Bitte um Übersetzung eines chinesischen Schriftzeichens

Hallo,

seit Jahren habe ich ein chinesisches Bild, dessen Übersetzung ich überhaupt nicht kenne. Meine Suche ergab leider auch kein Ergebnis…

Wäre toll, wenn mir jemand sagen könnte, was dieses Bild bedeutet:

http://666kb.de/u.php

Vielen Dank schonmal im Voraus!

Viele Grüße
Stephi

Moin,

http://666kb.de/u.php

Meldung:
Das war keine Bilddatei! (oder es gab einen Fehler bei der Übertragung - zu groß?)

Gandalf

Hach ja, man sollte auch den richtigen Link reinkopieren… :smile: danke schön für den Hinweis *g

http://666kb.com/i/ck1c5zkp86edjhuw5.jpg

Hallo Stephi

http://666kb.com/i/ck1c5zkp86edjhuw5.jpg

Das ist 禄, gesprochen lù, und heisst laut dem Wörtebuch von Rüdenberg/Stange „Glück, Wohlstand; Beamtengehalt, (hohes) Einkommen“, kann ausserdem auch ein Familienname sein.

Im Internet kannst du es hier finden, wo es sowohl mit „good fortune / official salary“ als auch mit „blessing, happiness, prosperity“ übersetzt wird.

Schöne Grüsse
dodeka

Hallo,

http://666kb.com/i/ck1c5zkp86edjhuw5.jpg

Das ist das Zeichen 禄 , dessen Bedeutung etwa „Wohlstand“ oder „Segen“, aber auch „Glückseligkeit“ bedeuten kann. Es war auch die Bezeichnung des Beamtengehalts im feudalistischen China vor vielen Jahrhunderten. Außerdem existiert das Wort als chinesischer Familienname.

Wie mir scheint, ist das auch eine „echte“ Kalligraphie, also von einem Asiaten (Chinese oder Japaner) geschrieben, nicht von einem Europäer (sowas sieht man oft bei Tattoos). Der kleine rote Stempel unten rechts ist das Zeichen oder der Name des Kalligraphen, das kann ich aber leider nicht erkennen.

Liebe Grüße,

  • André
1 Like

Vielen Dank, André :smile: habe das Bild verkleinert, darum erkennt man den Stempel nicht so… hier den Stempel nochmal größer: http://666kb.com/i/ck1dr5unpxqhtr739.jpg

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, um einen Druck von originalen Bildern zu unterscheiden? Habe hier ganz neu ein Bild ersteigert, würde mich echt interessieren, ob es original ist.

Hallo

http://666kb.com/i/ck1dr5unpxqhtr739.jpg

Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, um einen Druck von originalen Bildern zu unterscheiden? Habe hier ganz neu ein Bild ersteigert, würde mich echt interessieren, ob es original ist.

Da hier neben der halb richtigen Bedeutung des Zeichens „prosperous future“ sehr deutlich „Grafisk Produktion“ zu lesen ist, dürfte es wohl eher ein Druck sein, und zwar irgendwo aus Skandinavien… Ikea??

Schöne Grüsse
dodeka

wortklauberische Nachfrage
Hallo André

Wie mir scheint, ist das auch eine „echte“ Kalligraphie, also
von einem Asiaten (Chinese oder Japaner) geschrieben, nicht
von einem Europäer (sowas sieht man oft bei Tattoos). Der
kleine rote Stempel unten rechts ist das Zeichen oder der Name
des Kalligraphen, das kann ich aber leider nicht erkennen.

Ist jedes Zeichen, das von Hand geschrieben (also nicht gedruckt) wurde, schon eine Kalligrafie?
Im vorliegenden Fall sträubt sich das Sprachgefühl dagegen, denn hier wurde maximal brav die Regelschrift geschrieben, ohne jeden persönlichen Ausdruck.
Das ist, als würde man hierzulande ein Wort in möglichst korrekter «Blockschrift» schreiben.

