Ich hab heute in den Nachrichten gelesen, dass man mit der Biospritt Produktion aussetzen will, wegen der Dürre in den USA und steigenden Lebensmittelpreisen. Was meint ihr zu diesem Thema? Ich hab mir so meine Gedanken gemacht und wollt mal fremde Meinungen hören, ist es wirklcih sinnvoll Lebensmittel zu Kraftstoff zu verarbeiten oder ist es an der Zeit Öl aufzugeben und die Ansprüche runterzu schrauben?
Moin auch,
ich halte es fuer Unfug, in jeder Beziehung, Lebensmittel zu Kraftstoff zu verarbeiten. Ich halte es aber auch fuer Unfug zu behaupten, dass wir eine noch nicht existierende Hungersnot aufhalten koennten indem wir keinen Biosprit mehr produzieren.
Zu Frage 2: Ja, es ist an der Zeit Erdoel aufzugeben. Daran wird ja auch gearbeitet. Das funktioniert aber nur, wenn die Menschen mitmachen und das heisst, dass wir die Ansprueche eben nicht sehr weit runterschrauben koennen, sonst nehmen wir die Menschen naemlich nicht mit.
Ralph
ich halte es fuer Unfug, in jeder Beziehung, Lebensmittel zu
Kraftstoff zu verarbeiten. Ich halte es aber auch fuer Unfug
zu behaupten, dass wir eine noch nicht existierende Hungersnot
aufhalten koennten indem wir keinen Biosprit mehr produzieren.
Die Hungersnot existiert, aber nicht bei uns, sondern in anderen Ländern. Ich halte das Ganze für ein Verbrechen an den Menschen in Regionen, die eh schon kaum ihr Essen bezahlen können.
Und wenn dann noch spekuliert wird an den Börsen…mit Nahrungsmitteln…
Die Treibstofflobby sagt, es liegt nicht an ihnen - die Börsen sagen, es liegt nicht an ihnen. Offenbar exprodieren die Preise auf wundersame Weise völlig ohne Grund. Wahrscheinlich haben wir einfach zu wenig zu Essen auf der Welt.
Solange es Leute gibt, die Sprit mit zwei „t“ schreiben, diskutiere ich nicht mit Selbigen.
Hallo,
wenn man so argumentiert, sollte man auch keinen Hopfen, Gerste und Wein anbauen, da diese Flächen sinnvoller für echte Lebensmittel und nicht für Genussmittel verwendet werden könnten. Oder hälst Du es für richtig, dass wir hier in Luxus schwelgen und andere müssen hungern?
Meiner Meinung nach ist es ohnehin für die armen Länder besser, wenn die Nahrungsmittel, langfristig gesehen, teurer werden. Dann lohnt es sich für die dortigen Bauern wieder, Hirse u.ä. anzubauen und eigenen Hühner zu züchten.
Grüße Ingo Krüger
Hallo,
wenn man so argumentiert, sollte man auch keinen Hopfen,
Gerste und Wein anbauen, da diese Flächen sinnvoller für echte
Lebensmittel und nicht für Genussmittel verwendet werden
könnten. Oder hälst Du es für richtig, dass wir hier in Luxus
schwelgen und andere müssen hungern?
Bier ist doch ein „echtes“ Lebensmittel.
Biosprittt soll der Ölknappheit entgegenwirken. Es hat also eine ganz klare Aufgabe auf dem Kapitalmarkt. Es wird Lebensmittel als Kapital verwendet. Das ist Teufelswerk - es zeigt die Geldgier und das Schlechte im Menschen.
Bier hingegen dient dem Genuss, es wird soviel produziert, wie verbraucht wird. Bier wird nicht weggeschmissen oder verbrannt und soll auch keine Knappheit einer anderen Sache kompensieren.
Meiner Meinung nach ist es ohnehin für die armen Länder
besser, wenn die Nahrungsmittel, langfristig gesehen, teurer
werden. Dann lohnt es sich für die dortigen Bauern wieder,
Hirse u.ä. anzubauen und eigenen Hühner zu züchten.
Was meinst du mit „lohnen“? Es geht doch darum, dass es Länder in Afrika gibt, für die ein Kilo Mehl schon so viel kostet, wie für uns ein Fernseher. Selber züchten und anbauen gleicht da eher einem Traum…vor allem, wenn man in einer ausgetrockneten Wüste oder in Kriegsgebieten wohnt.
