Bldungspaket wird nicht angenommen

Hallo,

wenn mich Fussball nicht interessiert (ist nicht so), dann nützt mir auch eine kostenlose Eintrittskarte nichts, selbst wenn ich sie unaufgefordert zugeschickt bekomme - und sich auch noch selbst drum zu bemühen wäre erst recht ausgeschlossen. Warum soll das mit Bildung anders sein?

Zusätzlich zu den Kosten ist Bildung auch immer mit Arbeit verbunden. Das muss man wollen, und zwar nicht aus Einsicht in Vorteile für den sozialen Aufstieg, sondern aus Interesse.

Wemm man mit solchen Gutscheinen handeln könnte, wäre sicher alles ganz anders.

Gruss Reinhard

Es ist aber erklärtes Ziel des Bildung spaketes, dass auch ALG II-Kinder auch Musikunterricht nehmen können. Speziell unter dem Aspekt, dass Bildung / Kultur und Musik dichter zusammen hängt als Bildung / Kultur und Sport. Wenn der gesamte Bereich Musik rausfällt, weil er selbst in bereits subventionierten Einrichtungen gerade einmal zu 30 % gedeckt ist, dann ist das eine Farce zumindest in dem Bereich.

Wer hier den Fallschirmkurs als Vergleich ins Spiel bringt, demonstriert nur, dass er das nicht verstehen kann oder will.

Wesentlich günstiger wäre es gewesen, hier keine Verwaltungsaufwändigen Gutscheinsysteme anzubieten, sondern anerkannten Trägern Pauschalen anzubieten, dass die ALG II-Kindern das kostenlos bzw. für sehr geringen Obulus anbieten können.

Schöne Kommentare
Hallo Allerseits,

die Kommentare gefallen mir, weil sie eine breite Spanne von Argumente liefern.

Mir ist bei weiterem Nachdenken folgendes aufgefallen. In den Medien gab es letztes Jahr folgende Ansätze, um die Forderung des Bundesverfassungsgericht umzusetzen.

1.) Den Familien direkt Geld geben (wird von den Linken preferiert).
Wäre ziemlich einfach umzusetzen und damit wäre dem konservativen Ideal gerecht geworden, nämlich, dass die Familien selbstverantwortlich alles alleine machen. Aber es besteht ein deutliches Risiko,… nein nicht dass das Geld versoffen und verraucht wird, sondern, dass das Geld allgemeinen im sowieso dürftigen Haushalt untergeht.

2.) Eine verbessertes Infrastruktur (wird von der SPD preferiert).
Dies hätte Kindern in unserem Land gerell geholfen. Das Ganze hat aber den Geschmack des Sozialismus, nämlich dass sich staatliche Stellen um die Bedüfnisse der Kinder kümmern.
Dies hätte viel Arbeit für den Bund, die Länder und die Kommunen bedeutet.

3.) Die Bildungscard (ursprüngliche CDU-Idee).
Eine solche Karte hätte auf der eine Seite sichergestellt, dass das Geld wirklich der Bildung der Kinder zugute kommt und dabei doch ein hohes Maß an Entscheidungfreiheit besteht.
Dummerweise hätte eine solche Karte auch wieder ein hohes Maß an Investitionen und Arbeit für den Bund, die Länder und die Kommunen bedeutet.

4.) Geld nach Antrag (Ehda-Variante)
Die Eltern müssen einen Antrag stellen und ein Mitarbeiter der Arge entscheidet dann. Bei dieser Arbeit haben die Planer keinen Aufwand Anträge sind schnell gedruckt und die Mitarbeiter der Arge sind eh da. Die können nebenbei auch die Anträge bewilligen.
Das Geld wird zweckgebunden verwendet und es existiert eine Kontrolle.

Ich habe den starken Verdacht, dass sich wieder mal nicht die beste Idee durchgesetzt hat, sondern Diejenige, die den Planern in den Ministerien am wenigsten Arbeit macht.

Gruß
Carlos

wie einst thilo s. meinte…
…geht der schuss nach hinten los. diese gutscheine kann man nicht versaufen oder verauchen. und? recht hat er und all die kritiker.

wenn anstatt gutscheine bargeld fließen würde, wären viel mehr anträge gestellt worden.

aber immer nur druff auf unseren thilo!

kp

Es ist aber erklärtes Ziel des Bildung spaketes, dass auch ALG
II-Kinder auch Musikunterricht nehmen können.

Eigentlich nicht. Es ist ein Beispiel gewesen. Das besagt nicht, dass man eine Privatlehrerin ins Haus bestellt bekommt und diese von der Allgemeinheit bezahlt wird.

