Blair lässt nicht über EU abstimmen,

weil er ein ihm unpassendes Ergebnis erwartet.

Ein bischen arrogant, oder?

Nick

weil er ein ihm unpassendes Ergebnis erwartet.

Ein bischen arrogant, oder?

Hallo Nick,

wenn es arrogante Politiker gibt, dann jene in DE, die angeblich wissen, was die Bürger wollen. Glaubt jemand ernsthaft, dass die Deutschen mit Ja abgestimmt hätten, hätten sie die Wahl gehabt ?

Grüsse Günter

Leider befuerchte ich, dass auch die Deutschen mit Nein gestimmt haetten.
(s. meine Frage weiter unten)

Es ist noch ein weiter Weg, bis die Kleinstaaterei ein Ende finden kann und sich ein Europa entwickelt - gepraegt von regionalen Unterschieden, die fuer mich die Faszination und auch die Staerke von Europa ausmachen; eben dieser Mix aus unterschiedlichen Kulturen und Einstellungen, so dass jeder was fuer sich finden kann, was zu ihm passt. Eine aktive Gemeinschaft, die alle Moeglichkeiten zur Anpassung schon zur Verfuegung hat.

Aber wie sagte schon ein beruehmter Schriftsteller:
Echte, freiheitliche Demokratie bedeutet auch Wachsamkeit jedes Einzelnen und Mitwirkung an der Erhaltung und Entwicklung der Gemeinschaft.

Und das sehe ich leider immer weniger, gerade in Deutschland.

Gruessle
G

Hallo Nick,

wenn es arrogante Politiker gibt, dann jene in DE, die
angeblich wissen, was die Bürger wollen. Glaubt jemand
ernsthaft, dass die Deutschen mit Ja abgestimmt hätten, hätten
sie die Wahl gehabt ?

Grüsse Günter

Hi!

weil er ein ihm unpassendes Ergebnis erwartet.

Ein bischen arrogant, oder?

Nicht so arrogant wie Schröder & Co., die eine Abstimmung noch nciht einmal diskutiert hatten…

Grüße,

Mathias

weil er ein ihm unpassendes Ergebnis erwartet.

Ein bischen arrogant, oder?

Vielleicht einfach ein bißchen - klug.
Gruß,
Branden

Hallo,

Glaubt jemand
ernsthaft, dass die Deutschen mit Ja abgestimmt hätten, hätten
sie die Wahl gehabt ?

Die „Deutschen“ haben ja auch eigentlich noch nie gewusst was gut für sie ist, oder?

Wenns schief ging war keiner dafür bzw. dabei…
Wenns gut lief waren alle daran beteiligt…

Also jetzt stell dir mal vor die „Deutschen“ hätten über die Währungsreform 1948 abstimmen dürfen…

Gruss D.K.

wenn es arrogante Politiker gibt, dann jene in DE, die
angeblich wissen, was die Bürger wollen. Glaubt jemand
ernsthaft, dass die Deutschen mit Ja abgestimmt hätten, hätten
sie die Wahl gehabt ?

Tja, was Volksabstimmungen angeht, ist es das alte Thema: wie kann man komplexe Sachverhalte so herunterbrechen, daß man sie dem Volk mit der Alternative „dafür oder dagegen“ vorlegen kann? Überblickt das Volk überhaupt in Gänze, worüber es abstimmt?
Ich will uns damit nicht etwa die grundsätzliche Fähigkeit absprechen, über solche Fragen vernünftig entscheiden zu können, aber es scheint einfach Fakt zu sein, daß die Entscheidungsgrundlage in Volksabstimmungen bei vielen Bürgern eine Mischung aus Halbwissen, Vorurteilen und Gefühl ist. Ich will damit nicht „das Volk“ verurteilen - wir haben nun mal ja auch alle unser tägliches Leben zu leben und können uns nicht vor einer Volksabstimmung 4 Wochen in eine Bibliothek zurückziehen und uns mit der zu entscheidenden Sachfrage beschäftigen. Deshalb haben wir uns ja für die repräsentative Demokratie entschieden, in der wir für vier Jahre Volksvertreter wählen, die dann eben für uns entscheiden. (Daß das manchmal danebengeht, gehört nun mal leider zum System…).
Im Falle der EU-Verfassung denken doch viele Bürger einfach nur: EU - Behördenmoloch in Brüssel - überversorgte Politiker - Regulierungswut - (T)Euro - und alle weiteren negativen Schlagwörter, die so durch die Presse geistern.
Daß die Europäische Einigung

