Birnenmarmelade ist a: nicht fest und b: viel zu süß

Hallo,

hatte im Gartenbrett mal nach Birnenverwertungstips gefragt und u.A. wurde Birnenmarmelade empfohlen, Habe ich gemacht, mit 3:1 Gelierzucker, aber die Marmelade ist nicht fest geworden, eher Kompott und ist viel zu süß.
Gibts da einen Trick?
Zitrone und reines Pektin zugeben bringts auch nicht und Zucker brauchen diese Birnen einfach nicht.

Mir ein Rätsel, wie man nun leckere Birnenmarmelade aus leckeren Birnen macht.

Danke für Hilfe, Paran

Servus,

keinen Gelierzucker verwenden. Diese Vormischungen sind immer eher zufällig passend.

Wenn man einen geringeren Anteil an zugesetztem Zucker möchte, kann man das Einkochgut länger kochen - bis hin zu den stark eingekochten Klassikern Apfelkraut und Ladwersch, denen überhaupt kein Zucker zugesetzt werden braucht.

Birnen bringen von sich aus etwas weniger Pektin mit als z.B. Johannisbeeren, aber etwas mehr als Erdbeeren. Pektin kann man also in ‚üblicher‘ Menge zugeben.

Es liegt an der Säure. Was bringt es am Zugeben von Zitrone (eine ganze pro kg!) oder, leichter dosierbar, Zitronensäure (steht in der Gegend von Backpulver und Co, oft beim Türken zu kriegen) nicht?

Weniger empfindlich auf den pH-Wert ist als Geliermittel Agar-Agar. Gibt allerdings keine so glänzende Optik wie Pektin.

Schöne Grüße

MM

Ergänzend dazu: Wenn die Gläser sauber sind und heiß befüllt werden, sind Marmelade und Co. auch in nicht so ganz festem Zustand problemlos haltbar.

:paw_prints:

Hallo Paran,

ich habe zwar noch nie Birnenmarmelade gemacht, aber versuche es doch mal für a) mit Gelatine. Könnte mir vorstellen, daß es damit fester wird.

Grüßle von Irmgard

Hallo,

kein Marmeladentip, aber ein Zu-Süßes-Birnenkompott-Verwertungs-Tip:
Ich könnte mir vorstellen, dass das mit Joghurt oder Quark einen ziemlich leckeren Nachtisch gibt.

Viele Grüße,

Jule

  • ach ja, ein’ hammer noch: Beim Einkochen von Marmelade ganz wichtig, dass man jeden Probierlöffel ganz wie ein Fernsehkoch von sich wirft, sobald man ihn benutzt hat: In das Kochgut dürfen auch keine kleinsten Mengen Speichel geraten - der verhindert auch in beinah homöopathischen Dosen jedes Gelieren zuverlässig.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

die Haltarkeit des jetzt sehr süßen Kompotts ist nicht das Problem.

Gruß, Paran

Hallo,

Gelatine geht bei weit unter Kochtemperatur kaputt - unter Kochtemperatur kann man Marmelade aber nicht abfüllen, der Haltbarkeit wegen.

Gruß, Paran

1 Like

Stimmt.
Aber das Ziel war ja Marmelade und soviel Zusatz für Milchprodukte werde ich nicht los.

Gruß, Paran

Wie das?
Mein Apfelkompott geliert trotzdem ungewollt.

Gruß, Paran

Hallo,

Zitrne habe ich reichlich zugegeben, sicher eie pro kg), schon weil nur süß nicht schmeckt. Hat leider auch nichts gebracht.
Und mit stärker einkochen konzentriert sich die der Zucker, es wird noch süßer.
Habe das Birnenkompott jetzt zu Äpfeln dazu gegeben und prompt eine Marmelade, die schmeckt. Ist vielleicht die beste Lösung bei süßen Birnen und sauren Äpfeln.