Es gibt sehr günstige Musikschulen. Diese aufzuzählen ist bei derartiger Diskussion völlig sinnlos, da es immer Ausreden gibt, wie man nur unter größter menschlicher Anstrengung und unter Einsatz des persönlichen Lebens dorthin gelangt und es deshalb lieber sein lässt.

Wer hier den Fallschirmkurs als Vergleich ins Spiel bringt,
demonstriert nur, dass er das nicht verstehen kann oder will.

Nicht wer, sondern ich. Es ist ziemlich daneben, von jemanden in der dritten Person zu reden, wenn man ihm antwortet.

Wesentlich günstiger wäre es gewesen,

Nochmals, das ist kein Rundumsorglos-„Ihr braucht euch nie wieder bemühen“-Paket, sondern eine Hilfe stellung. Eiegninitiative kann niemand abnehmen.

Anhand dieser Diskussion ist das teilweise schon freche Anspruchsdenken ersichtlich, dass selbst dieses nicht gerade selbstverständliche Paket als zu gering angesehen wird.

Bezeichnenderweise wird hier nur über das Geld, nicht jedoch über den Inhalt diskutiert, was sehr deutlich widerspiegelt, dass es auch gar nicht um den Inhalt geht.

Man kann eine Diskussion starten, dass man bereits in München Sessions für 23 EUR/Session für 45min buchen kann, ein Schnäppchen. Natürlich fragt man hier nicht nach dem Inhalt sondern plärrt gleich drauf los „Zu wenig“ „zu teuer“ „Wer soll das bezahlen“, was dazu führt, was man eigentlich für 10 EUR erwartet? Eine Ganztagsbetreuung in Musikausbildung von einem Starprivatlehrer?

Hallo,

3.) Die Bildungscard (ursprüngliche CDU-Idee).
Eine solche Karte hätte auf der eine Seite sichergestellt,
dass das Geld wirklich der Bildung der Kinder zugute kommt und
dabei doch ein hohes Maß an Entscheidungfreiheit besteht.
Dummerweise hätte eine solche Karte auch wieder ein hohes Maß
an Investitionen und Arbeit für den Bund, die Länder und die
Kommunen bedeutet.

Es muss keine Bildungscard sein, sondern eine Kulturkarte, auf die einfach gebucht werden kann, bei Bedürftigen eben weniger. So kommt jeder in den Genuss, der Aufwand wäre auf die Kommune beschränkt. Jedoch wird auch das kritisiert werden, da nicht jede Kommune alles anbieten kann, was sich heute Kultur schimpft.

Früher hat man es aufgenäht
Hallo,

das Bildungspaket wird von den Empfänger nicht angenommen.
Früher galt für Sozialhilfeempfänger, dass diese alles
beantragen, was das Amt hergibt. Warum wird dieses Programm
nicht angenommen?

Sehr einfach: Es betrifft nicht die Antragsteller, sondern deren Kinder.

Die kleinen Racker, die zukünftig am Schulessen gegen Vorlage einer Chipkarte o.ä. ein Schulessen erhalten, einen Sportverein besuchen dürfen, oder Musikunterricht.

Wenn ich sie recht verstehe, die aktuelle Quelle
http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE73…

Von der Leyen brachte aber auch eine „Förderungsvereinbarung“ ins Gespräch, in der sich Hartz-IV-Bezieher im Jobcenter womöglich verpflichten müssten, die neuen Angebote für ihre Kinder auch wahrzunehmen.

dann werden zukünftig Chipkarten anstelle Aufnäher verteilt. An die kleinen Racker, unsere Zukunft, wie es unsere „political correctness Vorzeiger und Prediger“ tagein tagaus vermitteln.

Wer hat denn nun aus der Vergangenheit gelernt?

Die zahlreichen Eltern, die sich aus verständlicher Scham verzweifelt bemühen, ihre Kids aus derartigen zu 100% unverschuldeten und unveränderbaren Verhältnissen herauszuhalten? Ihnen die Brandmarkung, die Demütigungen und das ins-Abseits-stellen zu ersparen?

Oder die zahlreichen Gutmenschen, die in die eine Richtung reden, in genau die andere aber handeln? Die wohlklingende, aber verhöhnende Worte wie „Förderungs vereinbarung“ produzieren aus Gefälligkeiten, Unfähigkeit, Unmenschlichkeit, …?

Musste ich jetzt mal loswerden an all die Klugscheißer der political correctness.

