Blasen und pusten / austauschbar?

Hallo!

sind blasen und pusten austauschbar?

Danke

Die Kälte hatte ihrer aller Wangen gerötet. Ella blies sich in die Hände, die in dicken Wollhandschuhen steckten, und Robert hatte den Arm um sie gelegt und zog sie dichter an sich

Lena pustete in ihren noch heißen Morgenkaffee.

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In diesem Kontext : ja

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Es ist praktisch wirkungslos, sich in die dicken Wollhandschuhe zu blasen. Davon werden die Hände nicht warm.

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Etwa so wirkungsvoll wie Globuli. Es wärmt auf geistiger Ebene.

Die Bedeutung der Verben ist in beiden Beispielen tatsächlich identisch: Einen Luftstrom über die Oberfläche legen.

Im ersten Beispiel (Hände wärmen, zumal mit Handschuhen) ist die Handlung aber physikalisch absurder Unsinn („hauchen“ wäre bestenfalls sinnvoll). Im zweiten (Flüssigkeit abkühlen) ist es ok.

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Hallo,

ich halte beide Verben nicht für identisch und austauschbar. Auch nicht in beiden Beispielsätzen.

Der unterschied zwischen pusten und blasen ist die Kraft des Luftaustritts und damit, physikalisch gesprochen, die Strömungsgeschwindigkeit der Luft. Pusten ist eher schwach, blasen deutlich stärker. So pustet man seine Kartoffel auf der Gabel oder die Oberfläche des Kaffees kalt. Aber man bläst die Kerzen aus. Man pustet auf die Wunde des kleinen Kindes. Aber man bläst einen Luftballon auf.

Würde jemand schreiben „Lena blies in ihren noch heißen Kaffee“ sähe ich den sprichwörtlichen „Sturm im Wasserglas“, würde also davon ausgehen, dass Lena den Kaffee über den Rand der Tasse bliese.

Grüße
Pierre

Edit: auch in anderem Zusammenhang kenne ich nur das Wort blasen und würde mich über die Verwendung von pusten eher wundern: draußen bläst es ganz schön doll. Das ist ein Synonym für stürmisches Wetter. Draußen pustet es schön doll - da rollen sich mir die Zehennägel hoch.

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Ausblasen ist allerdings kein Synonym zu blasen, und

Aufblasen auch nicht.:wink:

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Ich bin kein Germanistiker. Daher sind für mich ausblasen und aufblasen zusammengesetzte Wörter aus blasen (nicht pusten) und dem Zweck der Luftbewegung.

Und auch hier noch ein Edit: wenn man einen Lungenfunktionstest macht, muss man so kräftig wie möglich in das Röhrchen blasen, wahrscheinlich kein Bediener würde von pusten sprechen.

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Ich muss dir einen Marsch blasen. Hast du auch nur eine Sekunde an die Musik gedacht?

Man bläst Posaune, Trompete, Tuba, die verschiedenen Hörner - im Grunde alle Blechblasinstrumente. Holzblasinstrumente wie Flöte, Oboe, Saxophon bläst man aber schon nicht mehr, sondern man spielt sie hingegen.

@Tokei_ihto
Oje, da hast Du allerdings recht (btw. heisst das nicht "Jmdm. DEN Marsch blasen … ?); es gibt weitaus mehr als nur eine andere Bedeutung. Auch bei Pusten, und Unterschiede. Hab’ zumindest noch nie von Blasekuchen, Blaseblume oder Pustebalg gehört.

Gut, in eine Querflöte hab’ ich schonmal reingepustet, hatte mich schon gewundert, dass da gar kein Mundstück drauf ist. Aber wie spielt man sie? Drüberblasen oder ~pusten?

Wie sagt man bei der Vuvuzela? Reintröten? P®usten? Sie spielen?

Gruss, Kudo & sorry für den Fehler

Keine Ahnung.

