Hallo,
Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Meine Frage war: Gibt
es zum Rausfiltern des Blauanteils noch eine andere Methode
als ein gelbes/orangenes (Filter-)Glas? Oder ist es genau das,
was du mit „Sperrfilter“ meinst?
Da du offenbar die Hintergründe offenbar nicht verstehst, und selbst
keine Erfahrungen mit solchen Filtern hast, kann ich dir nicht
weiter helfen.
Ich habe doch klar geschrieben, das ein Blaufilter erstmal einen
Grünstich erzeugt. Einfärben in gelb-orange läßt vermutlich eben
bevorzugt Licht im gelb-orange-Bereich durch.
Nur soviel. Etwas einfärben bedeutet natürlich, dass man im sichtbaren
Spektrum bestimmte Lichtanteile weg nimmt. Welche das genau sind und
welche Anteile dann in welcher Intensität noch durchkommen und ob
auch UV-Anteile relevant geblockt werden, das kann man daraus nicht
ableiten. Da hilft nur eine konkrete Filterkurve.
Hier z.B. ein Sperrfilter für UV bis Blau
http://www.optical-filters.com/materials-uvblockingf…
Es gibt grundsätzlich 2 Möglichkeiten, einen Filter zu machen.
- Absorbtionsfilter (Filterung erfolgt im Material durch Absorbtion)
- Interferenzfilter (Filterung erfolgt in einer Schicht)
Im weiteren gibt es hunderte Varianten von Filtern mit den
unterschiedlichsten Filterkurven.
Hier kannst du dir mal einen Einblick holen:
http://www.optical-filters.com/filters.html
Das steckt dahinter:
http://en.wikipedia.org/wiki/Blue_light_hazard
Das ist trivial!
Dass speziell UV-Licht auf Kunststoffe degenerierend wirken kann,
ist in der Biologie, Chemie, Elektronik, Elektrotechnik und auch
sonst in Industrie allg. ein sehr bekanntes Problem.
Die Hintergründe für das Einfärben in gelb-orange hat aber sicher
auch ganz konkrete technologische und physiologische Gründe.
Man muss das nämlich nicht zwingend so machen. Es gibt sicher auch
andere Filter, die eben nicht diesen gelb-orange-Farbstich erzeugen.
Zu „Blue light hazard“ gibt’s übrigens 'ne Menge Studien.
Und was sagt uns das jetzt? IMHO gar nix! (siehe oben)
Wenn die Sonne „direkt“ drauf scheint, ist es nicht mehr
„rückreflektiert“, aber ich weiß, was du meinst.
Doch genau, das Licht der Sonne wird rückreflektiert.
Nur darum geht es!
Wir schaunen ja grundsätzlich nicht direkt in die Sonne,
weil das eben schlecht verträglich ist, aber trotzdem können
die Augen auch nur von dem reflektierten Licht geblendet sein.
Ich habe auf die Schnelle keine Quelle gefunden, die beide
Lichtquellen vergleicht hinsichtlich Stärke/Intensität, aber
ich denke trotzdem nicht, dass es sich um einen Faktor
mehrerer Zehnerpotenzen handelt.
Was du dir dazu denkst, ist nicht relevant.
Fakt ist, dass die Empfindlichkeitskurve des Auges nichtlinear ist,
sondern eher exponetiel und dass die Helligkeitsdynamik des Auges
locker mind. über mehr als 9 Größenordnungen geht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Helligkeit#Objektivieru…
Und zwar deshalb, weil du einen Monitor bei normalem Tageslicht
in der Wohnung lesen kannst.
Definiere „normales Tageslicht“!
In der Regel ist das schon Licht, dessen Intensität um Faktor
100 niedriger liegt als eben im Freien.
Bei grellem Sonnenschein draußen und Fenstern, die im Schatten liegen
und noch Gardinen haben, kann das Verhältnis auch mal eben Faktor 1000 sein.
Trotzdem kommt dir auch das Zimmer immer noch hell vor.
Das Auge ist diesbezüglich ein völlig ungeeigneter Sensor, um
absolute Lichtintensität schätzen zu können!
Oder weil dein Monitor nachts, wenn du keine andere
Lampe anhast, auch schon einen guten Teil des Zimmers erleuchtet.