Oder als Gleichnis: eine möglichst sauber gespielte Tonleiter würde ich auch noch nicht unbedingt «Musik» nennen.

Unter fernöstlicher Kalligrafie verstehe ich schon mehr eine Kunst, bei welcher der Schreiber den Zeichen handschriftlich-individuellen Ausdruck verleiht, der den Inhalt des Textes interpretiert, aber auch die Verfassung des Schreibers erahnen lässt.

Grüsse
scalpello

Hallo scalpello,

ich erlaube mir mal, für André zu antworten

Ist jedes Zeichen, das von Hand geschrieben (also nicht
gedruckt) wurde, schon eine Kalligrafie?

wenn man sich bemüht, ästhetisch ansprechend zu schreiben (Kalligraphie heisst ja ‚Schönschrift‘) schon. Ob und wie das aber nun gerade gelingt ist eine andere Frage …

Im vorliegenden Fall sträubt sich das Sprachgefühl dagegen,
denn hier wurde maximal brav die Regelschrift geschrieben,

Ja. Kǎishū. Die gehört zu den fünf Hauptstilarten chinesischer Kalligraphie

ohne jeden persönlichen Ausdruck.

und lässt (wie auch die Kanzleischrift Lìshū) recht wenig Spielraum für persönlichen Ausdruck. Der hier allerdings überhaupt nicht genutzt wurde, wie Du richtig bemerkst. Siegelschrift Zhuànshū ist in der Beziehung ähnlich eingeschränkt, aber eine Klasse für sich. Mir ist bislang lediglich ein Beispiel für handschriftliche Ausführung untergekommen - eine Kalligraphie des Herzsutra, die ich einem Freund anlässlich seiner Ehesegnung (nach buddhistischem Ritus) geschenkt habe.

Unter fernöstlicher Kalligrafie verstehe ich schon mehr eine
Kunst, bei welcher der Schreiber den Zeichen
handschriftlich-individuellen Ausdruck verleiht, der den
Inhalt des Textes interpretiert, aber auch die Verfassung des
Schreibers erahnen lässt.

Das ist natürlich richtig - wobei Kursivschrift Xíngshū und erst recht Grasschrift Cǎoshū da sehr viel mehr Entfaltungsraum bieten. Mit dem Nachteil, dass sie häufig (insbesondere Grasschrift) selbst von Chinesen oder Japanern nicht mehr zu entziffern ist.

Richtig ist, dass das hier abgebildete Beispiel ein sehr uninspiriertes Massenprodukt ist. Sauber und brav, aber - wie Du schreibst - völlig ohne individuelle Züge. Insofern ist auch der Stempel nicht mehr als Deko. Ist aber wegen der Klarheit und ausgewogenen Proportionen gut als Übungsvorlage zu gebrauchen.

Freundliche Grüße,
Ralf

1 Like

So isses.
Danke, lieber Ralf, für die ausführliche Darstellung der Materie.
Ich hätte dafür gestern nicht die Ruhe gehabt.
Zudem hätte ich von Kaishô, Reishô und Gyoshô geschrieben, weil ich halt bei einer japanischen Meisterin studiert habe.

Freundliche Grüsse
scalpello

Stimmt ^^
Hallo,
Ja, da hast du ganz recht. „Echte“ Kalligraphie im Sinne von kunstvoller Schrift ist es nicht. Das deutsche Wort „Schönschrift“ passt hier eher. Es ist ein Zeichen in einer ganz ansehnlichen – aber künstlerisch nicht wertvollen – Handschrift gepinselt. Aber wenn man bedenkt, was man so für lieblos hingeschmargelte (um mal einen Sächsismus zu verwenden) Zeichen oft bei Tattoos oder Plakaten sieht, da finde ich das Zeichen durchaus optisch ansprechend. :smile:

Also sagen wir: Schönschrift, nicht Kalligraphie. Kalligraphie kann ich meist selber nicht mal mehr erkennen. :wink:

Liebe Grüße,

  • André