Gruß, Paran

1 Like

Noja, „jedes“ war ein bissel grobgeschnitzt formuliert: Der Apfel ist die Mutter aller Pektinlieferanten - bevor man Pektin in der Drogerie und später im Lebensmittelladen kaufen konnte, waren (bevorzugt unreife) Äpfel für das Gelieren von Marmeladen zuständig, und „Opekta flüssig“ (schade, dass es das nicht mehr gibt) war die Herkunft von Äpfeln noch leicht anzumerken. Heißt: Bei den Äpfeln macht es die rohe und pure Übermacht, dass sie auch ein wenig Speichel nicht am Gelieren hindern kann.

Schöne Grüße

MM

1 Like

„Reine“ Birnenmarmelade habe ich bisher noch nie gemacht - nämlich eben aus dem Grund, dass leckere, reife Birnen einfach grundsätzlich schon sehr süß sind und ich mir das ganze mit Zucker auch viel zu süß vorstelle.

Ich glaube, ich habe auch noch nie Birnenmarmelade irgendwo im Laden gesehen. :wink:

Ich habe sie bisher immer kombiniert, und zwar mit eher saurem oder nicht ganz so süßem Obst, wie z.B. Heidel- oder Stachelbeeren. Wäre das nichts?

In Bezug auf die Festigkeit kann ich leider nicht helfen, da hatte ich bisher generell noch keine Probleme bei Marmelade.

Servus,

man müsste dafür Juni, Juli und September zu einem Einheitsmonat zusammenfassen. Das gibt es zwar in der Nähe des Äquators, wo keine Jahreszeiten in dem Sinn herrschen, aber da hat man dann wieder das Problem, dass Birnbäume keine Birnen tragen, weil sie ohne Winter nicht wissen, wann sie blühen sollen.

Wenn Du mal eingemachte Birnen im Laden sehen möchtest, schaust Du (bei Kaufhof, hie und da auch bei Rewe und Edeka) nach „Du Vrai Sirop de Liège“: Das ist Apfelkraut mit Birnen, Zwetschgen und Datteln, reduziert auf 1/4 des Frischvolumens und ohne Zugabe von Zucker eingekocht. Der etwas ruppige Ton von Apfelkraut wird durch den Anteil von Birnen und Datteln sehr schön abgerundet.

Moral: Ihre gruseligen Tomaten schicken die Belgier nach Dortmund, aber die wirklich wertvollen Produkte ihres Landes verspeisen sie heimlich selber.

Schöne Grüße

MM

Vielleicht könntest du die Birnen auch mit Zwetschgen mischen - die haben ja ebenfalls gerade Saison und sind zumindest nicht ganz so süß wie Birnen, sprich, es ist ja auch mal die ein oder andere säuerlichere Frucht dazwischen. :wink:

Bestimmt auch super mit einem Schuss Rotwein und Zimt!

Servus,

hast Du denn mal überlegt, warum aus Zwetschgen Mus und nicht Konfitüre gekocht wird?

Richtig: Sie haben einen mittleren bis geringen Pektingehalt und können daher den Birnen in dieser Hinsicht nicht aufhelfen.

Wenn man sich mit Gelierzucker an eine bestimmte Pektinkonzentration fesselt, helfen Zwetschgen in der beschriebenen Situation nicht weiter. Und wenn man (was sinnvoll ist) Zucker und Pektin separat besorgt und so dosiert, wie man es möchte und braucht, braucht man den recht schrägen Zwischenton von nicht grade eng verbrüderten Aromen, den Du vorschlägst, gar nicht in Kauf zu nehmen.

Schöne Grüße

MM

Vielleicht funktioniert das ähnlich wie Marmelade aus den sehr süßen kleinen Aprikosen: Sie bekommen ziemlich viel Zitronensäure, nur einen kleinen Teil normalen Zucker. Ich koche sie solange auf sehr kleiner Flamme, bis die Konsistenz wie dicker Brei ist.
Dann rühre ich sie kalt runter. Fülle sie also kalt ab. Hält aber gut und schmeckt genial.