Ich habe eine Birke (ca. 25 Jahre alt) im Garten, die aber nun sehr groß wird bzw. ist. Kann ich sie kürzen, ohne dass sie eingeht? Ich würde sie gerne so auf 2-3 m halten, damit sie nicht mehr in die Länge, sondern in die Breite wächst. Geht das?
Nein, das geht nicht:
Warum lässt du die Birke nicht einfach wachsen? Schatten tut in Zeiten immer heißer werdender Sommer gut und im Herbst muss man eh Laub wegfegen und Dachrinnen reinigen.
Eine Birke kürzen ?? Das wird furchtbar aussehen !
Der Stam m wird immer dicker, das Ganze hat nachher keine Ähnlichkeit
mehr mit einem Baum.
Ja, das geht.
Ähnlich wie Weiden sind Birken Pionierpflanzen und kaum kaputtzukriegen. Bei so einem für eine Birke schon stattlichen Alter musst Du allerdings darauf achten, dass Du den Stamm oberhalb von zwei - drei starken Ästen abwirfst. Wenn man eine Birke ganz auf den Stamm setzt, kann es passieren, dass sie zwar am Leben bleibt, aber danach nur noch ganz spärliche, dünne Zweiglein austreibt.
Vorgehen wie immer beim Baumschnitt: Schnitt im zeitigen Frühjahr ca. Ende Februar, Schnittfläche gegen Südosten orientiert schräg, damit sie jederzeit schnell abtrocknen kann, nach der Arbeit mit der Säge den Rand der Schnittfläche mit einem sehr scharfen Messer nach außen abschrägen (das Messer ziehend führen, damit nichts geklemmt oder zerfasert wird).
Schöne Grüße
MM
Meinst du nicht, dass der Begriff „Pionierpflanze“ etwas anderes bedeutet?
Man merkt, dass du aus der Landwirtschaft kommst. Der Baum/Die Hecke als Feind. Und sich dann wundern, wenn bei mittelstarkem Regen alles über die Ufer tritt.
25 Jahre sind kein stattliches Alter für eine Birke. Im Gegenteil, bei einem Alter von 25 Jahren über einen unnatürlichen Baumschnitt nachzudenken, ist schon recht dekadent.
Abgesehen davon: Es gibt Baumschutzsatzungen. Hoffentlich auch im Ort der TE.
Nö.
Kannst ja mal schauen, wie die ersten Wälder nach der Eiszeit hierzulande zusammengesetzt waren. Und welche Bäume als erste am Ufer verlandender Seen wachsen. Und welche als erste wieder dastehen, wenn ein Wald abgebrannt ist oder von einer Lawine oder einer Mure weggefegt worden ist.
Ist das jetzt aus „Malen nach Zahlen“ oder aus „Quackeln nach Stereotypen“?
Vergleiche: Welches Alter erreichen unter normalen Bedingungen
a) Linde
b) Eiche
c) Buche
d) Tanne
e) Birke
??
Und jetzt wird es ganz tricky:
Vergleiche: Welche Höhe haben im Alter von zehn Jahren unter normalen Bedingungen
a) Linde
b) Eiche
c) Buche
d) Tanne
e) Birke
Und dann machen wir das gleiche Spiel nochmal mit dem Stammdurchmesser.
Und jetzt ist vielleicht etwas klarer, weshalb eine Birke mit 25 Jahren schon ein Baum ist, der Stamm und Krone voll entwickelt hat, während es viele anderen Arten gibt, die mit 25 Jahren noch durchaus als junge Bäume anzusehen sind.
gehört im Gartenbau zu den Grundlagen - unabhängig davon, was man dann tut oder lässt: Ein Garten ist nämlich keineswegs etwas Natürliches, ganz gleich, nach welcher Schule und in welchem Stil er gestaltet ist - es geht beim Gartenbau immer um künstlich gestaltete Natur.
Hier, guck mal:
http://www.schloss-schwetzingen.de/uploads/processed/csm_37_schwetzingen_garten_kastell_lmz497052_2007.crop1013x844_0c5a7847e0.jpg
Wirklich so schlimm?
Ganz abgesehen davon, dass Victoria schlicht wissen wollte, ob die Birke eingeht, wenn man sie kappt. Und das wird sie nicht tun.
Schöne Grüße
MM
Hi,
sie wird nach dem Kappen nicht sofort tot umfallen. Aber solche großen Wunden sind Eintrittspforten für Pilzinfektionen, die die Restlebenserwartung des Baumes leider erheblich verkürzen können. Dabei kann das Holz im Inneren des Stammes morsch werden und der Baum an Standfestigkeit verlieren während die jungen Zweige noch vital erscheinen. Und die an der Kappstelle entstehenden Zweige neigen zum Ausbrechen.
Ganz abgesehen davon: gekappte Bäume sind für mich kein schöner Anblick.
Freundliche Grüße
myrtillus
Hallo,
ja, dieses Risiko besteht. Um es zu vermindern, sollten die Schnitte nie waagerecht oder annähernd waagerecht verlaufen und ihr Rand mit einem scharfen Messer nachgearbeitet werden.
Besonders schön wird die Birke hinterher nicht mehr sein; aber allein, dass sie eine unnatürliche Form haben wird, macht das nicht aus: Gärten sind künstliche Natur, daran ist fast nichts natürlich.
Von jung an etwa wie Korbweiden, aber mit mehr Leitästen auf „Köpfe“ geschnittene Birken, von denen man Reisig für die Besenbinderei gewann, bieten übrigens einen recht aparten Anblick, wie ich finde. Für eine solche Erziehung müsste man allerdings viel, viel früher anfangen und nicht zuerst frei aufwachsen lassen und dann den größten Teil der Krone abhacken.
