Bldungspaket wird nicht angenommen

Guten Morgen,

man achte auch darauf, wie - von Politikern weitestgehend
unwidersprochen - in großen Teilen der Bevölkerung und der
Medien (oder auch hier in diesem Forum) über die Bezieher von
Arbeitslosengeld 2 gesprochen wird - da fehlt nicht mehr viel
bis zum ‚Volksschädling‘.

was meines Erachtens auch den Hauptgrund für die Feststellung aus dem Betreff des UP darstellt. Womöglich wollen nicht wenige Alg2-Bezieher ihren Kindern dieses Gefühl der Ausgrenzung ersparen, welches den Eltern vollkommen selbstverständlich tagtäglich entgegenschlägt, wer weiss. Wenig rational, dieses Vorgehen vielleicht, aber durchaus nachzuvollziehen.

Gruß

Annie

Hallo,

Dir ist aber schon bewusst, dass es sich dabei nicht um ein
grandioses Geschenk handelt, sondern um den (ihmo deutlich
verkrampften) Versuch, das Urteil des
Bundesverfassungsgerichtes bezüglich der
Nichtverfassungsmäßigkeit der vorherigen Regelung umzusetzen.

Mir ist das schon klar aber es sollte auch klar sein, dass diese Maßnahme kein Rundumsorglospaket darstellt, denn hier gibt es keine Grenze.

Der Musikunterricht ist nichts weiter als ein vorgeschobenes Argument. Das Argument wurde vor allem von linksreaktionären Kräften aufgenommen und ausgeschlachtet. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass jetzt jeder seine Kinder zum Musikunterricht schickt.

Ich denke nicht, dass sich nur einer den Nachteilen bewusst ist, was so ein Bildungspaket verursachen kann. Wäre es üppig ausgelegt, dass jeder Transferleistungsempfänger seine Kinder auf Musikschulen schicken kann, wird automatisch der Preis steigen, denn diese staatliche Subvention der Musikschulen lässt sich niemand entgehen. Benachteiligt sind bei dieser Hätschel- und Tätschel-Aktion diejenigen, die keinen Zuschuss bekommen.

Das Bildungspaket stellt einen Zuschuss dar, nichts mehr.

Hallo,

was meines Erachtens auch den Hauptgrund für die Feststellung
aus dem Betreff des UP darstellt. Womöglich wollen nicht
wenige Alg2-Bezieher ihren Kindern dieses Gefühl der
Ausgrenzung ersparen, welches den Eltern vollkommen
selbstverständlich tagtäglich entgegenschlägt, wer weiss.
Wenig rational, dieses Vorgehen vielleicht, aber durchaus
nachzuvollziehen.

Wer aber pflegt dieses Image? Wer schlägt ständig in die Kerbe „Die dürfen nicht ausgegrenzt werden“? Ich höre das eigentlich hauptsächlich aus linken Kreisen oder linken Lobbyverbänden.

Ich frage mich sowieso die ganze Zeit, wer diese Bildungscard eigentlich alles sieht? Wenn damit ein Sportverein bezahlt wird, hängt man sich die anschließend um den Hals?

Die Anspruchsinflation greift immer mehr um sich. Die Eigeninitiative wird dadurch zurückgedrängt. Vergleiche Bell: „Revolution der wachsenden Ansprüche“, 1991 und Schäfer "Heilserwartungen [übertragen sich] auf den Staat, der an Stelle des Schicksals,persönlichen Engagements oder göttlicher Fügung für das Glück des einzelnen verantwortlich gemacht wird“.

Hallo,

könntest Du mir bitte erläutern, wie es sein kann, dass der
Missbrauchsanteil bei 30% liegt, wenn sich 96% der Bezieher
von Arbeitslosengeld 2 korrekt verhalten.

Kommt darauf an, wie sich das „korrekte Verhalten“ äußert. Welches Verhalten wird denn erwartet?

Also hat Deutschland über 3 Millionen Alkoholiker,die nur
Rauchen,faul rumliegen und doofe Kinder haben,die nix zu essen
kriegen.

Nun, mit Kultur scheinen alle nichts am Hut zu haben oder sie sind sehr egoistisch, sonst würden sie sich selbst organisieren und ein entsprechendes Kulturangebot bereitstellen. Gerade in Großstädten mit ihrer hohen AL-Quote findet man eine bunte Mischung aus allen Bereichen.

