Biologismus für anfänger

hallo zusammen!
ihr seht es ja selbst, eigentlich geht es hier fast immer nur um das eine: biologismus.
resultat: ständig die ewig gleichen argumentationen. trotzdem sind die leider wohl auch immer noch bitter nötig, wie unschwer zu erkennen ist. damit es hier nicht vollends verödet, kam mir jetzt ein gedanke:
wär doch praktisch, wenn es hier einen sinnstiftenden link/text gäbe nach dem motto „biologismus für änfänger“ :wink: wenn dann mal wieder wer mit dem üblichen aufschlagen muss, gibt’s ne hübsch einfache antwort: „siehe unten!“
vielleicht bleibt dann mehr platz für die netten diskussionen…

was haltet ihr davon?
(und: hat vielleicht wer nen passenden link parat? die sachen, die ich so gefunden habe, waren entweder zu theoretisch oder zu feministisch :wink:

mal gespannt ist
bernd

Zu feministisch?
Hallo Bernd,

Oh weia, was mögen das für Seiten sein? Jetzt bin ich aber neugierig! :wink:

Einen Link zum Thema „Biologismus“ fände ich auch angebracht. Pendragon erarbeitet ja sowieso gerade eine Linkliste. Mir gefällt ganz gut:
http://www.lust-zeitschrift.de/aetat.html

Und für die etwas Fortgeschritteneren:
http://www.nadir.org/nadir/archiv/Feminismus/GenderK…

was haltet ihr davon?
(und: hat vielleicht wer nen passenden link parat? die sachen,
die ich so gefunden habe, waren entweder zu theoretisch oder
zu feministisch :wink:

mal gespannt ist
bernd

hi stefanie,
kann ich leider jetzt nicht mehr sagen, was für gefährliche seiten das waren. (suchmaschine betätigt und mal durchgeklickt…)
deine links finde ich persönlich ok, schätze aber, dass die es für einen hiesigen zweck nicht tun würden. auch der einfachere der beiden ist imho ohne vorwissen kaum zu verstehen (und wenn was mit einem begriff wie „ätaismus“ anfängt…)
ich hätt da auch noch eine recht gründliche abhandlung im angebot unter
http://www.cultnet.at/kulturwissenschaft/module/modu…
gefällt mir, ist aber auch nicht das, was ich hier sinnvoll fände.
und an der resonanz lässt sich auch schon sehen das das thema den meisten hier doch herzlich brause ist. macht ja nix, war halt ein gedanke…

beste grüße
bernd

naturwissenschaftliches Raster
Hi Bernd,

die ganze Zeit habe ich überlegt, was mir an Deinem Vorschlag nicht gefällt. Biologismus klingt so, als ob sich grundsätzlich die Konflikte zwischen Frauen und Männer naturwissenschaftlich erklären lassen, man(n) also für alle Probleme dieser Sorte ein Raster erstellen kann.
Aber ich glaube, dass die Schwierigkeiten ihre Ursachen in unserer Gesellschaft zu finden sind, zum Teil spielen auch Erziehung, Lebenserfahrung, Lebenssituation, Mentalität, Charaktereigenschaften eine Rolle. Auch wenn es für Dich immer nach dem gleichen Problem aussieht, ist es doch interessant genauer nach Wurzeln und Ursachen durch Diskussionen zu suchen. Und da hilft uns die Schubladenaufschrift „Biologismus“ nicht weiter.
So finde ich jedenfalls.
viele Grüße
grilla

Hallo Grilla,

Ich glaube, Du verstehst den Begriff „Biologismus“ falsch. Ich bin 100-prozentig Deiner Meinung bei:

Biologismus klingt so, als ob sich
grundsätzlich die Konflikte zwischen Frauen :und Männer naturwissenschaftlich erklären :lassen, man(n) also für alle Probleme dieser :Sorte ein Raster erstellen kann.
Aber ich glaube, dass die Schwierigkeiten :ihre Ursachen in unserer Gesellschaft zu :finden sind, zum Teil spielen auch
Erziehung, Lebenserfahrung, Lebenssituation, :Mentalität,
Charaktereigenschaften eine Rolle. Auch wenn :es für Dich immer nach dem gleichen Problem :aussieht, ist es doch interessant genauer :nach Wurzeln und Ursachen durch Diskussionen :zu suchen.

