Bitte um Bewertung folgenden Interviews.:

Guten Abend,

ausnahmsweise möchte ich einmal einen kopierten Text hier einfügen.
Der genaue Wortlaut ist aber wichtig, weil es die Worte unseres Bundespräsidenten sind.

Am 22.05.2010 veröffentlichte der Deutschlandfunk folgenden Auszug aus einem Interview mit dem Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland:

O-Ton Horst Köhler: „Meine Einschätzung ist aber, daß insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, daß ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muß, daß im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern , die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg.“

Der Inhalt dieser Erklärung wurde bekräftigt durch die ihr folgende Aussage in Bezug auf den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan:

„Aber es wird wieder, sozusagen, Todesfälle geben. Nicht nur bei Soldaten, möglichweise auch durch Unfall mal bei zivilen Aufbauhelfern. Das ist die Realität unseres Lebens heute. Man muss auch um diesen Preis, sozusagen, seine am Ende Interessen wahren. Mir fällt das schwer, das so zu sagen,aber ich halte es für unvermeidlich, dass wir dieser Realität ins Auge blicken.Deshalb halte ich es auch nach der Diskussion über den Begriff Krieg oder kriegsähnlichen Zustand oder bewaffneter Konflikt für ganz normal, wenn die Soldaten in Afghanistan von Krieg sprechen und ich habs auch für normal gehalten, dass ich auch in dem Gespräch mit Ihnen, dann nicht ne verkünstelte andere Formulierung gewählt habe.“

muslima

Servus,

ausnahmsweise möchte ich einmal einen kopierten Text hier
einfügen.
Der genaue Wortlaut ist aber wichtig, weil es die Worte
unseres Bundespräsidenten sind.

Ist nichts schlimmes dran, außer es ist eine Hausaufgabe :wink:

Am 22.05.2010 veröffentlichte der Deutschlandfunk folgenden
Auszug aus einem Interview mit dem Bundespräsidenten der
Bundesrepublik Deutschland:

O-Ton Horst Köhler: „Meine Einschätzung ist aber, daß
insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der
Gesellschaft zu verstehen, daß ein Land unserer Größe mit
dieser Außenhandelsorientierung und damit auch
Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muß, daß im Zweifel, im
Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere
Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum
Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern , die
mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen
negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das
soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem
nicht so schlechten Weg.“

Der Inhalt dieser Erklärung wurde bekräftigt durch die ihr
folgende Aussage in Bezug auf den Einsatz der Bundeswehr in
Afghanistan:

„Aber es wird wieder, sozusagen, Todesfälle geben. Nicht
nur bei Soldaten, möglichweise auch durch Unfall mal bei
zivilen Aufbauhelfern. Das ist die Realität unseres Lebens
heute. Man muss auch um diesen Preis, sozusagen, seine am Ende
Interessen wahren. Mir fällt das schwer, das so zu sagen,aber
ich halte es für unvermeidlich, dass wir dieser Realität ins
Auge blicken.Deshalb halte ich es auch nach der Diskussion
über den Begriff Krieg oder kriegsähnlichen Zustand oder
bewaffneter Konflikt für ganz normal, wenn die Soldaten in
Afghanistan von Krieg sprechen und ich habs auch für normal
gehalten, dass ich auch in dem Gespräch mit Ihnen, dann nicht
ne verkünstelte andere Formulierung gewählt habe.“

Also die Gesellschaft muss verstehen, dass unser Land militärisch vorgehen muss, um unsere Interessen zu bewahren.
Bsp: Freie Handelswege(verständlich) und regionale Instabilitäten zu verhindern(in welcher Region denn?) und dass diese Instabilität sich auf den Markt auswirken kann.

Ehrlich gesagt, ich würde gerne mal mit diskutieren und versuchen zu verstehen, was in den Köpfen einiger Leute vorgeht.

  1. Wir sind wegen der NATO da unten
  2. Es ist schon seit Beginn ein Krieg und kein „Waffenkonflikt“
  3. Wie einflussreich ist Afghanistan auf Deutschland?
    Ist es wirklich nötig gewesen da unten mit Militär einzumarschieren? Wenn alle so tollerant sind, wieso gibt es keine Gespräche zwischen Feind und Freund(außer per Videobotschaft)?
    Um die „Gesellschaftsinteresse“ zu vertreten muss also Militär eingesetzt werden(auch im Inland?)?
    Hätten diese Soldaten wirklich für ihr Land sterben müssen?
    Hat jemals ein Politiker miterlebt, wie so eine Grenzfahrt in Afghanistan etc. ist?