Franz

Korrektur

Die kleinen Racker, die zukünftig am Schulessen gegen Vorlage
einer Chipkarte o.ä. ein Schulessen erhalten, einen
Sportverein besuchen dürfen, oder Musikunterricht.

.

Hallo,

dann werden zukünftig Chipkarten anstelle Aufnäher verteilt.

Wo wurden denn bisher Aufnäher verteilt und wer soll diese aufnähen?

Was ist an einer Bezahlung mit einer Chipkarte schlecht? Der Trend geht doch zu bargeldlos.

Also hat Deutschland über 3 Millionen Alkoholiker,die nur Rauchen,faul rumliegen und doofe Kinder haben,die nix zu essen kriegen.
Das wusste ich bisher nicht.
Danke für die Aufklärung. Schlimm,so eine Meinung zu haben.

Steffen

( Ich hab einen Job und erhalte kein Alg II ! )

3.) Die Bildungscard (ursprüngliche CDU-Idee).

Hallo,

ein „Armenausweis“ ist keine wirklich gute Idee. Da kann man sich ja gleich ein „A“ auf die Kleider nähen.

Gruss Reinhard

aber immer nur druff auf unseren thilo!

Dass er solche Mechanismen beschreibt, ist ja nicht das Problem, sondern seine Behauptungen, das wäre genetisch bedingt und daher sowieso alles hoffnungslos. Das ist nichts anders als die etwas umverpackte nationalsozialistische Rassenhygiene. Menschen, die arm geboren werden und es trotzdem zu etwas bringen, darf es nach dieser Thilo-Theorie einfach nicht geben.

Gruss Reinhard

Hallo,

ich würde gerne versuchen, einen Punkt zu verdeutlichen, den auch ich als fragwürdig erachte und bei dem ich dem Vorposter durchaus zustimme.

In Teilen der Öffentlichkeit wird das Bildungspaket nicht wahrgenommen als: „Hier werden diese und jene Maßnahmen gefördert“,
sondern vielmehr negativ orientiert als: „Es reicht nicht für Geigen- und Reitunterricht oder eine Mitgliedschaft im Golfclub“.

In strenger Auslegung eben dieses Arguments müßte man dann aber auch kritik daran üben, dass man vom HartzIV-Satz zwar durchaus bei Aldi und Lidl einkaufen kann, nicht aber bei Feinkost Käfer.
Und hier wird doch deutlich, wie schief eine solcche Forderungsposition ist.

MfG Cleaner

Tach!

dann werden zukünftig Chipkarten anstelle Aufnäher verteilt.

Wo wurden denn bisher Aufnäher verteilt und wer soll diese
aufnähen?

Was ist an einer Bezahlung mit einer Chipkarte schlecht? Der
Trend geht doch zu bargeldlos.

Franz zieht hier den geschmacklosen Vergleich zum Jundenstern in den 30ern des letzten Jahrhunderts, nehme ich an.

Dass die Karte allerdings schon vor Monaten in Berlin (wo auch sonst?) bereits als „Asi-Card“ bezeichnet worden ist, weist darauf hin, dass Franz in der Sache Recht hat.

Man sollte einen Weg finden, das etwas privater abzuhandeln. Beispielsweise könnte ein Sportverein einen Mitgliedsausweis erstellen, der für alle gleich ist. Bei der Bezahlung des jährlichen Beitrages in der Geschäftsstelle kann dann ja von den Eltern die Karte genutzt werden. Keiner weiss, wie der Beitrag des jeweiligen Kindes bezahlt worden ist und fertig.

Analog kann bei Nachhilfeinstitituten vorgegangen werden.

Man muss die Kinder nicht mit der „Asi-Card“ herumlaufen und sie das Ding alle Nase lang vorzeigen lassen.

Gruß,
M.

100.000 sind es mit Sicherheit.

Von der Leihen meinte, 96% der Hart4-Empfänger würden sich „korrekt verhalten“.
Übersetzt aus dem Politikerdeutsch bedeutet das wohl, dass „ein Problem mit einem gewissen Anteil an Mißbrauch, wohl ca. 30%, besteht“…

Ich meine, wir müssen einen Weg finden, die Kinder von Transferleistungsempfängern in die Gesellschaft zu integrieren, indem sie auch die Chance auf Förderung / Nachhilfe, Musikschule, Sportverein u.s.w. bekommen.

Dass dies über Bargeld für die Eltern nciht funktioniert, dürfte klar sein.
Also wird ein anderes Vehikel benötigt, um das Geld an die anbieter zu bringen. Die Karte ist hier nicht dumm, aber wie sie eingesetzt werden muss, kann man durchaus noch verbessern, denke ich.

