Hallo Jay-DoubleU,
Tatsächlich kann ich dich in deiner Vermutung nur bestätigen: diese Studiengänge werden sich wirklich nur marginal unterscheiden.
Ich vermute stark, dass diese Studiengänge an unterschiedlichen Universitäten angeboten werden - nicht mehrere dieser Studiengänge an einer. Damit hast du dann auch schon die Antwort: Im Wettbewerb um Studienanfänger bemüht sich jeder, möglichst kreative und wohlklingende Titel für ein- und dasselbe zu finden.
Worauf du vielleicht wirklich achten solltest: an welchen Fakultäten sind die Studiengänge angesiedelt? Möglicherweise ist die Molekulare Biomedizin an der medizinischen Fakultät angesiedelt. Dann werden dort vermutlich auch besonders viele medizinisch relevante Inhalte (Anatomie, Humanphysiologie, Histologie, Pathobiochemie) vermittelt. Die medizinische Biologie dagegen wird vermutlich an der biologischen Fakultät angesiedelt sein. Dann kann es gut möglich sein, das Pathobiochemie etc. nur am Rande berüht werden.
Klassische Molekularbiologie hat mit den medizinischen Aspekten recht wenig zu tun. „Molekularbiologie“ beschreibt hier eigentlich mehr einen Methodenschwerpunkt und besagt, dass man sich viel mit Methoden der Manipulation von DNA, RNA, Proteinen, etc. beschäftigt. In so einem Studiengang könnte der Schwerpunkt dann auch auf einer großen Zahl Praktika liegen.
Schließlich hättest du auch noch die Möglichkeit, die klassische Biochemie zu studieren. Das sowohl an der chemischen Fakultät, oder aber an der biologischen. Biochemie ist ein „handfestes“, etabliertes Fach. Wie ich das raushöre, interessierst du dich eher für die biologischen Aspekte. Darum wäre eine Universität wie Jena geeignet: dort studiert man drei Jahre Biochemie, angesiedelt an der biologischen Fakultät. Danach kann man sich im Master für Biochemie/Molekularbiologie oder Biomedizin entscheiden.
In Münster beispielsweise würde man dagegen erst 3 Jahre Biowissenschaften studieren. Danach kann man den Master in Biomedizin oben drauf setzen.
Würzburg hat wohl auch einen recht anerkannten Studiengang Biomedizin. Der schmückt sich damit, in englisch abgewickelt zu werden.
Unterm Strich ist es wirklich nicht wichtig, wie der Studiengang heißt. Schau dir lieber die Stundenpläne an und gucke, welche Studiengang inhaltlich welche Schwerpunkte setzt.
Mein Tipp: Verzichte - besonders im Grundstudium (also Bachelor) auf besonders aufregende Titel. Dahinter stecken dann meist unausgegorene Konzepte, mit denen man die Studenten anlocken will. Besser sind Vorlesungen mit klar definierten Inhalten, damit man erst einmal das Handwerkszeug erlernt: Klassische AC, OC, Biochemie, Pathobiochemie, Molekularbiologie, auch Physik und Mathematik, vielleicht Anatomie, (Human-)Physiologie und Histologie. Desto klarer die Inhalte definiert sind, desto weniger riskierst du wilde PowerPoint-Präsentation und Wischi-Waschi-Themen.
Hoffe, das hilft. Beantworte gerne weitere Nachfragen.
Grüße,
Theodoric.
(=Biomedizin)