Hallo,

könntest Du mir bitte erläutern, wie es sein kann, dass der
Missbrauchsanteil bei 30% liegt, wenn sich 96% der Bezieher
von Arbeitslosengeld 2 korrekt verhalten.

ich will ausschließllich versuchen, den Mechanismus zu besprechen, der dazu führen kann, dass eine solche Aussage doch logisch und richtg sein kann - keine inhaltliche Äußerung dazu treffen.

Ginge man davon aus, dass vier Prozent der Leistungsbezieher eine besonders große Anzahl von zusätzlichen Anträgen stellen (bspw. zusätzliche Förderungen, Ausstattungen etc.) und 96 Prozent lediglich den Grundbetrag beziehen, so würde sich der Großteil der Leistungen eben bei den bezeichneten vier Prozent vereinen. Es käme dann dazu, dass aus einem Topf von 100 Euro 96 Leute jeweils 50 Cent bekämen und vier Leute bekämen jeweils dreizehn Euro.
Bescheißen nun aber zwei Leute, haben wir eine Quote von 98 % ehrlichen Beziehern und eine Quote von 26% bezüglich des Leistungsbezugs.

MFG Cleaner

P.S.: Hier geht’s nur um die Logik!

Hallo,

sonst würden sie sich selbst
organisieren und ein entsprechendes Kulturangebot
bereitstellen.

als Anschauungsbeispiel könnte beispielsweise der Blick auf Vereinslandschaften dienen. Gerade in der Nachkriegszeit wurden trotz oder virlleicht auch gerade wegen materiellen Mangels unzählige Vereine gegründet - oder sie lebten wieder auf - in denen sich die Leute gegenseitig das Fußballspielen oder Singen oder was auch immer beibrachten. Gleichzeitig stiftete das eine gewisse Identität.

MfG Cleaner

Guten Morgen!

Fußball ist aber nun einmal keine exotische
Nischenbeschäftigung für reicher Leute Kinder, sondern die
Massensportart in diesem unseren Land - weshalb ich dieses
Beispiel auch gewählt habe.

Eben. Und das ist er, weil der Materialaufwand sehr gering ist.
Gerade den Fußball (wir sprechen vom reinen Freizeitniveau) als Beispiel für einen Sport heranzuziehen, den sich Hartz-Kinder nicht leisten könnten, ist schon sehr gewagt.

E.T.

Hallo,

Kommt darauf an, wie sich das „korrekte Verhalten“ äußert.

ich wüsste nicht, was an dem Wort ‚korrekt‘ interpretationsbedürftig sein könnte.

Welches Verhalten wird denn erwartet?

Du kannst ja unser aller Bundesarbeitsmutti fragen, wie sie das gemeint hat.

Gruß

=^…^=

Hallo,

Wäre es üppig ausgelegt, dass jeder Transferleistungsempfänger seine Kinder auf Musikschulen schicken kann,

war nicht der Gedanke hinter der Sache, dass möglichst viele Kinder aus finanzschwachen Familien derartige Angebote nutzen können? Und wird nicht gerade auch in dieser Diskussion den Eltern der Vorwurf gemacht, sich eben nicht genug um Bildungsbelange zu kümmern? Ja, was denn nun?

wird automatisch der Preis steigen, denn diese staatliche Subvention der Musikschulen lässt sich niemand entgehen.

Ich kann, ehrlich gesagt, nicht erkennen, wie Du auf solch einen Automatismus kommst-.

Benachteiligt sind bei dieser Hätschel- und Tätschel-Aktion diejenigen, die keinen Zuschuss bekommen.

Und ich sehe nicht, inwiefern Leute, die sich derlei Ausgaben ohne Weiteres leisten können, benachteiligt sein sollten.

Das Bildungspaket stellt einen Zuschuss dar, nichts mehr.

Nun, bei der vorherigen Regelung war für Bildungsausgaben überhaupt nichts vorgesehen, insofern sollten mit dem Bildungspaket wohl doch schon die grundlegendsten Kosten abgedeckt werden. Wenn das aber bei der derzeitigen Höhe noch nicht einmal für die simpelsten Angebote (nein, Flötenunterricht oder Fußball Spielen sind keine Luxushobbies) reicht, dann wird das Ganze doch ad absurdum geführt.

Und was Dein Gedanke des ‚Zuschusses‘ angeht - wovon sollen die Eltern den ‚Eigenanteil‘ zahlen? Von dem für Essen vorgesehenen Betrag oder von dem für Kleidung?

Gruß

=^…^=

PS: Was in aller Welt verstehst Du denn untern ‚linksreaktionär‘?