  • uns inzwischen 60 Jahr Frieden in einer Region gebracht, in der die Staaten gerne schon mal spätestens alle 30 Jahre übereinander herfielen
  • in wirtschaftlicher Hinsicht der einzige Weg ist, im Rahmen der Globalisierung gegenüber den USA oder Asien bestehen zu können
  • unverzichtbar ist, um den nach dem Ende des Kalten Krieges „frei herumschwebenden“ ehemaligen Ostblockstaaten ein Ziel in Richtung Demokratie, Frieden und Wohlstand geben zu können und nicht in ein Chaos zu verfallen, daß uns alle betreffen würde

kommt meiner Ansicht nach in der öffentlichen Diskussion zu kurz, wurde aber glücklicherweise von den deutschen Volksvertretern aller Parteien berücksichtigt.

Ciao, Wotan

Ich will uns damit nicht etwa die grundsätzliche Fähigkeit
absprechen, über solche Fragen vernünftig entscheiden zu
können, aber es scheint einfach Fakt zu sein, daß die
Entscheidungsgrundlage in Volksabstimmungen bei vielen Bürgern
eine Mischung aus Halbwissen, Vorurteilen und Gefühl ist.

Halbwissen, Vorurteile und Gefühl sowohl bei Ja- als auch bei Neinsagern. Somit gleicht es sich wieder aus.
Auch wenn für die Befürworter der EU-Verfassung natürlich nur die Gegner Halbwissen und Vorurteile hatten *gg*.

  • uns inzwischen 60 Jahr Frieden in einer Region gebracht, in
    der die Staaten gerne schon mal spätestens alle 30 Jahre
    übereinander herfielen

So kann man auch sagen, der Ostblock und der Kalte Krieg hätten 40 Jahre lang Frieden in Europa gebracht.
Übrigens hat Schweden seit 200 und die Schweiz seit über 100 Jahren keinen Krieg mehr gehabt, auch ohne europäische Einigung.

  • unverzichtbar ist, um den nach dem Ende des Kalten Krieges
    „frei herumschwebenden“ ehemaligen Ostblockstaaten ein Ziel in
    Richtung Demokratie, Frieden und Wohlstand geben zu können und
    nicht in ein Chaos zu verfallen, daß uns alle betreffen würde

Die europäische Einigung braucht man also, weil man den kalten Krieg nicht mehr hat.

Hallo,

Glaubt jemand
ernsthaft, dass die Deutschen mit Ja abgestimmt hätten, hätten
sie die Wahl gehabt ?

Die „Deutschen“ haben ja auch eigentlich noch nie gewusst was
gut für sie ist, oder?

Wenns schief ging war keiner dafür bzw. dabei…
Wenns gut lief waren alle daran beteiligt…

Und die Franzosen waren damals auch alle im Widerstand.

  • unverzichtbar ist, um den nach dem Ende des Kalten Krieges
    „frei herumschwebenden“ ehemaligen Ostblockstaaten ein Ziel in
    Richtung Demokratie, Frieden und Wohlstand geben zu können und
    nicht in ein Chaos zu verfallen, daß uns alle betreffen würde

Die europäische Einigung braucht man also, weil man den kalten
Krieg nicht mehr hat.

Interessante Logik. Nehmen wir für einen Moment an, daß das so stimmt: War der Kalte Krieg wirklich besser?

C.

  • unverzichtbar ist, um den nach dem Ende des Kalten Krieges
    „frei herumschwebenden“ ehemaligen Ostblockstaaten ein Ziel in
    Richtung Demokratie, Frieden und Wohlstand geben zu können und
    nicht in ein Chaos zu verfallen, daß uns alle betreffen würde

Die europäische Einigung braucht man also, weil man den kalten
Krieg nicht mehr hat.

