Bitte mal für Doofe erklären :-) (Vaillant AtmoTec und Calormatic)

Hallo,
wir haben im Keller, nur für unsere Wohnung, eine Vaillant Atmotec plus -Heizanlage.
Oben in der Wohnung haben wir den Funk-Temperaturregler Vaillant Calormatic 392f.

Unsere Wohnung ist ca. 80 qm groß, Erdgeschoss mit ungeheiztem Keller drunter, 4 Zimmer, schlecht gedämmt (nur die Giebelwand).

Heute habe ich die Heizung wieder angestellt, bemerkte aber, dass die Vorlauftemperatur bei nur 25 Grad eingestellt war.
Da ich meinte, mich erinnern zu können, dass die Heizanlage bei Vorhandensein eines externen Reglers auf voller Vorlauftemperatur laufen soll, habe ich die Vorlauftemperatur also auf die maximalen 75 Grad eingestellt.

Die gewünschte Raumtemperatur habe ich am CalorMatic-Regler, der sich im Wohnzimmer befindet, auf 22 Grad eingestellt. Den Thermostat-Dreher am Heizkörper im Wohnzimmer habe ich auch voll, also Stufe 5, aufgedreht.

Frage 1: war mein Vorgehen bis jetzt richtig?

Frage 2: der CalorMatic-Regler befindet sich ja im Wohnzimmer. Demnach „fühlt“ er ja auch nur die Wohnzimmertemperatur und regelt demnach den Heizvorgang bzw. Betrieb des AtmoTec-Gerätes, richtig? Sprich, wenn im Wohnzimmer die gewünschten 22 Grad erreicht sind, hört die Heizung auf zu brennen, ja?

Frage 3: macht das Wohnzimmer als Standort für den CalorMatic-Regler Sinn (ist unser zweitwärmster Raum), oder sollte man den kältesten Raum nehmen oder wie? Eines der Kinderzimmer ist z.B. der zweitkühlste Raum, und dort soll es doch auch muckelig sein…sprich, wenn im Wohnzimmer die 22 Grad erreicht sind, sind es dort vielleicht 19-20 Grad. Sollte der CalorMatic dann vielleicht besser dort hin?!

Frage 4: auf welcher Stufe sollten die Thermostat-Dreher an den Heizkörpern in den anderen Räumen denn stehen, und inwiefern beeinflusst das Drehen daran die Raumtemperatur?!

Sorry für die vielen doofen Fragen :smile: .

Es grüßt die unwissende Stevahu!

Hallo!

Üblich(so kenne ich das) wählt man den Vorlauf nach der Außentemperatur, es hat ja wohl keine Automatik mit Außenfühler. Zur Zeit mag man sicher auch mit 40-50 °C auskommen.

Raumthermostat im Wohnraum ist schon OK, man nimmt immer den Hauptwohnraum, wo man sich lange aufhält. Dort am Heizkörperventil auf Max = „5“ drehen. Hier erfolgt Raumregelung nach dem Funkthermostaten. Ist die Wunschtemp. dort erreicht,geht die Therme AUS. Dann kühlen ALLE Zimmer wieder langsam herunter bis Wohnraum unter die Schaltschwelle des Funkthermostaten sinkt. Dann heizt Therme erneut auf.

In allen anderen Zimmern stellt man auf die dortige Wunschtemp. ein, also z.B. „3“ für ca. 20° und „4“ für ca. 22 °C. Jede Zahl entspricht ca. 2 °C
Es kann aber systembedingt in den Zimmern nicht wärmer als im Wohnraum werden ! Nur annähernd gleichwarm oder niedriger. Da hilft auch weiter aufdrehen nicht, denn das Ventil kennt nur Auf und Zu. Ist es bei Stellung „3“ im Raum NICHT (noch nicht) um die 20°C warm, dann nützt auch Stellung 4 oder 5 nichts . AUF ist AUF.
Wenn keine Wärme geliefert wird von der Heizung, dann kann ja auch nichts kommen.

Deshalb sind Raumregler im Hauptraum eben ein Behelf. Versetzen hat nur Sinn, wenn der neue Fühlerraum hoch geheizt werden soll, denn dann bekommt Wohnraum bei entsprechender Thermostatventil-Stellung „4“ z.B. auch genug Wärme.

MfG
duck313

Hallo!

Üblich(so kenne ich das) wählt man den Vorlauf nach der
Außentemperatur, es hat ja wohl keine Automatik mit
Außenfühler. Zur Zeit mag man sicher auch mit 40-50 °C
auskommen.