Ja, mit einer Kerze (ähnlich hell wie ein Monitor), kann man auch
ein Zimmer erleuchten.
Hier sind ein paar Zahlen zu den Verhältnissen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lux_%28Einheit%29#Beisp…
Kerze zu Sonnenschein ist also ca. 1:100.000
Ja, im Prinzip mag das so sein.
Dabei aber einfach den Faktor hundert bis tausend bei der
Intensität zu unterschlagen, macht solche 0815-Aussagen zur
Bewertung völlig ungeeignet.
Wie gesagt, ich glaube nicht, dass der Faktor so groß ist.
Und Glaube versetzt je bekanntlich Berge, nicht wahr?
Und vielleicht ist auch gar nicht die Intensität entscheidend,
sondern nur das Verhältnis der einzelnen Farbanteile zueinander. Jedenfalls reagiert der Körper offensichtlich auf
die Zusammensetzung des Lichtes:
http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heft…
Ein Bekannter von mir kann nicht einschlafen, wenn er abends
in einem Raum war, wo er eine Tageslichtlampe hat. Das passt
doch ins Bild.
Dass es einfach dadurch, dass wir künstliches Licht haben, zu ganz
erheblichen Veränderungen unseres Lebensrythmus gekommen ist, ist
als Fakt nur eine Bauernweißheit. So was weiß man schon lange und im
Prinzip wirkt dieser Fakt schon, seit die Menschen das Feuer beherrschen.
Dass Menschen auf diese Reize sehr unterschiedlich reagieren,
ist auch schon lange bekannt.
Daraus so einfache Schlüsse zu ziehen, ist aber nix weiter als Esoterik.
Du suchst dir irgend einen Aspekt heraus, dessen physik., Randbedingungen
du nicht ansatzweise verstehst und machst für dich daraus irgend ein
Erfahrungswissen. Da dies nicht auf nachvollziehbaren objektiven
Causalitäten beruht, ist es eben nur Glaube.
Die in solchen Diskussionen immer wieder gebrauchte Pauschalaussage ist
Wenn wir Technik XY nicht verwenden, müssen wir zurück in die Steinzeit.
So willst du das interpretieren.
Ich bewerte die Fakten anhand physikalische und techn. Kenntnisse
und Jahrelanger Erfahrungen und komme du einem anderen Ergebniss.
Dabei muß ich nicht ständig mit Gefährlichkeitsparanoia kämpfen.
Hätte man bisher nur Gaslampen und Kerzen als Beleuchtung und würde
eben in der Gegenwart die Glühlampe einführen, wäre das Theater
um die Gefahrlichkeit der „Strahlung“ genau das Gleiche.
hinkuckt, sieht man, dass es praktisch immer Alternativen gibt.
Natürlich gibt es die. Und???
Jede techn. Lösung hat Vor- und Nachteile und für jede dieser
Lösungen gibt es entsprechend viel Befürworter und Gegner.
Wie man anhand dieser Diskussion sieht, basieren die Einschätzungen
zum großen Teil auf Gefühl und nicht auf rationalem Denken.
Oft sind die etwas teurer oder nicht ganz so bequem,
Und genau der Presi, die Nachhaltigkeit und Bequemlichkeit führen
immer wieder dazu, dass bestimmte Lösungen bevorzugt werden und andere
nicht verfolg werden.
Weitere beliebte Pauschalargumente:
- Die Kritiker sind esoterisch, unwissenschaftlich (selbst
wenn sie streng wissenschaftlich argumentieren) oder
fortschrittsfeindliche Bedenkenträger/Paranoiker.
Leider ist es in sehr vielen Fällen genau so.
- Wenn Sie so etwas glauben, sind Sie selber esoterisch usw.
Eben genau, weil Menschen ohne fundiertes Wissen leicht verführbar
sind und lieber etwas glauben als sich selber schlau zu machen.
Dann wird auch nur noch selektiv Information gesucht, die dem eigenen
Glauben entspricht. Das ist sehr menschlich.
- Die Schäden sind „nicht wissenschaftlich bewiesen“ (wobei
man dann offenlässt, was in der Medizin ein „Beweis“ sein
soll, bzw. man definiert sich das so zurecht, wie es den
Profitinteressen zugutekommt).
