoren geben könnte. Hier kann es auch Unterschiede zwischen den Universitäten geben, also am besten konkret bei einer uni nachfragen, an der Du studieren möchtest.

Hallo,
Ich kann die Frage leider nicht beantworten, weil ich im Diplomstudiengang war. Warst du schon bei der Studienberatung? In vielen Uni´s gibts auch eine studentische Studienberatung, die wissen sowas, weil sie den Studiengang selbst studieren. Oder frag doch mal bei StudiVZ, die wissen sowas auch.
Prinzipiell denke ich, dass alle molekularbiologischen STudiengänge gut geeignet sind, weil du dort das Handwerkszeug für´s Labor lernst. Wichtig ist, möglichst viele Praktika zu machen und möglichst oft im Labor zu stehen. Da unterscheiden sich die Angebote der Unis enorm. Aber nur im Labor lernst du verschiedene Forschungsgruppen und deren Methoden kennen und kannst dann überlegen, was dir gefällt und wo du später mal hin willst.

Gruß Christine

Ja genau die werden alle an unterschiedlichen Unis angeboten. Naja dann werde ich mir mal die Module anschauen und entscheiden was mir so am besten gefällt :smile:

Danke für die Hilfe

Tatsächlich dürften sich Lehrinhalte überschneiden und sollten auch daher teilweise gegeneinander anrechenbar sein (erfährt man aber vom Studiengangsleiter) Molekularbiologie: Arbeit mit Nukleinsäuren, Zellbiologie: Zellkulturen; Molekulare Biowissenschaften: zB Sensoren, bioaktive Oberflächen, biologische Nanostrukturen, Medizinische Biologie: Mikrobiologie/Medizin, hätte ich getippt. Genaueres Wahrscheinlich auch im Vorlesungsverzeichnis LG M

Hallo Jay,

Na, dieses Tohuwabohu hört sich nach Unilandschaft Hannover an.
Also, ich habe vor 15 Jahren studiert und kann somit zu den aktuellen Studiengängen wenig beitragen.
All diese Studiengänge sind keine 10 Jahre alt, das heißt, die Industrie heute (in der man evtl. landen will) kann gar nicht so explizit zwischen den Lehrinhalten unterscheiden und wird sich individuell entscheiden. Ich würde mir anschauen, welche Institute an der Lehre beteiligt sind. Leider ist es heutzutage so, dass man im Bereich Pflanzengenetik durch die politische Lage in Deutschland hierzulande nicht sehr leicht einen Job finden wird. Die Srtudiengänge der medizinischen Fakultäten werden Dich wohl eher in den medizinschen oder Pharma- Bereich führen.
Schau Dir an, welche Methoden vermittelt werden, denn darauf kommt es später an. Je diverser Deine Methodenkenntnisse sind, desto besser kannst Du später wählen. Ich kann Dir sagen, dass wir bei der Einstellung neuer Wissenschaftler auf das schauen, was der Bewerber an Methoden drauf hat und vor allem, was er in Promotion/Diplom/Master etc. gemacht hat. Mir persönlich fehlt in der obigen Aufzählung ein wenig Proteinbiochemie. Wie das mit der Mischung der Bachelor-Master-Studiengänge ist, erfragst Du am Besten an den unis, die sind dort meist nett und hilfsbereit.
Für die Zukunft alles Gute!

Servus,

ehrlich gesagt halte ich von den ganzen neuen Studiengängen nur begrenzt etwas.

Sie sind leider - unter anderem - das Ergebnis der meines Erachtens ebenso unsinnigen Bachelor-Studiengänge.

Du sagst

Im Bachelorstudium bekommt man ja sehr viel Grundlagenwissen beigebracht.

Dass würde ich jetzt einfach mal bezweifeln. Gerade die Verkürzung des Studiums bedingt, dass man entweder weniger Inhalte vermittelt bekommt, oder sie in zu kurzer Zeit gewissermaßen „eingetrichtert“ bekommt.

Doch gerade in der Forschung zählt nicht nur blankes Wissen, sondern echtes Verständnis der Materie. Letzteres bekommt man aber nur, wenn man Zeit hat dinge zu hinterfragen und Zusammenhänge zu verstehen.

Nicht umsonst sind die meisten Mediziner zwar voller „Wissen“ aber meist sehr schlechte Wissenchaftler.

Früher lernte ein guter Diplom-Biologe im Grundstudium alles, was er für einen guten fachlichen Überblick (und Durchblick) brauchte und konnte sich nach seinem Vordiplom in den Teilbereichen - je nach Gusto - spezifizieren.

Das Bachelor-Studium bedingt, dass nicht genug Zeit für „breite Ausbildung“ ist und man sich sehr früh auf einen Teilbereich festlegen muss.

Doch was macht man, wenn sich das Aufgabenfeld verschiebt?

Ich habe mich mit meinem Studiengang damals zwar auch „spezialisiert“ (Biochemie (Diplom)) hatte aber immer noch eine genügend breite Ausbildung, um in einem immunologischen Thema promovieren und nun als Patentanwalt Pharma und Biotech-Mandanten in unterschiedlichsten Feldern beraten zu können.

Zum Glück war meine Ausbildung breit genug, dass ich immer Anknüpfungspunkte fand, um schnell in ein Thema einsteigen zu können. Bei einem hochspezialisierten Bachelor-Studiengang bezweifele ich einfach, dass es mir ebenso einfach fallen würde, neue Themengebiete im sich schnell verändernden Bereich der Biowissenschaften zu verstehen.

Daher möchte ich Dir nur allgemein mitgeben: Suche Dir immer Möglichkeiten Dein Wissen zu verbreitern, damit Du in der sich schnell verändernden Zukunft nicht plötzlich als spezialisierter „Fachidiot“ endest.

Gruß,
Sax