Hallo Grilla,
Ich glaube, Du verstehst den Begriff „Biologismus“ falsch. Ich bin 100-prozentig Deiner Meinung bei:
Biologismus klingt so, als ob sich
grundsätzlich die Konflikte zwischen Frauen :und Männer naturwissenschaftlich erklären :lassen, man(n) also für alle Probleme dieser :Sorte ein Raster erstellen kann.
Aber ich glaube, dass die Schwierigkeiten :ihre Ursachen in unserer Gesellschaft zu :finden sind, zum Teil spielen auch
Erziehung, Lebenserfahrung, Lebenssituation, :Mentalität,
Charaktereigenschaften eine Rolle. Auch wenn :es für Dich immer nach dem gleichen Problem :aussieht, ist es doch interessant genauer :nach Wurzeln und Ursachen durch Diskussionen :zu suchen.
Und gerade deshalb finde ich den Biologismus längst überholt. Biologismus heißt, daß man versucht soziale und zwischenmenschliche Konflikte rein naturwissenschaftlich (in diesem Fall: biologisch) zu erklären.
Leider kommen gerade in diesem Forum ständig biologistische Argumente nach dem Muster: Frauen müssen Kinder aufziehen, weil sie biologisch Kinder bekommen.
Frauen können im gesellschaftlichen Leben nicht die gleiche Rolle wie Männer beanspruchen, weil sie biologisch unterschiedlich sind.
Frauen sind irgendwie anders und daraus ergibt sich ihre untergeordnete Stllung in der Gesellschaft.
etc.
Ich verstehe Bernd so, daß er ein für alle Mal klar machen will, daß biologistische Argumente in dieser Diskussion nicht weiterhelfen - aus den Gründen, die Du genannt hast.
Normal würde ich gar nicht mehr auf die Idee kommen, daß dies nötig ist - aber hier in diesem Forum scheint es mir oft so, als müßten wir bei Null anfangen.
Viele Grüße, Stefanie