Liebe Community,
Die italienische Polizei hat den größten Bioskandal Europas aufgedeckt. 703.000 Tonnen Lebensmittel wurden fälschlicherweise und mit unechten Zertifikaten als Bioprodukte nach ganz Europa verkauft. Und das über drei Jahre hinweg, für insgesamt 220 Millionen Euro. Worauf kann man sich noch so wirklich verlassen? Kauft ihr noch Bioprodukte?
Ich kaufe beim Bauern nebenan. Mehr kann ich nicht tun, den Unternehmen Glauben schenken? Ja in Ihrem Profitgedanken
Als Präsident der Bio-Fachgeschäfte Südtirols gebe ich gern Antwort:
Schwarze Schafe gibt es in jeder Branche - meist sind es jene, die glauben einen neuen Trend entdeckt zu haben mit dem man schnell viel Geld verdienen kann. Auch der Bio- Sektor ist anscheinend nicht sicher davor,
dass es einige auch hier probieren wollen. Doch die Aufdeckung des Skandals hat gezeigt, dass zum einen die Kontrollen schlußendlich doch funktionieren, zum Anderen, dass man nicht auf jene setzen sollte, die Bio
nur als einen Trend ansehen, der schnelles Geld verspricht.
Die Bio-Fachgeschäfte Südtirols haben jahre lange Erfahrung - zum Teil bis zu 20 Jahre - und wissen, bei wem sie einkaufen können. Die Bio-Fachgeschäfte kennen die Produzenten bzw. Verarbeiter durch die Fachmessen und Besuche vor Ort auch zum großen Teil schon sehr lange persönlich. Dies auch deshalb, weil die Bio-Fachgeschäfte Südtirols hinter dem Bio-Gedanken stehen - ja wir leben den Bio-Gedanken auch selber. Für uns ist Bio kein kurzfristiger Trend, keine neue Mode, sondern es ist unser Leben.
Solche Bio-Fachgeschäfte wie unsere Gruppe in Südtirol gibt es auch in Deutschland.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung
Armin Theiner
Präsident der Bio-Fachegschäfte Südtirols
Inhaber des Bio-Fachgeschäftes Pro Natura in Brixen
www.biofachgeschaefte.it
https://www.facebook.com/bio.fachgeschaefte
www.pronatura-bioshop.com
www.facebook.com\armin.theiner
www.facebook.com\pronatura.bioshop
Liebe Galileo Redaktion,
wo wird man heutzutage nicht verarscht?
Packungsgrößen, Inhalt, Herkunft, Bio - und und und.
Muss doch jeder selber entscheiden was er kauft und wem er glaubt - die Verbraucherschutzministerien kann man scheinbar getrost schließen wenn da über 700 tausend Tonnen an denen vorbei verkauft werden.
Die BEzeichung Bio ist irreführend, denn man isst ja nichts anorganisches. Sicherlich sind hier Öko-Produkte gemeint, welche gewöhnlich aber ähnliche „Schwindelpackungen“ sind wie „Gesundprodukte“. Man hat ja zu den angebotenen Lebensmitteln nur als Alleinvesorger eine Alternative.
Hallo,
ich lese gerade die Anfrage bzgl. des Bioskandals in Italien. Ich habe es bisher nur in den Nachrichte gehört und kann mich leider nicht weiter informieren, da ich heute abend meinen Flug ins Ausland habe.
Was mich persönlich anbetrifft, so kaufe ich fast nie oder höchst selten BIO-Produkte.
Mit freundlichem Gruss
Reginarita
Hallo,
Ja ich kaufe noch Bioprodukte. Trotzdem wird die Biobranche immer noch am besten kontrolliert. Auch wenn in Italien manches etwas locker genommen wird, die Biohöfe werden regelmäßig inspiziert von den zuständigen Behörden. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, da ich den Sommer auf einem solchen Hof verbringe.
Grüße tauti1
Ich kaufe Bioprodukte nur selten und nur bestimmte Sachen,die werde ich auch weiterhin kaufen.
ja, ich kaufe sie.Aber nicht im Bioladen, sondern im Supermarkt wenn ich welche sehe.Skandale wird es immer geben.Haupsache der Kurs geht in Richtung bio.
r.jaspers
Hallo,
mir wird´s schlecht wenn ich sowas lese.
Wir kaufen jedoch weiterhin Bio-Produkte - aus Deutschland. Und hoffen auf gute und sichere Siegel.
Gruß
Markus
Hallo,
natürlich kaufe ich weiterhin BIO Produkte.
Von DEMETER, Naturland, Bioland - Organisationen, die schon jahre- / jahrzehntelang auf dem Markt sind sich selbst strenge Richtlinien auferlegt haben und ihre Lieferanten kennen und regelmäßig besuchen.
Bio ist nicht gleich Bio.
Ebenso aus regionalem Anbau.
Gruß
Hallo,
zunächst einmal hat mich der Absender dieser Anfrage verwundert. Ist dieses Forum tatsächlich die Informationsquelle der Galileo Redaktion??? Oder geht es hier nur um einen Meinungsquerschnitt, eine Art Umfrage?
