guten Abend allerseits,
wer kann mir bitte die Worte " Floret silva undique "
übersetzen ?
Wer kann mir vielleicht auch noch sagen was damit gemeint
ist in dem Stück " Jedermann " von Hugo von Hofmannsthal.
danke, Wolfgang
Hallo Wolfgang,
das heißt:
„Überall blüht der Wald!“
und stammt aus den „Carmina burana“, einer Liedersammlung aus dem Mittelalter. Carl Orff hat einige Lieder daraus, auch dieses vertont.
Den ganzen Text kann ich dir in Kürze übermitteln.
Vielleicht findest du ihn auch im Netz, etwa über „google“.
Gruß Fritz
Ganzer Text und Übersetzung
FLORET SILVA (Chor) ES GRüNT DER WALD. …
Floret silva nobilis, floribus et foliis.
ubi est antiquus, meus amicus?
hinc equitavit,
eia, quis me amabit?
Es grünt der Wald, der edle, mit Blüten und mit Blättern.
Wo ist mein Vertrauter, mein Geselle? - (Wo ist mein altvertrauter Freund? würde ich übersetzen)
Er ist hinweg geritten!
Eia! wer wird mich lieben?
Floret silva undique,
nach mine gesellen ist mir we.
Gruonet der walt allenthalben,
wa ist min geselle alse lange?
der ist geriten hinnen,
owi, wer sol mich minnen?
Es grünet der Wald allenthalben.
Nach meinem Gesellen ist mir weh.
Es grünt der Wald allenthalben.
Wo bleibt mein Geselle so lange?-
Er ist hinweg geritten !
Oh weh! wer wird mich lieben?
Der Text ist schon in der Handschrift zuerst in lateinischer Sprache, dann in Mittelhochdeutsch geschrieben.
In den Jedermann ist das wohl als Beispiel für ein „zeitgenössisches“, also mittelalterlisches Liebeslied geraten. Ich bin nicht sicher, ob er schon bei Hoffmannstal steht, vielleicht ist es ein Regiegag.
Gruß Fritz
Hallo Fritz,
recht herzlichen Dank für die schnelle Hilfe.
Wir führen das Stück " Jedermann " ab März nächsten Jahres auf
und müssen natürlich solche Worte richtig deuten und einsetzen.
Es steht so im Text dieses Stückes, ist also kein Regiegag.
Das eine Fräulein
»Floret silva undique«
»Um meinen Gesellen ist mir weh.«
Der eine Gast spottet ihr nach
»Floret silva undique«
»Um ihren Gesellen ist ihr weh«.
Das gleiche Fräulein flattert auf
»Er ist geritten von hinnen«
»O weh, wer soll mich minnen!«
Einige wollen sie dämpfen, sehen alle auf Jedermann.
Aein anderer Gast fällt ein
»Steht auch der Wald voll grünen Schoß«
»Wohin doch ist mein Trautgenoß«.
nochmals Danke Fritz !
Gruß Wolfgang