Fragen über Fragen, die mir eig. nur ein Politiker alle beantworten könnte…

mit fragenden Grüßen,

Hanzo

O-Ton Horst Köhler: „Meine Einschätzung ist aber, daß
insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der
Gesellschaft zu verstehen, daß ein Land unserer Größe mit
dieser Außenhandelsorientierung und damit auch
Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muß, daß im Zweifel, im
Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere
Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum
Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern , die
mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen
negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das
soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem
nicht so schlechten Weg.“

im grunde sagt er: im zweifel lieber 2x draufhaun.
und er sagt auch: lieber ein toter somalier und afghane als eine durch diesen verursachte indirekte gehaltskuerzung eines deutschen.

ueberspitzt(?) heisst das nichts anderes als: wir toeten da, wo man uns verwehrt, das zu tun, was wir wollen.

Hallo chatairliner,

so lese ich das auch.
Nur, wenn unser Staatsoberhaupt so etwas sagt verstößt es gegen das Grundgesetz nämlich nach Art. 26 Abs. 1; Art. 56 und 59 Abs.1.

Andere Meinungen?

muslima

Hallo chatairliner,

so lese ich das auch.
Nur, wenn unser Staatsoberhaupt so etwas sagt verstößt es
gegen das Grundgesetz nämlich nach Art. 26 Abs. 1; Art. 56 und
59 Abs.1.

Andere Meinungen?

das ist keine meinung. deutschland darf nicht angreifen. damit ist die sache eindeutig, da deutschland staendig taliban angreift.

Hallo!

ausnahmsweise möchte ich einmal einen kopierten Text hier
einfügen.
Am 22.05.2010 veröffentlichte der Deutschlandfunk folgenden
Auszug aus einem Interview mit dem Bundespräsidenten der
Bundesrepublik Deutschland:

mal der Link zum Interview:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/118…

Schön, dass wir Deutschen das endlich auch mal wieder so unverblümt sagen dürfen. Bisher hatten wir uns ja unsere offensiven Interessen hinter defensiven („Verteidigung unserer Sichererererheit“) oder altruistischen („Die armen Mädchen in Affganistan …“) Interessen versteckt.
Nun kommt das Wesen halt zur Erscheinung - würde Georg Wilhelm Friedrich H. sagen.

Interessant finde ich einzig, dass bei Köhler gänzlich die Worte „Freiheit“ und „Demokratie“ fehlen, denn ansonsten (Bush junior war da so ein Experte, der diese Worte in solchem Zusammenhang in jeden zweiten Satz einbaute) wird solches economic warfare gerne als „Durchsetzung der Freiheit“ und „Aufbau von Demokratie“ verklausuliert.

Köhler ist halt noch zu sehr IWF-Mann für solche ummäntelnden Feinheiten :wink:

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

Hallo Candide,

vollkommen richtig, deine Einschätzung.
Es drängt sich jetzt nur die Frage auf, aufgrund der Verletzung zweier GG Artikel,welche Konsequenzen dieses Interview haben sollte.

Im Augenblick scheint das in de Öffentlichkeit niemand zu interessieren.
muslima

Hallo auch,

und was ist daran schlimm? Es gibt nunmal Krieg, und es gibt Dinge, die ein Land bedrohen. Was da steht würde ich als Deutscher erwarten, nämlich daß meine Interessen von meinen Politikern vertreten werden. Im Notfall durch Krieg.

Bedrohlich finde ich eher, wie nach einigen Nachrichtenquellen die Deutschen Taliban-Sanitäter ausbilden, also den Feind unterstützen!

Grüße Bellawa.

Hallo,

Bedrohlich finde ich eher, wie nach einigen Nachrichtenquellen
die Deutschen Taliban-Sanitäter ausbilden, also den Feind
unterstützen!

ist vielleicht nicht immer so einfach, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden, wie das der Normalbürger gerne hätte.
(Früher waren selbst die Kriege besser)

Gruß
T.

Hallo!

Es drängt sich jetzt nur die Frage auf, aufgrund der
Verletzung zweier GG Artikel,welche Konsequenzen dieses
Interview haben sollte.

das ist doch völlig klar: es hat keine Konsequenzen.
Die gesagten Worte sind längst relativiert und der parteiübergreifenden Entrüstung ist damit Genüge getan:
Im Bundespräsidialamt beeilte man sich, die Äußerungen des Staatsoberhaupts zu präzisieren. Köhler habe nicht ausdrücklich auf die Afghanistan-Mission der Bundeswehr angespielt, sagte ein Sprecher SPIEGEL ONLINE. Er habe als Beispiele für die Begründung militärischer Einsätze auch „die Verhinderung regionaler Instabilität und den Schutz freier Handelswege“ genannt. „Diese Äußerungen des Bundespräsidenten beziehen sich auf die vom Deutschen Bundestag beschlossenen aktuellen Einsätze der Bundeswehr wie zum Beispiel die Operation Atalanta gegen Piraterie“
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,697…

