Vor längerer Zeit habe ich in einer technischen
Fachzeitschrift gelesen, wo jemand Blech an der Biegekante mit
dem Laser perforiert hat. Angeblich konnte man das Blech
daraufhin sehr leicht ohne Werkzeugaufwand biegen.
Hat jemand hierzu Erfahrung (max. Blechdicke etc.) Es geht um
Prototypenbau.
Hallo Peter,
diese Technik setze ich bei Blechkonstruktionen regelmässig ein.
Die Schlitzlänge und der Anteil der Schlitzlänge an der Kantenlänge ist von Deiner Anwendung abhängig. Restfestigkeit, Optik,…
Ich hatte schon Blechteile bei denen keine 10% Restblech an der Kantline übrigblieb.
Bei Stahlblechen ab ca. 4-6mm wird das aber problematisch, weil sich die geschlitzen Bereiche deutlich sichtbar nicht mit biegen und nur „mit umklappen“. Das sieht nicht gut aus. Für die Blechstärken über 6mm empfiehlt es sich breitere Langlöcher (bis ca. 20mm)ausschneiden zu lassen. Bei 15mm Blechstärke ist mit dem Laser wohl auch bei Dir Schluß.
Die Ersparnis beim Biegen kommt einmal durch die geringeren Abkantkräfte und auch durch die deutlich sichtbare Abkantlinie. Das Einmessen der Biegelinie beim Einlegen in die Abkantmaschine entfällt. Das ist gerade bei Einzelteilen oder Kleinstserien ein deutlicher Vorteil!
Bei dünnen Blechen kannst Du dann natürlich das Teil auch von Hand biegen.
Bei spröden Werkstoffen kannst Du an den Perforationsschlitzen an den Enden runde Ausnehmungen (Bohrungen) vorsehen. Damit vermeidest Du Risse an den Schlitzenden.
Grüße
Hermann