Guten Abend!
Solange es Leute gibt, die Sprit mit zwei „t“ schreiben,
diskutiere ich nicht mit Selbigen.
So sieht sie aus, die Methode, mit der man die Kenntnisnahme von Problemen verweigert. Schade.
Gruß
Wolfgang
Argumente zum Biosprit
Hallo,
Ich hab heute in den Nachrichten gelesen, dass man mit der
Biospritt Produktion aussetzen will, wegen der Dürre in den
USA und steigenden Lebensmittelpreisen. Was meint ihr zu
diesem Thema?
1.) Der Aufmacher kam vom Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel. Ich halte das für einen populistischen Einwurf eines FDP-Ministers, wie man ihn von Guido Westerwelle her kannte. Bisher hatte ich einen guten Eindruck von ihm und bin nun etwas enttäuscht.
2.) Das Thema Hunger ist komplex. Wenn man das ganze wirklich in eine dämliche platte Formel zusammenfassen will dann gilt:
„Die Menschen hungern nicht, weil es eine Knappheit an Lebensmittel gibt oder die Preise zu hoch sind, sondern weil sie arm sind.“
3.) Für Deutschland gilt, dass die Erzeugung an Getreide und Zuckerrüben (aus dem Alkohol gewonnen wird) sich noch deutlich erhöhen, wenn denn der Bedarf bestünde und ausreichend hohe Preise bezahlt würden. -> Keine Probleme.
In Mittelamerika führt die Verwendung von 40% des Mais für die Erzeugung von Alkohol für E10 und E15 (!) zu erhöhten Maispreise. -> Probleme für die armen Leute
In Brasilien läuft die Erzeugung von Alkohol aus Zuckerrohr ohne Einfluß auf die Ernähung der Bevölkerung. -> Keine Probleme
Ob die Nutzung von Agrarflächen zu Hunger führt, hängt vom Kontext ab.
4.) Die Nutzung von Agrarflächen für Pflanzen, die nicht der Ernährung dienen, ist in der Geschichte der Menschheit völlig normal.
Es handelt sich eher um ein psychologisches Problem, wenn die Leute Probleme mit dem Gedanken haben, dass essbare Pflanzen, zur Energienutzung verwendet werden. Ersetze das Weizenfeld beispielsweise durch Zuckerrüben und Nieman regt sich auf, weil Zucker sowieso ungesund ist.
5.) Weltweit werden 6% der Agrarprodukte als Energiepflanzen eingesetzt. Ein Drittel werden zu Produktion von Fleisch verwendet (welches überproportional in den Industrieländer verspeist wird).
Wenn sich Dirk Niebel ernsthaft Sorgen um den Hunger in der Welt macht, hätte er sich vorher zum Thema Spekulation mit Nahrungsmitteln oder Reduktion des Fleischkonsums melden müssen.
Das sind aber keine populistischen Themen.
6.) Biosprit ist eine Verzweiflungstat.
Der Verbrauch fossiler Brennstoffe und die CO2-Erzeugung wird damit ein wenig reduziert. Die Konsumenten haben sich in ihrer Gesamtheit geweigert, den Verbrauch nennenswert zu reduzieren.
Deswegen sahen sich die europäischen Politiker genötigt, den Sprit ein wenig mehr zu strecken.
Ich persönlich tanke aus Überzeugung nur E10,
fahre sehr sparsam,
reduziere meinen Fleischkonsum und
spende für Entwicklung in Afrika.
Gruß
Carlos
Einen Einwurf hätte ich zu Punkt 3 Stichwort Brasilien:
Glaubt man dem Welthungerbericht, so gehört Brasilien zu den Ländern in denen schon länger ein deutliches Hungerproblem herrscht. Trotzdem wird die Produktion von Treibstoff aus Zuckerrohr noch immer als etwas Fortschrittliches und Lobenswertes gesehen.
Ich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich in solchen Fällen immer die öffentliche Wahrnehmung ist.
Das ist aber eine konfuse Antwort…
Biosprittt
Wieviele t denn noch?
soll der Ölknappheit entgegenwirken. Es hat also
eine ganz klare Aufgabe auf dem Kapitalmarkt.
Die da wäre?
Es wird
Lebensmittel als Kapital verwendet. Das ist Teufelswerk - es
zeigt die Geldgier und das Schlechte im Menschen.