Verschwörungstheorien sind eine feine Sache. Damit kann man
prima jede Vernunft erschlagen. Wenn schon, dann eben mit fundierten
Argumenten.
Das aber Wirtschaftlichkeit zwingend nötig ist, das wird wohl niemand
bestreiten können. Allein dadurch kommt es schon zu Sachzwängen, die
logisch in anderer Hinsicht nicht optimal sind.
Jede techn. Lösung ist immer nur ein Kompromiss zwischen vielen
Parametern. Davon kann ich ein Lied singen.
Aber beide haben vermutlich nicht so ein Zackenmuster wie die
Leuchtstoffröhren. Oder?
Gegründe doch mal fundiert, was an einem nicht so gleichmäßigen
Spektrum, nachteilig sein soll.
Bis jetzt ist es doch dein Glaube, der dich Angst haben läßt, oder?
Offensichtlich ist die Art der Entstehung relevant für das
Ergebnis, also für die Zusammensetzung des Lichts.
Jede Lichtquelle hat ein andere Spektrum. Sogar die Sonne hat je
nach Wetter höchst unterschiedliche Spektren.
Aber egal. Wir haben kein Organ, das dies detektieren könnte,
außer unseren Augen und die sind die bezüglich auch alles andere
als genau.
Bleiben also nur Probleme, die durch zu hohe Intensität und die
zerstörende Wirkung von UV verursacht werden.
Alle unsere gebrächlichen künstlichen Lichtquellen sind diesbezüglich
eher völlig harmlos, gegenüber Sonnenlicht.
sieht, dass die Arten von Lichtquellen, die a)eine in der
Natur unübliche Entstehungsweise haben, auch b)ein seltsames
Zackenmuster aufweisen und c)Hinweise auf Gesundheitsgefahren
bieten, dann muss man sich doch fragen, ob es da nicht
Zusammenhänge gibt.
Die Hinweise werden aber regelmäßig und intensiv durch Paranoia und
Glauben geschürt.
Ich bin selbst aufgrund einer Krankheit lichtempfindlich und
merke, dass ich Glühbirnen besser vertrage als Leuchtstoffröhren usw.
Das kann sein, wobei ich hier auch wieder darauf verweise, dass
sicher die Lichtintensität eine große rolle spielt.
Da darfst du dich bestimmt auch nicht lange der direkten Sonnenstrahlung
aussetzen, oder?
Bin ich deswegen nun paranoid?
Nein, aber trotzdem solte man die Sache objektiv betrachten und kommt
dann womöglich zu einer viel besseren Lebenqualität, als sich ständig
vor etwas zu fürchten, weil man beliebige Schlüsse aus nicht fundierten
Behauptungen zieht.
Für dich würde es dann möglicherweise tatsächlich Sinn machen,
Lichtquellen nach ihren objektiven phys. Spektrum aus zusuchen
und nicht nur nach Augenschein, weil das Auge eben doch kein
Spektrometer ist.
Dass die Diskussion hier wertlos ist, den Eindruck hab ich
allerdings auch, weshalb das hier wahrscheinlich mein letzter
Beitrag dazu ist.
Es bleibt dir überlassen.
Wen du aber Beratung haben möchtest, die auf phys. Daten basiert,
dann kann ich die gern geben, sofern es mir möglich ist.
Sie ist nicht wie die Sonne, nur schwächer, sondern sie ist
anders.
Ja, ich weiß, Jede Lichtquelle ist anders.
Das Sonnenlicht hat keine „Quecksilberzacken“ und hat
auch abends nicht mehr so viel Blaulicht.
Diese „Quecksilberzacken“ sind unverstandenes Halbwissen und eine Legende.
Die Hauptpeaks im UV-Bereich werden bei Leuchtstofflampen und ESL
zuverlässig weggefiltert.
Was noch durchkommt ist etwas violettes Licht im sichtbaren Bereich.
Was das Licht so kalt (blaustichig) macht, ist der schwächer ausgeprägte
rote Anteil, der aber von der Zusammensetzung des Farbkonverters
bestimmt wird. Je mehr rotes Phosphor zugibt, desto mehr wird das
Licht gelblich, aber die Effizienz leidet darunter auch.
Gruß Uwi