Es muss ausreichen, dass die Eltern die Karte einmal pro Jahr / Quartal vorlegen und die Kinder dann einen neutralen Mitgliedsausweis wie alle anderen erhalten.

Gruß,
M.

Mathe-Nachhilfe
Hallo Mathias,

Von der Leihen meinte, 96% der Hart4-Empfänger würden sich
„korrekt verhalten“.
Übersetzt aus dem Politikerdeutsch bedeutet das wohl, dass
„ein Problem mit einem gewissen Anteil an Mißbrauch, wohl ca.
30%, besteht“…

könntest Du mir bitte erläutern, wie es sein kann, dass der Missbrauchsanteil bei 30% liegt, wenn sich 96% der Bezieher von Arbeitslosengeld 2 korrekt verhalten.

Dass dies über Bargeld für die Eltern nciht funktioniert,
dürfte klar sein.

Nun, bei den 96%, die sich korrekt verhalten, doch wohl schon. Und das ganz ohne gigantischen Verwaltungsaufwand.

Gruß

=^…^=

Hallo Steven,

dieses nicht gerade selbstverständliche Paket

Dir ist aber schon bewusst, dass es sich dabei nicht um ein grandioses Geschenk handelt, sondern um den (ihmo deutlich verkrampften) Versuch, das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes bezüglich der Nichtverfassungsmäßigkeit der vorherigen Regelung umzusetzen.

Gruß

=^…^=

Hallo Andreas,

Gehe ich recht in der Annahme, dass Du als Kind und
Jugendlicher nicht im Verein Fußball gespielt hast?

Doch Fußball und Handball. :wink:

und wie lange ist das her?

Stollenschuhe und Hallenschuhe reichen in dem Alter völlig
aus, die Hallenschuhe braucht man sowieso und lustiger Weise
war ich auch Torwart, so dass ich weiß, dass sich die Kosten
in Grenzen halten. Und die Hauptkosten à la Trikot und
Trainingsanzug habe ich Zeit meines Lebens immer vom Verein
via Sponsor bekommen - und ja ich habe ich einem kleinen
Dorfverein gespielt und nicht bei einem Erstligaclub.
Übrigens: Für Anfänger, „Ausprobierer“ oder finanziell
schlechter Gestellte Kinder haben alle Vereine in denen ich
bisher aktiv war alle notwendige Ausrüstung (mit Ausnahme der
Schuhe) kostenlos gestellt.

Seltsam, seltsam, dann muss ich mir also während der ganzen Jahre, in denen mein Tochterherz - in einem Dorfverein - Fußball gespielt hat, die ganzen Kosten eingebildet haben. Sponsoren gab es wohl schon auch - dadurch war dann eben der Trainingsanzug für ein paar Euro weniger zu haben.

Sportvereine sind nämlich eine sehr soziale Gemeinschaft von Personen mit einem oder mehreren gemeinschaftlichen Interessen, da hilft jeder jedem.

Und außerdem fest verschworene Gemeinschaften mit hoher sozialer Kontrolle, gerade in Dörfern - da ist ein ‚Hartzler‘ sehr schnell außen vor.

Da gibt es je nach Satzung sogar vergünstigte oder kostenlose
Mitgliedschaften für Bedürftige.

Jo - aber keine verbilligte Ausrüstung, und das ist ja gerade eben der Knackpunkt.

Gruß

=^…^=

Hallo Anwar,

Dann muss man sich vielleicht nicht gerade die Sportart
aussuchen, die einen solch enormen Materialbedarf hat.

Fußball ist aber nun einmal keine exotische Nischenbeschäftigung für reicher Leute Kinder, sondern die Massensportart in diesem unseren Land - weshalb ich dieses Beispiel auch gewählt habe.

Gruß

=^…^=

Hallo,

Franz zieht hier den geschmacklosen Vergleich zum Jundenstern
in den 30ern des letzten Jahrhunderts, nehme ich an.

Dass die Karte allerdings schon vor Monaten in Berlin (wo auch
sonst?) bereits als „Asi-Card“ bezeichnet worden ist, weist
darauf hin, dass Franz in der Sache Recht hat.

man achte auch darauf, wie - von Politikern weitestgehend unwidersprochen - in großen Teilen der Bevölkerung und der Medien (oder auch hier in diesem Forum) über die Bezieher von Arbeitslosengeld 2 gesprochen wird - da fehlt nicht mehr viel bis zum ‚Volksschädling‘.

Gruß

=^…^=