Blaumeise / Hämatom

Guten Abend,

woher könnte sich der Ausdruck „Blaumasn“, auch „Blaumasl“ (Blaumeise)
für eine durch Quetschung hervergerufene blutunterlaufene Stelle
(insbesondere blauer Fingernagel) herleiten - eventuell Rotwelsch?

„Masn“, auch „Masl“ heißt im Wienerischen soviel wie Glück, glückliche Fügung
(aus der Gaunersprache v. hebräisch masol = der Glücksstern)
Die Blaumasn vielleicht als Gegenteil im Sinne von (kleines) Unglück?

(Wehle/Wienerisch weiß wieder mal nix drüber, der meint bloß es
handle sich um bildlichen Vergleich mit dem gleichnamigen Vogel.)

Gruß, Michl

Hallo Michl,

schon 66 x geklickt und noch immer keine Antwort! :wink:

woher könnte sich der Ausdruck „Blaumasn“, auch „Blaumasl“
(Blaumeise)
für eine durch Quetschung hervergerufene blutunterlaufene
Stelle
(insbesondere blauer Fingernagel) herleiten - eventuell
Rotwelsch?

Im Südwesten heißt ein Hämatom „blaues Mal“ (Mal = Zeichen).
Auch wenn es schon grün-gelb ist, heißt es immer noch „blaues Mal“.

Das hilft Dir nicht weiter bei Deiner Blaumeise, gibt aber vielleicht weitere
Gedankenanstöße. :wink:

Und wo ist eigentlich die Weanerisch-Spezialistin Jenny?

Gruß Gudrun

ot

Und wo ist eigentlich die Weanerisch-Spezialistin Jenny?

die hat schon ein ganz zerfranstes Hirn vom Zersprageln…*lach*

Servus, Gudrun, servus, Michl,

ich weiß, dass ich das schon mal wußte…aber das hilft ja ned wirklich!

Lieben Gruß, jenny

Servus, Michl,

Die Blaumasn vielleicht als Gegenteil im Sinne von (kleines)
Unglück?

dann kommt es eher von „beesh mazal“ = Unglück (eigentlich unglückliche Konstellation, unglückliches Schicksal)
Mazzal ist, wenn ich mich nicht irre (leider kann ich kein Ivrit) ursprünglich Schicksal/Ereignis/Umstand.

Lieben Gruß, jenny

Servus,

noch eine Ergänzung: „Môsa“, „Mosa“ und ähnlich heißen in Teilen des Alemannischen und Teilen des Schwäbischen alle Arten von oberflächlichen Lädierungen. Keine Erklärung, aber ein Hinweis, dass das -el, -l ein Diminuitiv ist und nicht zu Masel etc. gehört.

Schöne Grüße

MM

Hi,

noch eine Ergänzung: „Môsa“, „Mosa“ und ähnlich heißen in
Teilen des Alemannischen und Teilen des Schwäbischen alle
Arten von oberflächlichen Lädierungen. Keine Erklärung, aber
ein Hinweis, dass das -el, -l ein Diminuitiv ist und nicht zu
Masel etc. gehört.

Das von Michl erwähnte L am Schluss kenne ich überhaupt nicht. Ich kenne dieses Wort nur unter Blaumeise/Blaumeisn/Blaumasn.
Ich glaube auch nicht so recht an „Mazal“, wenn überhaupt hebr./jidd, dann von einem anderen Stamm.

Deine Ergänzung ist jedenfalls ein guter Suchhinweis.

Gruß, jenny

Hallo,

Masl ist meines Wissens „Glück“, siehe jidd. masl u broche (phonetisch wiedergegeben) „Glück und Segen“

Gruss von Julius

Måsen, Måsel = Mal, Fleck
Danke an euch alle, Martins Hinweis

„Môsa“, „Mosa“ und ähnlich heißen in Teilen
des Alemannischen und Teilen des Schwäbischen
alle Arten von oberflächlichen Lädierungen.

war der treffende Suchtipp und hat zur Lösung geführt:

Mase , von mhd. mâse = (Wund-)Mal, Fleck
(gefunden im Deutsch-Wörterbuch Brüder Grimm)
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/WBB/woert…

Weiters fand ich dazu im Duden Herkunftswörterbuch über die

Masern (die Kinderkrankheit), von niederd. maseln „Masern“
(beachte mnd. masel[e] “Pustel, Pickel”, mhd. masel,
ahd. masala “Blutgeschwulst”)
Gruß, Michl

[ceterum censeo: P. Wehle ist ein Plauderwastl.]

Servus, Michl,

Dank dir (und Martin:smile:)

Ich hätt’ es wissen müssen. Bei Nestroy heißt es z.B. in der „ebenen Erde“ auf mein’ G’sicht sein freilich einige Blattermasen und ich erinnere mich, dass ich das damals bei der Inszenierung schon mal recherchiert hatte.

Schön, dass das Suchen ein Ende hat:smile:)

Lieben Gruß und friedliches langes Wochende, jenny

Hallo,

so ganz verstehe ich die Frage nicht: Man nennt das Blaumeise, weil das Hämatom blau wird, wie die Kappe einer Blaumeise. Und man nennt das auch Veilchen, weil es eben blau wird wie ein Veilchen …
Gruß
Bolo2L