Schöne Grüße
MM
Hi,
mag an einigen Stellen in der Kulturlandschaft gefällig aussehen, aber ich muss dir ja nicht erzählen, dass Kopfweiden regelmäßig „geschneitelt“ werden müssen, um nicht auseinander zu brechen. Wer soll das machen? Und wer soll die ganzen Körbe und Besen kaufen, die aus den Reisern geflochten oder gebunden werden?
Das ist für mich museale Landschaftsarchitektur.
FG myrtillus
Und was hat das damit zu tun, ob sie wieder austreiben nach Schnitt? Du verwendest den Begriff Pionierbaum falsch.
Mit 25 Jahren ist das eben nicht der Fall.
Die Abflachung der Kurve ist, wie man sieht, so ab dem 40. Lebensjahr zu beobachten, die „Überholung“ durch deine Buche, Eiche usw. erst so ab dem 60. Lebensjahr.
Ist aber alles zweitrangig. In deiner Antwort hast du zwei wichtige Punkte vergessen:
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Warum soll die Birke überhaupt abgeschnitten werden? Die TE spricht davon, sie solle in die Breite wachsen. Die Birke scheint also nicht nah am Haus zu stehen. Sie könnte womöglich problemlos nach oben raus wachsen. Soll die TE doch die unteren Äste entfernen, das ist kein Problem.
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Du hast nicht auf den Umstand hingewiesen, dass vielerorts Baumschutzsatzungen bestehen, welche auch Birken umfassen. Unter Umständen würde der Schnitt also sogar einen Gesetzesverstoß bedeuten. Du hast einfach geschrieben, sie könne die Säge ansetzen.
Und sich auf das Fällen von Bäumen beziehen, von dem keine Rede war. Ganz im Gegenteil - die Fragestellerin hätte gerne gewusst, ob sie damit rechnen muss, dass die Birke eingeht, wenn sie tief gekappt wird. Sie möchte sie demnach in jedem Fall erhalten - das Gegenteil von Fällen steht da an.
Typischer wewewa-Thread: Der Fragesteller erhält Auskunft über sehr viele Dinge, aber so gut wie keine Antwort auf seine Frage. Das ist mir, wenn ich mal ne Frage hier gestellt habe, auch immer so gegangen.
Die Höhenentwicklung ist kein brauchbares Indiz für die Alterung eines Baumes. Ein Baum, der wie die Birke selten älter als hundert und so gut wie nie älter als hundertzwanzig Jahre wird, wächst einfach in einer ganz anderen Liga als die, die mit 25 noch relativ jung sind, weil sie schon auch mal 800 Jahre alt werden.
Dein Schaubild zeigt, dass sich bei Birken schon ab fünfzig nicht mehr viel tut - das ist unmittelbar einleuchtend, weil sie wie gesagt im Vergleich zu anderen heimischen Laubbäumen gar nicht alt werden. Bei einer 25jährigen Birke braucht man keine grundsätzlich neue Entwicklung der Krone mehr zu erwarten, daher ist es auch wichtig, sie bei einem Vorhaben wie in der Frage beschrieben nur oberhalb von wenigstens drei Leitästen zu kappen, sonst wird daraus von vornherein ein Stock mit ein bissel Gestrüpp oben dran.
Was die Fähigkeit von Birken betrifft, z.B. nach Windbruch auch aus der Waagerechten wieder auszutreiben, wenn nur die Wurzeln nicht alle beim Sturz abgerissen sind, solltest Du vielleicht mal in den Wald kucken gehen. Und was die Fähigkeit von Weiden betrifft, aus irgendeinem abgerissenen Stück neu zu wurzeln und auszutreiben, kannst Du streckenweise am Rhein einiges sehen. Danach könne wir gerne über richtige und falsche Begriffe theoretisieren, aber so ganz ohne eigene Anschauung hat das keinen Wert.
Schöne Grüße
MM
Nein, die beziehen sich nicht auf das Fällen. Siehe exemplarisch Hamburg:
Die TE hatte geschrieben:
Das ist schon fast mehr als „Teile entfernen“, das kommt einer Komplettentfernung nahe. Wenn du hier Tipps für ein quasi Abholzen wertvoller Bäume gibst, dann bist du hier verkehrt. Deine beleidigte Reaktion lockt niemandem hinterm Baum hervor, das kannst du dir also sparen.
Wieso „beleidigte Reaktion“? Ich habe doch nur eine Frage gestellt!
Das war an Martin (=Aprilfisch) gerichtet.
Aber wenn du als Fragestellerin uns noch helfen möchtest, könntest du zwei Fragen beantworten:
- Warum willst du die Birke so stark zurückschneiden?
- Gibt es in deinem Ort eine Baumschutzsatzung? Wenn du das nicht weißt, kannst du den Ort mitteilen, in dem die Birke steht?
Ich will die Birke zurückschneiden, weil ich Angst habe, dass sie eines Tages umfällt. Ob es eine Baumschutzsatzung gibt, weiß ich nicht; ich wohne in Bad Staffelstein (Bayern).
Danke!
Dort scheint es (leider) keine Baumschutzsatzung zu geben. Aber:
Das ist unnötig! Ein gesunder Baum fällt nicht einfach um. Du brauchst dir da keine Sorgen machen. Achte darauf, dass die Birke im Sommer immer schön grün ist und einen gesunden Eindruck macht. Das reicht, und du kannst dich womöglich bis an dein Lebensende an dem schönen Baum erfreuen.