Bittere Gurken, wie weiter vorgehen?

Hallo,

meine Einlegegurken sind dieses Jahr bislang leider sehr bitter. Lt. Internetrecherche kann das an dem wechselhaften Wetter, falscher Düngung und sonstigem Stress der Pflanzen liegen.
Meine Eingangsdüngung war wohl O.K., aber ich habe kaum nachgedüngt. Außerdem immer mit kaltem Wasser gegossen. Das Wetter kann ich nicht ändern, aber besteht die Chance, dass durch Nachdüngen mit Brennesseljauche und Gießen mit warmem Wasser noch ein paar brauchbare Gurken hernawachsen? Habt Ihr da Erfahrungen?

Liebe Grüße,
Paran

Hi @paran,

wenn Du dazu schon im Internet recherchiert hast, dann hast Du es vermutlich eh schon gelesen. Zur Sicherheit (für alle anderen Leser) möchte ich es aber hier nicht unerwähnt lassen:

Zitat aus dieser Seite:

Vorsicht vor bitteren Gurken, Zucchinis und Kürbissen!

Wenn Zucchini, Gurken und Kürbissuppe bitter schmecken, ist Vorsicht geboten, warnt das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart. Das Gemüse könnte dann die giftige Substanz Cucurbitacin enthalten. Der Bitterstoff ist aus Kürbisgewächsen wie Gurken und Zucchini eigentlich herausgezüchtet worden. In Einzelfällen können sie durch Rückmutationen und Rückkreuzungen das Gift aber enthalten. Zudem können die Pflanzen das Gift auch produzieren, wenn sie in Stress geraten - wie beispielsweise durch langanhaltende Hitzeperioden. Cucurbitacine können in kleineren Mengen Brechreiz, Durchfall und Magenverstimmungen verursachen. Beim Verzehr größerer Mengen des bitteren Giftstoffes kann sogar Lebensgefahr drohen. Werfen Sie die Früchte also weg, sobald Sie auch nur einen leicht bitteren Geschmack wahrnehmen.

(Hervorhebungen von mir)

Schöne Grüße
Stefanie

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Servus,

hast Du Dir die Blätter angeschaut? Wenn sie deutlich dunkel sind, haben die Gurken zu viel N (Du hattest mal von Pferdemist geschrieben), dann ist nichts mehr zu machen. Wenn sie zu wenig N haben (deutlich helle Blätter), lässt sich das mit häufigen kleinen Gaben eines leicht verfügbaren (= flüssig formulierten) N-Düngers (bei nicht synthetischen drauf achten, dass kein Übergewicht an K drinne ist - z.B. Neudorff Tomaten- & Gemüse ist mit 3 - 1 - 5 NPK ganz ordentlich aufgestellt, billigere enthalten oft fast keinen Stickstoff) noch ausgleichen, bevor der Mehltau in ein paar oder auch einigen Wochen die Gurken abräumt. Brennesseljauche hat zwar ein günstiges N - K - Verhältnis, aber einen eher niedrigen Gehalt von beidem: z.B. Jauche von 1 kg Brennesseln auf 10 L Wasser, verdünnt 1 : 10, kommt bei idealer Verjauchung auf etwa 0,5 - 0,1 - 0,3 NPK, das sind etwa die selben Werte wie bei dem genannten Flüssigdünger 1 : 10 mit 100 ml auf 10 L Gießwasser - d.h. die Jauchetonne wird damit ruck-zuck leer sein.

An das kalte Wasser mag ich bei diesjährigen Bodentemperaturen nicht so recht glauben, es wird beim Gießen im Boden sofort warm, wenn es nicht grade mit klassischer Kellertemperatur 6-8 Grad in rauhen Mengen gegeben wird - hast Du denn einen richtig tiefen Brunnen, der auch im Juni/Juli noch richtig kalte?

Für kommende Jahre kannst Du Dir vielleicht was mit Perlschläuchen überlegen - ganz gleichmäßige, anhaltende Bewässerung, das mögen auch andere Sensibelchen wie Paprika. Hängt vor allem davon ab, ob Du den Druck dafür hinkriegst (z.B. hoch gestellte Tonne, Boden/Anschlussventil in 1 m Höhe würde bereits genügen, wenn nicht grad 50 m Perlschlauch dranhängen).

Schöne Grüße

MM

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