Hallo Ernst,

in der Vergangenheit mag das vielleicht so gewesen sein, aber wie gesagt, meine Erfahrungen bezüglich des finanziellen Aufwandes waren da andere. Und das, obwohl mein Tochterherz (bis vor ca. 3 Jahren im Vereinsfußball) von ihrem im selben Verein spielenden nur wenige Jahre älteren Onkel das eine oder andere ‚erben‘ konnte.

Grüße

=^…^=

*augenroll*

Nun, mit Kultur scheinen alle nichts am Hut zu haben oder sie
sind sehr egoistisch

Ja, natürlich - alles asoziale, bildungsscheue Schmarotzer.

Wer aber pflegt dieses Image?

Och, mir fällt da schon auch hier der eine oder andere ein und auf …

/t/bldungspaket-wird-nicht-angenommen/6414940/46

/t/bldungspaket-wird-nicht-angenommen/6414940/13

=^…^=

Wer aber pflegt dieses Image? Wer schlägt ständig in die Kerbe
„Die dürfen nicht ausgegrenzt werden“? Ich höre das eigentlich
hauptsächlich aus linken Kreisen oder linken Lobbyverbänden.

Hallo,

wer also für eine menschenwürdige Existenz eintritt, ist links? Daraus folgt ja zwangsläufig, dass Rechte nicht für die Menschenwürde sind. Für einen offensichtlich Rechten eine interessante Position. Demnach hätten wir nach 1945 eigentlich keine neue Verfassung gebraucht.

Gruss Reinhard

Hallo,

wer also für eine menschenwürdige Existenz eintritt, ist
links?

Wenn du das so siehst, bitte. Ich sehe es nicht als menschenwürdig, wie einem kleinen Baby jede Entscheidung abzunehmen bzw. den eigenen Willen zu zerstören. Jeder wie er es eben sieht, der eine möchte nützliche Idioten, der andere möchte selbst denkende und selbst handelnde Individuen.

Nun, mit Kultur scheinen alle nichts am Hut zu haben oder sie
sind sehr egoistisch

Ja, natürlich - alles asoziale, bildungsscheue Schmarotzer.

Deine Sichtweise sei dir gegönnt. Wenn du diese so siehst, ist das deine Meinung. Es hilft der Diskussion kein wenig weiter, jedes Argument gleich mit asozialem Gedankengut abzuwürgen.

Welche Vorschläge bietest du an?

Hallo,

als Anschauungsbeispiel könnte beispielsweise der Blick auf
Vereinslandschaften dienen. Gerade in der Nachkriegszeit
wurden trotz oder virlleicht auch gerade wegen materiellen
Mangels unzählige Vereine gegründet - oder sie lebten wieder
auf - in denen sich die Leute gegenseitig das Fußballspielen
oder Singen oder was auch immer beibrachten. Gleichzeitig
stiftete das eine gewisse Identität.

Diese Vereine gibt es immer noch und es entstehen immer mehr. Vorzugsweise sind das gemeinnützige Vereine, die von vielen sozialen Verbänden und Privatpersonen gesponsert werden. Auch ich bin ein Fördermitglied.

Leider bekommen wir des öfteren mit, dass linke Gruppieren Lobbyarbeit gegen diese Verbände betreiben, da sie der Meinung sind, es untergrabe ihre Autorität, wenn Menschen sich gegenseitig helfen. Wir haben ein Vereinshaus, in dem z.B. auch eine große Küche ist. Durch die Menge an Personen gibt es immer Anlässe, für ein Zusammensein. Und durch die Menge gibt es viele Dinge einfach günstiger. Das wichtigste dabei ist, es denkt keiner an mehr Geld.

Hallo,

Kommt darauf an, wie sich das „korrekte Verhalten“ äußert.

ich wüsste nicht, was an dem Wort ‚korrekt‘
interpretationsbedürftig sein könnte.

Das ist seltsam, erklärt aber auch deine anderen Meinungen. „Korrektes Verhalten“ ist ein gesellschaftlicher Ausdruck. Jeder erwartet dabei etwas anderes. Ich erwarte z.B., dass meine Kinder fröhlich sind und lachen. Das ist in meinen Augen korrektes Verhalten für ein Kind. Ältere Generationen, vor allem die ohne Kinder, erwarten dagegen, dass das Kind ruhig ist und brav den Eltern folgt. Das ist für sie korrektes Verhalten. Es gibt sogar ein Buch für korrektes Verhalten, dass stets angepasst wird, Knigge.