Raumthermostat im Wohnraum ist schon OK, man nimmt immer den
Hauptwohnraum, wo man sich lange aufhält. Dort am
Heizkörperventil auf Max = „5“ drehen. Hier erfolgt
Raumregelung nach dem Funkthermostaten. Ist die Wunschtemp.
dort erreicht,geht die Therme AUS. Dann kühlen ALLE Zimmer
wieder langsam herunter bis Wohnraum unter die Schaltschwelle
des Funkthermostaten sinkt. Dann heizt Therme erneut auf.

In allen anderen Zimmern stellt man auf die dortige
Wunschtemp. ein, also z.B. „3“ für ca. 20° und „4“ für ca.
22 °C. Jede Zahl entspricht ca. 2 °C

Bis hierher volle Zustimmung.

Es kann aber systembedingt in den Zimmern nicht wärmer als im
Wohnraum werden ! Nur annähernd gleichwarm oder niedriger.

Das stimmt jetz nicht mehr ganz.
Wenn im Wohnraum ein wesentlich kleinerer Heizkörper WÄRE, als in den anderen Zimmern, dann wären in den anderen Zimmern höhere Temperaturen möglich, weil eben schneller warm (Heizung läuft ja „ewig“, bis das Wohnzimmer mal warm wird).
Nun baut man also am besten einen Heizkörper mit varabler Wärmeabgabe ein, um über das Funkthermostat und manuell einstellbarer Wärmeabgabe im Wohnzimmer die max. mögliche Temperatur in den anderen Räumen zu beeinflussen.
Langer Rede kurzer Sinn: Den Heizkörperthermostat im Wohnzimmer gegen ein Ventil ohne Thermostat austauschen, probehalber die anderen Thermostaten auf 5 stellen und die Temperatur in den anderen Zimmern beobachten. Wenn es dort zu kalt bleibt, das Ventil im Wohnzimmer drosseln! Somit läuft die Therme länger, bis die 22 Grad erreicht sind.
Das ganze ist relativ kompliziert und ändert sich blöderweise auch je nach Außentemperatur. Wenn die Sonne ins Wohnzimmer scheint, klappt das auch nicht wirklich. Aaber nach dem ersten Winter weiß man schon aus dem Bauch heraus raus, auf welcher Stellung das Ventil je nach Wetter stehen sollte…

Deshalb sind Raumregler im Hauptraum eben ein Behelf.

Genau so ist es

Versetzen hat nur Sinn, wenn der neue Fühlerraum hoch geheizt
werden soll, denn dann bekommt Wohnraum bei entsprechender
Thermostatventil-Stellung „4“ z.B. auch genug Wärme.

Oder eben so :wink:

Gruß Jack

Vielen Dank Euch beiden, Ihr habt mir sehr geholfen!

Hallo,

vielen Dank euch beiden auch von mir; ich habe mich heute mit einer ähnlichen Problematik in unserem gekauften Eigenheim (zunächst vergeblich) auseinander gesetzt und mir die gleichen Fragen gestellt.

Das Haus ist Bj. 1980, die Heizungsregelungsanlage eine Buderus HS 3220; Bj. vermutlich 1991 - das ganze mit einem Buderus Ecomatic-Regelgerät, welches in unserem großen Wohnzimmer angebracht ist.

Die Bedienungsanleitung hierzu ist zwar sehr ausführlich, aber für mich als Laien weitestgehend nicht zu durchblicken. Es können mehrere Programme für mehrere sog. Schaltkanäle programmiert werden, aber die meisten Begriffe und Einstellmöglichkeiten sind für mich nicht nachvollziehbar. Was ist eine Heizkennlinie oder ein Schaltkanal? Was ist mit „Neigung“ gemeint? Ich will es doch nur warm haben in der Hütte! :wink: Zwar werden die Fragen in der Anleitung beantwortet, aber nicht so, dass ich es nachvollziehen kann, bzw. welche Auswirkungen Änderungen der jeweiligen Einstellung haben.

Und was mich am meisten interessierte: Wie sind die Heizkörper einzustellen? Darauf ging die Anleitung nicht ein. Hier habt ihr mir aber schon mal sehr anschaulich geholfen - Danke!

Ich gehe da als Newbie wohl zu naiv ran, weil mir wahrscheinlich auch die technischen Zusammenhänge nicht klar sind.

Ich lasse mir auf jeden Fall noch einmal einen Fachmann kommen, der mich aufklärt und vielleicht auch mit den baulichen Gegebenheiten vor Ort besser vertraut ist. Auf jeden Fall will ich das Gerät mal irgendwann ohne fachmännische Hilfe bedienen können :smile: