Es stellt niemand in den Raum, dass Menschen, die heute leben, persönlich verantwortlich seien für das, was damals passiert ist. Zu behaupten, dass das so wäre, gehört zum kultivierten Opferstatus, der von den Rechtspopulisten gepflegt und gehätschelt wird. Man tut sich ja sooooooooooooooooooo leid!
Gerade wenn man sich als Nation empfindet und auf die eigene Historie beruft, in Frankreich nicht ohne gehörigen Pathos, dann gehört nun mal auch dazu, dass man die Schattenseiten mit einbezieht. Es ist eine ziemlich billige Nummer, das positive einzusacken und bei den unangenehmen Dingen zu sagen: das waren wir nicht.
Man ist stolz auf die französische Revolution, man ist stolz auf die Resistance, da steht überhaupt nicht in Frage, eine Verantwortung für diese starken, positiven Dinge zu übernehmen. Oder hörst du Marine sagen, dass die Resistance nicht Frankreich war, sondern nur wer damals gehandelt hat?
Solche Töne sollen Stärke demonstrieren, tatsächlich zeigen sie aber nichts weiter, als dass man ein bemitleidenswerter Waschlappen ist, der Probleme mit der eigenen Identität hat, keine Verantwortung übernimmt und die Schuld nur bei anderen sucht.