Das solltest du Südafrikanesen fragen.

das muss „prustete“ in ihren Morgenkaffee heißen :slight_smile:

Also den 2. Satz mit pusten würde ich mal sagen, findet man nicht in einem literarischen Werk.

Natürlich gibt es dazu viel zu schreiben - ich hoffe, wenn ich zum Blasen gehe (Posaune spielen) das da nicht nur pusten bei rauskommt.

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So geht’s mir auch :slight_smile: Allerdings genau umgekehrt. Für mich ist „blasen“ das dosierte, zielgerichtete während ich „pusten“ eher als schwungvoll, aber wenig zielgerichtet sehe. So würde ich in ein Instrument „blasen“ um einen wohlklingenden Ton zu erzeugen, „puste“ ich in ein Instrument werde ich bestenfalls ein Geräusch erzeugen.

Um sicherzugehen habe ich meinen lieben AI-Freund gefragt (Anton, kannst’s Dir sparen!), der bringt noch nen anderen Aspekt rein.

"„Blasen“ und „Pusten“ sind ähnliche Verben, die oft synonym verwendet werden. Es gibt jedoch einige Unterschiede in ihrer Bedeutung und Verwendung.

„Blasen“ bezieht sich normalerweise auf das Ausstoßen von Luft oder einem anderen Gas durch den Mund, die Nase oder ein Blasinstrument. Zum Beispiel: „Ich blase Luft in den Ballon“ oder „Der Wind bläst die Blätter von den Bäumen“. „Blasen“ kann auch bedeuten, dass etwas aufgeblasen wird, wie zum Beispiel ein Ballon.

„Pusten“ hingegen bezieht sich normalerweise auf das Ausstoßen von Luft durch den Mund, um etwas wegzuwehen oder abzukühlen. Zum Beispiel: „Ich puste die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen aus“ oder „Der Wind pustet den Sand in meine Augen“.

In vielen Fällen können „blasen“ und „pusten“ austauschbar verwendet werden, aber es gibt einige Unterschiede in ihrer Bedeutung und Verwendung, je nach Kontext."

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Das ist Unsinn! Es sei denn, du möchtest deinen Morgenkaffee auf dem gesamten Tisch ausbreiten.

Als Antwort für @Nadja, die nach Wortgebräuchen fragt, eine schlechte Empfehlung.

Gruß
Metapher.

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Das passiert auch beim Pusten nicht. Eigentlich haucht man in die Hände (ohne Handschuhe). Pusten würde sie eher noch kälter machen.

Du fragst die KI, ich DWDS.

Pusten: [umgangssprachlich] Atemluft aus den wenig geöffneten Lippen mit mehr oder weniger starkem Druck hinausblasen
Quelle

blasen: durch kräftiges Ausstoßen von Luft einen Luftstrom erzeugen
Quelle

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Jetzt komm Du halt mit den seriösen Quellen an :rofl:

Ich würde es so unterscheiden:

Pusten ist eher mit „gespitzten Lippen“,
Blasen mit „kräftig aufgeblasenen Wangen“.

Es wohnt ein Wind in Leningrad,
der pustet kalt,
wer da nicht einen Mantel hat,
der hustet bald.

Ich denke, der komische Effekt von „pusten“ in diesem Kontext ist offensichtlich. :slight_smile:

Gruß,
Max

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Gibt’s auch nicht, nur Germanist. Sorry, aber wir sind im Brett „Deutsche Sprache“. :wink:

Ja, schon, haben aber dennoch verschiedene Bedeutungen.
Allerdings gibt’s für Kerzen tatsächlich beide Varianten, ausblasen und auspusten.
Wenn ich Kerze ausblasen mit Kerze auspusten vergleiche (bei den Google-Suchergebnissen), habe ich da 85.500 Ergebnisse vs. 89.400 Ergebnisse. Wenn ich Kerzen statt Kerze schreibe, ändert sich das Verhältnis:
96.000 Ergebnisse vs. 79.400 Ergebnisse.