Wie kann denn etwas „als Kapital“ verwendet werden? Produkte (und damit auch Lebensmittel oder Rohstoffe aus denen Lebensmittel werden) haben einen Wert.
Von dem ideologischen Vokabular abgesehen, ist der Satz also vollkommener Unsinn.
Was du meinst ist wohl:
Sollten/Dürfen Lebensmittel auf freien Märkten gehandelt werden oder müsste „der Staat“ regelt eingreifen?
Bier hingegen dient dem Genuss, es wird soviel produziert, wie
verbraucht wird. Bier wird nicht weggeschmissen oder verbrannt
und soll auch keine Knappheit einer anderen Sache
kompensieren.
Da kann man auch so argumentieren:
Autofahren dient dem Genuß und hält unsere Wirtschaft in Schwung. Es wird soviel Benzin und Diesel importiert, wie gebraucht wird. Es wird nichts weggeschmissen oder einfach so verbrannt.
Um es mal abzukürzen:
Ich bin kein Freund von Biosprit, weil er wie auch Biogasanlagen etc. Monokulturen fördert und natürlich die Nachfrage z.B. an Mais stark erhöht. Kommen dann wie in den USA starke Ernteausfälle hinzu, steigen natürlich die Preise.
Zur Frage, die hier gestellt war:
Wenn wir nicht von unserem Lebensstandart herunterwollen, müssen wir alternative Energiequellen erschließen, die markttauglich sind. Biosprit wird wohl nur in geringem Maße zur Substitution von Kraftstoffen beitragen, weil die Einsatzstoffe zu teuer werden.
Der Kraftstoffbedarf aus dem Individualverkehr wird vermutlich stark mit Elektrizität substituiert. Schwieriger sieht es bei Schwerlast- und Langstreckentransport aus (Schiff, Flugzeuge).
Allerdings:
Nach dem letzten WEO geht man bei unkonventioneller Förderung erst ab 2030 von Peak Oil aus. Und da der Mensch ausbeutet, was er ausbeuten kann, wird er auch weitere Techniken entwicklen neue Felder zu erschließen bzw. bisher nicht förderbare Ölvorkommen auszubeuten.
Tach,
Der Kraftstoffbedarf aus dem Individualverkehr wird vermutlich
stark mit Elektrizität substituiert. Schwieriger sieht es bei
Schwerlast- und Langstreckentransport aus (Schiff, Flugzeuge).Allerdings:
Nach dem letzten WEO geht man bei unkonventioneller Förderung
erst ab 2030 von Peak Oil aus. Und da der Mensch ausbeutet,
was er ausbeuten kann, wird er auch weitere Techniken
entwicklen neue Felder zu erschließen bzw. bisher nicht
förderbare Ölvorkommen auszubeuten.
Das ist sicher richtig, die Frage ist nur, wann die Nutzung des Erdoels so teuer wird, dass sich (nicht nur globalpolitisch, sondern auch individuell) der Break-Even-Point erreicht ist. Letztlich wird eine neue Technologie eine alte ersetzen, sobald diese neue Technologie entweder billig genug wird oder die alte teuer genug.
Um das Ganze zu beziffern: ich wuerde mir schon gern einen Nissan Leaf kaufen. Kostet allerdings (Listenpreis) so um die 37000 Euro (in den USA 37000 US$, nur so nebenbei). Einen vergleichbaren Kompaktwagen (z.B. Mazda 3) gibt es fuer 20000 Euro (ebenfalls Listenpreis). Wie lange muss ich den Nissan also fahren (und Einschraenkungen in Kauf nehmen, wie z.B. die im Vgl. zum konventionellen Fahrzeug geringe Reichweite von nur 160km), um die 17000 Euro Preisdifferenz wieder reinzukriegen? Und wie teuer muss der Sprit werden, damit sich das realistisch gerechnet „lohnt“, zumal der Strom nun auch nicht gerade guenstiger wird?
Gruss
Paul
Moin,
ich wollte damit auch nicht sagen, dass wir die Hände in den Schoß legen sollten. Mir ging es eher darum, dass die meisten Leser und Schreiber hier, das wirkliche Ende des Ölzeitalters nicht mehr mitbekommen. Zumindest der Anfang vom Ende wirds können wir wohl aber beobachten. Ich glaube, wir stoßen da ins gleiche Horn.