Ruprecht Polenz pflichtet bei: hinsichtlich Affganistan darf man militärischen Einsatz nur mit „Sicherheit“ begründen, nicht mit „Wirtschaft“. In Affrika dagegen darf man das: Und dabei habe Deutschland natürlich ein Interesse an freien Handelswegen: "Sie sehen das ja beispielsweise am internationalen Einsatz gegen Piraterie am Horn von Afrika.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,696…

Köhler hatte sich halt etwas unvorsichtig ausgedrückt („etwas missverständlich ausgedrückt“; Polenz, CDU), und damit unvorsichtigerweise Unserer Sache geschadet („Köhler schadet der Akzeptanz der Auslandseinsätze der Bundeswehr“; Oppermann, SPD), weshalb er sich halt künftig vorsichtiger ausdrücken soll („Er sollte seine Äußerungen schnellstens richtig stellen.“; Schmidt; GRÜNE) - und das heißt offensichtlich: Nicht Affganistan, Affrika!.

Im Augenblick scheint das in der Öffentlichkeit niemand zu
interessieren.

Warum auch, wir, die „Öffentlichkeit“, wir sind doch „auf dem Wege“ (Köhler).

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

  1. das ist nicht das DRK, sondern das IKRK
    http://www.icrc.org/web/eng/siteeng0.nsf/html/afghan…

  2. Bitte überprüfe, was das IKRK ist, welchen völkerrechtlichen Status es hat und was seine Aufgabe ist.

BTW:
Die NATO hat nix dagegen…

LG
Mike

Hallo auch,

  1. das ist nicht das DRK, sondern das IKRK

Stimmt, my bad, meine Meinung dazu ändert sich nicht wesentlich.

Grüße Bellawa.

Hallo,

und was ist daran schlimm? Es gibt nunmal Krieg, und es gibt
Dinge, die ein Land bedrohen.

witzigerweise sagen das diejenigen, die ein land bedrohen und den krieg fuehren.

Guten Abend auch,

als ich das das erste Mal im Radio hörte, bin ich fast vom Stuhl gefallen. Etwas pointierter ausgedrückt, meint er wohl: „Ggf. müssen wir auch mal aus wirtschaftlichen Gründen Krieg führen.“
Das Schlimme ist,dass es auch hier einige Antworter gibt, die das auch so sehen - ganz, ganz schlimm!

Laika

Hallo auch,

witzigerweise sagen das diejenigen, die ein land bedrohen und
den krieg fuehren.

Wer wen bedroht, das ist eine Sache des Standpunktes. Der Einfachheit halber gestehe ich jedem Staat zu, andere zu bedrohen soviel er will. Dazu gehört auch der Iran, der Vollständigkeit halber.

Verlieren wird aber der, der meint, der moralisch bessere zu sein.

Grüße Bellawa.

Hallo auch,

witzigerweise sagen das diejenigen, die ein land bedrohen und
den krieg fuehren.

Wer wen bedroht, das ist eine Sache des Standpunktes. Der
Einfachheit halber gestehe ich jedem Staat zu, andere zu
bedrohen soviel er will. Dazu gehört auch der Iran, der
Vollständigkeit halber.

Verlieren wird aber der, der meint, der moralisch bessere zu
sein.

wer verliert, ist auch eine sache des standpunktes. vietnam wurde nie verloren. auch afghanistan wird nie verloren werden:smile:

Hallo laika,

über derlei Verhalten wundere ich mich schon gar nicht mehr.
Wir haben eben deshalb auch das aktuelle politische Personal als Pendant.

Darin liegt auch der Regierungsstil der Kanzlerin begründet.

muslima

Hallo und guten Tag!

Der Bundespräsident hat sich schmollend(nach Art de Lafontaine) von seinem Amt verabschiedet.
Undenkbar, wäre er im Amt geblieben.

Eine zufriedene

muslima

Hallo, ich möchte mich kurz zu diesem Thema äußern.
Ich bin der Meinung, dass Köhler nur die Wahrheit über die Situation im Lande und den militärischen Einsatz ausgesprochen hat. Da uns aber Jahrelang eine andere Version erzählt wurde, konnte man das nicht so stehen lassen und Köhler musste gehen. Schade eigentlich, wenn er noch geblieben wäre und weiter so vorgegangen wäre, hätten bestimmt viele Menschen in Deutschland verstanden, worum es in diesem Krieg eigentlich geht.

Gruß Alex

Nachtrag

Es drängt sich jetzt nur die Frage auf, aufgrund der
Verletzung zweier GG Artikel,welche Konsequenzen dieses
Interview haben sollte.

das ist doch völlig klar: es hat keine Konsequenzen.

So gern habe ich mich noch nie geirrt :wink:

C.