Interessante Logik. Nehmen wir für einen Moment an, daß das so
stimmt: War der Kalte Krieg wirklich besser?

Die Logik stammt nicht von mir, also wieso fragst du mich?

Die Logik stammt nicht von mir, also wieso fragst du mich?

Von wem stammt sie dann ?
Verstehe nicht ganz, wieso Du das dann hier anbringst, wenn Du nun nicht weiter drauf eingehen kannst !? *verwunder

Gruss
G

Volle Zustimmung ! (owT)
Gruss

Gandalf

Die Logik stammt nicht von mir, also wieso fragst du mich?

Von wem stammt sie dann ?

Ich schloß sie aus dem Beitrag, auf den meiner eine Antwort war.

Musterbeispiel für ein altes Sprichwort:
Nicht der regiert, der wählen darf,
sondern der, der die Stimmen auszählt.

Gruss, Marco

Ich will uns damit nicht etwa die grundsätzliche Fähigkeit
absprechen, über solche Fragen vernünftig entscheiden zu
können, aber es scheint einfach Fakt zu sein, daß die
Entscheidungsgrundlage in Volksabstimmungen bei vielen Bürgern
eine Mischung aus Halbwissen, Vorurteilen und Gefühl ist.

Halbwissen, Vorurteile und Gefühl sowohl bei Ja- als auch bei
Neinsagern. Somit gleicht es sich wieder aus.
Auch wenn für die Befürworter der EU-Verfassung natürlich nur
die Gegner Halbwissen und Vorurteile hatten *gg*.

Hallo,
Leider gleicht sich das nicht aus.
Denn es ist in diesem Fall sehr viel einfacher die Massen zu einem Nein zu beeinflussen. Stimmt man mit Nein ändert sich ja erstmal nix, stimmt man mit ja ändert sich vieleicht was zum Schlimmeren (vieleicht wirds auch besser aber das weis man ja nicht so genau, denn wem soll man glauben).
Der Mensch ist aber im Zweifel eher bemüht den Status Quo beizubehalten als ein Risiko einzugehen.
Genau aus diesem Grund halte ich Volksbefragungen nicht für das Mittel der Wahl wenn es um komplexe Sachverhalte geht. Wie schon von Vorrednern geschrieben hat kaum einer die Zeit (Lust) sich wirklich tief in solch einen Sachverhalt einzuarbeiten und wenn dann noch diffuse Ängste und Sorgen dazukommen ist ein Nein halt der einfachste Weg.
Dazu kommt dann noch dass bei solchen Volksbefragungen nicht ausschliesslich die Sachfrage abgestimmt wird sondern auch immer noch andere Faktoren dazuspielen. In Frankreich konnte man so schön auch dem recht unpopulären Herrn Chiraque eins auswischen.

Desshalb halte ich unser indirektes System auch für das bessere: Das Volk wählt Vertreter die sich dann idealerweise mit den Sachverhalten intensiv beschäftigen und aus diesen Überlegungen hinaus dann die Entscheidungen treffen. Dass die Abstimmung in D Parteiübergreifend sehr eindeutig war spricht dabei übrigens durchaus auch für sich.

Hätte man zur Euroeinführung eine Volksbefragung gemacht währe sie sehr wahrscheinlich auch abgelehnt worden weil wir ja die ach so harte D-Mark nicht aufgeben dürfen.
Jetzt bezahlen wir mit € und schaffen es regelmässig nicht einmal den Stabilitätspackt einzuhalten - von ner harten D-Mark könnte also nicht die Rede sein.
Dass bei solch einer Währungsumstellung die Preise angezogen haben ist nicht die Schuld der Politik sondern des Einzelhandels und der Gastronomie die das schamlos ausgenutzt haben und natürlich ist auch der Verbraucher nicht unbeteiligt der das erst mal so hingenommen hat und nicht die Preistreiber selbst sondern dem bösen (T)euro die Schuld gab.

Gruss, René