Hallo Ufooo,
Eigentlich ganz einfach.
Da sämtliche nutzbare Energie (wenn man von Zerfallswärme absieht) von der Sonne kommt,
braucht man nur zu schauen, wie man die Sonnenengergie am effizientesten nutzt.
Vergleicht man nun die Flächen die nötig sind um eine bestimmte Größe nachhaltig zu ernten,
dann sieht man sehr eindeutig dass E10 ein Irrweg ist, ebenso wie PÖL etc.
OL
Tach,
ich wollte damit auch nicht sagen, dass wir die Hände in den
Schoß legen sollten. Mir ging es eher darum, dass die meisten
Leser und Schreiber hier, das wirkliche Ende des Ölzeitalters
nicht mehr mitbekommen. Zumindest der Anfang vom Ende wirds
können wir wohl aber beobachten. Ich glaube, wir stoßen da ins
gleiche Horn.
Richtig, das bestreite ich auch nicht. Das Peak Oil kann man durch massiven Technikeinsatz vmtl. fuer Jahrzehnte vor sich hin schieben. Es waere dennoch zu wuenschen, wenn man die Technik nicht nur dafuer einsetzt, unter immer hoeheren Kosten immer mehr Erdoel zu foerdern, sondern auch dazu, den Verbrauch signifikant zu senken. Das muesste allerdings globalpolitisch, also weltweit, geschehen, und Teilersatz durch „Biosprit“ ist da nicht der richtige Weg dafuer.
Gruss
Paul
Das sehe ich ganz genauso. Mit einer Einschränkung:
Es setzt sich (leider) nicht unbedingt die beste und sinnvollste Technologie durch, sondern die, die für den Verbraucher die gefühlt beste ist.
Zumindest sind es energiewirtschaftlich spannende Jahrzehnte
Moin auch,
das ist eine andere Frage. Aktuell geht es darum, dass eine Hungersnot ausgeloest werden koennte aufgrund der schlechten Ernte in den USA. Ob das der Grund fuer eine Hngersnot ist weiss noch kein Mensch. Aber selbst wenn das der Fall sein sollte, wurde die Abschaffung von Biosprit nicht das geringste daran aendern. Womit nicht gesagt sein soll, dass Biosprit Sinn macht.
Ralph
Bier hingegen dient dem Genuss, es wird soviel produziert, wie
verbraucht wird. Bier wird nicht weggeschmissen oder verbrannt
und soll auch keine Knappheit einer anderen Sache
kompensieren.
Also das Argument finde ich einigermaßen fadenscheinig. Bier ist ein Genussmittel. Ein Luxusgut ohne das wir bequem existieren könnten, aber nicht wollen. Genau so verhält es sich mit dem Auto.
Es spielt überhaupt keine Rolle ob wir ein Lebensmittel unnötig zu unserem Vergnügen in uns reinschütten oder ob es wir es zu unserem Vergnügen in einen Autotank schütten oder direkt in einen Fluss.
Luxus bleibt Luxus.
Und ich denke, dass ist ein bisserl der Kern der Diskussion. Denn als nächstes dürfte man sich gern mal Gedanken machen ob der tonnenweise Import von Südfrüchten, Kakao, Gewürzen, Tee, Kafee und und und aus Regionen in denen Hunger herrscht gerechtfertigt ist. Da haben wir über den Nahrungsmitten und Flächenverbrauch der Tierhaltung noch gar nicht gesprochen.
Oder anders gesagt - wenn man diese Argumentation konsequent nachverfolgt, essen wir in Zukunft alle nahrhafte Proteinbreie.
Hallo
Meine Meinung:
Ich hab heute in den Nachrichten gelesen, dass man mit der
Biosprit Produktion aussetzen will, wegen der Dürre in den
USA und steigenden Lebensmittelpreisen. Was meint ihr zu
diesem Thema? Ich hab mir so meine Gedanken gemacht und wollt
mal fremde Meinungen hören,
Die Anbauflächen für Biosprit sind für die Nahrungsgewinnung verloren, kein Zweifel.
ist es wirklich sinnvoll
Lebensmittel zu Kraftstoff zu verarbeiten oder ist es an der
Zeit Öl aufzugeben und die Ansprüche runterzu schrauben?
Wieso oder?
Wenn ich „Lebensmittel“ zu Kraftstoff verarbeite, hab ich doch weniger Abhängigkeit vom Öl.