Und gerade deshalb finde ich den Biologismus längst überholt. Biologismus heißt, daß man versucht soziale und zwischenmenschliche Konflikte rein naturwissenschaftlich (in diesem Fall: biologisch) zu erklären.

Leider kommen gerade in diesem Forum ständig biologistische Argumente nach dem Muster: Frauen müssen Kinder aufziehen, weil sie biologisch Kinder bekommen.

Frauen können im gesellschaftlichen Leben nicht die gleiche Rolle wie Männer beanspruchen, weil sie biologisch unterschiedlich sind.

Frauen sind irgendwie anders und daraus ergibt sich ihre untergeordnete Stllung in der Gesellschaft.

etc.

Ich verstehe Bernd so, daß er ein für alle Mal klar machen will, daß biologistische Argumente in dieser Diskussion nicht weiterhelfen - aus den Gründen, die Du genannt hast.

Normal würde ich gar nicht mehr auf die Idee kommen, daß dies nötig ist - aber hier in diesem Forum scheint es mir oft so, als müßten wir bei Null anfangen.

Viele Grüße, Stefanie

2 Like

hey grilla!
du hast völlig recht: die ursachenforschung wäre eigentlich das spannende. aber genau dazu kommt es hier imho oft nicht, weil mal wieder bei adam und eva angefangen werden muss. von daher geht’s mir darum, die debatten von den ständigen wiederholungen zu entlasten. dann wär gerade für das, was du haben willst nämlich mehr platz (finde ich).

liebe grüße
bernd

Geduld ist gefragt
Hallo Stefanie,

danke für die Erklärung. In der Tat war mir wirklich nicht ganz klar, was das Wort Biologismus bedeutet - vorallem in diesem Zusammenhang.
Ich glaube, das Hauptproblem in allen Diskussionen um Emmanzipation und Feminismus ist, dass Frauen viele Worte in diesem Zusammenhang anders deffinieren als die Männer. Umso mehr freut es mich, dass sich hier überhaupt Männer an dem Brett beteiligen. Und ich finde, dass gerade die Hardliner unter den Männern (Frauen=KKK) besonders wichtig dafür sind. Dann kochen wir Frauen nicht an faden Suppen herum, von der alle ja essen sollen.
Es tut sicher gut, wenn es Männer gibt, die für die Probleme um den Feminismus zugänglich sind. Aber sie stärken den frustrierten Leserinnen bestenfalls den Rücken. Doch dadurch alleine bewegt sich in festgefahrenen Meinungen nichts.
Ich finde, dass der Platz vorhanden sein sollte, wenn es darum geht immer wieder zu erklären, dass es an dem biologischen Unterschied zwischen Mann und Frau nichts zu erklären gibt. Dieser Unterschied beschränkt sich eben nur im biologischen Sinne. Ansonsten gilt für Männer wie für Frauen, dass eine Gesellschaft so lebendig und reich ist, wie ihre Toleranz jeder einzelnen Lebensweise gegenüber, und dass wir alle dafür durch Haltung und Handeln Rechnung tragen müssen.
In einem Brett zum Thema Biologismus werden sich meiner Ansicht nach nicht allzuviele einfinden, eventuell sogar auf Kosten dieses Brettes hier.
Dann lieber geduldig sein, und immer wieder für seine Meinung einstehen, egal wie oft es in gleicher Form bereits geschehen ist. Auf weitere 100 Jahre Kampf um Gleichberechtigung kommt es auch nicht mehr an.
Viele Grüße
grilla