Hallo,
ich bin leider überhaupt kein Geschichtsnarr und hänge an dem Text, bitte um Hilfe - wie würdet Ihr Brief des Jurastudenten Heinrich von Gagern, Mitbegründer der Jenaer Burschenschaft von 1818, an seinen Vater, interpretieren? Welcher Grundgedanke steckt dahinter und welcher politischen Richtung gehört er an?
„Wir wünschen, daß Deutschland als ein Land und das deutsche Volk als ein Volk angesehen werden könne. So wie wir dies so sehr als möglich in der Wirklichkeit wünschen, so zeigen wir dies in der Form unseres Burschenlebens. Landsmannschaftliche Parteien sind verbannt, und wir leben in einer deutschen Burschenschaft, im Geiste als ein Volk, wie wir es in ganz Deutschland gerne in der Wirklichkeit täten … Wir wünschen eine Verfassung für das Volk nach dem Zeitgeiste und nach der Aufldärung desselben, nicht daß jeder Fürst seinem Volke gibt, was er Lust hat und wie es seinem Privatinteresse dienlich ist. Überhaupt wünschen wir, daß die Fürsten davon ausgehen und überzeugt sein möchten, daß sie des Landes wegen, nicht aber das Land ihretwegen existiere. Die bestehende Meinung ist auch, daß überhaupt die Verfassung nicht von den einzelnen Staaten ausgehen solle, sondern daß die eigentlichen Grundzüge der deutschen Verfassung gemeinschaftlich sein sollten, ausgesprochen durch die deutsche Bundesversammlung.“
danke im Voraus!!!