Die konkreten Fragen finde ich etwas allgemein formuliert, um dazu wirklich fundierte Informationen geben zu können.
„Worauf kann man sich noch so wirklich verlassen?“
Meine Antwort: Das muss jeder Mensch für sich entscheiden. Man macht seine Erfahrungen im Leben und vertraut auf Dinge, mit denen man gute Erfahrungen gemacht hat. Nur weil irgendwo ein Skandal auftaucht, heißt das für mich nicht, dass ich mich davon beeinflussen lasse. Ob Schweinegrippe oder Bioskandal. Meine Erfahrungen mit diesen Themen sind eher positiver Natur. Daher hab ich keine Angst vor einer Schweinegrippe, an der insgesamt wohl weniger Menschen gestorben sind als an einer stinknormalen Grippe. Genauso kann ich sagen: Ja, ich kaufe Bioprodukte, und zwar aus Überzeugung.
Wie der Präsident der Bio-Fachgeschäfte oben schon erwähnte, existieren Kontrollen und zeigt die Aufdeckung der Skandale, dass Kontrollen letztendlich auch etwas bringen. Zusätzlich vertrete ich die Meinung, dass es nach wie vor einen Unterschied gibt zwischen „mainstream“-Bio-Essen und ernstzunehmendem Bio-Essen (wobei ich hier der Einfachheit halber von „Bio“ spreche und nicht von dem durchaus korrekteren „Öko“, ersterer Begriff ist aber so allgemeingebräuchlich, dass allen klar ist, was gemeint ist): Bio-Nahrung war eingangs nur eine Nische. In dem Maße wie es „trendy“ wurde, kamen auch mehr Produzenten auf den Markt. Die Konsequenz war die EG-Öko-Verordnung. Diese ist weniger streng als Öko-Anbau-Verbände, deren Regeln schon lange vor denen der EU existierten. Wenn man also im Supermarkt Bio-Linien von Rewe, Lidl und Co kauft, dann kauft man Bio nach EG-Öko-Verordnung also „Schmalspur-Bio“. Die Menge an Ware, die hierfür produziert wird, ist nach meiner Ansicht deutlich anfälliger für schwarze Schafe als die Ware, die nach strengen Anbau-Verbandsregeln angebaut wird. Diese Ware findet man im Supermarkt selten bis gar nicht, dafür aber in Bioläden und Reformhäusern. Der Kundenkreis ist da auch sehr verschieden.
Gea
Hallo allerseits,
meines Erachtens ist es ohnehin am besten, inländische und regionale Produkte zu kaufen und so selten wie möglich ausländische Produkte, schon wegen des Transports etc. Italienische Bioprodukte kaufe ich in Regel nur im Land beim Erzeuger, wo ich sehe, wie er arbeitet, ansonsten wird zuhause fränkisch oder deutsch gegessen.
Zudem kann Konsum nie wirklich ökologisch sein, umweltfreundlich ist nur Verzicht. Wer unbedingt frische Tomaten und Paprika im Winter haben will und auf Fertigprodukte steht, ist meines Erachtens im Bioladen ohnehin falsch und sollte sich erst einmal grundlegende Gedanken machen.
Ich verlasse mich im Bioladen auf die bekannten Zertifikate wie Demeter usw., die sehr viel strengere Richtlinie haben als etwa die lasche EU-Bionorm. Sollte bei dem, was ich als „Bio“ gekauft habe, doch ein Prozentsatz aus konventionellem Anbau dabei sein, komme ich immer noch besser weg als 100% aus konventionellem Anbau zu kaufen, was soll also die Aufregung?
Selbstverständlich rechtfertigt das nicht den Betrug, doch ich lasse mich von einem Skandal nicht davon abbringen, Bio-Produkte zu bevorzugen und obendrein die ganze Branche zu verteufeln.
Lieben Gruß
Mamoya
Kann dir diesmal leider nicht weiterhelfen.
Lg
Der Skandal ist glaub ich nicht in Italien, sondern wenn, dann in den anderen Ländern. Ich kaufe weiterhin die Sachen direkt an der Quelle (wie das in Italien so üblich ist, also Käse beim Käsemann und Eier beim Eiermann und Fleisch beim Fleischer).
ich bin genau so ratlos. Lust auf italienische Bioprodukte habe ich keine mehr, was ganz sicher vollkommen ungerecht ist. Aber da sieht man, wie einzelne schwarze Schafe die ganze gute Sache in Misskredit bringen und einen Riesenschaden anrichten können. Am meisten vertraue ich auf die hiesigen Biobauern aus der Region, und deren Produkte kaufe ich nach wie vor mit vollem Vertrauen.
Christiane
Hallo,
ich bin Bioobstbauer in Österreich und Präsident vom Europäischen Bioobstforum. Mich erschüttert ein solcher Skandal um Biogetreide in Italien zutiefst. Die Gefahr ist, dass viele ehrliche Biobauern in ganz Europa um den Lohn ihrer aufrichtigen Arbeit gebracht werden. Ich hab aber auch die Hoffnung, dass Biokunden auseinander halten können, dass hier Kriminelle am Werk waren und dass sie auch in Zukunft saubere Bioprodukte bei Lieferanten ihres Vertrauens beziehen können.