Der Kraftstoffverbrauch sollte sicher soweit wie möglich runtergeschraubt werden, klar.
Und ja, Öl sollte auch weniger benötigt werden, wenn es weniger gibt.
Andererseits kann man diese Fragen auch rein kapitalistisch angehen; Der Markt reguliert einiges, oder man kann auch sagen, irgendwann gibts kein Öl mehr, es muss Ersatz kommen.
Zumindest gab es in Europa in früheren Jahren deutliche Überschüsse im Agrarbereich. Vielleicht ist es auch der richtige Zeitpunkt, an die Übernährung bei vielen Menschen zu denken.
Das nun arme Leute in den Entwicklungsländern vom Biosprit mehr hungern müssen, kann man glaub ich nicht so sagen.
Ich möchte erwähnen, das Biosprit ja im Prinzip nichts anderes ist, als umgewandelte Solarenergie. Hier halte ich effizientere Solaranlagen(mit der höherwertigen elektrischen Energie) z.B. mit Thermie und hohem Wirkungsgrad für möglich.
Außerdem denk ich an die grüne Tonne, wessen Inhalt normalerweise kompostiert wird. Außerdem an Schnittholz der Städte und Gemeinden.
Hier könnte man die Zellulose zu Alkohol verarbeiten.
Über das was die US-Amerikaner oder FDP-Politiker machen, muss ich mir nicht unbedingt Gedanken machen.
Ich tanke immer E10.
MfG
Matthias
Servus,
nun ja, zumindest der teilweise Mais-Anbau in USA für Biosprit soll den Mais-Preis so angehoben haben, dass in Mexiko die Leute sich keine Tortillas mehr leisten können.
Kommt jetzt noch die Dürre mit den entsprechenden Ernteausfällen hinzu, ist es nicht unrealistisch, dass vor allem die ärmeren Länder Probleme haben werden.
Insgesamt halte ich von der Biosprit-Gewinnung aus Pflanzen nicht viel, denn entweder werden hierdurch Argrarflächen reduziert, die nicht mehr der Lebensmittelproduktion zur Verfügung stehen und somit der Preis für Lebensmittel zwangsläufig in die Höhe getrieben, oder es werden neue Anbauflächen „erschlossen“, die auf Kosten der bisherigen Pflanzenwelt gehen werden.
Letzteres ist sogar zwingend notwendig, wenn wir unseren derzeitigen Sprit-Bedarf aus Biokraftstoffen signifikant decken wollen.
Ich habe die genaue Zahl nicht mehr im Kopf, aber wollte man den Treibstoffbedarf Deutschlands mittels Rapsfeldern decken wollen, müsste ein Vielfaches der Fläche Deutschlands aus Rapsfeldern bestehen.
Das Fatale dabei: Die höheren Nahrungsmittelpreise und/oder höherer Flächenbedarf bedeuten jedenfalls, dass die ärmeren Länder -soweit sie es können- gezwungen werden neue Anbauflächen zu erschließen, ggf. auch auf Kosten von Urwäldern, etc.
Sollen wir es wirklich so weit kommen lassen, dass wir Urwälder auch noch für Biosprit abholzen? Wo bleibt da noch der „grüne Gedanke“?
Die einzige vernünftige Alternative, die mit heutigen Mitteln schon machbar ist, wäre die Biosprit-Gewinnung mittels Algen (ca. 30mal ergiebiger als Rapps) oder - ggf. gentechnisch veränderter - Bakterien.
Eine gleichzeitige Reduktion des Treibstoffbedarfs der Industrie- und aufstrebenden Industrieländer wäre natürlich ebenfalls wünschenswert.
Gruß,
Sax
Hallo Fragewurm,
Ich hab heute in den Nachrichten gelesen, dass man mit der
Biospritt Produktion aussetzen will, wegen der Dürre in den
USA und steigenden Lebensmittelpreisen. Was meint ihr zu
diesem Thema?
Wieso spricht ma nur von Biosprit?
Aus Mais wird auch Ersatz für Styroporflocken gemacht (Siehe den Threat unter diesem hier).
Aus Planzenstärke, z.B. aus Kartoffeln, macht man heute auch Kunststoffe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Biokunststoff#St.C3.A4r…
Wieso spricht keiner daüber??
MfG Peter(TOO)