Wenn du jetzt z.B. die Transferleistungsempfänger als, ich zitiere dich (soll ja kein Plagiat werden) „alles asoziale, bildungsscheue Schmarotzer“ bezeichnest, dann ist das für dich korrektes Verhalten.

Gehe ich recht in der Annahme, dass Du als Kind und
Jugendlicher nicht im Verein Fußball gespielt hast?

Doch Fußball und Handball. :wink:

und wie lange ist das her?

Das scheint eine lustige Argumentationskette zu werden, die du da aufwerfen willst, aber für die Zukunft solltest du dir solche Fragen vielleicht einfach sparen, wenn dir die Antwort dann nicht passt. :frowning:

Seltsam, seltsam, dann muss ich mir also während der ganzen
Jahre, in denen mein Tochterherz - in einem Dorfverein -
Fußball gespielt hat, die ganzen Kosten eingebildet haben.
Sponsoren gab es wohl schon auch - dadurch war dann eben der
Trainingsanzug für ein paar Euro weniger zu haben.

Na immerhin. Als Mitglied in einem Verein kann man aber auch Anträge außer der Reihe stellen…

Und außerdem fest verschworene Gemeinschaften mit hoher
sozialer Kontrolle, gerade in Dörfern - da ist ein ‚Hartzler‘
sehr schnell außen vor.

Kann natürlich passieren, aber gerade als ALG 2 bezieher kann man sich auf Grund von verstärkter Freizeit sozial engagieren und in Vereine, Dorfleben oder Politik verstärkt einbringen. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand, der sich für andere engagiert „schnell außen vor“ war. Das kann allerdings schnell mit Personen passieren, die alle Leistungen und soziales Engagement von anderen als Gott gegeben ansehen und nichts dafür tun.

Jo - aber keine verbilligte Ausrüstung, und das ist ja gerade
eben der Knackpunkt

Kann man ja im Verein vorschlagen. Das schlimmste was passieren kann ist, dass alles bleibt, wie es ist. Ein sehr übersichtliches Risiko.

Gruß Andreas

Hallo,

war nicht der Gedanke hinter der Sache, dass möglichst viele
Kinder aus finanzschwachen Familien derartige Angebote nutzen
können?

War es das? War es nicht eher so, dass durch den Zuschuss viele finanzschwache Familien das Angebot nutzen können?

Ich kann, ehrlich gesagt, nicht erkennen, wie Du auf solch
einen Automatismus kommst-.

Würde jeder Familie im Monat 100 EUR für die Musikschule zur Verfügung stehen, würde der Preis für den Unterricht auf diese 100 EUR steigen, unabhängig von der Lage und von der Nachfrage. So geschehen in Berlin mit dem üppigen Wohnungszuschuss, als die Mieten genau um diesen Prozentsatz stiegen.

Und ich sehe nicht, inwiefern Leute, die sich derlei Ausgaben
ohne Weiteres leisten können, benachteiligt sein sollten.

Steigt der Preis, können diese weniger konsumieren. Man kann einen EUR nur einmal ausgeben, also muss verzichtet werden. Da ich im Gegensatz zu dir die Welt nicht in arm und reich unterteile, sondern auch die Zwischenstufe betrachte, sehe ich, dass bei einem Preisanstieg gerade die Grenzschicht es sich nicht mehr leisten kann, die Kinder zur Musikschule zu schicken. Was meinst du,. was dann gefordert wird?

Nun, bei der vorherigen Regelung war für Bildungsausgaben
überhaupt nichts vorgesehen,

Muss ja auch nicht.

abgedeckt werden. Wenn das aber bei der derzeitigen Höhe noch
nicht einmal für die simpelsten Angebote (nein,
Flötenunterricht oder Fußball Spielen sind keine Luxushobbies)
reicht, dann wird das Ganze doch ad absurdum geführt.

Schon wieder meinst du, für andere sprechen zu müssen. Lass die Menschen selber entscheiden, ob sie damit etwas anfangen können oder nicht. Da einige Menschen das Angebot angenommen haben, muss es also einen Nutzen stiften.

Und was Dein Gedanke des ‚Zuschusses‘ angeht - wovon sollen
die Eltern den ‚Eigenanteil‘ zahlen? Von dem für Essen
vorgesehenen Betrag oder von dem für Kleidung?

Du musst für die Personen nicht sprechen. Dein Argument ist keins, denn man kann immer bei beliebigen finanziellen Mittel vorrechnen, dass man sich nicht mal ein Eis leisten kann.